VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE Klasse: SEI Datum: Thema: Arbeitsteilung Arbeitsauftrag Lesen Sie die Informationen und bearbeiten Sie die Aufgaben! lesen Aufgaben lösen schriftlich Partnerarbeit 45 Minuten Begriff Arbeitsteilung Müsste jeder Einzelne die von ihm benötigten Schuhe, Kleider, Nahrungsmittel usw. selbst herstellen, so würde ihm dies wohl nur mühsam und wahrscheinlich in schlechter Qualität gelingen. Sicher würde er weder eine besondere Fähigkeit, noch eine überdurchschnittliche Geschicklichkeit bei der Herstellung dieser Güter erlangen, da er die einzelnen Güter nicht häufig genug herstellt. Der Ertrag seiner Arbeit wäre sehr gering. Unter Arbeitsteilung versteht man die Auflösung einer Arbeitsleistung in Teilverrichtungen und/oder das Zusammenwirken von Arbeitenden in der Weise, dass jeder Arbeitende eine besondere Aufgabe erfüllt. Gesellschaftliche Arbeitsteilung Berufsbildung 1
Welche Berufe würden Sie den folgenden Personen empfehlen? Berufsspaltung siehe Hartmann, G. B.: Volks- und Weltwirtschaft, 30. aktualisierte Auflage 2013, Kap. 1.3.2 (S. 37 f.) Betriebliche Arbeitsteilung Problematik der Fließbandarbeit 2
Stellen Sie am Beispiel der Fließbandfertigung Argumente Pro und Kontra Arbeitsteilung zusammen! 3
Volkswirtschaftliche Arbeitsteilung In einer kleinen steinzeitlichen Volkswirtschaft leben 3 Männer, 3 Frauen und 10 Kinder. Während sich die Frauen der Kindererziehung widmen, stellen die Männer Jagdwaffen her, jagen und sammeln Früchte. Der Arbeitstag der Männer hat nur 3 Stunden, das ergibt bei 3 Männern insgesamt eine Arbeitszeit von 9 Stunden. Da jedoch nicht jeder Mann gleich geschickt zu Werke geht, ergeben sich die folgenden Arbeitsergebnisse: 4
Versuchen Sie durch Arbeitsteilung (= Spezialisierung der Männer auf eine Tätigkeit) eine Erhöhung des Gesamtertrags auf 33 herbeizuführen! Ordnen Sie die folgenden Unternehmungen den richtigen Sektoren zu! Unternehmungen Blumengeschäft Notar Forstbetrieb Modeboutique Kohlebergwerk - Verkehrsunternehmen Kreditinstitut Lebensmittelgroßhandel Automobilzulieferer - Großbäckerei Reisebüro Internationale Arbeitsteilung Länder mit Außenhandel (gegenseitigem Warenaustausch) betreiben internationale Arbeitsteilung. Gründe für den Außenhandel sind: Güter, die eine Volkswirtschaft nicht oder nicht in ausreichendem Maß selbst produzieren kann, werden eingeführt (importiert), in der Bundesrepublik Deutschland z. B. Südfrüchte, Mineralstoffe. Die Gegenleistung besteht in der Ausfuhr (im Export) von Halb- und Fertigerzeugnissen, die die Handelspartner nicht selbst oder nicht in der gewünschten Qualität herstellen können (oder wollen). Güter, die eine Volkswirtschaft nur mit höheren Kosten als andere Volkswirtschaften herstellen kann, werden importiert. Die auf diese Weise eingesparten Produktionsfaktoren können zur Herstellung anderer Güter eingesetzt werden, die möglicherweise kostengünstiger als im Ausland produziert werden können. Nicht nur bei absoluten, sondern auch bei relativen (komparativen) Kostenvorteilen kann die internationale Arbeitsteilung für die beteiligten Länder von Vorteil sein. 5
Beispiel: Angenommen, sowohl im Land A als auch im Land B werden je Periode 500.000 t Rohöl und 500 Maschinen hergestellt. Es bestehen keine Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern. Die hergestellten Güter werden in den betreffenden Ländern gekauft, um den eigenen Bedarf zu decken. Das vorangestellte Beispiel verdeutlicht, dass die Vorteilhaftigkeit des Handels zwischen zwei Ländern nicht von den absoluten Produktionskosten abhängt, sondern von den relativen Kosten der produzierten Güter zueinander. Grundsätzlich ist der Handel zwischen zwei Ländern immer vorteilhaft, wenn bei beiden Handelspartnern unterschiedliche Produktionskostenstrukturen existieren, d. h., wenn ein Land für ein produziertes Gut auf weniger Einheiten eines anderen Gutes verzichten muss als das andere Land (niedrigere Opportunitätskosten). 1 Komparativ (Iat.): vergleichsweise. Relativierend. 6
Nach der Theorie der komparativen Kostenvorteile sind internationaler Handel und internationale Arbeitsteilung selbst für solche Länder von Vorteil, die alle Güter nur zu höheren Kosten erzeugen können als das Ausland. Sie müssen sich nur auf die Produktion jener Güter spezialisieren, die sie vergleichsweise (komparativ) am günstigsten herstellen können. In der Realität lässt sich dies vor allem auf Handelsbeziehungen zwischen hoch und niedrig industrialisierten Ländern anwenden. Dabei ist zu beachten, dass nichts über die Verteilung des Handelsgewinnes oder die Effekte der Spezialisierung ausgesagt wird. Wenn jedes Land die Güter produziert, bei denen es absolute Kostenvorteile hat, kann durch die internationale Arbeitsteilung die Gesamtproduktion gesteigert werden. 7