Integration und Bildung - Willkommenskultur für Flüchtlinge im MGH - Telefonkonferenz am 19. März 2015

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Transkript:

Integration und Bildung - Willkommenskultur für Flüchtlinge im MGH - Telefonkonferenz am 19. März 2015 2

Inhalt 1. Einleitung 2. Definitionen und der Status von Flüchtlingen 3. Willkommenskultur der MGH für Flüchtlinge 4. Praxisbeispiele 5. Ergebnisse der Befragung 3

MGH sind für die Flüchtlingsarbeit gut geeignet... weil sie als Infrastrukturangebot in der Kommune und im Landkreis schnell, flexibel und kompetent auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen reagieren weil sie aufgrund ihrer niedrigschwelligen Anlaufstellen eine Erstorientierung von Flüchtlingen bieten können weil sie mit speziellen Angeboten auf die Bedarfe von Flüchtlingen reagieren, sie in ihre vorhandenen Angeboten integrieren und damit eine Hilfestellung bei der Integration in die Kommune geben 4

Definition, Status und damit verbundene Verweildauer Status Beschreibung Verweildauer Asylsuchende ersuchen in einem fremden Land eine Aufnahme und damit Schutz; das Asylanerkennungsverfahren hat noch nicht begonnen oft ganz kurzfristig in Kommune/LK; das jeweilige Bundesland übernimmt Verteilung auf kommunale Gebietskörperschaften bzw. kreisfreie Städte Asylbewerber Asylberechtigte Duldung haben schon um Asyl ersucht und sind in einem laufenden Anerkennungsverfahren ihr Asylgrund wird anerkannt und sie erhalten den Status anerkannter Flüchtling eine vorübergehende Aussetzung der Abschiebung ; Aufenthalt wird nicht als rechtmäßig gesehen, aber: keine Strafbarkeit wegen illegalen Aufenthalts so lange das Verfahren läuft dreijähriger Aufenthaltstitel, damit endet die Pflicht der Bundesländer für die Unterbringung keine zeitliche Sicherheit, wie lange die Person in der Kommune/LK bleiben kann Quellen (auch nächste Seite): h2p://www.bamf.de/shareddocs/anlagen/de/publikaconen/flyer/ablauf- asylverfahren.pdf? blob=publicaconfile, h2p://www.bamf.de/de/service/lem/glossary/glossary- node.html 5

Flüchtlinge im Unterschied zu Migrantinnen und Migranten Flüchtlinge sind Personen, die sich aus begründeter Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder politischen Überzeugung außerhalb des Landes befinden, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzen. (Genfer Flüchtlingskonvention) Wenn die Fluchtgründe anerkannt sind, entsteht daraus ein Asylrecht als Flüchtling für drei Jahre Somit sind Asylberechtigte anerkannte Flüchtlinge im Vergleich zu Migranten, die dauerhaft in den Land leben 6

Zusammenhang zwischen der Verweildauer von Flüchtlingen und Erstangeboten im MGH Erstorientierung bei Aufenthalt von bis zu sechs Monaten in einer Unterbringung für Asylbewerber Im MGH: Im Asylbewerberheim: Offener Treff Essen Nähen Freizeit niedrigschwellige Beratung Vermittlung von Paten niedrigschwellige Sprachangebote Zugang zu Computer Tauschbörsen Ämterbegleitung niedrigschwellige Sprachangebote Kleiderhilfen 7

Zusammenhang zwischen der Verweildauer und der Folgeangebote in MGH Übernahme von Bestandteilen der Soziale Betreuung nach Verteilungen auf Wohnraum im MGH über Offenen Treff: gemeinsame Kontakte durch Essen, Nähen, Stricken, Freizeit in Wohnung und Wohnumfeld: Hilfestellung zur Orientierung Niedrigschwellige Beratung Integrationsangebote Sprachangebote und Hausaufgabenhilfe Hilfestellung bei Integration in Regeleinrichtungen Ämterbegleitung Aufklärung der Nachbarschaft, Mediation 8

Integration in vorhandene Angebote Integration in vorhandene Angebote des MGH bei längerer Verweildauer Offener Treff als niedrigschwelliger Zugang für Frauen Männer und Kinder Niedrigschwellige Beratung Integrationslotsen Sprachangebote begleiten Integrationskurse Flexible Kinderbetreuung Vermittlung von Vorlesepaten Patenschaften Niedrigschwellige Kursangebote zur besseren Platzierung auf den Arbeitsmarkt 9

MGH Wunsiedel Hilfestellung bei der Erstorientierung In der Kommune Wunsiedel befindet sich ein Asylbewerberheim und Asylbewerber werden auf Wohnungen verteilt Das MGH versucht die dort untergebrachten Asylbewerber mit folgenden Angeboten zu erreichen: Sog. Helferkreis, der sich im MGH trifft und mit dem MGH kooperiert, koordiniert die Hilfestellungen in der Kommune Ein sog. Nähcafé im MGH spricht speziell die Flüchtlingsfrauen an Alltagssprache Deutsch wird von Freiwillig Engagierten vermittelt 10

MGH Bernsdorf Übernahme von Bestandteilen der sozialen Betreuung für Flüchtlingsfamilien Das MGH bietet seit Dezember 2014 im Rahmen des ehrenamtlichen Engagements Bestandteile der sozialen Betreuung für fünf Flüchtlingsfamilien an Folgende Angebote unterstützen dies: Freiwillig Engagierte sind Ansprechpartner/ innen und bieten individuelle Hilfen in Alltagsfragen an Beratung und Supervision im MGH für die Freiwillig Engagierten, die sich darin engagieren Niedrigschwellige Sprachangebote im MGH unterstützen Erwachsenen in der Erlernung und Nutzung der Alltagssprache Deutsch 11

Wesentliche Ergebnisse aus der Befragung An der Befragung haben 72% der MGH teilgenommen, zwei Dri2el davon arbeiten jetzt schon mit Flüchtlingen Die Mehrheit ermöglicht aufgrund des niedrigschwelligen Zugangs zum MGH die Erstorientierung für Flüchtlinge MGH reagieren darauf mit speziellen Angeboten, aber integrieren sie auch in ihre vorhandenen Angebote MGH kooperieren vor allem mit der Kommune, den Wohlfahrtsverbänden, den Kirchen und den Flüchtlingsorganisationen 12

Wesentliche Ergebnisse aus der Befragung: Angebotsarten Angebotsarten: Mehrfachnennungen möglich 174 MGH 162 MGH 128 MGH 112 MGH 109 MGH Treffpunkt/Begegnungsangebote Sprachangebote niedrigschwellige Beratungsangebote Freizeitangebote Unterstützungsangebote Die geplanten Angebote folgen diesem Ranking. 13

Wesentliche Ergebnisse aus der Befragung Gewünschter Unterstützungsbedarf: Mehrfachnennungen möglich 149 MGH 147 MGH 139 MGH 98 MGH 50 MGH Gewinnung/Begleitung Freiwilliger Unterstützung bei Moderation im Quartier Interkulturelles Lernen Netzwerkaufbau/Gewinnung Kooperationspartner Sonstiges 14

Hilfestellungen des BMFSFJ zur Umsetzung der Willkommenskultur im MGH Angebote von drei Schulungen am: 16.04.2015 im MGH Königs Wusterhausen 21.04.2015 im MGH München 05.05.2015 im MGH Troisdorf Zusammenstellung einer Linksammlung zu wesentlichen Fragen im Bereich der Asyl-und Flüchtlingsthematik Checkliste zur interkulturellen Öffnung eines MGH Schwarzes Brett als Austausch und Information 15

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 16