Ökologische Aufwertung militärischer Hindernisanlagen. Schlussbericht der Erfolgskontrolle im Gebiet Halten / Heldsberg

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Transkript:

Ökologische Aufwertung militärischer Hindernisanlagen Schlussbericht der Erfolgskontrolle 1993-1999 im Gebiet Halten / Heldsberg (Gemeinden Thal und St. Margrethen SG) 8. März 2000

Was soll mit obsoleten militärischen Anlagen in der Schweiz passieren? Gemäss Planung des Eidgenössischen Departementes für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) werden bis zum Jahr 2015 rund 13'000 militärische Anlagen liquidiert bzw. einer neuen Nutzung zugeführt. Vielerorts bilden solche Objekte, z. B. Panzersperren, Panzergräben oder Bunker, wichtige Lebensraumoasen für Wildtiere und Pflanzen in einer sonst über weite Strecken intensiv genutzten Kultur- und Zivilisationslandschaft. Der Abbruch solcher Anlagen und deren Umnutzung zu produktiven Landwirtschaftsflächen wäre ein bedeutender Lebensraumverlust. Neben ökologischen gibt es auch wirtschaftliche Gründe, die betreffenden Objekte nicht abzubrechen, sondern im heutigen Zustand zu belassen bzw. ökologisch aufzuwerten. Eine wertvolle Unterstützung erhielt die BSS vom damaligen Ständerat Ernst Rüesch, St. Gallen. 1991 richtete er eine einfache Anfrage an den Bundesrat, in der er sich erkundigte, ob der Bundesrat bereit sei, das Gelände, auf welchem militärische Hindernisse abgebrochen werden, als ökologische Ausgleichsflächen zur Verfügung zu stellen. Das damalige EMD zeigte sich im Antwortschreiben grundsätzlich bereit, militärische Hindernisse, die nicht mehr benötigt werden, als ökologische Ausgleichsflächen zur Verfügung zu stellen und hierfür von Fall zu Fall in Zusammenarbeit mit den zivilen Partnern eine Lösung zu suchen. In einem Vorwort zu einer 1995 dem Thema gewidmeten Broschüre betonte Bundesrat Kaspar Villiger als damaliger Chef des Eidgenössischen Militärdepartementes die Bedeutung militärischer Hindernisanlagen für die Natur. Er bedankte sich bei der BSS und der Schweizerischen Vogelwarte Sempach für die grosse Unterstützung. Anhand eines Kriterienkataloges wurden seit 1997 militärische Anlagen in der ganzen Schweiz durch Mitarbeiter des VBS nach ökologischen Gesichtspunkten kartiert und klassifiziert. Im Vorfeld führte die BSS diverse Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen durch. So wurden beispielsweise im Frühjahr 1996 die Chefs Liegenschaftsdienst der verschiedenen Festungswachtkorps auf ihre neue Aufgabe vorbereitet. In der Folge wurden rund 200 militärische Anlagen kartiert und klassifiziert. Das Spektrum reichte von der Kategorie 1 (kein spezieller Wert) bis zur Kategorie 5 (mit Aufwertungspotential und Bedarf für Pflegekonzept). Das so erhaltene Datenmaterial wird als Entscheidungsgrundlage für allfällige Umnutzungen sowie für gezielte ökologische Aufwertungen herangezogen. Pilotprojekt im Kanton St. Gallen Auf Initiative der Dr. Bertold Suhner-Stiftung BSS, St. Gallen, wurde in enger Zusammenarbeit mit Vertretern des damaligen Festungssektors 313 (heute Festungswachtkorps Region 7, Sektor 71) und dem EMD (heute VBS) ein Pilotprojekt lanciert. Auf ausgewählten Bundesparzellen in den Gemeinden Thal SG (Projektgebiete Halten und Steiniger Tisch) und St. Margrethen SG (Projektgebiet Heldsberg) wurden dabei in den Jahren 1992 und 1993 Bunker nach militärischen und ökologischen Kriterien neu getarnt, verlandete Panzergräben naturnah regeneriert, Geländepanzerhindernisse mit standorttypischen Straucharten bepflanzt, Waldränder aufgewertet sowie vormals intensiv genutzte Wiesenstreifen entlang von Panzerhindernissen extensiviert und z. T. mit Blumenwiesensamen angesät.

