Protein- und Sojareduzierung in der Schweinefütterung

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Transkript:

Mitteldeutscher Schweinetag 2015 Protein- und Sojareduzierung in der Schweinefütterung Schweinetag 26.11.2015 Halle

Worauf müssen wir uns einstellen? Reduzierung des Sojaeinsatzes in der Schweinefütterung Eiweiß- und Phosphorreduzierung im Schweinefutter Soja spielt als Futtermittel eine wichtige Rolle. Die Anbaufläche für Soja wächst daher rasch mit negativen Folgen. EDEKA und WWF als Partner für Nachhaltigkeit setzen sich deshalb dafür ein, dass Soja auch ökologisch und sozialverträglich erzeugt wird. Angestrebt wird, für die Erzeugung von EDEKA- Produkten schrittweise auf heimisches Futtermittel oder zertifiziert verantwortungsvolleres und gentechnikfreies Soja umzustellen. Edeka-Homepage Düngerverordnung

Auswirkungen der neuen N-Regelungen - Beibehaltung der 170 kg N/ha, aber incl. Gärreste (und Länderöffnungsklauseln), - Absenkung der unvermeidbaren Verluste aus der Tierhaltung von 30% auf 20% - ab 2018 N-Überschuss maximal 50kg/ha, bisher 60 kg/ha Bisher: 243 kg BruttoN * 0,7 =170 kg NettoN Neu: 212 kg BruttoN * 0,8 =170 kg NettoN 2018: 200 kg BruttoN * 0,8 =160 kg NettoN Rechenvorgaben: 2-phasenmast, 850 g TZ = 12,2 kg N/Platz Bisher: 243 : 12,2 = 19,9 Plätze/ha Neu: 212 : 12,2 = 17,3 Plätze/ha 2018: 200 : 12,2 = 16,4 Plätze/ha - 13% - 18%

Was können wir tun, was bringt es?

Nährstoffausscheidung (kg N/Mastplatz/Jahr) -13 % 12,2 11,7 10,6

Relandeau 1999

Phasenfütterung 105 100 95 2 Phasen 5 Phasen 817 806 2,96 2,97 25,9 26,0 60,8 60,6 64,3 63,0 46,7 43,2-8% 90 % 85 80 75 70 TZ (g) Futteraufwand (kg/kg) Energieverwert. (g TZ/MJ) Fleisch (%) Kosten ( /Ms) HP Soja (kg/ms) Parameter 2-phasig 5-phasig Futterkosten, 64,3 63,0 N/Ms, kg 5,4 5,1 P/Ms, kg 0,72 0,67-6 %

Stark proteinreduzierte Fütterung in der Endmast Andrea Meyer und Wolfgang Vogt Landwirtschaftskammer Niedersachsen Drei Futtergruppen % RP % P Gruppe 1 RAM zweiphasig Gruppe 2 RAM dreiphasig Gruppe 3 EM 12 % RP 17,0 0,47 16,0 0,45 14,0 0,43 12,0 0,39 28 65 65 123 28 40 40 80 80 123 28 40 40 80 80 100 100 123

Futteranalysen RAM 3.1 RAM 3.2 RAM 3.3 RAM 3.3a Rohprotein ME Phosphor Lysin Meth. + Cys. Threonin Lysin/ME % MJ/kg % % % % g/mj 17,0 13,4 0,48 1,14 0,61 0,68 0,85 15,9 13,5 0,48 0,98 0,59 0,63 0,72 13,5 13,1 0,44 0,91 0,55 0,57 0,70 11,3 12,9 0,38 0,93 0,49 0,54 0,72 Endmastfutter mit 12 % RP 35 % Gerste 34 % Roggen 20 % Triticale 7,6 % Rapsschrot Lysin, Methionin, Threonin, Tryptophan, Valin

Mastleistung RAM zweiphasig RAM dreiphasig RAM vierphasig Anzahl Tiere 79 78 79 Anfangsgewicht kg 28,1 27,9 28,0 Endgewicht kg 123,4 123,6 123,7 Mastleistung Tageszunahmen g 1008 1019 1014 Futterverbrauch/Tag kg 2,47 2,51 2,49 Futteraufwand/kg Zuwachs kg 2,45 2,47 2,46 Schlachtkörperbewertung RAM zweiphasig RAM dreiphasig RAM vierphasig Schlachtkörpergewicht Schlachtausbeute Schinken Lachs Schulter Bauch MFA Bauch Indexpunkte/kg SG kg % kg kg kg kg % 97,0 78,6 18,4 7,3 8,8 14,2 55,3 0,987 97,3 78,8 18,5 7,4 8,9 14,1 55,1 0,988 96,5 78,0 18,4 7,3 8,8 14,1 55,0 0,995

