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Transkript:

Versuchsergebnisse aus Bayern 2008 Futtererbsen Ergebnisse aus Versuchen in Zusammenarbeit mit den Ämtern für Landwirtschaft und Forsten Herausgeber: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Autoren: LD A. Aigner, A. Brummer Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung Kontakt: Tel: 08161/71-3652, Fax: 08161/71-4305 Am Gereuth 4, 85354 Freising Email: alois.aigner@lfl.bayern.de http://www.lfl.bayern.de/

Landesortenversuch Futtererbsen Ernte 2008 Inhaltsverzeichnis Entwicklung des Körnerleguminosenanbaues in Bayern... 5 Futtererbsen - Sortenbeschreibung in Bayern... 7 Geprüfte Sorten... 8 Standortbeschreibungen und Anbaubedingungen... 9 Pflanzenschutz und Düngung... 10 Kommentar... 11 Kornertrag relativ, Sorten und Orte... 12 Rohproteinertrag relativ, Sorten und Orte... 13 Rohproteingehalt in Prozent (TM) absolut, Sorten und Orte... 14 Zusammenstellung wichtiger Merkmale, Sorten 2008... 15 Kornertrag relativ, Sorten 2008 und mehrjährig, Mittelwerttest (SNK, P = 5 %)... 16 Rohproteinertrag relativ, Sorten 2008 und mehrjährig, Mittelwerttest (SNK, P = 5 %)... 17 Zusammenstellung wichtiger Merkmale der 3jährig geprüften Sorten... 18 Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c

Landesortenversuch Futtererbsen Ernte 2008 Allgemeine Hinweise Der vorliegende Versuchsbericht soll die Versuchsergebnisse ausführlich und dennoch in kompakter Form, darstellen. Er enthält deshalb allgemeine Informationen zum Anbau in Bayern, die Beschreibung der Versuchsorte und Anbaubedingungen sowie einen Kommentar der Versuchsergebnisse. Die ebenfalls enthaltene Sortenbeschreibung beruht auf mehrjährigen bayerischen Versuchsergebnissen. Bei erstmals geprüften Sorten werden Wertprüfungsergebnisse mit berücksichtigt. Die Ausprägung der einzelnen Sortenmerkmale ist in der bewährten Symbolform dargestellt. Erklärung der Mittelwertberechnungen Die in den Tabellen mit Relativzahlen enthaltenen Mittelwerte (MW) sind wie folgt berechnet: Die Relativzahlen für die einzelnen Versuchsorte werden auf der jeweiligen Basis (= Mittelwert) des Einzelortes berechnet. Die Mittelwerte über die Orte werden auf der Basis des Gesamtdurchschnittes gebildet, d.h. es wird als Bezugsbasis das absolute Ertragsmittel in Bayern verwendet und damit der Relativwert der Sorten berechnet (absolutes Sortenmittel bezogen auf absolutes Versuchsmittel). Ein- und mehrjährige Mittelwerttabellen mit statistischer Beurteilung Unter mehrjährig sind alle Sorten aufgeführt, die dreijährig, zweijährig oder einjährig angebaut waren. Die unterschiedliche Anzahl an Prüfjahren und/oder Prüforten wird durch Adjustierung ausgeglichen, d.h. die Erträge werden mit Hilfe eines statistischen Modells jeweils auf drei Jahre, bzw. die maximale Anzahl an Orten hochgerechnet. Damit sind alle Sorten, unabhängig von ihrer Prüfdauer und den jeweiligen Prüforten, vollständig und unverzerrt unt e- reinander vergleichbar. Liegen drei Versuchsjahre vor, so gilt das Ergebnis als endgültiges Ergebnis. Als vorläufiges Ergebnis wird bezeichnet, wenn die jeweilige Sorte in zwei Jahren im Versuch stand. Als Trend ist das auf drei Jahre hochgerechnete Ergebnis der Sorten zu betrachten, die das erste Jahr in der Prüfung standen. Der untenstehende Mittelwert ist so berechnet, als wären die aufgeführten Sorten jeweils an allen Orten in den drei Jahren vorhanden gewesen. Die Tabelle mit den Mittelwertvergleichen enthält einerseits die ei n- jährigen und anderseits die mehrjährigen Ergebnisse. Die Werte sind der besseren Übersichtlichkeit wegen jeweils absteigend sortiert. Mittelwerte, die sich nicht signifikant unterscheiden, sind durch gleiche Buchstaben gekennzeichnet. Wenn zu vergleichende Mittelwerte keinen einzigen gleichen Buchstaben haben, so besteht bei der vorgegebenen Irrtumswahrscheinlichkeit (P) von 5 % ein signifikanter Unterschied. Unterscheiden sich Sortenmittelwerte nicht signifikant, so heißt dies nicht zwangsläufig, dass die Sorten gleichwertig sind; vielmehr können diese Unterschiede bei der gewählten Irrtumswahrscheinlichkeit wegen der Streuung der Einzelergebnisse nicht statistisch abgesichert werden. Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 3

