3. Krankenhausumwelttag NRW am im St. Josef-Hospital, Bochum ASPEKTE DER KRANKENHAUSPLANUNG IM SPANNUNGSFELD ZWISCHEN ÖKOLOGIE UND ÖKONOMIE

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3. Krankenhausumwelttag NRW am 17.09.07 im St. Josef-Hospital, Bochum ASPEKTE DER KRANKENHAUSPLANUNG IM SPANNUNGSFELD ZWISCHEN ÖKOLOGIE UND ÖKONOMIE Posterdiskussion Thorsten Leerhoff, Dr. Sabine Ehlken DAS KLINIKUM BREMEN-MITTE Das Klinikum Bremen-Mitte ist eines der größten Allgemeinkrankenhäuser in der Bundesrepublik. Es gehört zur Gesundheit Nord ggmbh - Klinikverbund Bremen. Das Klinikum Bremen-Mitte ist im Krankenhausplan des Landes Bremen als Krankenhaus der Maximalversorgung aufgenommen. Die Zahl der Planbetten beträgt 958. Damit ist das Klinikum Bremen-Mitte das größte Krankenhaus im Lande Bremen und übernimmt mit 18 Fachkliniken, sieben Instituten und drei Ausbildungsstätten eine herausragende Stellung in der Behandlung von Patientinnen und Patienten ein. Das Krankenhaus liegt im Zentrum der Stadt. Pro Jahr werden hier weit über 100.000 Patienten und Patientinnen behandelt, davon etwa 60.000 ambulant und 40.000 stationär. Der Gesamtumsatz des Krankenhauses betrug im Jahr 2006 insgesamt 206 Millionen Euro. Das Krankenhaus versteht sich längst als Gesundheitszentrum, das vielfältige medizinische, pflegerische und psychosoziale Angebote nicht nur in stationären, sondern auch im teilstationären, tagesklinischen und ambulanten Bereich vorhält. Das Klinikum Bremen- Mitte ist seit 2002 nach EMAS II und seit 2005 nach KTQ zertifiziert.

BAULICHE GESCHICHTE 1851 Allgemeines Bremer Krankenhaus mit Waschhaus und Apotheke 1852 Augenklinik und Frauenklinik 1888/89 Chirurgische Klinik 1890/95 Altes Hygiene-Institut (heute: Landesuntersuchungsamt für Chemie, Hygiene und Veterinärmedizin 1895 Strahlenhaus 1899 Wöchnerinnenheim 1900 Mädchenhaus (heute: Personalratsgebäude) 1907 Scharlachhaus und Prof.- Hans-Meyer-Klinik 1908 Einrichtung einer Röntgenabteilung 1910/12 Schwesternhaus (heute: Pharmakologisches Institut) 1910/12 Dermatologische Klinik 1912/13 Institut für Pathologie 1914 Isolierhaus III (heute: Kinderklinik, Station 21) 1926/28 Neue Medizinische Klinik (das 1851 erbaute Gebäude wird HNO-Klinik) 1928/29 Verwaltungsgebäude I 1928/29 Fernheizwerk 1929/34 Kinderklinik 1930/31 Zentralküche 1951/52 Neues Schwesternhaus 1953 Neubau Infektionsabteilung 1964 Eröffnung des Zentralgebäudes 1972 Neubau Blutbank, Apotheke und Landesuntersuchungsamt für Chemie, Hygiene und Veterinärmedizin 1974 Neubau HNO-Klinik 1974 Neubau Kinderchirurgie

1977 Neubau Radiologische Klinik 1978/79 Neubau Kinderzentrum (Sozialpädiatrisches Zentrum) 1986 Neubau Frauenklinik 1990 Neubau Magnet-Resonanz-Diagnostik 1994 Inbetriebnahme der Interdisziplinären Intensivstation im Zentralgebäude 1995 97 Umstellung des Heizungssystems 1998/99 Einrichtung eines Interdisziplinären Kurzzeittherapie-Zentrums 1999/2000 Einrichtung einer Krankenpflegeschule in der Alten HNO 1999/2000 Neubau einer Cafeteria in der Alten HNO 1996-2000 Neubau eines Zentralen OPs - einschließlich zentralisierter Aufnahme 2001 2003 Neubau/Sanierung Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin (1. Bauabschnitt) 2007? Umsetzung Masterplan

