AMS-Forschungsgespräch

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Transkript:

Arbeitsmarktservice Österreich Arbeitsmarktservice Tirol Dokumentation Arbeitsmarktpolitische Themen im Fokus Vorträge & Diskussion AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 AMS Tirol, 6020 Innsbruck, Amraser Straße 8, Saal»Nordkette«www.ams-forschungsnetzwerk.at Veranstalter: AMS Tirol, Landesgeschäftsstelle & AMS Österreich, Abt. Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation / ABI Innsbruck / Wien, November 2016

Impressum Arbeitsmarktservice Österreich Bundesgeschäftsstelle Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation (ABI) Sabine Putz, René Sturm A-1200 Wien, Treustraße 35 43 www.ams.at Arbeitsmarktservice Tirol Landesgeschäftsstelle Anton Kern, Sabine Platzer-Werlberger A-6020 Innsbruck, Amraser Straße 8 www.ams.at/tirol

Dokumentation Arbeitsmarktpolitische Themen im Fokus Vorträge & Diskussion 9.30 10.15 Welcome AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 AMS Tirol, 6020 Innsbruck, Amraser Straße 8, Saal»Nordkette«www.ams-forschungsnetzwerk.at Programm 10.15 10.30 Begrüßung: Anton Kern (LGF AMS Tirol), René Sturm (AMS Österreich / ABI) Moderation: Johannes Schranz (AMS Tirol) 10.30 11.30 Vortrag 1: Roland Löffler, Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung (öibf; www.oeibf.at)»umbruch und Modernisierungserfordernisse: Zur Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung in Österreich«11.30 12.00 Pause & Networking 12.00 13.00 Vortrag 2: Doris Landauer, AMS Wien (www.ams.at/wien & www.unentdeckte-talente.at)»jugendliche AusBildungsabbrecherInnen zwischen Hoffnung und Scheitern: Was erwartet die Betroffenen am Arbeitsmarkt, und wo liegen die Grenzen der Arbeitsmarktpolitik?«(Erkenntnisse und Empfehlungen aus der aktuellen AMS-Forschung) 13.00 14.00 Mittagspause & Networking 14.00 15.00 Vortrag 3: Florian Wakolbinger, Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung (GAW; www.gaw-mbh.at)»der Tiroler Arbeitsmarkt im Wandel der Zeit Status quo, Perspektiven und Herausforderungen«(Ergebnisse einer aktuellen Studie im Auftrag des AMS Tirol) 15.00 Ausklang mit Kaffee 3

Inhalt Roland Löffler Umbruch und Modernisierungserfordernisse... 5 Zur Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung in Österreich Doris Landauer Jugendliche»AusBildungsabbrecherInnen«zwischen Hoffnung und Scheitern... 34 Was erwartet die Betroffenen am Arbeitsmarkt, und wo liegen die Grenzen der Arbeitsmarktpolitik? Florian Wakolbinger Der Tiroler Arbeitsmarkt im Wandel der Zeit... 70 Status quo, Perspektiven und Herausforderungen Bilder der Veranstaltung... 112 TeilnehmerInnen... 117 4

Umbruch und Modernisierungserfordernisse Zur Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung in Österreich Roland Löffler Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung (öibf; www.oeibf.at) 5

Umbruch und Modernisierungserfordernisse: Zur Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung in Österreich Roland Löffler, öibf 6

Überblick: Österreich im internationalen Vergleich Lehrlingsausbildung Zahlen und Fakten Stärken und Schwächen Verbesserungspotenziale 7

Jugendarbeitslosigkeit im EU-Vergleich Arbeitslosenquote der Unter 25-Jährigen (2014 und 2015, EU-28-Länder, EUROSTAT- Berechnungsweise) Quelle: EUROSTAT (Letztes Update: 4.4.2016 / Datum der Extraktion: 6.4.2016) Aus: Helmuth Dornmayr, Veronika Litschel, Roland Löffler (2016). Bericht zur Situation der Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung in Österreich 2014-2015, S. 79. 8

Jugendarbeitslosigkeit nach Geschlecht Arbeitslosenquote der 15- bis 24-Jährigen nach Geschlecht (2006-2015) (Österreich + EU-28-Länder, EUROSTAT-Berechnungseise) Quelle: EUROSTAT (Letztes Update: 4.4.2016 / Datum der Extraktion: 6.4.2016)) Aus: Helmuth Dornmayr, Veronika Litschel, Roland Löffler (2016). Bericht zur Situation der Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung in Österreich 2014-2015, S. 87. 9

NEET-Rate im internationalen Vergleich Anteil nichterwerbstätiger 20-24-Jähriger, die an keiner Bildung und Ausbildung teilnehmen ( NEET -Rate = Not in Education, Employment or Training ) (2014, EU-28- Länder) Quelle: EUROSTAT (Letztes Update: 23.3.2016 / Datum der Extraktion: 4.4.2016) Aus: Helmuth Dornmayr, Veronika Litschel, Roland Löffler (2016). Bericht zur Situation der Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung in Österreich 2014-2015, S. 80. 10

Frühzeitiger Schul- und Ausbildungsabbruch Anteil frühzeitiger Schul- und AusbildungsabgängerInnen (Prozentsatz der 18- bis 24-Jährigen ohne weiterführenden Bildungsabschluss, die an keiner Aus- oder Weiterbildung teilnehmen) (2015, EU-28-Länder) Quelle: EUROSTAT (Letztes Update: 23.3.2016 / Datum der Extraktion: 4.4.2016) Aus: Helmuth Dornmayr, Veronika Litschel, Roland Löffler (2016). Bericht zur Situation der Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung in Österreich 2014-2015, S. 81. 11

Bildungsabschluss junger Erwachsener Anteil Junger Erwachsener mit (mindestens) Sekundarabschluss II (Prozentsatz der Bevölkerung im Alter von 20 bis 24 Jahren mit mindestens Sekundarstufe-II-Abschluss) (2015, EU-28-Länder) Quelle: EUROSTAT (Letztes Update: 25.2.2016 / Datum der Extraktion: 8.4.2016) Aus: Helmuth Dornmayr, Veronika Litschel, Roland Löffler (2016). Bericht zur Situation der Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung in Österreich 2014-2015, S. 83. 12

SchülerInnen an berufsbildenden Schulen Anteil der SchülerInnen an berufsbildenden Schulen in der Sekundarstufe II (2014, EU-28 Länder*) *Keine Werte für Irland und Niederlande Quelle: EUROSTAT (Letztes Update: 10.3.2016 / Datum der Extraktion: 4.4.2016) + ibw-berechnungen Aus: Helmuth Dornmayr, Veronika Litschel, Roland Löffler (2016). Bericht zur Situation der Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung in Österreich 2014-2015, S. 85. Anmerkung: In Österreich verteilt sich die Zahl der SchülerInnen in berufsbildenden Schulen in der Sekundarstufe II gemäß EUROSTAT im Jahr 2014 zu 48% auf die Berufsschulen (Lehrlingsausbildung) und zu 52% auf die berufs-bildenden mittleren und höheren Schulen. 13