Landesortenversuch Futtererbsen Ernte 2008 Allgemeine Hinweise - Fortsetzung Zeichenerklärung für die Sortenbeschreibung: +++ sehr gut, sehr hoch, sehr früh, sehr kurz ++ gut bis sehr gut, hoch bis sehr hoch, früh bis sehr früh, kurz bis sehr kurz + gut, hoch, früh, kurz (+) mittel bis gut, mittel bis hoch, mittel bis früh, mittel bis kurz 0 mittel (-) mittel bis schlecht, mittel bis gering, mittel bis spät, mittel bis lang - schlecht, gering, spät, lang -- schlecht bis sehr schlecht, gering bis sehr gering, spät bis sehr spät, lang bis sehr lang --- sehr schlecht, sehr gering, sehr spät, sehr lang Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 4

F l ä c h e in 1000 ha Landesortenversuch Futtererbsen Ernte 2008 18 Entwicklung des Körnerleguminosenanbaues in Bayern seit 1982 16 14 12 10 8 Körnererbsen 9 384 ha 6 4 2 Ackerbohnen 1 823 ha 0 1982 84 86 88 1990 92 94 96 98 2000 2002 2004 2006 2008 2010 Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 5

Landesortenversuch Futtererbsen Ernte 2008 Anbauschwerpunkte von Leguminosen in Bayern Ackerbohnen: Gesamtfläche 1 823 ha Futtererbsen: Gesamtfläche 9 384 ha Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 6

Landessortenversuch Futtererbsen Ernte 2006/2007/2008 Futtererbsen - Sortenbeschreibung in Bayern Sorte Züchter E r t r a g Roh- TKG Pflanzen- Bestandes- Stand- Resistenz gegen Dreijährig geprüfte Sorten Korn Roh- protein länge höhe festigkeit Botrytis protein gehalt bei Ernte cinerea Santana LOCH ( - ) ( + ) ( + ) + O ( - ) O ( + ) Hardy NPZ O O O O O O ( + ) ( - ) Rocket SPAE ( + ) - - - ( - ) ( + ) ( + ) O Mascara LOCH + O ( - ) ( + ) ( - ) ( - ) - ( + ) Zweijährig geprüfte Sorten (vorläufige Einstufung) Gregor NPZ ( + ) + + + + + ( - ) - ( - ) O Respect ISZ O ( - ) O ( - ) - ++ ++ + Einjährig geprüfte Sorten (vorläufige Einstufung) Casablanca LOCH ( + ) + + + O O O O Zeichenerklärung siehe "Allgemeine Hinweise" Hinweis zur Bewertung: Beim TKG wird ein hohes Korngewicht positiv eingestuft. Bezüglich des Saatgutaufwandes ist jedoch ein geringeres TKG günstiger. Pflanzenlänge: Langstrohige Sorten werden negativ eingestuft; bei guter Standfestigkeit kann die Beerntbarkeit jedoch besser sein als bei kurzen Sorten Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 7

Landessortenversuch Futtererbsen Ernte 2008 Geprüfte Sorten Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 8

Landessortenversuch Futtererbsen Ernte 2008 Standortbeschreibungen und Anbaubedingungen Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 9

Landessortenversuch Futtererbsen Ernte 2008 Pflanzenschutz und Düngung Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 10

