Flächenrecycling als Teil der nachhaltigen Stadtentwicklung Dipl.-Geol. Kai Steffens Technik- und Umweltconsulting GmbH 1
Inhalt Vorstellung Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung Wirkungsbeziehungen Wirtschaftlichkeitsrechnung aus kommunaler Perspektive 2
BDO Technik- und Umweltconsulting GmbH Partner: Ingenieure und Wirtschaftsprüfer 50% 50% 3
Flächenrecycling verknüpft die vier Dimensionen nachhaltiger Entwicklung: ökonomisch, indem Beschäftigung geschaffen, Steuereinkünfte generiert, Infrastrukturen ausgelastet und infrastrukturelle Folgekosten vermieden werden ökologisch, indem Altlasten saniert, Boden entsiegelt und wertvolle Freiraumressourcen geschont werden sozial, indem die Lebensqualität erhöht, der Bevölkerung neue Entwicklungsmöglichkeiten gegeben und Stadtquartiere wiederbelebt werden institutionell, durch Mechanismen zur ausgewogenen Berücksichtigung der vorgenannten Dimensionen 4
Konsens (?) Stadterneuerung erfordert Steuerung in Hinblick auf die Neu- Entwicklung vorgenutzter Flächen Sanierung bzw. Flächenherrichtung muss ein integrierter Bestandteil der Wiederentwicklung sein Sanierungen müssen angemessen sein Entwicklungserlöse müssen Sanierungs -Aufwand mittragen helfen Wirtschaftlichkeit im ökonomischen Sinne ist nur ein Bestandteil der Nachhaltigkeit Nachhaltige Wiederentwicklung muss private und öffentliche Interessen möglichst geschickt verbinden (z.b. in Bezug auf Haftungsfragen) Wirtschaftliche Entscheidungen erfordern Prognoserechnungen aus privatwirtschaftlicher und aus öffentlich-wirtschaftlicher Sicht 5
Aktion und Effekt Aktion Wirtschaft Umwelt sozial Effekt Wirtschaft Umwelt sozial 6
Aktion Wirtsch. Umwelt sozial Effekt Wirtschaft Investment erzeugt Erlöse für Investor und Steuern für die Stadt Hot spot Sanierung während der Bauarbeiten spart Kosten Objekt ist attraktiv für Mieter und bringt Kunden in das Viertel Umwelt Investment beinhaltet die Sicherung von Altlasten Hot spot Sanierung und Sicherung schützen Grundwasser Verbessertes Umfeld stärkt die Beachtung von Umweltaspekten im Viertel sozial Bürogebäude und Park werten das Umfeld auf Sanierung sichert Lebensumfeld und stärkt das Image des Umfeldes Park und Geschäfte bilden neuen Kristallisationspunkt für die Nachbarschaft 7
Aufgabenstellung Schwerpunkte ÖKONOMIE Wirtschaftliche Nachhaltigkeit (betriebs- und volkswirtschaftlichen sowie der sozioökonomischen Effekte) ÖKOLOGIE SOZIALES Wirkungen auf Menschen und Gesellschaft Natur und Umwelt 8
Eine Flächenneuentwicklung gilt als wirtschaftlich nachhaltig, wenn sie wirtschaftlich erfolgreich ist (positive Nutzen-Aufwand-Relation für alle Beteiligten) soziale und Umwelt-Kosten internalisiert sind (in Preise der Produkte einkalkuliert) sie der Allgemeinheit nutzt durch Schaffung günstiger Bedingungen (z.b. durch Stabilisierung lokaler oder regionaler Wirtschaftskreisläufe [und sozialer Systeme]) (aus dem RESCUE-Report, 2005) 9
Problem der Nachhaltigkeit in Projekten Nachhaltigkeit an sich ist für investierende Entwickler meist uninteressant. Sie ist interessant für die Allgemeinheit / Öffentlichkeit. Es muss ein Nutzen für den Entwickler mit der Nachhaltigkeit verbunden sein, sonst wird er sie nicht anstreben. Die Kernfrage der Entwickler lautet also: Welche Querverbindungen werden oder können den Wert des Projektes steigern? (Und sind mit günstigem Kosten-Nutzen-Verhältnis zu haben?) Schlußfolgerungen: Es besteht gemeinsamer Bedarf, den Nutzen aller Aspekte eines Projektes zu erkennen (Beispiel: Eine gute Tat für die Umwelt steigert auch die Mieteinnahmen.) 10