Nährstoffausscheidungen kg/mastschwein RAM zweiphasig RAM dreiphasig RAM vierphasig N 3,14 3,22 2,87 P 2 O 5 1,26 1,27 1,19 Futterkosten je 100 kg Zuwachs RAM zweiphasig: 65,17 RAM dreiphasig: 65,89 RAM vierphasig: 65,33

Effekt von rohproteinreduzierten Rationen auf Mast- und Schlachtleistungsparameter bei Mastschweinen (Dusel, Trautwein, Htoo 2014) Var 1 Var 2 Var 3 konventionelle Diät auf Getreide- und SES-Basis (Kontrolle) Kontrolle (-25 % SES-Zugabe) + EAS (Lys, Met, Thr) Kontrolle (-50 % SES- Zugabe) + EAS (Lys, Met, Thr, Trp) Var 4 Kontrolle (-75 % SES- Zugabe) + EAS + NEAS (EAS: Gesamt N von 50 %) Var 5 Kontrolle (ohne SES) + EAS + NEAS + Arg in Phase І und Phase ІІ (EAS: Gesamt- N Verhältnis von 50 %) analysierte Rohproteingehalte (%) 1 in den Versuchsdiäten Variante Phase І Phase ІІ Phase ІІІ Phase ІV 1 20,4 20,2 17,3 16,1 2 19,8 19,5 16,8 15,5 3 18,9 18,1 15,7 13,9 4 18,2 16,5 14,8 12,7 5 16,9 16,4 13,9 12,4

Effekte auf die Leistungsparameter und den Blut-Harnstoff-N Var 1 Var 2 Var 3 Var 4 Var 5 p-level LG (Tag 83), kg 100,0 100,4 98,5 98,1 98,0 0,171 FA, g/ Tag 2.218 2.132 2.164 2.096 2.068 0,085 TZ, g/ Tag 916 915 893 888 886 0,169 FVW, g/g 2,41 2,35 2,43 2,36 2,33 0,324 Blut-Harnstoff-N mg/dl 15,41 a 13,91 ab 10,82 bc 9,95 bc 8,75 c <0,001

Effekte der unterschiedlichen XP-Level auf die N- Retention Var 1 (16.1% XP) Var 5 (12.4% XP) P-value N - Aufnahme, g/d 51.3 38.9 <0.001 N Harn, g/d 32.8 22.2 0.011 N - Ausscheidung, g/d 40.4 29.3 0.003 N - Retention, g/d 10.9 9.6 0.458

Mastschweineversuch mit Proteinreduzierung A.) positive Kontrolle (nach DLG- Fütterungsempfehlungen) B.)eiweißreduzierte Fütterung bei erhöhtem Zusatz freier Aminosäuren C.)Mastfutter auf Basis Nettoenergie D.) Sojafreie Ration. LLFG Iden, Evonik, 2014

Anfangsmast Endmast A B C D A B C D Rohprotein (%) 17,6 15,6 16,2 17,1 15,7 14,8 15,1 14,8 Lysin (%) 1,01 0,99 1,02 1,04 0,9 0,9 0,92 0,88 Methionin (%) 0,31 0,30 0,30 0,31 0,27 0,25 0,27 0,26 Cystin (%) 0,33 0,30 0,30 0,33 0,31 0,28 0,3 0,29 Threonin (%) 0,7 0,65 0,67 0,71 0,6 0,6 0,59 0,61 Tryptophan (%) 0,23 0,20 0,22 0,22 0,19 0,19 0,18 0,19 Valin (%) 0,84 0,74 0,75 0,80 0,74 0,68 0,7 0,68 Rohfett (%) 3,2 2,8 2,9 4,9 3,6 3,5 3,6 3,7 Rohfaser (%) 3,3 3,0 3,3 4,4 4,2 4,0 4,2 4,4 Energie MJ ME* 13,4 13,5 13,4 13,3 13,2 13,2 13,3 13,2 Energie MJ ME** 13,3 13,2 13,4 13,5 13,0 13,1 13,3 13,2 Energie MJ NE** 9,94 10,0 10,1 10,1 9,80 9,85 10,0 10,0 Ca (%) 0,67 0,67 0,69 0,63 0,58 0,51 0,55 0,53 P (%) 0,55 0,53 0,55 0,54 0,50 0,47 0,47 0,47 * nach GfE 2008; ** nach Noblet et al. 1994 Anfangsmast Endmast A B C D A B C D Weizen g 270 324 195 469 100 100 100 100 Mais g 200 200 200 200 200 170 198 Triticale g 150 150 150 150 150 150 150 Gerste g 100 112 241 100 335 377 400 326 Erbsen g 200 57 HP-Soja g 205 135 135 35 60 20 11 Rapsschrot g 100 88 84 100 100 Rapskuchen g 40 40 40 40 40 40 40 40