14

Berufsausbildung in Österreich 1 Tertiäre Ausbildung Fachhochschulen Berufsbildungssystem Vollschulische Berufsausbildung Duales System 15

Berufsausbildung in Österreich 2 Hohe Bedeutung in der Sekundarstufe II (ca. 80%) Lehrlingsausbildung: 38% Berufsbildende Mittlere Schule: 12% Berufsbildende Höhere Schule: 24% Sonderformen (z.b. Gesundheitsberufe) Frühe Entscheidung im Alter von 14/15 Jahren 16

Eckdaten zur Lehrlingsausbildung Rund 200 Lehrberufe Ca. 110.000 Lehrlinge = 38% der Altersgruppe 30.000 Lehrbetriebe Österreich war die beste EU-Nation bei den World Skills 2013 in Leipzig, 2014 in Lille: insgesamt 19 Medaillen bei den World Skills, davon 9 Goldmedaillen und Gesamtsieg in der Einzelwertung 17

18

Zahl der Lehrlinge Quelle: Wirtschaftskammer Österreich: Lehrlingsstatistik (Ende Dezember des jeweiligen Jahres) und Statistik Austria: 15- Jährige im Jahresdurchschnitt. Datenabfrage (15-Jährige): 9.3.2016, letzte Aktualisierung: 3.12.2015. (Die Zahl der 15- Jährigen für 2015 ist ein Prognosewert) Aus: Helmuth Dornmayr, Veronika Litschel, Roland Löffler (2016). Bericht zur Situation der Jugendbeschäftigung und Lehrlings-ausbildung in Österreich 2014-2015, S. 96. 19

Zahl der Lehrbetriebe Quelle: WKÖ (Stichtag: 31.12. des jeweiligen Jahres) Erläuterung: Gezählt nach Kammermitgliedschaften (d. h. jede Mitgliedschaft in einer der 9 Landeskammern wird gezählt), aber bereinigt von Mehrfachzählungen der Berechtigungen innerhalb der Sparten und Fachverbände. Aus: Helmuth Dornmayr, Veronika Litschel, Roland Löffler (2016). Bericht zur Situation der Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung in Österreich 2014-2015, S. 115. 20

LehrabbrecherInnen nach Sparten Quelle: WKÖ 2016 (Sonderauswertung Stabsabt. Statistik WKÖ) Aus: Helmuth Dornmayr, Veronika Litschel, Roland Löffler (2016). Bericht zur Situation der Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung in Österreich 2014-2015, S. 140. Anmerkungen: LehrabgängerInnen 2014 = Alle Lehrlinge, die im Jahr 2014 ihr Lehrverhältnis beendet haben und bis Ende 2015 keinen weiteren Lehrvertrag abgeschlossen haben. Lehrabbruch = Lehrzeit nicht erfüllt und kein Ablegen der Lehrabschlussprüfung und kein weiterer Lehrvertrag bis Ende 2015 Sonstige Lehrberechtigte = Nicht der Kammer der gewerblichen Wirtschaft zugehörige Betriebe (z. B. Rechtsanwälte, öffentliche Verwaltung, etc.) Gesamtwert inkl. LehrabgängerInnen aus der überbetrieblichen Lehrausbildung (ÜBA) In den ÜBA-Abbrüchen sind auch die Wechsler in eine reguläre Lehre enthalten 21

22

Beliebteste Lehrberufe nach Geschlecht Mädchen: Burschen: Einzelhandelskauffrau (25,8%) Metalltechnik (13,9%) Bürokauffrau (11,9%) Elektriker (11,3%) Friseurin (10,0%) KFZ-Mechaniker (9,6%) Restaurantfachfrau (3,7%) Installations- und Heizungstechnik (6,1%) Köchin (3,5%) Einzelhandelskaufmann (5,8%) Pharmazeutisch-kaufmännische Tischler (4,3%) Assistentin (2,8%) Maurer (3,5%) Gastgewerbeassistentin (2,5%) Koch (3,5%) Verwaltungsassistentin (2,6%) Maler und Anstreicher (2,2%) Gastronomiefachfrau (2,5%) Mechatroniker (2,2%) Metalltechnik (1,9%) 23

Stärken der Lehrlingsausbildung 1 Keine Eintrittsvoraussetzungen außer dem Alter Sozial anerkannter Ausbildungsweg für Jugendliche, die keine vollschulische Ausbildung in der Sekundarstufe II absolvieren wollen Sanfter Übergang von der Ausbildung in das Erwerbssystem Einkommen bereits während der Ausbildung (Lehrlingsentschädigung, am Ende der Ausbildungszeit bis zu 80% des Lohnes für FacharbeiterInnen) 24

Stärken der Lehrlingsausbildung 2 Lange Tradition der Jugendbeschäftigung, daher auch geringe Jugendarbeitslosigkeit Arbeitsplatzintegrierter Lernprozess mit einem Abschluss, der auch außerhalb des Ausbildungsbetriebes anerkannt wird Berufsprofile mit hoher Akzeptanz auf dem Arbeitsmarkt Betriebe erhalten Fachkräfte, deren Qualifikationen auf die Bedürfnisse der Betriebe zugeschnitten sind 25

26

Schwächen der Lehrlingsausbildung 1 Große Heterogenität und Intransparenz aufgrund dezentraler Entwicklungen (u.a. in Bezug auf Qualitätssicherung) Zahl der Ausbildungsplätze ist stark abhängig vom wirtschaftlichen Wohlstand und regionalen Lücken Starke Segregation nach Geschlecht und Beruf Hohe Dropout-Raten und hohe Zahl negative LAP- Antritte Schlechtes Image der Lehre v.a. in den östlichen Bundesländern 27

Schwächen der Lehrlingsausbildung 2 Teilweise geringe pädagogische Kompetenzen von AusbildnerInnen und PrüferInnen anhaltende Diskussionen über die gegenseitige Anrechnung von Lernergebnissen zwischen Lehrlingsausbildung und Vollzeit-Berufsbildenden Schulen In wirtschaftlich guten Zeiten ist es schwierig, gute Lehrer (für berufliche Schulen) zu finden oder zu halten, da die Löhne in der Wirtschaft höher sind 28

Verbesserungspotenziale im Bereich Qualität 1 Ausbildungsordnungen (Curricula): Unterschiedlicher Grad an Differenziertheit in Bezug auf Kompetenzbereiche je nach Beruf Zumeist noch stark inputorientiert. Derzeit Projekte zur Umstellung von Ausbildungsordnungen auf Lernergebnis- und Kompetenzorientierung Oft wenig oder keine Hinweise auf das mit dem Kompetenzerwerb verbundene Ausmaß bzw. die Dauer von Lerneinheiten Wenig oder keine didaktisch-methodischen Vorgaben Erforderliche berufsübergreifende (persönliche oder soziale) Kompetenzen noch zu wenig berücksichtigt Langer und mitunter mühsamer Abstimmungsprozess bei Änderungsbedarfen (politische Verhandlung zwischen Sozialpartnern), oft mit anderen Thematiken verknüpft zu langer Zeitraum für Adaptierung 29