Kosten-Nutzen-Rechnungen in der Siedlungsentwicklung - Kosten- Nutzen- Rechnung 11
Kosten-Nutzen-Rechnungen in der Siedlungsentwicklung - Kosten- Nutzen- Rechnung 12
Nutzen in 3 Ordnungen Aufwand Öffentliche Investitionen Fördermittel Private Investitionen Nutzen Variierende Anteile 1. Ordnung (z.b.verkaufserlöse) 2. Ordnung (z.b.steuereinnahmen, Stärkung der Kaufkraft) Nutzenmerkmale qualitative quantitative Betriebskosten für Eigentümer 3. Ordnung (z.b. attraktiveres Umfeld) Betriebskosten für Nutzer 13
Langfristige Bilanzierung des Kommunalnutzens Öffentliche Investitionen Bilanzraum außer- innerhalb Öffentliches Personal Einkommensteueranteile Kaufkraft Fördermittel Private Investitionen Private Auftragnehmer und Lieferanten Einkommensteueranteile Gewerbesteuer Umsatzsteueranteile Kaufkraft Kommunalhaushalt Betriebskosten für Eigentümer Betriebs kosten für Nutzer Energieversorger Einkommensteueranteile Gewerbesteuer Umsatzsteueranteile Kaufkraft 14
Beispiel Neue Mitte Altona große, zusammenhängende Entwicklungsflächen in Hamburg-Altona für mögliche neue Nutzungen an dieser exponierten Stelle die Stadt so neu gestalten, dass bei der Bebauung übergreifende planerische und städtebauliche Belange Hamburgs berücksichtigt werden Potenzial, die angrenzenden Stadtteile zu vernetzen ca. 75 ha großes Gebiet mit derzeit größten Potenzial für nachhaltiges, innerstädtisches Wachstum in Hamburg * * aus der Einleitung des Zwischenberichts zur VU Mitte Altona 15
Sanierung ökolog. Lasten und Entwicklung Stadtteilpark Bau v. Kindertagesstätten und Stadtteilschule Attraktives Wohnraumangebot für junge Familien und Fachkräfte Gutes Vermarktungspotenzial für Investoren und Bauträger Soziale Stabilisierung des Stadtteils, unterstützt durch 30% Regelung Kaufkrafterhöhung fördert die lokale Ökonomie Positive Ausstrahlungseffekte auf das Umfeld zusätzliche Steuereinnahmen durch Neubürger und Unternehmensansiedlungen Stadtentwicklung ist auch Wirtschaftsförderung! 16
Kommunalnutzen-Untersuchung Mitte Altona Aufgabenstellung Kostenschätzung der Flächenaufbereitung ( Altlasten und kontaminationsbedingter Mehraufwand ) Untersuchung der volkswirtschaftlichen und kommunalfiskalischen Effekte, die durch die geplanten Entwicklungen zu erwarten sind Kosten/ Nutzen im Rahmen der Planung, Realisierung, Vermarktung Laufende Kosten/ Nutzen nach Abschluss Vermarktung (ca. 20 Jahre) Differenzierte Nutzenbetrachtung Volkswirtschaftliche Effekte und abgeleitete Steuereinnahmen für Hamburg Kommunalfiskalische Effekte durch kommunal wirksame Steuern und Kosten z.b. der sozialen Infrastruktur ( Kommunale Perspektive ) 17
Kommunalnutzen-Untersuchung Mitte Altona Kurz- und langfristige fiskalische Effekte Volkswirtschaftliche Effekte, z.b. Innerhalb des Bilanzraumes Absolute Summen der (privaten) Folgeinvestitionen Entwicklung der Kaufkraft Entwicklung der Umsätze der lokalen Wirtschaft Kommunalfiskalische Effekte, z.b. Anteil Einkommensteuern Gewerbesteuern Grundsteuer B Anteil Umsatzsteuer Entwicklung des Transferleistungsvolumens 20
TIPP: Zur Fußzeilenbearbeitung steht im Register "Ansicht" unter dem Symbol "Makros" ein Bearbeitungsformular zur Verfügung. Kommunalnutzen-Untersuchung Mitte Altona Kurz- und langfristige fiskalische Effekte 21
Ergebnis - Varianten Beispiel Modellvorhaben 22
kai.steffens@bdo.de 23 www.kommunalnutzen.de