Dear Investor. Eine Publikation der Solidinvest of Switzerland. Wirtschaftsentwicklungen, Wertschriftenmärkte und Anlageszenarien.



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Transkript:

Dear Investor Eine Publikation der Solidinvest of Switzerland Wirtschaftsentwicklungen, Wertschriftenmärkte und Anlageszenarien Oktober 2014 Oktober 2014 RÜCKBLICK Im Dear Investor vom Juli 2014 haben wir vor einem schwierigen dritten Quartal gewarnt und empfohlen, die Aktienquote kurzfristig zu reduzieren. Die Aktienmärkte haben zu Beginn des dritten Quartals zum Teil massiv eingebüsst, haben sich aber ab August wieder erholt und der Schweizerische Aktienindex SPI konnte das Quartal sogar mit einem Plus von 2.84% abschliessen. In anderen Regionen sah es nicht ganz so gut aus und der Aktien Weltindex büsste in diesem Zeitraum 2.16% ein. Die müssen sich mit Gegensätzen auseinandersetzen. Einerseits befindet sich die US-Wirtschaft weiterhin auf einem soliden Wachstumskurs, auch wenn vereinzelt schwächere Konjunkturdaten die Märkte etwas verunsichern, und die US Federal Reserve Bank ihre Anleihekäufe wahrscheinlich bald einstellen wird. Andererseits erklärte Mario Draghi, dass die Europäische Zentralbank EZB ihrerseits ab Mitte Oktober ein Programm zur quantitativen Lockerung der Geldpolitik nach europäischem Muster startet und die Zinsen weiterhin auf Tiefstniveau hält, da die Konjunkturindikatoren aus der Eurozone mehrheitlich nach unten zeigen. Angesichts der schwächeren Konjunkturdaten und der zunehmenden Verunsicherung an den Aktienmärkten standen die Anleihen wieder hoch im Kurs. Die 10-jährige US-Treasury-Rendite

ermässigte sich auf 2.43%, die Rendite des Bundes (Deutschland) auf 0.93%, und die der Eidgenossen (Schweiz) auf nur noch 0.48%. Die Renditen der Staatsanleihen sanken in den letzten Tagen nochmals markant. Z.B. rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen mitte Oktober kurz unter 2%, was andeutet, dass die Zentralbanken in den nächsten Monaten einen expansiveren Kurs einschlagen werden. Infolge von guten Wirtschaftszahlen und positiveren Aussichten in den USA stieg der USD gegenüber Euro und CHF stark an. Im dritten Quartal verteuerte sich die amerikanische Währung um über 7% gegenüber dem CHF. Die schlechteste Quartalsperformance erzielten die Rohwaren mit einem Einbruch von fast 10%. Gold verlor in USD/Unze fast 10%, durch den USD-Anstieg betrug der Verlust in CHF/Kg aber nur ca. 2.5%. Aktuelles Die Wirtschaft verliert in vielen Ländern an Dynamik. Selbst die EU-Lokomotive Deutschland hat beim Auftragseingang einen unerwartet heftigen Dämpfer erhalten. Die Bestellungen lagen im August 5.7% niedriger als im Vormonat. Dies ist der stärkste Rückschlag seit der Wirtschaftskrise 2009. Umfragen zeigen, dass die Wirtschaft im Euroraum generell in eine Rezession zurückfallen könnte. Mit Blick auf die schwachen Wirtschaftsdaten sind die anlaufenden EZB-Massnahmen bitter nötig. Die Frage ist allerdings, ob diese Massnahmen angesichts der verschlechterten Konjunkturaussichten ausreichen respektive überhaupt etwas nützen. Auch in der Schweiz haben sich die Aussichten weiter eingetrübt, sind aber noch besser als im Euroraum. In den USA stellte das massiv verschlechterte Konsumentenvertrauen eine herbe Enttäuschung dar. Die befragten US- Haushalte beurteilten im Oktober sowohl die aktuellen Wirtschaftsbedingungen als auch den Ausblick pessimistischer. Zudem fehlen Wachstumsimpulse aus China. Die über Jahre ungemein grosszügige Geldversorgung des FED wird langsam dosiert. Deshalb ist Vorsicht bei Anlagen angebracht, welche von der billig verfügbaren Liquidität am stärksten begünstigt wurden. Dazu gehören typischerweise High Yield Bonds, zyklische Aktien, risikoreiche Nebenwerte und Rohstoffe. Zusätzlich verunsichern geopolitischen Krisen die Finanzmärkte und lassen die Volatilitäten ansteigen. 2