STRATEGIEKONZEPT / MASTERPLAN Die bauliche Struktur (Einzelgebäude verteilt auf einer großen Fläche) und die damit verbundenen logistischen Aufwendungen erhöhen maßgeblich die Betriebskosten des Klinikums Bremen-Mitte. Eine Übernahme für diese zusätzlichen Kosten, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit den eigentlichen Gesundheitsleistungen am Menschen stehen, wird es demnächst nicht mehr geben. Das führt dazu, dass das KBM seine Wettbewerbsfähigkeit verliert. Um weiter wirtschaftlich arbeiten zu können soll in den nächsten Jahren ein medizinisches Schwerpunktzentrum der Maximalversorgung für die Bevölkerung Bremens und des Umlandes entstehen. In einem Masterplan sind die einzelnen Realisierungsschritte aufgeführt. Demnach wird sich die jetzige Grundstücksfläche um etwa 40 Prozent verringern. i 85.000 m 2 Auf der verbleibenden Fläche erfolgt ein Abbruch des Großteils der jetzt bestehenden Gebäude, um Platz für einen kompakten Neubau zu schaffen. Die Versorgung der Patienten und Patientinnen wird durch miteinander vernetzte, interdisziplinär arbeitende medizinische Kompetenzzentren in einen neu zu errichtenden Gebäudekomplex gewährleistet. Lageplan Neubau

ÖKOLOGISCHE ASPEKTE DER PLANUNG 1. Gesamtkonzept für das neue Klinikum / medizinisches Konzept/ Raumprogramm Die Änderung der bisherigen Grundstruktur von Teilkliniken zu sogenannten medizinischen Kompetenzzentren erlaubt Flächeneinsparungen bei verbesserter zeitgemäßer medizinischer Versorgung. 2. Städtebauliche Anordnung Synergien durch die Konzentration in einem Neubau Verbesserung der äußeren Erschließung (ÖPNV, Parken des Individualverkehrs im zentralen Parkhaus, das vom Wohnviertel sinnvoll mitgenutzt werden kann) zentrale Warenannahme in Versorgungszentrum mit Verteilung über AWT-Anlage (ebenso Entsorgung) Anbindung der Speisenversorgung an AWT-Anlage 3. Architektonisches Konzept Kompakte Baukörper, kurze Wege (z.b. Ambulanz-Magistrale im EG) flexible Grundrissgestaltung Die Grundrissgestaltung erlaubt eine variable Nutzung und enthält flexible Elemente. Das Konzept der Zentrenbildung sieht inhaltlich vor, dass sich mit sogenannten 'atmenden Strukturen' die Nutzung je nach Bedarf für verschiedene Disziplinen in der Größe verändern kann. Die Hofstruktur sorgt für eine Tageslichtversorgung in allen Bereichen und in den inneren Erschließungsfluren. Beleuchtungssteuerung für Teilbereiche. 4. Architektonische Detaillierung Einhaltung der Anforderungen der EnEV für Neubauten Hochwertige Fassadenausbildung wie z.b. Kastenfenster in den Pflegeebenen, hochwirksame Sonnenschutzsysteme Einsatz natürlicher Materialien im Ausbau (z.b. Holz-Parkettböden in den Pflegezimmern) Regenwassernutzung

5. Freianlagenplanung intensive Begrünung der Innenhöfe und Freiflächen extensive Begrünung der Dachflächen Regenwasserrückgewinnung 6. Energieversorgung Fernwärmeversorgung 7. Raumlufttechnik/ Wärmerückgewinnung Einsatz von Bauteilkühlung 8. Regenerative Energien Der Einsatz von alternativen Energien (Solar, Erdwärme) wurde geprüft und kommt aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Betracht. Die Nachrüstbarkeit von PV ist möglich.