Verbesserungspotenziale im Bereich Qualität 2 Leistungsfeststellungsverfahren: Nur eine Leistungsfeststellung am Ende der Ausbildung (LAP), in Deutschland oder Schweiz verpflichtende Zwischenprüfungen Seit mehreren Jahren Überarbeitung der Prüfungsfragen durch wissenschaftliche Einrichtungen, aber noch nicht für alle Berufe abgeschlossen Derzeit keine Instrumente der laufenden Leistungs-feststellung (Portfolios, Wochenberichte, etc.) verpflichtend Derzeit keine verpflichtenden Feedbackschleifen mit Lehrlingen Derzeit wenig Abstimmung zwischen Berufsschule und Betrieb in Bezug auf Leistungsfeststellung 30

Verbesserungspotenziale im Bereich Qualität 3 Aus- und Weiterbildung der AusbildnerInnen und PrüferInnen: Erwerb der Ausbilderberechtigung eher niederschwellig entweder 40 Wochenstunden Vorbereitungskurs + Ausbilderberechtigungsprüfung oder anrechenbare Prüfungen (Befähigungsprüfungen für Gewerbe, etc.) Neuordnung der Berechtigung mit stärkerer pädagogischdidaktischer Ausbildung erforderlich Weiterbildung der AusbildnerInnen: zwar entsprechende Angebote vorhanden (Ausbilderakademien, etc.) aber keine Weiterbildungsverpflichtung sollte verpflichtend werden Derzeit keine Instrumente der laufenden Leistungs-feststellung (Portfolios, Wochenberichte, etc.) verpflichtend Derzeit keine verpflichtenden Feedbackschleifen mit Lehrlingen Derzeit wenig Abstimmung zwischen Berufsschule und Betrieb in Bezug auf Leistungsfeststellung 31

Verbesserungspotenziale im Bereich Qualität 4 Ausbildungsdokumentation: Zwar eine Reihe von unterstützenden Materialien (Ausbildungsleitfäden, Vorlagen für Ausbildungsdokumentationen) von Seiten der Wirtschaftskammer angeboten, aber Form der Ausbildungsdokumentation nicht verbindlich geregelt Ausbildungsdokumentationen oft zu wenig differenziert (keine detaillierten Angaben über Zeitpunkte bzw. Zeiträume, Dauer und Lerneinheiten je Berufsbildposition) Keine Überprüfung der Ausbildungsdokumentation durch Behörden oder Kammern vorgesehen 32

DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! Kontakt: Roland Löffler Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung Margaretenstraße 166/2.Stock 1050 Wien T +43 1 310 33 34-20 F +43 1 310 33 34-50 E-Mail: roland.loeffler@oeibf.at Url: www.oeibf.at 33

Jugendliche»AusBildungsabbrecherInnen«zwischen Hoffnung und Scheitern Was erwartet die Betroffenen am Arbeitsmarkt, und wo liegen die Grenzen der Arbeitsmarktpolitik? Doris Landauer AMS Wien (www.ams.at/wien & www.unentdeckte-talente.at) 34

Jugendliche "AusBildungsabbrecherInnen" zwischen Hoffnung und Scheitern Was erwartet die Betroffenen am Arbeitsmarkt, und wo liegen die Grenzen der Arbeitsmarktpolitik? Erkenntnisse und Empfehlungen aus der aktuellen AMS-Forschung Mag. a Doris Landauer www.unentdeckte-talente.at Forschungsgespräch Wien, am 16. November 2016 35

Menü von heute Ergebnisse zweier eigener Studien Tirol- und Vorarlberg-Spezifika des Bildungssystems Worauf könnte man bei der FABA-Reduktion fokussieren? Tipps und Tricks Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 2 36

Bedeutung von AusBildung Zwei Studien Mai 2016 abgeschlossen: Bildungsarmut und ihre lebenslangen Folgen Bildungsarmut für die einzelnen Betroffenen und Aus gesellschaftlicher und nationalökonomischer Sicht Präsentation auf Datenbasis 2015 (Studie meist 2014) Bildungsaufstieg im zweiten Anlauf Resümee 28.500 Jugendliche aus 2011 2015 noch einmal analysiert Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 3 37

Bildungsarmut und ihre lebenslangen Folgen Übersicht und Aufbereitung empirischer Studien Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 4 38

Lebensstandard 35.000 Netto-Medianeinkommen 2015 32.319 30.000 25.000 20.000 19.643 24.136 26.166 Max. Pflichtschule Lehre/BMS Matura Universität 15.000 Max. Pflichtschule Lehre/BMS Matura Universität Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 5 39

Erwerbstätigenquote Erwerbstätigenquoten nach höchster abgeschlossener Schulbildung in % 100 90 88,4 84,8 80 70 60 68,4 53,5 71,1 insgesamt Pflichtschule Lehre/BMS Matura 50 45,2 Universität 40 30 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 6 40

Arbeitslosenquote Nationale Arbeitslosenquoten Österreich nach höchstem Bildungsabschluss 1990 bis 2015, in % 30,0 25,0 20,9 24,3 26,0 20,0 17,6 17,9 15,0 10,0 9,5 11,8 12,8 13,9 12,1 14,1 10,5 5,0 5,4 0,0 Total BMS AHS BHS Uni/FH/Akademien Lehre Pflichtschule Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 7 41

Arbeitslosenquote Arbeitslosenquoten nach Bildungsabschluss in Wien (2008-2015) 45,0 in % 40,0 35,0 30,0 25,0 20,0 21,4 23,9 24,4 25,7 27,7 29,2 35,6 38,9 2015 gesamt: 13,5% 15,0 10,0 2008 gesamt: 7,9% 8,0 8,3 8,1 8,1 8,6 6,9 11,3 13,2 5,0 0,0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 max. Pflichtschulausbildung Lehrausbildung BMS AHS BHS Akadem. Ausbildung, FH Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 8 42

Armutsgefährdungsquote 40 Armutsgefährdungsquote vor und nach Sozialleistungen 2015 in % 35 35 30 25 20 21 20 22 Vor Sozialleistungen 15 13 14 Nach Sozialleistungen 10 10 10 5 0 Max. Pflichtschule Lehre/mittlere Matura Universität Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 9 43

Armutsgefährdung nach Dauer Armutsgefährungsquote nach Dauer 2011-2014 (in %; EU-SILC 2014) 25 22 20 15 15 13 12 12 15 Zeitweilig (mindestens ein Jahr, aber nicht dauerhaft) 10 5 6 6 5 9 Dauerhaft (im letzten Jahr und in mindestens zwei weiteren Jahren) 0 Max. Pflichtschule Lehre/mittlere Schule Matura Universität Insgesamt Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 10 44