Landessortenversuch Futtererbsen Ernte 2008 Kommentar Der im letzten Jahr erstmals angedeutete Rückgang des Körnererbsenanbaues setzte sich zum Anbau 2008 weiter fort. Mit 9 384 ha sank nach 10 Jahren die Körnererbsenfläche in Bayern wieder unter die Zehntausend-ha-Schwelle. Während in den südbayerischen Ackerbaulagen der Anbau nur geringfügig zurückging, sind vor allem in den fränkischen Gebieten Landwirte aus dem Erbsenanbau ausgestiegen. Eine entscheidende Ursache dürfte sein, dass es aufgrund des kleinstrukturierten Anbaues sehr schwierig ist, größere marktfähige Partien zusammenzustellen und entsprechend zu vermarkten. Nach einem langen, aber milden Winter wurden drei Versuche termingerecht am 1. April gesät. Am oberfränkischen Standort Wolfsdorf kamen die Erbsen erst am 24. April bei optimalen Bedingungen in den Boden. An allen Standorten waren die Saatbedingungen gut, so dass die Erbsen zügig und gleichmäßig aufliefen. Bis zum Blühbeginn Anfang Juni wuchsen überall gute bis üppige Bestände heran. Bei ausreichend Wasser hatten die Erbsen bis Blühende um den 20. Juni ausreichend Hülsen angesetzt. Am Standort Straßmoos, vor allem aber in Wolfsdorf, wurde das Wasser dann knapp und die Reife ging zügig von statten. Das andere Extrem war der Standort Oberhummel. Häufige und kräftige Niederschläge im Juni und Juli trieben das Längenwachstum weiter an, was nach der Blüte zu einem starken Lager führte. Diese lang anhaltende, feuchte Witterung ließ einen sichtbaren Botrytisbefall aufkommen. Da Hülsen teilweise am Boden auflagen führte die Nässe zu einem Aufplatzen der Hülsen, was bis zu 10 Prozent Ausfallverluste bei der Ernte am 1. August zur Folge hatte. Die übrigen Versuche konnten ohne Probleme rechtzeitig um die Monatswende geerntet werden. Ein geringeres TKG von 242 g im Vergleich zu den Vorjahren belegt, dass Lager im Süden und Trockenheit in Franken ein kleineres Korn und einen schwächeren Versuchsertrag von 49,4 dt/ha zur Folge hatten. Sortenleistung Mit relativ 101 lag die einzige Neuzulassung Casablanca leicht über dem Sortimentsmittel. Am unteren Ende der Ertragsskala liegt mit relativ 97 die langjährige Standardsorte Santana. Da die Ertragsspanne von 97 bis 102 relativ eng ist, nur mehr vier Prüfstandorte zur Verfügung stehen, und die Schwankungen an den Einzelstandorten relativ groß sind, sollte mit diesem Jahresergebnis allein nicht über eine Sorte entschieden werden. Am Standort Oberhummel bei Freising fiel bei der neuen Sorte Respect die enorme Standfestigkeit ins Auge. Trotz einer Pflanzenlänge von rund 1,5 Meter wies die Sorte mit Abstand das geringste Lager auf und war daher am geringsten vom Aufplatzen und Auswuchs betroffen. Wo erfahrungsgemäß die Standfestigkeit der Erbsen ein Problem darstellt, ist mit dieser Sorte ein großer Fortschritt gelungen. Da bei der Verwertung im eigenen Betrieb der Rohproteingehalt ein entscheidendes Auswahlkriterium darstellt, bleibt im mehrjährigen Vergleich Santana mit relativ 102 bzw. 103 im Rohproteinertrag nach wie vor eine Alternative. Die neue Sorte Gregor kann mit relativ ausgeglichenen Eigenschaften vor allem durch den hohen Rohproteingehalt glänzen und bietet sich daher zur Eigenverwertung in der hofeigenen Fütterung an. Mehrjährig sind die Unterschiede zwischen den am Markt verfügbaren Sorten relativ gering. Eine weitgestellte Fruchtfolge und optimale Bodenbearbeitung sind für den Erfolg des Erbsenanbaues daher wichtiger wie die Sortenfrage. Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 11

Landessortenversuch Futtererbsen Ernte 2008 Kornertrag relativ, Sorten und Orte Sorte Straß- Ober- Wolfs- Giebel- Mittelmoos hummel dorf stadt wert Rocket 99 106 98 101 102 Mascara 110 101 97 101 102 Casablanca 98 103 104 98 101 Respect 92 108 101 98 101 Gregor 103 92 103 104 100 Hardy 104 91 99 101 98 Santana 93 98 98 97 97 Mittelwert dt/ha 39,1 59,8 41,3 57,1 49,3 Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 12