Mastleistungen A n =46 B n = 47 C n = 46 D n = 46 p x S x s x s x s Einstallgewicht 29,8 2,76 29,6 2,77 29,6 2,88 29,5 2,64 > 0,05 (kg) Gewicht Ende 75,9 7,34 75,8 8,21 74,4 9,21 75,4 7,88 > 0,05 Anfangsmast (kg) Ausstallgewicht 116,2 3,47 115,6 4,08 116,5 3,91 115,9 3,61 > 0,05 (kg) Zunahmen Anfangsmast (g/d) 860 101 860 116 833 125 853 111 > 0,05 Zunahmen Endmast 929 114 892 135 912 125 894 114 > 0,05 (g/d) Zunahmen 891 89 874 116 871 106 872 89 > 0,05 Gesamtmast (g/d) Futterverbrauch 1,88 0,25 1,87 0,29 1,86 0,27 1,84 0,25 > 0,05 VM (kg/tag) Futterverbrauch 2,71 0,32 2,71 0,39 2,66 0,36 2,58 0,30 > 0,05 EM (kg/tag) Futterverbrauch 2,25 0,22 2,25 0,27 2,23 0,26 2,18 0,22 > 0,05 Gesamt (kg/tag) Futteraufwand 2,19 0,14 2,17 0,12 2,23 0,12 2,17 0,17 > 0,05 VM (kg/kg) Futteraufwand 2,93 0,26 3,05 0,34 2,93 0,28 2,91 0,29 > 0,05 EM (kg/kg) Futteraufwand 2,53 0,17 2,58 0,19 2,57 0,18 2,51 0,17 > 0,05 Gesamt (kg/kg) Masttage 98 11,6 100 14,6 101 13,0 100 11,2 > 0,05

Mastleistungen A n =46 B n = 47 C n = 46 D n = 46 p x S x s x s x s Einstallgewicht 29,8 2,76 29,6 2,77 29,6 2,88 29,5 2,64 > 0,05 (kg) Gewicht Ende 75,9 7,34 75,8 8,21 74,4 9,21 75,4 7,88 > 0,05 Anfangsmast (kg) Ausstallgewicht 116,2 3,47 115,6 4,08 116,5 3,91 115,9 3,61 > 0,05 (kg) Zunahmen Anfangsmast (g/d) 860 101 860 116 833 125 853 111 > 0,05 Zunahmen Endmast 929 114 892 135 912 125 894 114 > 0,05 (g/d) Zunahmen 891 89 874 116 871 106 872 89 > 0,05 Gesamtmast (g/d) Futterverbrauch 1,88 0,25 1,87 0,29 1,86 0,27 1,84 0,25 > 0,05 VM (kg/tag) Futterverbrauch 2,71 0,32 2,71 0,39 2,66 0,36 2,58 0,30 > 0,05 EM (kg/tag) Futterverbrauch 2,25 0,22 2,25 0,27 2,23 0,26 2,18 0,22 > 0,05 Gesamt (kg/tag) Futteraufwand 2,19 0,14 2,17 0,12 2,23 0,12 2,17 0,17 > 0,05 VM (kg/kg) Futteraufwand 2,93 0,26 3,05 0,34 2,93 0,28 2,91 0,29 > 0,05 EM (kg/kg) Futteraufwand 2,53 0,17 2,58 0,19 2,57 0,18 2,51 0,17 > 0,05 Gesamt (kg/kg) Masttage 98 11,6 100 14,6 101 13,0 100 11,2 > 0,05