Gesundheit Subjektiver Gesundheitszustand in % 100 90 89 85 80 75 70 60 50 53 Max. Pflichtschule Lehre/mittlere 40 30 20 10 31 19 9 12 16 6 3 3 Matura Universität 0 Gut/sehr gut Mittelmäßig Schlecht/sehr schlecht Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 11 45

Lebenserwartung 86 85 Lebenserwartung 2015 84 84 83 82 81 80 78 78 Männer Frauen 76 76 74 72 Matura und Universität Lehre, BMS Pflichtschule Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 12 46

Weiterbildung 70 60 Weiterbildungsbeteiligung vs. Weiterbildungsabstinenz (Forba, 2015) WB-Abstinenz WB-Beteiligung 65 64 50 40 30 Weiterbildungsabstinenz Weiterbildungsbeteiligung 20 10 0 max. PS (27,2%) oder LE (38,5%) AHS/BHS (30%)oder Uni/FH Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 13 47

GefängnisinsassInnen Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 14 48

Wahlbeteiligung Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 15 49

Entgangenes BIP Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 16 50

Woher kommt sie, die Bildungsarmut? Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 17 51

60% Verlustraten von AHS-Oberstufe-, BMS-, BHS-NeueinsteigerInnen im Jahr 2006/07 bis zum Schuljahr 2011/12 nach Bundesländern (Quelle: Statistik Austria, Berechnungen: IHS-Steiner) 50% 40% 30% 20% AHS >5.J. BMS > 4.J. BHS >5.J. Sek. II ges. 10% 0% Vbg. Tirol Bgld. NÖ OÖ Szbg. Ktn. St. Wien Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 18 52

Diskriminierungsfaktor: Migrationshintergrund SchülerInnen mit nicht-deutscher Umgangssprache in Österreich, in % 35,0 30,0 27,6 28,5 32,3 30,0 32,1 25,0 22,2 21,8 23,9 20,0 15,0 17,1 17,4 13,7 13,7 17,1 10,0 5,0-5,2 4,9 0 0 Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 19 53

Ausmaß der Überrepräsentation von MigrantInnen in Sonderschulen 2011/12 (Quelle: Statistik Austria, Berechnungen: IHS-Steiner) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Kärnten Wien Burgenland Ö-gesamt Steiermark Salzburg Ober-Ö Nieder-Ö Vorarlberg Tirol Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 20 54

80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Weitere Laufbahn der Jugendlichen ohne Pflichtschulabschluss nach Bundesländern (Quelle: Statistik Austria, Berechnungen: IHS-Steiner) sonstige Ausbildung Berufsschule Laufbahnabbruch Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 21 55

Zwischenresümee 130.000 frühe AusBildungsabbrecherInnen zwischen 15 und 25 Jahren 13% frühe AusBildungsabbrecherInnen in Österreich, Wien und andere Städte 20% Gravierende individuelle, gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Folgen Immense Einbußen in der Wirtschaftsleistung Österreichs Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 22 56

Ansatzpunkte Unmittelbar zu tun: Überrepräsentation der MigrantInnen in Sonderschulen (und generell ohne PS-Abschluss) Niederschwellige Ausbildungsmöglichkeiten schaffen mit Nachholen auch von kognitiven Defiziten Drop-out-Prophylaxe (MigrantInnen sind generell stärker drop-out-gefährdet!!!) Für künftige AbsolventInnen: Kritisch auf das Bildungssystem einwirken Die Chance der Ausbildung bis 18 nützen Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 23 57

Bildungsaufstieg im zweiten Anlauf Längsschnittanalyse von über 20.000 frühen BildungsabbrecherInnen Mag. a Doris Landauer www.unentdeckte-talente.at AMS-Forschungsgespräch Tirol Wien, am 16. November 2016 58

Übersicht Bildungsaufstieg Datenbasis AMS alle 28.500 im 1. Halbjahr 2011 beim AMS Wien vorgemerkten frühen AusBildungsabbrecherInnen zwischen 15 und 25 Jahre ohne Sekundarabschluss II Analyse Sozialdaten (AMS-Datenbasis 2015) 26.894 Personen, die zumindest einen Tag ab 1.7.2011 beim AMS waren Geschlecht, Staatsbürgerschaft, Migrationshintergrund, Elternschaft, Anzahl der Kinder AusBildungen (AMS-Datenbasis und Hauptverband) 19.681 Personen, die zumindest einen Tag ab 1.7.2014 beim AMS waren Abschlüsse absolut und in Relation zur Ausgangsbasis 2011 (PO/PS) Angebrochene Lehrzeiten (ab 1.7.2001) Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 25 59

Resümee Bildungsaufstieg I 41% der Personen, die 2011 keinen Pflichtschulabschluss hatten, konnten sich verbessern 31% durch Nachholen des Pflichtschulabschlusses 7% durch eine erfolgreiche Lehrabschlussprüfung 3% AHS/BMHS- oder Tertiärabschlüsse (über PS-Niveau) 27% der ehemals PflichtschulabsolventInnen haben eine Lehre (oder Schule, 3% davon) abgeschlossen Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 26 60

Resümee Bildungsaufstieg II 2. MigrantInnengeneration ist durchwegs erfolgreicher als die Autochthonen und Die autochthonen ÖsterreicherInnen sind erfolgreicher als die 1. MigrantInnengeneration Elternschaft wirkt sich höchst nachteilig auf die AusBildungsabschlüsse aus: Eltern bleiben häufiger auf ihrem Level und erreichen erheblich seltener den Lehrabschluss Je mehr Kinder, desto deutlicher Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 27 61

Resümee Bildungsaufstieg III 66% haben eine Lehre begonnen 70% der Männer und 61% der Frauen 4.013 waren seit 2011 mit einer Lehrabschlussprüfung erfolgreich (von 19.681) (20% der untersuchten Population, plus 3% BMHS, AHS oder Tertiärabschluss) 3.969 haben eine mindestens eineinhalb jährige Lehrzeit absolviert, jedoch keine Lehrabschlussprüfung (positiv) abgelegt (ebenfalls 20% der untersuchten Population und 30% derer, die mit einer Lehre begonnen haben) Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 28 62

Schlussfolgerungen Schulische Angebote als 2. Chance fehlen Sowohl Angebote selbst anbieten, als auch Auf die Betroffenen zugehen (z.b. auch durch flexible Einstiegstermine) Einladung und Unterstützung bei schulischen und außerschulischen Problemen Qualitätsmanagement in der Lehrausbildung Drop-out-Prophylaxe, hier vor allem in der ÜBA! Forcieren außerordentlicher Lehrabschlüsse Spezialangebote für junge Eltern, und zwar Mütter UND Väter Vom frühen Bildungsabbruch betroffene Frauen müssen sichtbar bleiben Zugehen, Auffangen und spezielle Angebote für die 1. MigrantInnengeneration Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 29 63

