Nierenkrebs Ursachen Symptome Diagnose Behandlung Heilungschancen Eine Information der Krebsliga
Nierenkrebs Bei den bösartigen Tumoren der Nieren im Erwachsenenalter handelt es sich in den meisten Fällen um einen Nierenzellkrebs, seltener um einen Nierenbeckentumor oder um einen Schleimhautkrebs der ableitenden Harnwege. Häufigkeit In der Schweiz erkranken jedes Jahr 700 bis 800 Personen an einem bösartigen Tumor der Nieren. Das sind 11 Neuerkrankungen pro Jahr auf je 100'000 Einwohner. Männer sind häufiger davon betroffen als Frauen. Rund 50 Prozent der Diagnosen Daneben gibt es noch eine seltene Form von Nierenkrebs bei Kindern, den sogenannten Wilms-Tumor. werden zwischen dem 50. und 70. Altersjahr gestellt, über 40 Prozent später. (Quelle: Vereinigung Schweizerischer Krebsregister 1983-1987) Krankheitszeichen (Symptome) Im Anfangsstadium der Erkrankung finden sich keine Symptome. Die Diagnose wird deshalb in den meisten Fällen leider erst spät gestellt, es sei denn, der noch symptomlose Tumor wird bei einer Ultraschalluntersuchung entdeckt. Bei fortschreitender Krankheit kommt es häufig zu meist schmerzlosen Blutungen, wobei dazwischen blutungsfreie Zeitspannen auftreten können. Jede Rotfärbung des Urins ist ein Alarmzeichen, das
möglich, da Flankenschmerz, tastbarer Tumor oder eine sichtbare Blutbeimengung zum Urin bereits Spätsymptome sind. Hingegen erleichtern ärztliche Vorsorgeuntersuchungen (Urinstatus und Ultraschall) ab dem 45. Lebensjahr in ein- bis zweijährlichen Abständen die Früherkennung. dringend der ärztlichen Abklärung bedarf. Doch manchmal geht der Blutverlust auch unbemerkt vor sich, so dass Blutarmut das erste Symptom ist. Weitere Symptome können ein vager Flankenschmerz, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, manchmal auch Fieber sein. Kommen eine stark erhöhte Blutsenkung, ein Anstieg der roten Blutkörperchen und des Kalziumgehalts im Blutserum hinzu, so sind dies mögliche Hinweise auf einen Nierentumor. Nicht selten machen sich zuerst Fernmetastasen im Skelett, in der Lunge oder im Gehirn bemerkbar und führen so zur Entdeckung der eigentlichen Krankheit. Sicherung der Diagnose Jede Form von Blutbeimengung zum Urin (auch wenn sie nur mikroskopisch nachweisbar ist) muss durch eine Ultraschalluntersuchung oder eine Röntgenkontrastuntersuchung und eine Spiegelung der ableitenden Ursachen Die Ursachen sind weitgehend unbekannt. Harnwege geklärt werden. Finden sich Hinweise auf einen Tumor, werden ein Computertomogramm und Röntgenaufnahmen des Brustkorbs gemacht und durch Labor- und Vorbeugung und Früherkennung eventuell weitere Untersuchungen ergänzt. Weil die Ursachen des Nierenkrebses noch weitgehend unbekannt sind, ist eine Vorbeugung nicht möglich. Auch eine Früherkennung durch den Patienten ist nicht Behandlung Die Operation ist bis heute die einzige erfolgversprechende Therapie. Da man ein
normales Leben auch mit nur einer Niere führen kann, wird das kranke Organ mit allem umliegenden Gewebe entfernt. Nachsorge und bleibende Folgen Die Nachsorge dauert in der Regel zehn Jahre: In den ersten fünf Jahren werden in sechsmonatlichen, dann in jährlichen Abständen neben der klinischen Untersuchung jeweils Röntgenaufnahmen des Brustkorbs und wahlweise eine Ultraschalluntersuchung des Bauchs oder ein Computertomogramm empfohlen. Die andere Ein Teil der relativ rasch wachsenden Niere wird selten befallen. Nierenzellkrebse bricht frühzeitig in das Nierenbecken und in die Nierenvenen ein, was die Häufigkeit von zunächst versteckten, über die Blutbahn verschleppten Fernmetastasen (Ableger) in Lunge, Skelett, Nach der Entfernung einer Niere sind keine bleibenden Folgen zu erwarten, da der Mensch auch mit nur einer Niere ein normales Leben führen kann. Hirn und Leber erklärt. In diesen Fällen kann die Entfernung des Nierentumors zwar helfen, die Blutungsquelle auszuschalten und Schmerzen zu lindern, doch stehen allgemeinmedizinische Linderungsmassnahmen (Schmerzbehandlung, Hirndruckbehandlung usw.) im Vordergrund. Heilungschancen Die Heilungschancen hängen stark vom Tumorstadium zum Zeitpunkt der Diagnose ab: Ist der Tumor auf die Niere begrenzt, so bestehen gute Heilungschancen. Sind zusätzlich nur die Lymphknoten befallen, so überlebt rund ein Drittel dieser Patienten die nächsten zehn Jahre. Wenn vom Tumor bereits weitere Organe erfasst worden sind oder Fernmetastasen vorliegen, so fallen die Prognosen allerdings wesentlich schlechter aus.
Altersverteilung der Todesfälle in der Schweiz (4-Jahres-Durchschnitte 1990-1993) Altersgruppe / Jahre 85++ 80-84 75-79 70-74 65-69 60-64 55-59 50-54 45-49 40-44 35-39 30-34 25-29 20-24 15-19 10-14 5-9 0-4 249 Männer 162 Frauen 125 100 75 50 25 0 25 50 75 100 125 Anzahl Todesfälle nach Altersgruppen Jedes Jahr sterben in der Schweiz etwa 400 Menschen an Nierenkrebs. Die Krankheit verursacht 2,7% der rund 9'200 männlichen und 2,2% der rund 7'300 weiblichen Krebstodesfälle. Die Grafik zeigt die Altersverteilung der an Nierenkrebs Verstorbenen. Quelle: Bundesamt für Statistik (Todesursachenstatistik) Fachliche Beratung: PD Dr. med. F. Hering Redaktion: Hans Krebs Druck: Werner Druck AG Basel Gestaltung: Agnes Weber, Bern Realisation: Elisabeth Rohrer, SKL Copyright: 1995 Schweiz. Krebsliga SKL 6.95 / 30'000 / 1077 ECL THE ASSOCIATION OF EUROPEAN CANCER LEAGUES MEMBERS OF THE UICC