Mastleistungen A n =46 B n = 47 C n = 46 D n = 46 p x S x s x s x s Einstallgewicht 29,8 2,76 29,6 2,77 29,6 2,88 29,5 2,64 > 0,05 (kg) Gewicht Ende 75,9 7,34 75,8 8,21 74,4 9,21 75,4 7,88 > 0,05 Anfangsmast (kg) Ausstallgewicht 116,2 3,47 115,6 4,08 116,5 3,91 115,9 3,61 > 0,05 (kg) Zunahmen Anfangsmast (g/d) 860 101 860 116 833 125 853 111 > 0,05 Zunahmen Endmast 929 114 892 135 912 125 894 114 > 0,05 (g/d) Zunahmen 891 89 874 116 871 106 872 89 > 0,05 Gesamtmast (g/d) Futterverbrauch 1,88 0,25 1,87 0,29 1,86 0,27 1,84 0,25 > 0,05 VM (kg/tag) Futterverbrauch 2,71 0,32 2,71 0,39 2,66 0,36 2,58 0,30 > 0,05 EM (kg/tag) Futterverbrauch 2,25 0,22 2,25 0,27 2,23 0,26 2,18 0,22 > 0,05 Gesamt (kg/tag) Futteraufwand 2,19 0,14 2,17 0,12 2,23 0,12 2,17 0,17 > 0,05 VM (kg/kg) Futteraufwand 2,93 0,26 3,05 0,34 2,93 0,28 2,91 0,29 > 0,05 EM (kg/kg) Futteraufwand 2,53 0,17 2,58 0,19 2,57 0,18 2,51 0,17 > 0,05 Gesamt (kg/kg) Masttage 98 11,6 100 14,6 101 13,0 100 11,2 > 0,05

Schlachtleistungen Schlachtgew. (kg) Ausschlachtung (%) MFA (Bonner Formel) (%) Rückenspeck (cm) Fettfläche (cm²) Fleischfläche (cm²) A n =46 x B C D n = 47 n = 46 n = 46 S x s x s x S 91,7 3,24 91,6 3,40 92,1 3,27 91,9 3,58 > 0,05 78,9 1,62 79,3 1,81 79,0 1,48 79,3 1,82 > 0,05 58,6 2,90 58,4 2,90 58,5 2,66 58,3 2,71 > 0,05 2,17 0,28 2,2 0,34 2,18 0,31 2,24 0,29 > 0,05 16,5 2,92 16,6 3,26 16,6 3,25 16,6 2,97 > 0,05 51,8 5,60 51,7 4,88 51,6 4,17 51,6 4,97 > 0,05 p

Ökonomie Versuchsgruppe A Versuchsgruppe B Versuchsgruppe C Versuchsgruppe D Futterkosten Futterverbrauch Futterkosten Futterverbrauch Futterkosten Futterverbrauch Futterkosten Futterverbrauch Vormast 30,00 100,8 28,00 100,4 27,80 99,6 28,95 99,2 Endmast 26,45 118,2 25,30 121,3 25,15 123,4 25,50 117,4 Futterkosten 61,51 58,80 58,73 58,66 Erlöse/kg * 1,6 1,6 1,6 1,6 Schlachtgewicht 91,7 91,6 92,1 91,9 Gesamterlös 146,7 146,6 147,4 147,0 Überschuss über Futter 85,19 87,80 88,67 88,34

Gruppe N- Aufnahme VM (kg)* N-Aufnahme EM (kg)* N- Aufnahme gesamt (kg) N-Ansatz Wachstum N-Ausscheidung (kg)** (%)*** (kg) (%)*** A 2,98 3,03 6,01 2,20 100 3,81 100 B 2,63 2,85 5,49 2,20 100 3,29 86,4 C 2,63 2,92 5,55 2,22 101 3,33 87,4 D 2,73 3,01 5,74 2,21 100 3,52 92,6 *16% N pro kg Rohprotein ** 25,6 g N pro kg Wachstum *** Gruppe A = 100 % 1,5 m²/ms 1,3 m² bei -13% 0,2 m²*15 =3 kgn/platz Plätze 243 kg Plätze 220 kg Plätze 200 kg A 11,43 21,2 19,5 17,5 B 9,87 24,6 21,5 20,3 C 10 24,3 21,2 20 D 10,56 23,0 20,1 18,9 Gruppe Sojaverbrauch VM (kg)* Sojaverbrauch EM (kg)* Sojaverbrauch gesamt(kg) Sojaersparnis gegenüber A (kg/tier) % A 20,66 7,09 27,76 B 13,55 2,43 15,98 11,78 42 C 13,45 1,36 14,80 12,95 47 D 3,47 0,00 3,47 24,28 88

