Schwalm-Eder-West Boden- und Immobilienmanagement als Impuls für die Innenentwicklung Christoph Bachmann
Ein Zweckverband, fünf Kommunen, 43 Ortsteile Bad Zwesten Borken (Hessen) Jesberg Neuental Wabern Regionale Struktur: ca. 33.000 Einwohner 43 Ortsteile 3.000 15.000 Einwohner/Kommune 90-5.000 EW pro Ort ca. 260 qkm Fläche
Ausgangslage Bevölkerungsrückgang: - Stärker als in andere Teilen Nordhessens - Kleine Orte und Dörfer verlieren stärker - Hauptursache: Wegzug im Alter 15 bis 40 Jahren Wirtschaftliche Entwicklung: - Ab 1988 Ende der Braunkohle-Ära - Strukturwandel statt Monostruktur - Entwicklung von Bad Zwesten zum Reha-Standort
Ausgangslage: Bevölkerungsentwicklung Entwicklung 1987 2004 auf der Ebene der Ortsteile für drei nordhessische Landkreise
Ausgangslage: Zu- und Abwanderungen Auswertung der Wanderungsbewegungen 16,0% 14,0% 12,0% 10,0% 8,0% 6,0% 4,0% 2,0% 0,0% Nur in den Altersstufen 15 bis 40 Jahren gibt es Wanderungsverluste, diese sind jedoch so hoch, dass sie zu einer negativen Gesamtbilanz führen. Unter 5 5-9 10-14 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 Zuwanderung Abwanderung Altersstruktur 55-59 60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90-94 95- Fragebogenaktion zu den Gründen für den Wegzug: 1. Arbeitsplätze, 2. Privates, 3. ÖPNV
Demographischer Wandel vor Ort Konzentration alter Bevölkerungsteile in den Ortsteilen Die Häufung der Senioren ist eine Folge der Abwanderung der jungen Bevölkerungsanteile.
zukünftige Bevölkerungsentwicklung Anteil der Altersstufen 100% Ergebnisse der Bevölkerungsprognose bis 2020 (Empirica GmbH): - Rückgang um ca. 16 % oder ca. 5.000 Personen. - Die Anzahl der Haushalte bleibt gleich: kleinere Haushaltsgrößen, mehr Single-Haushalte. - Der Anteil der älteren Personen steigt: von 17 % auf 26 %. - Anteil der Hochbetagten (ab 80 Jahre) steigt: von 4 % auf 9 %. - Kinder und Jugendliche werden weniger: von 20 % auf 16 % 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% VZ1987 2005 2010 2015 2020 80+ 65-80 45-65 30-45 15-30 0-15 von 6.300 auf ca. 4.200.
Ausgangslage: Leerstand und Infrastrukturverlust Gebäudeleerstand derzeit: Konzentration auf die Ortskerne - Leerstandsquote 5 12 %, teilweise nicht sichtbar Möglicher zukünftiger Leerstand - In Borken (Hessen) insgesamt 480 Häuser, die nur von einer Person bewohnt werden, davon 420 mit Senioren. - Räumlicher Schwerpunkt: Ortskerne, aber auch die alten Neubaubereiche. Infrastruktur: Beispiel Ärzte - derzeit gute Ausstattung - aber 70 % aller Ärzte und 81 % aller Hausärzte sind über 50 Jahre alt. Infrastruktur: Kindergärten - zwischen 2006 und 2007 100 Kinder weniger
Organisation des Zweckverbandes Herbst 2003: Gründung des Zweckverbandes Interkommunale Zusammenarbeit im Raum Schwalm-Eder-West Gründung des Fördervereins Schwalm-Eder-West e.v. Organe des Zweckverbandes: Bad Zwesten Finanzierung: Zweckverband Interkommunale Zusammenarbeit Schwalm-Eder-West Borken (Hessen) Vorstand, Verbandsversammlung Jesberg Neuental Wabern Kostenschlüssel nach Einwohnerzahlen Schwalm-Eder- Kreis (beratende Stimme) Förderverein Schwalm- Eder-West e.v. (beratende Stimme)
Aufgaben des Zweckverbandes Verwaltungsaufgaben zusammen führen - Finanzen, Steuern, Kommunalkassen, Vollstreckung Bürgerservice verbessern - wechselseitige Samstagsöffnungen - Zweckverbandsbewohner können die Bürgerbüros aller fünf Rathäuser nutzen Interkommunales Gewerbegebiet - 25 h Fläche am besten Standort im Zweckverbandsgebiet Gemeinsames Gründerzentrum - Öffentliche Hand zusammen mit der Privatwirtschaft Touristische Arbeitsgemeinschaft - Über die Kreisgrenzen hinaus: Zusammen mit Bad Wildungen, Edertal, Fritzlar, Lichtenfels, Vöhl und Waldeck Leader+ - Gemeinsamer Antrag zur Entwicklung einer Leader-Region vorher: nachher:
Stadtumbau West: Forschungsprojekt ExWoSt-Forschungsprogramm als Vorläufer des gleichnamigen Förderprogramms Bundesweit 16 Pilotstandorte Laufzeit: 2004-2007 Finanzvolumen: 5 Mio. Euro, davon 4 Mio. Fördermittel Besonderheiten: Ländlicher Raum Interkommunale Kooperation 1. Grundlage: Vision 2030 als Basis der Zusammenarbeit. 2. Entwicklungskonzepte (Leitpläne) mit drei thematischen Schwerpunkten 3. Maßnahmenkatalog 27 Impulsprojekte werden umgesetzt
Umsetzung: Impulsprojekte im Stadtumbau West Vitalisierung von Ortskernen Fünf Projekte in Borken (Hessen), Neuental und Jesberg Entwicklung der touristischen Infrastruktur Vier Projekte in Bad Zwesten, Borken, Neuental und der Region Anpassung des Wohnraum- und Versorgungsangebotes an den Strukturwandel Sechs Projekte in Bad Zwesten, Jesberg und Borken (Hessen) Anpassung der technischen Infrastruktur - Revitalisierung von Bahnhöfen Zwei Projekte in Neuental und Wabern Entwicklung von Modell-Orten im Umgang mit dem Strukturwandel Acht Projekte in allen fünf Kommunen Regionale Vorhaben zum Umgang mit den Wirkungen des demographischen Wandels Drei regionale Projekte
Impulsprojekte im Stadtumbau West Mai 2004 Oktober 2007
Boden- und Immobilienmanagement Ausgangslage: Bauflächenpotentiale Bestehende Bauflächenpotentiale - in Bebauungsplänen (zwischen 2 ha und 20 ha) - in den Flächennutzungsplänen (zwischen 10 ha und 50 ha) Zuwachsflächen im Regionalplan (Regionalplan Nordhessen 2006, Stand Entwurf Juni 2006) - Bad Zwesten: 16 ha - Borken (Hessen): 10 ha - Jesberg: 5 ha - Neuental: 8 ha - Wabern: 13 ha
Aufbau der Datenbank Grunddatenerfassung Boden- und Immobilienmanagement Flächendeckende Kartierung in allen 43 Stadt- und Ortsteilen a) aller unbebauten Grundstücke (ca. 2.650 im Zweckverband) b) der Hauptnutzungen der Gebäude (ca. 14.500) sowie weiterer Merkmale: - Alter - sichtbarer Leerstand - Verfall - Verkaufsabsichten Übertragung der Kartierung in das kommunale GIS
Eignungsprüfung der unbebaute Grundstücke als Baulücken 1. Erschließung - Straße - Wasser - Abwasser Boden- und Immobilienmanagement 2. Baurecht - Flächennutzungsplan - Bebauungsplan - Bauanträge 3. Städtebau - Ortsbild - Denkmalschutz 4. Naturschutz Zwischenfazit: Rund 25 % der unbebauten Flächen können als Baulücken eingestuft werden.
Boden- und Immobilienmanagement Qualifizierung der Leerstandserfassung 1. Vor-Ort-Kartierung hat Grenzen - Definition Leerstand - Der Leerstand ist meist (noch) unsichtbar 2. Einbindung von Schlüsselpersonen - Ortvorsteher - Verwaltungsmitarbeiter 3. Abgleich mit EWO-Daten - nur völlig leerstehende Gebäude erfassbar 4. Technische Verfahren waren nicht möglich - Stromzähler - Wärmemengenzähler Zwischenfazit: aktuell 562 leerstehende Gebäude oder Gebäudeteile, d. h. 3,8 % aller Gebäude
Einbindung der Eigentümer und Veröffentlichung im Internet Boden- und Immobilienmanagement 1. Anschreiben der Eigentümer mit Fragebogen - getrennt für Baulücken und leerstehende Gebäude - Probelauf zeigt hohe Rückfragenquote - derzeit Überarbeitung und Einbindung in lokale Pressekampagne 2. Aufbau der Internet-Datenbank - Einige gute Vorbilder im Web - Vorbereitungen abgeschlossen
Boden- und Immobilienmanagement
Danke.