AMS-Zusatzaktivitäten Pilotprojekt für junge Mütter ab 21.11.2016 (9.1.2017) Niederschwelliger Einstieg analog spacelab Kinderbetreuung in Anfangsphase Vertrauensbildung, Potenzialanalyse, Stabilisierung, Einzelsetting, Orientierung, Nachholen von kognitiven Defiziten, Sicherung des Kinderbetreuungsplatzes, etc. Durchgehende gleichbleibende sozialpädagogische Betreuung von Eintritt bis Ende der Ausbildung Ausbildung (3. Phase) in einem breiten Angebot alle Standard-Angebote (Schulen, oa. Lehrabschlüsse, KmS, FIA, ÜBA, etc.) zusätzlich werden drei Berufe angeboten in einer KmS auf Teilzeitbasis Aktion für die Vorgemerkten mit mindestens halber Lehrzeit. Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 30 64

Neues aus dem Projekt Auch 2016 eigener Stand auf der L14 (9.-12.11.2016) mit Spiel Der große Wurf (Kapperl als Give away) Homepage www.unentdeckte-talente.at Alle Anlaufstellen Wiens für alle Probleme: kostenlos und direkt Animationsvideo für Lehre Ausbildung bis 18 Bildung bringt s erweitert um Links zu den Quellen und Grafiken Übersetzungen in den 10 Sprachen, die jetzt schon online sind (Englisch, Französisch, Serbisch, Türkisch, Russisch, Polnisch, Slowakisch, Rumänisch, Farsi und Deutsch) Drei weitere Sprachen in Auftrag (Bulgarisch, Chinesisch, Kurdisch) Weitere Studien, Projekte, wer weiß? Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 31 65

Anregungen für FABA-Fokus Früher AusBildungsabbruch (FABA) ist ein städtisches Phänomen, daher Datensammlung kleinräumig (Innsbruck Stadt und Land, Reutte, Kufstein, Schwaz; Dornbirn, Bregenz, etc. FABA-Quoten auf Bezirksebene aus NBB, Band 2, S 186) Datenanalysen so detailliert wie möglich Zielgruppen weiter differenzieren (z.b. Kinder, Migrationshintergrund Definitionen beachten!) Vbg.: Nach OÖ höchste FABA-Quote bei MigrantInnen der ersten Generation (Geburtsland nicht Österreich; aus NBB, Band 2, S 187) Spezifische Angebote maßschneidern (und danach Zielgruppe erweitern) Etc. Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 32 66

Weitermachen mit Kinderbetreuung ganztägig, ganzjährig und qualitativ hochwertig (auch auf die Väter schauen!) (Außerordentliche) Lehrabschlüsse forcieren Drop-out-Prophylaxe Anmeldungen zu LAP standardisieren (Prüfungskosten übernehmen) Vorbereitung unterstützen Zu LAP-Wiederholung(en) ermutigen FIA, KmS, ÜBA, VL, etc. KmS auf Teilzeitbasis Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 33 67

Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Mag a. Doris Landauer Leiterin des Projektes "Perspektiven für unentdeckte Talente Prävention und Interventionen bei frühzeitigem Bildungsabbruch" AMS Wien www.unentdeckte-talente.at Die Website für jugendliche frühe BildungsabbrecherInnen. Online in 10 Sprachen Alle Studien unter http://www.unentdeckte-talente.at/das-projekt/ AMS Wien Ungargasse 37 1030 Wien Tel. 01 87871 50018 Mobil. 0676 540 6786 doris.landauer@ams.at Wien, am 16. November 2016 Mag a. Doris Landauer 34 68

Teilprojekt 5 Transfer Welche Maßnahmen müssen gesetzt werden, damit Expert- Innen-Knowhow auch in das eigene Tun einfließen kann? Beispiele für bearbeitete Themen Dropout-Prophylaxe bei AMS-Kursen Welche Anzeichen sollten die Kursträger ernst nehmen? Was können die Peers tun, um einander vor dem Abbruch zu schützen? Reduktion der Kursausschlüsse Jugendliche werden aus disziplinären oder Leistungsgründen sehr häufig aus Kursen ausgeschlossen. Welche besseren Möglichkeiten können erarbeitet werden? Vernetzung verschiedenster Stakeholders Aufspüren von Jugendlichen, die wir nicht erreichen Literaturstudien anderer Stellen und Präsentationen Teilprojekt 1 Forschung Studie in 3 Teilen öffentlich (2011/2012) Frühe BildungsabbrecherInnen in Wien Struktur, Analyse, Handlungsbedarf AMS-Kursverhalten von frühen Bildungsabbrecher- Innen in Wien Antritte, Abbrüche, Beendigungen Internetbefragung an KursabbrecherInnen in Wien Weitere Studien öffentlich Erwerbsstatus der Wiener Jugendlichen nach Bildungsniveau (2014) Integrationschancen durch die Lehre? (Steiner, IHS, 2015) Neueste Studien Bildungsarmut und ihre lebenslangen Folgen, 2016 Bildungsaufstieg im zweiten Anlauf, 2016 Nicht öffentlich Die verlorenen Jugendlichen (2014) Zielgruppe Wiener Jugendliche bis 25 Ohne Abschluss der Sekundarstufe II, wie Lehre allgemeinbildende höhere Schule berufsbildende mittlere Schule berufsbildende höhere Schule In einer Ausbildung stehend oder nicht In einer Beschäftigung stehend oder nicht Mit unterstützendem Elternhaus oder nicht Mit Migrationshintergrund oder nicht Perspektiven für unentdeckte Talente Prävention und Intervention bei frühzeitigem Bildungsabbruch Stand: 2016 Teilprojekt 2 Interventionen Interventionsansätze aus benachbarten Einsatzbereichen (Management-Coaching, Organisationsberatung, Therapie, Pädagogik, etc.) Erproben, Adaptieren, Evaluieren, Einsatz empfehlen Nützliche Netzwerke Buchprojekt mit jugendlichen Eltern (bis 25) Entwicklung eines Spieles ( Der große Wurf ) Buddy-Konzept Mentoring/PatInnen-Konzept etc. Teilprojekt 4 ExpertInnen-Plattform ExpertInnen aus dem In- und Ausland, die sich mit der Thematik auseinandersetzen, sollen hinsichtlich bestimmter Fragestellungen zusammengebracht werden, zb. Vielsprachigkeit Lost Youngsters Jugendliche mit eigenen Kindern Junge Mütter in AusBildung Begleitkonzept für junge Mütter am Weg zu einem Bildungsabschluss (Sek.II) in breiter Kooperation (WAFF, SMS, etliche MAen der Stadt Wien) realisiert! Betroffene als ExpertInnen Einbindung der Zielgruppe in die Konzeption von Ausbildungsmaßnahmen Teilprojekt 3 Information - Website www.unentdeckte-talente.at Ein ausgeklügelter Fragebogen liefert etwa 110 verschiedene Ergebnisse mit etwa 70 Anlaufstellen in Wien, die Jugendliche direkt und gratis zur Lösung von Problemen ansprechen können, die einem weiteren Bildungsabschluss möglicherweise entgegenstehen Einfache Sprache und Bedienung, Peervideos und Videos als Informationsmedium, anonym und trotzdem individuell, PDF-Ausdruck als Türöffner und Wegbeschreibung, Feedbackmöglichkeit zu den empfohlenen Anlaufstellen In 10 Sprachen verfügbar, weitere in Arbeit Mehrsprachige Kärtchen Animationsvideo Argumentation für Bildung bringt s mit Tabellen und Links Mag a. Doris Landauer Leiterin des Projektes "Perspektiven für unentdeckte Talente Prävention und Interventionen bei frühzeitigem Bildungsabbruch" AMS Wien www.unentdeckte-talente.at Die Website für jugendliche frühe BildungsabbrecherInnen. Online in 10 Sprachen Alle Studien unter http://www.unentdeckte-talente.at/das-projekt/ AMS Wien Ungargasse 37 1030 Wien Tel. 01 87871 50018 Mobil. 0676 540 6786 doris.landauer@ams.at 69