Erfolgskontrolle Um die Auswirkungen dieser Aufwertungsmassnahmen auf die Tier- und Pflanzenwelt einerseits sowie auf den Tarneffekt und das Landschaftsbild andererseits untersuchen zu können, wurde durch Spezialisten des Ökobüros Hugentobler AG, Altstätten SG, zwischen 1993 und 1999 eine begleitende Erfolgskontrolle des Pilotprojektes durchgeführt. Auf faunistischer Ebene erfolgten Kartierungen der Bioindikator-Tiergruppen Vögel, Amphibien, Heuschrecken und Libellen. Die Auswirkungen der Blumenwiesen-Ansaaten und Wiesenextensivierungen wurde anhand der Vegetationsentwicklung in Dauerbeobachtungsflächen überprüft. Vitalitätskontrollen der Bunker- Tarnpflanzen sowie regelmässige Fotodokumentationen dienten zur Illustration des Tarnerfolges bzw. der verbesserten Eingliederung der militärischen Anlagen in die umgebende Landschaft. Die Erkenntnisse der Erfolgskontrolle lassen sich folgendermassen zusammenfassen: Vögel Die Aufwertungen brachten für die Vögel erwartungsgemäss keine schlagartigen Veränderungen ihres Lebensraumes. Neu gepflanzte Hecken brauchen Jahre, bis sie ihre Lebensraumfunktion für Vögel vollständig erfüllen. Deshalb hielten sich die Änderungen der Artenzahlen bzw. der Artenzusammensetzung in Grenzen. Bemerkenswert war die 1998 festgestellte Brut eines Neuntöters innerhalb eines neu bepflanzten Geländepanzerhindernisses im Projektgebiet Heldsberg. Für den seltenen Gelbspötter ergaben sich 1996 und 1998 Bruthinweise für die Baumhecke entlang eines Panzergrabens im Projektgebiet Halten. Amphibien Unter den Amphibien gehört vor allem der Laubfrosch zu den Profiteuren. An frisch regenerierten Flachgewässern im Projektgebiet Halten riefen ab 1994 insgesamt zwischen rund 10 und 30 Männchen. Funde zahlreicher Laubfrosch-Kaulquappen bestätigen eine erfolgreiche Fortpflanzung dieser anspruchsvollen, stark gefährdeten Art. Die im Umfeld der Gewässer vorkommenden Gehölze und Hochstaudenfluren dienen dem kletterfreudigen Laubfrosch als Sommerlebensraum. Als weitere Arten der Roten Liste wurden wiederholt der Fadenmolch und der Wasserfrosch sowie vereinzelt die Gelbbauchunke festgestellt. Der Laubfrosch profitierte von der abschnittweisen Öffnung verlandeter Panzergräben und pflanzte sich in den neu entstandenen Weihern erfolgreich fort.

Libellen Unter den 21 beobachteten Libellenarten befinden sich lediglich 3 Vertreter der Roten Liste. Als einzige Art, die in der Roten Liste als stark gefährdet eingestuft ist, fand sich die Sumpf-Heidelibelle. Auffällig waren die markanten Anstiege der Artenzahlen als Folge von Regenerationsmassnahmen sowie der ebenso deutliche Rückgang bei zu starker Verwachsung der Gewässer mit Ufer- und Wasservegetation. Die stark gefährdete Sumpf-Heidelibelle ist eine wärmeliebende Art, die vor allem an pflanzenreichen Flachgewässern vorkommt. Heuschrecken Herausragend für das Projektgebiet Halten war das Vorkommen der gemäss Verbreitungsatlas erstmals in der Nordostschweiz vorgefundenen Art Weissrandiger Grashüpfer. Die gefährdete Lauchschrecke ist ein ausgezeichneter Indikator für extensiv bewirtschaftete Landwirtschaftsflächen. Im Projektgebiet Heldsberg konnten gleich 5 Arten der Roten Liste nachgewiesen werden, darunter die stark gefährdete, sehr wärmebedürftige Westliche Beissschrecke. Die gefährdete Lauchschrecke hat von den Extensivierungsmassnahmen eindeutig profitiert und in ihrem Bestand deutlich zugenommen. Der erstmalige Fund der Sichelschrecke, einer ebenfalls gefährdeten Heuschreckenart, in der Saison 1998 ist ein weiterer Hinweis dafür, dass die extensivierten Wiesen im Heldsberg vermehrt den Lebensraumansprüchen wärmeliebender und wählerischer Tierarten zugute kommen.

Vegetation Vier der fünf untersuchten neugesäten Blumenwiesen haben sich bis ins sechste Hauptnutzungsjahr zu artenreichen Beständen entwickelt, die mit 39 bis 45 Arten einer natürlichen Blumenwiese durchaus ebenbürtig sind. Leider lässt die Populationsstärke der Wiesenblumen in drei Flächen noch zu wünschen übrig, lediglich eine Fläche präsentiert sich als ausgewogene und blumenreiche Wiese. Die Abhumusierung des Oberbodens in dieser Fläche hat sich günstig auf die Entwicklung der Blumenwiese ausgewirkt. Die fünfte Ansaatfläche, welche an einem schattigen Ort liegt und ein Mal irrtümlich mit Schafen beweidet wurde, ist als Misserfolg zu werten. Die Extensivierung von sechs bestehenden Wiesen hat in den Pflanzenbeständen erkennbare Spuren hinterlassen. Deutliche Veränderungen sind vor allem in der Gräserzusammensetzung, teilweise auch in der Populationsstärke von bereits vorhandenen Wiesenblumen eingetreten. Neue Wiesenblumenarten sind im Zeitraum von 5 Jahren in der Regel nicht festzustellen. Die Ansaat einer Hochstaudenflur auf Ackerland darf als voller Erfolg gewertet werden: Es ist eine strukturreiche Hochstaudenflur mit einem interessanten Artenspektrum entstanden. Bunkertarnung Der Erfolg der Bunker-Neutarnungen mittels neu gesetzter Kletterpflanzen und Sträucher sowie die Verwendung verschiedener künstlicher Kletterhilfen werden im Bericht anhand detaillierter Fotoserien veranschaulicht. Die verbesserte Integration der neu bepflanzten Geländepanzerhindernisse etc. in die umgebende Landschaft ist beeindruckend. Schlussfolgerungen und Ausblick Der erste Teil des Kapitels widmet sich konkreten Vorschlägen für ein künftiges Pflege- und Unterhaltsmanagement in den beiden Projektgebieten Halten und Heldsberg (z. B. Gewässerufer, Grünlandflächen). Der zweite Teil enthält grundsätzliche Empfehlungen für ökologische Aufwertungsmassnahmen in weiteren militärischen Anlagen der übrigen Schweiz.