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Transkript:

5.3 "Begleitung von Anfang an, Weichen stellen für ein gelingendes Aufwachsen" Bärbel Derksen, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Fachhochschule Potsdam Fachtagung mobile Familienbildung mofa Schauplatz Familienbildung am 17.04.2008 Begleitung von Anfang an, Weichen stellen f ü r ein gelingendes Aufwachsen B ä rbel Derksen, FH Potsdam, Familienzentrum, Elternberatung Vom Sä ugling zum Kleinkind Besonderheiten der Altersgruppe 0-3 Jahre Die individuelle Entwicklung des Säuglings/Kleinkindes ist ist nur - im Die im Kontext individuelle der wechselseitigen Entwicklung des Beziehungen Säuglings/Kleinkindes mit den primären ist Bezugspersonen nur im im Kontext der zu zu verstehen. wechselseitigen Beziehungen mit den primären Bezugspersonen zu zu verstehen. - Die Die Entwicklungsprozesse Entwicklungsprozesse der der frühen frühen Kindheit Kindheit sind sind dynamisch ablaufende dynamisch Reifungs-, ablaufende Anpassungs- Reifungs- und und Lernprozesse Lernprozesse mit mit rascher rascher Veränderung, Veränderung, großer großer Variabilität Variabilität und und alltäglichen alltäglichen Krisen. Krisen. - Die Übergänge von normativen Krisen zu zu subjektiv belastenden - Problemen Die Übergänge bis hin von zu zu normativen klinisch relevanten Krisen Störungen zu zu subjektiv sind fließend. belastenden Problemen bis hin zu zu klinisch relevanten Störungen sind fließend. - Die ersten Lebensjahre sind für die Persönlichkeitsentwicklung bedeutsam

Ausgangspunkt Bedeutung der Frühen Hilfen - je früher Hilfen beginnen, desto wirksamer sind sie - Säuglinge und Kleinkinder sind besonders verletzlich und besonders häufig von Vernachlässigungen und Misshandlung betroffen Frühzeitige Hilfen sind bedeutsam hinsichtlich: des Aufbaus einer tragfähigen Eltern-Kind-Beziehung, des frühzeitigen Erkennens von Risiken und Gefährdungen, der Vorbeugung von Fehlentwicklungen durch wirksame Programme (Präventionskette). Besonderheiten früher Hilfen Ressourcenorientierter Zugang zu den Familien Angebote in entwicklungsbedingten Zeiten der Offenheit früher und rechtzeitiger Kontakt, Zugänge fallen leichter hohe Motivation der Familie, sich den Veränderungen anzupassen niedrigschwellig und leichter erreichbar Aufbau und Pflege einer stabilen und verlässlichen Beziehung Angebote stellen Brücken zum nächsten Entwicklungsschritt dar vorausschauende und längerfristige Planung von Hilfen Ansatzpunkt: Gesundheits- & Jugendhilfesystem & Familienbildung beginnend in schon in der Schwangerschaft Aktionsprogramm des BMFSFJ Frühe Hilfen und soziale Frühwarnsysteme zum Schutz von Kleinkindern vor Vernachlässigung und Misshandlung Frühe Hilfen und Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern (Primärprävention), Früherkennung von Risiken und Gefährdungen und durch soziale Frühwarnsysteme, Optimierung und Implementierung effektiver Hilfesysteme, effektiven Kooperationsstrukturen in Jugendhilfe und Gesundheitswesen 2

Nationales Zentrum Frühe Hilfen (offizieller Start: 07/2007) Wie Elternschaft gelingt WiEge Leiterin in Brandenburg: Prof. Dr. Christiane Ludwig-Körner, FHP Leiter in Hamburg: Prof. Dr. Gerhard Süß, HAW Hamburg Ziele WiEge Strategien zur Früherkennung, Frühprävention und Frühintervention zu optimieren - Frühzeitige Identifizierung von Problemlagen - Optimierung von Früherkennungsmöglichkeiten - Entwicklung von passgenauen Hilfen - Sicherstellung von Hilfsangeboten für Risiko-Familien - Integration von Frühen Hilfen in die Regelfinanzierung - Aufbau von Vernetzung in ausgewählten Regionen 3

Frühe Hilfen für Kinder und ihre Familien - STEEP STEEP - ein komplexes Frühinterventionsprogramm... Grundlagen und Prinzipien der STEEP -Arbeit: Bindungstheorie und Ergebnisse der Bindungsforschung Fokus auf Förderung einer tragfähigen sicheren Eltern-Kind-Beziehung Ressourcenorientierter Ansatz, gegründet auf Beziehungen... setzt auf verschiednen Ebenen an: Verhaltensebene (Videoaufnahme & -analyse) Repräsentationsebene (innere Beziehungsvorstellungen,Selbstbild) Soziale Unterstützung (Gruppenangebote) Helfende Beziehung (Kontinuierliche, langfristige Begleitung) Fazit Frühe Hilfen beginnen als präventives Angebot von Anfang an - niedrigschwellige und für alle erreichbare Angebote - Überschaubarkeit und Information über die Angebote - Einbindung spezifischer Hilfen für Hochrisikofamilien in breit angelegte Präventionsmaßnahmen; passgenaue Hilfen (aus bestehenden Angeboten und/oder ergänzenden Bausteinen) Frühe Hilfen ist ein interdisziplinäres Anliegen - es braucht: Überwindung von Ressortgrenzen - verbindliche und nachhaltige Vernetzungsstrukturen - gemeinsame Sprache/Standards//Diagnostik Frühe Hilfen braucht professionelles, gut qualifiziertes Personal 4

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 5