Der Tiroler Arbeitsmarkt im Wandel der Zeit Status quo, Perspektiven und Herausforderungen Florian Wakolbinger Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung (GAW; www.gaw-mbh.at) 70

Der Tiroler Arbeitsmarkt im Wandel der Zeit Status Quo, Perspektiven und Herausforderungen Ergebnisse einer aktuellen Studie im Auftrag des AMS Tirol Dr. Stefan D. Haigner, Dr. Florian Wakolbinger Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Friedrich Schneider 16, November 2016 www,gaw-mbh,at Dr. Florian Wakolbinger Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung Sparkassenplatz 2/1/115 6020 Innsbruck 71

Gliederung und Methoden Gliederung Strukturelle Veränderungen am Tiroler Arbeitsmarkt 2005-2015 Teilzeitbeschäftigung, individuell und aggregiert Gewünschte Mehrarbeitszeit Löhne und Lohndifferenziale Methoden Regressionsanalysen auf Basis des Mikrozensus 05-14 Online-Befragung Tiroler (Teilzeit)Beschäftigter GAW 1 / 29 72

Struktur: Verteilung der Tiroler Beschäftigten über Branchen - Frauen 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 LW Industrie Tourismus Dienstleistungen Öff. Sektor/Gesundheit Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 2 / 29 73

Struktur: Verteilung der Tiroler Beschäftigten über Branchen - Männer 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 LW Industrie Tourismus Dienstleistungen Öff. Sektor/Gesundheit Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 3 / 29 74

Struktur: Verteilung der Tiroler Beschäftigten über Bildungskategorien - Frauen 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Pflicht Lehre/BMS Matura/Meister Uni Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 4 / 29 75

Struktur: Verteilung der Tiroler Beschäftigten über Bildungskategorien - Männer 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Pflicht Lehre/BMS Matura/Meister Uni Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 5 / 29 76

Struktur: Verteilung der Tiroler Arbeitslosen über Bildungskategorien - Frauen 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Pflicht Lehre/BMS Matura/Meister Uni Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 6 / 29 77

Struktur: Verteilung der Tiroler Arbeitslosen über Bildungskategorien - Männer 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Pflicht Lehre/BMS Matura/Meister Uni Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 7 / 29 78

Struktur: Verteilung der Tiroler Beschäftigten über die Nationalität 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Österreich EU-15 EU-Ost Tur/Ex-Yug Nicht-Europa Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 8 / 29 79

Struktur: Verteilung der Tiroler Beschäftigten über die Betriebsgröße 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 bis 10 bis 20 bis 50 bis 500 mehr als 500 Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 9 / 29 80

Struktur: Veränderung des gesamten Arbeitsvolumens (in Wochenstunden) 14 12 Mio. Wochenstunden 10 8 6 4 2 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Männer Frauen Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 10 / 29 81

Struktur: Verteilung der Tiroler Beschäftigten über das individuelle Stundenausmaß Frauen 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 0 bis 11 12 bis 24 25 bis 35 36 bis 40 41 bis 50 60+ Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 11 / 29 82

Struktur: Verteilung der Tiroler Beschäftigten über das individuelle Stundenausmaß - Männer 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 0 bis 11 12 bis 24 25 bis 35 36 bis 40 41 bis 50 60+ Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 12 / 29 83

Struktur: Verteilung der Tiroler Teilzeitbeschäftigten über Gründe für Teilzeitbeschäftigung 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Kinder/Pflege will nicht pers./fam. Gründe finde keine Vollzeit Ausbildung Krankheit sonstiges Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 13 / 29 84

Teilzeitbeschäftigung: Individuelles Stundenausmaß Tirol/Österreich und Geschlecht 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Tirol Frauen Tirol Männer Österreich Frauen Österreich Männer Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 14 / 29 85

Teilzeitbeschäftigung: Durchschnittliche Wochenstunden der Beschäftigten 49 47 45 43 41 39 37 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Große Stadt Kleine Stadt Land Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 15 / 29 86

Teilzeitbeschäftigung: Durchschnittliche Wochenstunden der Beschäftigten 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33 32 31 30 29 28 27 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59 61 63 65 Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 Tirol Frau Tirol Mann Österreich Frau Österreich Mann GAW 16 / 29 87

Teilzeitwahrscheinlichkeit: Effekte von Geschlecht, Kinderanzahl, Leitungsfunktion und Bildung Frauen Männer Tirol Österreich Tirol Österreich Differenz zu Männern 19,3% 16,0% Differenz zu Personen ohne Kinder Kind unter 3 Jahren +30,3% +32,7% +0,6% +0,6% Kind von 3 bis 6 Jahren +30,5% +29,8% +2,9% +0,7% Kind von 7 bis 15 Jahren +19,4% +14,6% +0,3% -0,3% Differenz zu P. ohne Leitungsfunktion -12,6% -12,2% -1,1% -1,4% Differenz zu Pflichtschulabschluss Lehre +1,1% +0,5% -1,6% -1,6% BMS +1,4% +0,7% -0,6% -0,7% BHS -1,2% +1,1% -0,8% -0,3% AHS +5,8% +3,7% +4,4% +3,5% Universität -1,7% -4,7% +7,4% +4,9% Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 17 / 29 88