Ausblick Erfahrungsgemäss gehört der Oktober zu den saisonal eher schlechten Börsenmonaten. Gepaart mit einem angekündigten unmittelbaren Ende des Tapering (Anleihenkäufe des FED) und einer sich verlangsamenden Wirtschaftsdynamik besteht das Risiko einer grösseren Korrektur an den Märkten. Wie weit sich die geopolitischen Risiken ausweiten und welchen Einfluss die unkontrollierbare Ausbreitung von Ebola auf gewisse Sektoren hat ist nicht abschätzbar. Sicher werden die Aktienmärkte volatil bleiben. Anfangs Oktober kam es zu einer grösseren Korrektur. Nicht nur die Aktienmärkte, sondern auch das High-Yield Segment könnten nochmals stark korrigieren, da die Bewertungen überzogen wirkten und die Prämien für das erhöhte Risiko ungenügend waren. Hochzinsanleihen weisen nicht nur Kreditund Zinsänderungsrisiken auf, sondern auch ein erhebliches Liquiditätsrisiko. Wir haben von solchen Engagements abgeraten. Anlagestrategie Schlechte Wirtschaftsnachrichten sind gute News für die Börse lautet eine alte Börsenweisheit. Sollten Wirtschaftszahlen und Quartalsabschlüsse der Firmen weiter enttäuschen, kann es erneut zu grösseren Korrekturen kommen, da die Bewertungen der Aktien eher hoch waren. Schlechtere Wirtschaftszahlen werden die Nationalbanken aber veranlassen, weitere Lockerungsmassnahmen zu treffen. Das Fed könnte den Leitzins später als bis anhin erwartet anheben, mit positiven Implikationen für die Aktienmärkte. Wir empfehlen die taktische Untergewichtung der Aktienquote Ende Oktober wieder abzubauen. Langfristig gehen wir von einer besseren Performance der Aktienmärkte im Verhältnis zu Renditen der Obligationen aus. Bei Neuanlagen von Obligationenfälligkeiten ist auf gute Qualität zu achten. Fremdwährungen Da mit zehnjährigen US-Treasuries heutzutage in etwa die gleiche Rendite erzielen wie mit zehnjährigen italienischen oder spanischen Staatsanleihen ist es nicht verwunderlich, wenn Papiere aus der europäischen Peripherie teilweise in US-Titel umgeschichtet werden (ähnlich hohe Verzinsung bei höherer Schuldner-Qualität). Dadurch erhöht sich die Aussicht auf einen stärkeren US-Dollar. Ein Zinsanstieg in den USA würde die amerikanische Valuta weiter stärken. Hochzinswährungen wie der AUD 3

oder der NZD könnten dadurch unter Druck kommen. Aus Sicht des Schweizer-Frankens halten wir weiterhin an unseren AUD Positionen fest, da wir der Meinung sind, dass die höheren Zinsen in diesen Anlagen einen Währungsverlust mehr als kompensieren. Anleihen/Zinsen Die Wirtschaftsaussichten in Europa lassen die Zinsen noch längere Zeit tief bleiben. Neuengagements sind nur in kurz- bis mittelfristigen Laufzeiten sinnvoll. Falls es zu einem ungeordneten Anstieg der US- Treasury-Renditen kommt, könnten Emerging Markets Anleihen vorübergehend unter Druck geraten. Aktien Aufgrund der markanten Kurskorrekturen seit Quartalsende bis zum Redaktionsschluss des Dear Investors empfehlen wir, die Aktienpositionen im 4. Quartal wieder zu erhöhen. Wir empfehlen eine erste Tranche zu investieren und bei weiteren Kurskorrekturen zuzukaufen. Wir bevorzugen eine Mischung aus Schweizer Blue Chips, ausgewählten Schweizer Nebenwerten sowie dividendenstarken Oelwerten. Die Energiewerte haben in den letzten Wochen eine markante Korrektur erlebt. Das Crude Oil hat per Barrel seit Mitte Jahr gegen 30% verloren und Oelaktien haben die gute Performance des ersten Halbjahres von + 20% bis + 30% wieder preisgegeben und sind teilweise sogar ins Minus gerutscht. Insgesamt sind die Bewertungen von Emerging Market Aktien auf absoluter Basis und auch relativ zu den Pendants aus den Industrieländern noch immer attraktiv. Ein Engagement in Emerging Markets scheint uns attraktiv. Rohstoffe Unsere Markteinschätzung zu den Rohstoffen bleibt neutral. Die markante Korrektur der Oelwerte im 4. Quartal könnte zu einer leichten Gegenreaktion führen. An unseren Goldpositionen halten wir trotz Korrekturen fest, da diese Position als Absicherung zu Währungsverlusten und bei Flucht der Investoren in sichere Anlagen bestimmt ist. 4

Anlagestrategie nach Währung (Musterbeispiel, individuell pro Kunde) 4. Quartal 2014 Anlagekategorien CHF- (maximale Gewichtung) EUR- USD- Liquidität (-5%) 15% 15% 15% Obligationen, Immobilienfonds 40% 40% 40% Aktien (+5%) 50% 50% 50% Alternative Anlagen 10% 10% 10% Rohstoffe, inkl. Edelmetalle 20% 20% 20% Währungen Total Fremdwährungsanteil (über alle Asset Klassen) 40% 40% 2 40% 3 Anteil pro Fremdwährung 15% 1 15% 2 15% 3 1 Fremdwährungsanleihen hauptsächlich in NOK und AUD 2 Für EUR- bis 80% in CHF möglich 3 Inklusive Lokalwährungen (Anteil Lokalwährung bis 40% möglich) Redaktionsschluss: 20. Oktober 2014 Obwohl der Inhalt dieser Publikation auf zuverlässigen Informationen beruht, können wir keine Haftung übernehmen. Nachdruck, auch auszugsweise, ist mit dem Hinweis gestattet "Dear Investor, Solidinvest AG" und der Angabe des Erscheinungsmonats. Solidinvest AG Vermögensverwaltung und Anlageberatungen Mühlebachstrasse 43 Postfach CH-8032 Zürich Telefon +41 44 250 89 89 Fax +41 44 250 89 80 E-Mail info@solidinvest.ch URL www.solidinvest.ch 5