Wie weit können wir mit der Proteinreduzierung gehen? Zu berücksichtigen sind auch nichtessentielle Aminosäuren Verhältnis Stickstoff aus essentiellen AS und Gesamtstickstoff: 43-50% (Gotterbarm et.al. 1998) Tabelle: Schätzung des niedrigsten Stickstoffgehaltes (N) im Mastfutter Mastabschnitt Lysin (%) ESA N * (%) ESA N /Gesamt -N (%) Gesamt-N (%) Minimum RP** (%) Anfangsmast 1,00 0,90 43-50 1,80 2,10 11-13 Endmast 0,90 0,81 43-50 1,62 1,89 10-12 * alle essentiellen Aminosäuren nach idealen Protein (Tabelle 1) ** RP = N x 6,25 Soweit wie es auch ökonomisch sinnvoll ist Walgern 2015 - Sicherheit der Versorgung - Kosten der AS-Ergänzung - Sicherung des Absatzes - Zusatzerlöse

Häufige Beobachtung: Bei Proteinreduzierung verfetten die Mastschweine stark! Reaktion Schweinehalter: zu wenig Protein! Aber: Bei Nutzung der umsetzbaren Energie wird Rohprotein durch Fett oder Kohlenhydrate (Getreide) ersetzt. Aber tatsächlich ergibt sich ein Überschuss an nutzbarer (Netto-) Energie, weil bei der Umwandlung von Protein in Energie mehr Extrawärme frei wird als bei Fett und KH

Nutzung der Energiebewertung auf Basis von Nettoenergie Werden Futtermittel nach Nettoenergie bewertet, ergibt sich automatisch ein Malus für proteinreiche Futter und diese gehen bei der Optimierung nicht so stark in die Futterrationen ein => automatische Proteinreduzierung

Energiegehalte von Stärke, Rohprotein und Rohfett in unterschiedlichen Energiesystemen (Noblet 2006) Stärke Rohprotein Rohfett Energiegehalt (kj/g) -DE -ME -NE 17,5 (100) 17,5 (100) 14,4 (100) 20,6 (118) 18,0 (103) 10,2 (71) Wärmeproduktion (kj/g) 3,1 7,8 3,8 35,3 (202) 35,3 (202) 31,5 (219)

Bartelt 2014

Wo liegt das Einsparpotential an Sojaschrot durch Proteinreduzierung? Schweinemast: 10-14 kg pro Schwein Sauen/Ferkel:? 46,88 Mio. Mastschweine => 468.000 656.320 t/jahr (Bei Verbrauch 2013 von 4,1 Mio. t (OVID 2014)) Quelle: WWF-Studie 2014 (Griep/Stalljohann)

Alternativen zum Sojaschrot Empfehlungen für den Einsatz von RES in der Schweinefütterung Mastschweine (incl. Eber) bis 15 % RES Sauen 5-10 % RES Ferkel 5-10% RES

Erbsen Lupinen Ackerbohne Ferkel 20 5 Ab 15 kg 5 Mastschweine AM 15 EM 25 flüssig 20 AM 15 EM 20 Sauen 25 15 15 UFOP 2004 u.a.

Fruchtart: Futtererbsen (n= 27), Angaben in 88%TM Parameter Einheit Mittelwert Maximum Minimum Tabellenwert Rohasche g 30 42 25 33 Rohprotein g 199 225 170 220 Rohfaser g 57 66 45 57 Rohfett g 17 23 11 13 Zucker g 46 67 17 53 Stärke g 481 509 416 418 ME Rind MJ 11,9 12,0 11,7 11,9 Nel Rind MJ 7,5 7,6 7,5 7,5 nxp g 160 163 156 165 RNB g 6 10 3 8 ME Schwein MJ 13,5 13,6 13,3 13,8 ME Geflügel MJ 12,3 12,8 11,2 11,1 NDForg g 93 127 80 350 ADForg g 71 83 58 95 Lys* g 14,4 15,3 13,6 15,8 Meth* g 2,1 Thr* g 7,6 7,9 7,2 7,9 Try* g 1,8 1,9 1,7 2,0 Val* g 9,3 10,0 8,7 *Geschätzt nach Evonikgleichung