Teilzeitwahrscheinlichkeit: Effekte von Qualifikation, Betriebsgröße, Nationalität und Urbanität Tirol Österreich Differenz zu angelernter Tätigkeit Facharbeiter/in -3,8% -3,0% Höhere Tätigkeit -6,1% -5,5% Hochqualifizierte Tätigkeit -8,4% -6,5% Differenz zu Betrieben < 10 Beschäftigte 11 bis 19 Beschäftigte -2,9% -4,0% 20 bis 49 Beschäftigte -4,4% -5,5% 50 bis 499 Beschäftigte 0,0% 0,0% 500 Beschäftigte und mehr -4,9% -7,2% Differenz zu Österr. Staatsbürgern EU15 & Schweiz -1,3% -0,4% EU-Ost -3,9% -2,3% Türkei -4,0% -2,6% Ex-Jugoslawien -4,9% -3,5% Nicht-EU -5,1% -3,0% Differenz zu ländlichem Raum Großstadt +8,1% +6,2% Kleinstadt +7,6% +5,5% Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 18 / 29 89

Teilzeitwahrscheinlichkeit nach Alter Dokumentation AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59 61 63 65 Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 Tirol Frau Tirol Mann Österreich Frau Österreich Mann GAW 19 / 29 90

Gewünschte Mehrarbeitszeit (Std. pro Woche) nach Geschlecht und tatsächlichen Wochenstunden 10 gewünschte zusätzliche Wochenstunden 8 6 4 2 0-2 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44-4 Tirol Frau Tirol Mann Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 20 / 29 91

Gewünschte Mehrarbeitszeit (Std. pro Woche) nach Anzahl Kinder, Bildung und Nationalität Frauen Männer Differenz zu Personen ohne Kinder Beschäftigungsausmaß 15h -0,53 +0,12 Beschäftigungsausmaß 30h -0,33 +0,32 Beschäftigungsausmaß 40h -0,20 +0,45 Differenz zu Pflichtschulabsolventen Lehre -0,53 +0,71 BMS -0,74-0,55 BHS +0,09 +0,66 AHS -0,30-0,10 Uni -4,26-1,35 Differenz zu Österr. Staatsbürgern EU15 & Schweiz +0,11 EU Ost +0,68 Türkei +0,61 Ex-Jugoslawien +0,88 Nicht-EU +1,03 Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 21 / 29 92

Gewünschte Mehrarbeitszeit (Std. pro Woche) nach Monats-Nettoeinkommen 4.500 4.000 3.500 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500-1 0 1 2 3 4 Männer Frauen Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 22 / 29 93

Lohndifferenziale: Perzentile der Nettomonatslöhne nach Wochenstunden - Tirol p5 p10 p25 Median p90 Frauen 0-11 Stunden 165 202 331 418 795 12-24 Stunden 453 572 756 967 1.513 25-35 Stunden 744 897 1.120 1.343 2.073 36-40 Stunden 614 842 1.325 1.656 2.620 41-59 Stunden 947 1.233 1.512 1.896 3.136 60+ Stunden 684 1.103 1.572 2.290 4.032 Männer 0-11 Stunden 221 278 363 441 1.469 12-24 Stunden 328 402 625 1.001 1.862 25-35 Stunden 602 864 1.168 1.552 2.619 36-40 Stunden 803 1.145 1.620 1.970 3.007 41-59 Stunden 1.264 1.520 1.821 2.359 4.441 60+ Stunden 1.208 1.482 2.018 3.015 6.046 Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 23 / 29 94

Lohndifferenziale: Gender Pay Gap Tirol nur Geschlecht 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2011 2012 2013 2014 2015 Löhne Frauen in % der Löhne Männer Gap Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 24 / 29 95

Lohndifferenziale: Gender Pay Gap Tirol Geschlecht und Stundenausmaß 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2011 2012 2013 2014 2015 Löhne Frauen in % der Löhne Männer Gap Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 25 / 29 96

Lohndifferenziale: Gender Pay Gap Tirol Geschlecht, Stundenausmaß und Branche 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2011 2012 2013 2014 2015 Löhne Frauen in % der Löhne Männer Gap Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 26 / 29 97

Lohndifferenziale: Gender Pay Gap Tirol alle verfügbaren Informationen berücksichtigt 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2011 2012 2013 2014 2015 Löhne Frauen in % der Löhne Männer Gap Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 27 / 29 98

Lohndifferenziale: Pay Gap über Branchen Dokumentation AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 Gastronomie Beherbergung Sonstige wirtschaftliche DL Verkehr und Lagerei Kunst, Unterhaltung und Erholung Handel Freiberufliche, wissenschaftliche und technische DL Wasserversorgung, Entsorgung und Beseitigung Gesundheits- und Sozialwesen Bau Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, SV Grundstücks- und Wohnungswesen Bergbau Erziehung und Unterricht Herstellung von Waren Information und Kommunikation Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Energieversorgung 10,8 11,1 12,0 12,2 12,4 12,4 12,5 12,6 12,6 12,7 12,7 12,8 13,0 13,2 13,3 13,7 14,9 16,5 Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 28 / 29 99

Lohndifferenziale: Pay Gap über Qualifikation nach Alter - Tirol 16 15 14 13 12 11 10 9 8 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59 61 63 65 Angelernte Tätigkeit Facharbeiter/in Höhere Tätigkeit Hochqualifizierte Tätigkeit Quelle: GAW basierend auf Mikrozensus, 2016 GAW 29 / 29 100

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Florian Wakolbinger Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung Sparkassenplatz 2/1/115 6020 Innsbruck GAW 30 / 29 101

Der Tiroler Arbeitsmarkt im Wandel der Zeit Ergebnisse einer Online-Befragung Dr. Stefan D. Haigner, Dr. Florian Wakolbinger Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Friedrich Schneider 16. November 2016 www.gaw-mbh.at Dr. Stefan D. Haigner Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung Sparkassenplatz 2/1/115 6020 Innsbruck 102

Der Tiroler Arbeitsmarkt im Wandel der Zeit Dokumentation AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 GAW 1 / 8 103

Der Tiroler Arbeitsmarkt im Wandel der Zeit Dokumentation AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 GAW 2 / 8 104

Dokumentation AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 Der Tiroler Arbeitsmarkt im Wandel der Zeit GAW 3/8 105

Dokumentation AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 Der Tiroler Arbeitsmarkt im Wandel der Zeit 35,3% wollten mehr arbeiten GAW 4/8 106

Der Tiroler Arbeitsmarkt im Wandel der Zeit Dokumentation AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 GAW 5 / 8 107

Der Tiroler Arbeitsmarkt im Wandel der Zeit Dokumentation AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 Zufriedenheit Frauen > Männer TZ > VZ 1 > mehrere GAW 6 / 8 108

Der Tiroler Arbeitsmarkt im Wandel der Zeit Dokumentation AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 Zufriedenheit nach Geschlecht, wenn Teilzeit Frauen > Männer Zufriedenheit nach Geschlecht, wenn Vollzeit Frauen = Männer GAW 7 / 8 109