Landessortenversuch Futtererbsen Ernte 2008 Rohproteinertrag relativ, Sorten und Orte Sorte Straß- Ober- Wolfs- Giebel- Mittelmoos hummel dorf stadt wert Gregor 110 101 106 110 106 Casablanca 102 109 106 99 104 Respect 92 105 101 99 100 Hardy 104 91 96 105 99 Mascara 107 94 99 94 98 Rocket 92 97 101 95 96 Santana 92 102 91 97 96 Mittelwert dt/ha 7,3 12,2 8,2 11,7 9,8 Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 13

Landessortenversuch Futtererbsen Ernte 2008 Rohproteingehalt in Prozent (TM) absolut, Sorten und Orte Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 14

Landessortenversuch Futtererbsen Ernte 2008 Zusammenstellung wichtiger Merkmale, Sorten 2008 Sorten E r t r a g Roh- Keim- Mängel Pflan- Bestan- Lager Neigung Botrytis Roh- protein T K G pflanzen nach zen- deshöhe vor zum cinerea Korn protein gehalt Auf- länge bei Reife Ausfall gang Ernte relativ % g qm Bonitur cm B o n i t u r Versuche 4 4 4 3 4 4 4 4 2 1 Mascara 102 98 22,3 246 72 1,5 98 44 4,6 3,8 2,0 Rocket 102 96 22,0 195 87 1,4 98 52 3,2 3,9 2,5 Casablanca 101 104 23,9 269 71 1,7 92 48 3,7 3,9 3,0 Respect 101 100 23,0 221 80 1,5 102 63 2,6 2,9 2,5 Gregor 100 106 24,5 262 76 1,4 97 52 3,6 4,7 2,8 Hardy 98 99 23,1 247 76 1,5 89 52 3,1 4,6 4,5 Santana 97 96 22,9 255 76 1,4 89 41 4,3 4,6 2,3 100 % = Mittelwert 49,3 dt 9,8 dt 23,0 242 77 1,5 95 50 3,6 4,0 2,8 Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 15

Landessortenversuch Futtererbsen Ernte 2006/2007/2008 Kornertrag relativ, Sorten 2008 und mehrjährig, Mittelwerttest (SNK, P = 5 %) Sorte 2008 Sorte mehrjährig Prüfjahre Mascara 102 A Mascara 103 A 3 Rocket 102 A Gregor 102 AB 2 Casablanca 101 A Rocket 101 ABC 3 Respect 101 A Casablanca 101 ABC 1 Gregor 100 A Respect 99 BC 2 Hardy 98 A Hardy 98 BC 3 Santana 97 A Santana 97 C 3 Mittel dt/ha 49,3 Mittel dt/ha 53,8 Anzahl Orte 4 Anzahl Orte 14 Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 16

Landessortenversuch Futtererbsen Ernte 2006/2007/2008 Rohproteinertrag relativ, Sorten 2008 und mehrjährig, Mittelwerttest (SNK, P = 5 %) Sorte 2008 Sorte mehrjährig Prüfjahre Gregor 106 A Gregor 107 A 2 Casablanca 104 A Casablanca 104 A 1 Respect 100 A Santana 100 B 3 Hardy 99 A Mascara 99 BC 3 Mascara 98 A Hardy 98 BC 3 Santana 96 A Respect 97 BC 2 Rocket 96 A Rocket 95 C 3 Mittel dt/ha 9,8 Mittel dt/ha 10,5 Anzahl Orte 4 Anzahl Orte 14 Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 17

Landessortenversuch Futtererbsen Ernte 2006/2007/2008 Zusammenstellung wichtiger Merkmale der 3jährig geprüften Sorten Sorten E r t r a g Roh- Mängel Pflanzen- Bestan- L a g e r Korn Roh- protein T K G nach länge deshöhe vor protein gehalt Auf- bei Reife gang Ernte relativ % g Bonitur cm Bonitur Versuche 14 14 13 14 13 11 Mascara 103 99 21,7 267 1,5 98 44 5,0 Rocket 101 95 21,0 209 1,5 95 51 3,6 Hardy 98 98 22,5 256 1,6 87 48 3,8 Santana 97 100 22,9 274 1,7 89 45 4,6 100 % = Mittelwert 53,8 dt 10,5 dt 22,0 251 1,6 94 51 4,3 Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung IPZ 3c 18