Erste Ergebnisse KL-Monitoring; Fruchtart: Ackerbohnen (n= 36); Angaben in 88%TM Parameter Einheit Mittelwert Maximum Minimum Tabellenwert Rohasche g 33 43 28 35 Rohprotein g 259 293 232 264 Rohfaser g 86 99 67 77 Rohfett g 15 27 8 14 Zucker g 29 38 12 35 Stärke g 394 433 328 365 ME Rind MJ 12,0 12,1 11,9 12,0 Nel Rind MJ 7,6 7,7 7,5 7,6 nxp g 171 176 166 171 RNB g 14 18 11 15 ME Schwein MJ 12,5 12,6 12,2 13,0 ME Geflügel MJ 11,4 12,8 8,7 10,8 NDFom g 134 201 101 273 ADFom g 111 136 92 106 Lys* g 16,8 18,7 15,6 16,3 Meth* g 2,1 2,3 2,0 2,0 Thr* g 9,2 10,1 8,7 8,9 Try* g 2,3 2,7 2,1 2,3 Val* g 11,7 12,5 11,3 *Geschätzt nach Evonikgleichung

Fruchtart: Lupinen (n= 7), Angaben in 88%TM Parameter Einheit Mittelwert Maximum Minimum Tabellenwert Rohasche g 43 45 37 32 Rohprotein g 311 345 279 295 Rohfaser g 138 156 121 143 Rohfett g 55 65 42 48 Zucker g 43 50 33 49 Stärke g 136 157 128 53 ME Rind MJ 12,5 12,7 12,3 12,5 Nel Rind MJ 7,8 7,9 7,7 7,8 nxp g 193 209 183 204 RNB g 19 22 15 29 ME Schwein MJ 13,6 13,8 13,4 13,5 ME Geflügel MJ 9,5 10,2 9,0 7,8 NDForg g 210 231 195 ADForg g 191 205 179 Lys* g 14,9 15,6 14,3 14,7 Meth* g 2,4 2,7 2,1 1,8 Thr* g 8,4 9,0 7,9 10,6 Try* g 2,4 2,6 2,3 2,6 Val* g 12,4 13,2 11,7 *Geschätzt nach Evonikgleichung

Wo liegt das Einsparpotential an Sojaschrot durch Sojaersatz? => 349000 875000 t/jahr Quelle: WWF-Studie 2014 (Griep/Stalljohann)

Reduzierungspotential SES in der Schweinefütterung WWF 2014

Tierbestände Deutschland (ca.) Milchkühe: 4,26 Mio. Mastbullen: 1,6 Mio. Sauen: 2,05 Mio. Mastschweine: 17,8 Mio. Legehennen: 36,0 Mio. Mastgeflügel: Broiler 600 Mio /a Puten 38 Mio./a

Grobschätzung des benötigten RES in der Tierhaltung Anzahl Tierplätze RES/Tier/Tag (kg) RES/Jahr (t) Milchkühe 4200000 2,5 3.900.000 Mastbullen 1600000 1,2 660.000 Eierproduktion Tierbestand (2012) RES/Tier/Jahr (kg) (bei 15 % RES im AF) RES/Jahr (t) Legehennen 1 36.000.000 6,8 245.000 Mastgeflügel Anzahl Tierplätze Futter/Platz/Jahr (t) % RES im Futter Geschlachtete Tier/Jahr (2012) kg Futter/Tier Durchschnittliche RES-% im Futter RES/Jahr (t) Zuchtsauen 2.050.000 1,2 10% 246.000 Mastschweine 17.800.000 0,625 13% 1.450.000 Ferkel 7.000.000 0,21 7% 100.000 RES/Jahr (t) Broiler 2 600.000.000 3,1 12,4 % 233.000 Puten gesamt 38.000.000 60/27,3 9,8/9,4 161.000 Gesamtmenge an benötigtem RES: 7,0 Mio. t

Gegenüberstellung von möglichem Verbrauch und Erzeugung von RES (ca.) Rapsverarbeitung deutscher Ölmühlen (2014): 9,6 Mio. t 9,6 Mio. t ca. 40% Öl = 5,4 Mio. t RES (davon 1,4 Mio. t exportiert) Bedarf: 7,0 Mio. t RES => Es fehlen ca. 2,9 Mio. t RES Kann zum Teil durch Körnerleguminosen (0,5 Mio. t 2015), Sonnenblumenschrotfutter oder heimische Sojaschrote abgefangen werden

Fazit - Proteinreduzierte Mischungen in der Schweinefütterung werden stark zunehmen (gesellschaftlicher und gesetzlicher Druck) - Alternativen zum Sojaschrot werden schon flächendeckend genutzt - Alternativen stellen aber nicht immer ökonomische Vorteile dar - Sojaschrot muss weiterhin genutzt werden, da objektiv nicht ausreichend Alternativen zur Verfügung stehen.

Danke für`s Zuhören