Peter Braun-Munzinger
Inhalt Urknall Expansion des Universums Temperaturentwicklung Frühe Urknall-Materie Urknall im Labor Ausblick Ultrarelativistische Schwerionenstösse Quark-Gluon Materie Resultate RHIC Experiment ALICE am LHC
M100 Spiral Galaxie 50 Millionen LJ
Zurück zum Urknall Natur Quark-Gluon Nukleonen Kerne Plasma Atome Heute Urknall 10 6 sec Experiment 10 4 sec 3 min 15 Mil Jahre
Evidenz für den Urknall Hubble Expansion Kosmische Hintergrundstrahlung Elementsynthese im frühen Universum Entstehung von Galaxien und ausgedehnten Strukturen im All Erzeugung von Quark-Gluon Materie im Labor
Gibt es Evidenz für die Expansion des Universums? Messung der Fluchtgeschwindigkeit von Sternen über die Rotverschiebung der Spektrallinien Messung der Distanz über die Helligkeit variabler Sterne (Cepheiden) und spezieller Supernovae
NGC 4603 Die am weitesten entfernte Galaxie in der man Cepheiden beobachtet hat.... Diese veränderlichen Sterne geben ein Mass für die Expansionsgeschwindigkeit des Universums.
Expansion des Universums V=H D E. Hubble, 1924 <H> = 70 km/s Mpc = 1/15 109 Jahre Sterne und Galaxien bewegen sich von der Erde weg mit umso grösserer Geschwindigkeit (V) je grösser ihr Abstand (D) ist
Die Hubble Konstante, WMAP Bestimmung Februar 2007, H(0) = 73 +/- 2 km/(s Mpc)
Urknall Konstante Expansion impliziert, dass das Universum vor ca 15 Milliarden Jahren in einem Punkt startete. Dauer der Expansion = 15 Milliarden Jahre D/V = 1/H
Wie wird die Temperatur bestimmt? Aus der Spektralverteilung der Strahlung, d.h. aus der Intensität als Funktion der Wellenlänge Für die Sonne mit Photonen (Licht) im sichtbaren Bereich Für das Weltall heute mit Mikrowellen (kosmische Hintergrundstrahlung)
Messung der Temperatur an der Sonnenoberfläche Intensität Photonen Spektrum M. Planck 1900 Wellenlänge (nm) Aus Intensität und Wellenlänge des Sonnenlichts T = 6000 K Dichte = 4 1012 Photonen/cm3
Messung der Temperatur im All Intensität Spektrum der kosmischen Hintergrundstrahlung Penzias und Wilson 1965 Wellenlänge (cm) Aus Intensität und Wellenlänge der Mikrowellen-Hintergrund Strahlung T = 2.736 ± 0.017 K Dichte = 400 Photonen/cm3
Temperaturverteilung im Universum -- WMAP Experiment
heute Bestandteile des Universums vor 13.7 Mill. Jahren
Wieweit kann man den Urknall zurückverfolgen? Heute Hubble Expansion Hintergrundstrahlung Hintergrundstrahlung Entstehung der Galaxien Materie dominiert Nukleosynthese Quark-Gluon Materie Quark zu Hadron Phasenübergang Elektroschwacher Phasenübergang
Wie kann man den Materiezustand, der 10 Mikrosekunden nach dem Urknall existierte, produzieren und untersuchen? Mit Schwerionen-Kollisionen bei ultrarelativistischen Energien
Heavy Ion Collisions
Der Teilchen-Zoo
Nukleon confinement de-confinement Kern Quark-Gluon Materie
4x1012 Quark-Gluon Plasma Temperatur (K) 3x10 3x101212 2x1012 Kernmaterie 1x1012 0 0 1 x 1018 Dichte (Kg/m3) 2 x 1018
Vor dem Stoss Normale Kernmaterie ρ0 = 0.17 /fm3 ε0 = 0.16 GeV/fm3 Kompression und Heizen Quark-Gluon Materie Quark-Gluon Plasma Feuerball Expansion und Entkopplung Zeit Erzeugung erwartet bei ρ = 1.2 /fm3 ε = 3 GeV/fm3 Nicht wechselwirkende Elementarteilchen
Feuerball Pion Kaon Elektronen Paar Photon Lambda J/Psi Die Eigenschaften des Feuerballs kann man durch die Messung der emittierten Teilchen bestimmen.
SPS : 1986-2003 S and Pb ; up to s =20 GeV/nucl pair hadrons, photons and dileptons LHC : starting 2009 Pb ; up to s = 5.5 TeV/nucl pair ALICE ATLAS CMS experiments AGS : 1986-2000 Si and Au ; up to s =5 GeV /nucl pair only hadronic variables RHIC : 2000 Au ; up to s = 200 GeV /nucl pair hadrons, photons, dileptons, jets
Messung der Temperatur eines Feuerballs aus dem Schwerionenstoss Pionen Spektrum Intensität Abfallkonstante T = 100 MeV Abfallkonstante proportional zur Temperatur Energie Aus Intensität und Energie der ausgestrahlten Pionen T = 100 MeV T = 1012 K 100 000 mal heißer als im Inneren der Sonne!
Thermische Energie kann auch zur Besetzung von angeregten Zuständen oder zur Production neuer Teilchen führen Äquivalenz Energie <=> Masse Häufigkeit ~ m 3/2 e - m/t Die gemessenen Teilchenhäufigkeiten erlauben die Bestimmung von Temperatur und Dichte beim Zeitpunkt der Produktion hadronischer Teilchen
Häufigkeit ~ m 3/2 e - m/t Teilchen Multiplizität 1000 π N K+ 100. Die gemessene TeilchenMultiplizität kann man verstehen, wenn alle Teilchen gemeinsam bei einer Temperatur von 170 MeV produziert werden. Λ K0 K- η N 10.0 Ξ φ Λ 1.0 Ω Ξ T = 170 MeV Ω 0.1 0 0.4 0.8 1.2 Masse (GeV) 1.6
Beschreibung in einem vollständigen thermischen Modell at SPS Bestimmung der Temperatur und Dichte zur Zeit der Teilchenproduktion T = 170 MeV µ B = 266 MeV
Zukunft RHIC am BNL laeuft seit 11 Jahren LHC am CERN ab 2009 GSI FAIR ab 2018
Relativistic Heavy Ion Collider BRAHMS PHOBOS PHENIX RHIC STAR
Au on Au Event at CM Energy ~ 130 A-GeV Central Event
Beschreibung in einem vollständigen thermischen Modell beim RHIC Bestimmung der Temperatur und Dichte zur Zeit der Teilchenproduktion T = 175 MeV µ B = 41 MeV T = 177 MeV µ B = 29 MeV
neueste Resultate: vollstaendige Beschreibung der Teilchenproduktion A. Andronic, pbm, J. Stachel arxiv:0812.1186 Peter Braun-
Evidenz fuer Phasenuebergang wie Wasser kocht hadronische Materie bei fester Temperatur Tlim = 160 MeV = 2 x 1012K experimentelle Bestimmung der Phasengrenze Peter Braun-
Phasendiagramm RHIC
Large Hadron Collider LHC am CERN Energie in einer Blei-Blei Kollision 1150 TeV = 0.18 mj Faktor 300 höher als in SPS Experimenten sehr heisser Feuerball! T = 1000 MeV
Large Hadron Collider LHC am CERN Energie in einer Blei-Blei Kollision 1150 TeV = 0.18 mj Faktor 300 höher als in SPS Experimenten sehr heisser Feuerball! T = 1000 MeV
Teilchenidentifizierung in der TPC
THE END