Dokumentation AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 Der Tiroler Arbeitsmarkt im Wandel der Zeit Betriebliche vs. persönliche Gründe? persönliche Gründe überwiegen Ergebnis gilt für Frauen stärker als für Männer Zufriedener sind jene, bei denen persönliche Gründe überwiegen 7,45 7,21 7,77 GAW 7,22 110 8/8

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Stefan D. Haigner Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung Sparkassenplatz 2/1/115 6020 Innsbruck GAW 9 / 8 111

Dokumentation AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 Bilder der Veranstaltung Foto 1 Foto 2 Foto 3 Foto 4 112

Dokumentation AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 Foto 5 Foto 6 Foto 7 Foto 8 113

Dokumentation AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 Foto 9 Foto 10 Bildlegende 1: AMS-Forschungsgespräch, 16.11.2016, AMS Tirol 2: Roland Löffler, ÖIBF & Sabine PlatzerWerlberger, AMS Tirol / stv. LGF 3 5: AMS-Forschungsgespräch, 16.11.2016, AMS Tirol 6: Sabine Platzer-Werlberger, AMS Tirol / stv. LGF & Johannes Schranz, AMS Tirol 7 8: Anton Kern, AMS Tirol / LGF 9 10: Roland Löffler, ÖIBF 11: Sabine Platzer-Werlberger, AMS Tirol / stv. LGF & Doris Landauer, AMS Wien 12 13: AMS-Forschungsgespräch, 16.11.2016, AMS Tirol 14 15: Doris Landauer, AMS Wien 16: AMS-Forschungsgespräch, 16.11.2016, AMS Tirol 17 18: Florian Wakolbinger, GAW 19 20: Stefan D. Haigner, GAW Foto 11 Foto 12 114

Dokumentation AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 Foto 13 Foto 14 Foto 15 Foto 16 115

Dokumentation AMS-Forschungsgespräch 16. November 2016 Foto 17 Foto 18 Foto 19 Foto 20 116

TeilnehmerInnen Titel Vorname Nachname Organisation Robert Allgäuer Jugendbeschäftigungsprojekt»Startbahn«Dr. Helmut Arnold FH Kärnten Georg Brüggler AMS Salzburg, RGS Bischofshofen Dr. in Ines Bürgler Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Gesellschaft und Arbeit Dr. in PHD Angelika Carfora UILTuCS Dr. Günther Dichatschek Lehrbeauftragter, Universität Salzburg Helmut Dietl Horuck Mag. a Renate Ebenbichler Öffentliches Gymnasium der Franziskaner, Bildungsberaterin Gabriela Edlinger Universität Innsbruck Mag. a (FH) Katharina Ehikioya-Lang Management Center Innsbruck, Soziale Arbeit Armin Erger AK Tirol Mag. a Yvonne Fall-Wehinger amg-tirol Petra Faullend Standortagentur Tirol Mag. Rainer Fellner amg-tirol BA. Bacc Elena Formoso Da Silva Tiroler Soziale Dienste Mag. a Erika Frahm ibis acam Bildungs GmbH Daniela Genser Koordinationsstelle für universitäre Weiterbildung Mag. Michael Goller ÖSB Consulting MSc, MA Heinrich Grasl Praxismittelschule der Pädagogischen Hochschule Tirol Andreas Gretschnig AMS Tirol, RGS Innsbruck/SFU Renate Gruber Management Center Innsbruck Mag. a Roswitha Gutenbrunner Arbeitsassistenz Tirol Dipl.-Ing. Karin Hartl-Hubmann Amt der Tiroler Landesregierung Armin Haueis AMS Innsbruck (BIZ) Mag. Ernst Haunholter AK Tirol MSc Julia Hofer amg-tirol 117

Titel Vorname Nachname Organisation Mag. a Sandra Jennings AK Tirol MMag. Sven Jeschke Universität Innsbruck Mag. Manfred Kaiser Landesstatistik Tirol Mag. a Brigitte Kastner-Gstettner ibis acam Bildungs GmbH Brigitte Kelderer Deutsches Bildungsressort LGF Anton Kern AMS Tirol/LGS Erwin Klinger AMS Tirol, RGS Imst Dr. in Karin Klocker BFI Tirol Mag. a Michaela Kogler Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Gesellschaft und Arbeit Mag. a Doris Landauer AMS Wien/LGS Roland Löffler, MA Österreichisches Institut für Berufsbildungsforschung öibf Caroline Manahl okay. zusammen leben Dipl.-Bw. Harald Moosbrugger Amt der Vbg. Landesregierung Beniamin Nestor AMS Salzburg, RGS Bischofshofen Christoph Neururer AMS Tirol/RGS Imst Dr. Marco Nicolussi Arbeitsassistenz Tirol Mag. Thomas Petsch bfi Salzburg BildungsGmbH Dr. Bernhard Pichler AMS Tirol Mag. a Angela Pittl Frauen im Brennpunkt Franz Platzer BFI Tirol Bildungs GmbH ABZ Metall Ing. Karl Platzer BFI Tirol Bildungs GmbH ABZ Metall stv.lgf Mag. a Sabine Platzer-Werlberger AMS Tirol/LGS Werner Pramstrahler AFI Arbeitsförderungsinstitut Alexander Raggl AMS Tirol, RGS Innsbruck Mag. Hansjörg Rauth Lehrlingsstelle - Wirtschaftskammer Tirol MMag. a Veronika Ravanello BBRZ Reha Katharina Schmidhofer Standortagentur Tirol Bianca Schönherr Universität Innsbruck 118

Titel Vorname Nachname Organisation Mag. Johannes Schranz AMS Tirol/LGS Dr. Peter Schumacher Arbeiterkammer Tirol MMag. Dr. Philipp Seirer-Baumgartner amg-tirol Mag. Rainer Seyrling Amt der Tiroler Landesregierung Mag. a Vera Sokol innovia Mag. a Katrin Späth Frau Mag. a Manuela Stampfl AMS Tirol/LGS Dr. Reinhard Starnberger Universität Innsbruck / BfÖ Dr. in Maria Steibl amg-tirol Mag. Christian Steinlechner BBRZ Österreich Hans-Jörg Steinlechner AMS Tirol, RGS Kufstein Mirjana Stojakovic Frau Martin Straganz ibis acam Bildung GmbH Claudia Streicher TFBS - Schönheitsberufe Franziska Streicher Frau René Sturm AMS Österreich/ABI Christian Tecini Deutsches Bildungsressort Mag. Ferdinand Thaler Amt der Tiroler Landesregierung Dr. in Elena Vanzo apollis - Institut für Sozialforschung Mag. Paul Vyskovsky WIFI Tirol Peter Wachter Wirtschaftskammer Tirol (Geschäftsstelle Kufstein) Dr. Florian Wakolbinger Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung mbh Dr. in Alexandra Weiss Universität Innsbruck Dietmar Weiss AMS Tirol Anjutta Wutzke KAOS Bildungsservice Dr. Levent Yilmaz Universität Innsbruck Oswald Zangerle BFI Tirol 119