7. Detmolder Verkehrstag 2016 Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen Historie und Überblick 1. Vorgeschichte 2. Intension 3. Änderungen/Neuerungen HBS 2015 4. Fazit und Ausblick 1
1. Vorgeschichte 2
1. Vorgeschichte Highway Capacity Manual HCM (USA) seit 1950 in USA Bibel der Verkehrsingenieure, Erstellung unter Federführung von Transportation Research Board (TRB), beinhaltet alle Bemessungsverfahren für verkehrstechnische Straßenverkehrsanlagen, 1965: Einführung Level of Service (LOS), analog Schulnoten A bis F, vor Ort anwendbar, pragmatisch / einfach 3
1. Vorgeschichte HCM-Beispiel: Zwischenzeiten an lichtsignalgeregelten Knotenpunkten (USA) [Highway Capacity Manual - HCM, 2000] 4
1. Vorgeschichte HCM-Beispiel: Betriebsarten an Knotenpunkten (USA) [Highway Capacity Manual - HCM, 2000] 5
1. Vorgeschichte Highway Capacity Manual HCM (USA) seit 1950 in USA Bibel der Verkehrsingenieure, Erstellung unter Federführung von Transportation Research Board (TRB), alle Bemessungsverfahren für verkehrstechnische Anlagen, 1965: Einführung Level of Service (LOS), analog Schulnoten A bis F, vor Ort anwendbar, pragmatisch / einfach, Bewertung vorhandener Verkehrsanlagen nur nachrangig auch zur Bemessung, keine offizielle Richtlinie aber Standardwerk für die Praxis, stetige Fortschreibung bis heute (aktuell: HCM, Ausgabe 2015), in vielen Ländern kopierte Version, Prof. Brilon / Ruhr-Universität Bochum, 1994: Entwurf eines deutschen Handbuchs (in "Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik", Heft 699). 6
2. Intension 7
2. Intension HBS 2001 Grundideen Schaffung eines ganzheitlichen Regelwerks (auch) in Deutschland, unter Federführung der FGSV, und Verbindlichkeit der Anwendung durch Einführungserlasse, Vorbild: amerikanisches HCM, Übernahme Prinzip der Qualitätsstufen des Verkehrsablaufs (QSV), Bemessungsverkehrsstärke: 30.-höchstbelastete Stunde eines Jahres, Papier-und-Bleistift-Verfahren, vor Ort anwendbar, zur Bemessung bzw. für den Entwurf von Straßenverkehrsanlagen, Neu-, Um-, Ausbau: QSV D (schlechteste Teil-QSV maßgebend für Gesamtanlage), keine Beurteilung von - Verkehrssicherheit, - Umweltverträglichkeit, - Baulastträgerkosten etc. 8
2. Intension Betriebsarten an Knotenpunkten (D) 1800 LSA erweitert 1600 Verkerhsstärke Straße A [Fz/h] 1400 1200 1000 800 600 400 200 Vorfahrt A Rechts vor Links Kreis (LSA) Vorfahrt B LSA R vl/vorfahrt Vorfahrt/Kreis Kreis/LSA LSA/LSA i 0 0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 Verkerhsstärke Straße B [Fz/h] [WU, Ning; in: Straßenverkehrstechnik, 12/2003] 9
2. Intension Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen HBS, Ausgabe 2001 Gliederung: Ausgabe 2001 Fassung 2005 Fassung 2009 1. Einführung 2. Grundsätze und Definitionen 3. Autobahnabschnitte außerhalb der Knotenpunkte 4. Planfreie Knotenpunkte 5. Streckenabschnitte von zweistreifigen Landstraßen 6. Knotenpunkte mit Lichtsignalanlage 7. Knotenpunkte ohne Lichtsignalanlage 8. Streckenabschnitte von Hauptverkehrsstraßen 9. Straßengebundener ÖPNV 10. Anlagen für den Fahrradverkehr 11. Anlagen für den Fußgängerverkehr 12. Abfertigungssysteme bei Anlagen des ruhenden Verkehrs [FGSV: HBS, 2001/2005/2009] 10
3. Änderungen/Neuerungen HBS 2015 11
3. Änderungen/Neuerungen HBS 2015 Neuordnung des Regelwerks der FGSV Veröffentlichungen 12
3. Änderungen/Neuerungen HBS 2015 Neuordnung des Regelwerks der FGSV Struktur RIN RAA RAL RASt RABT RILSA ERA EAR ERA ESG RILSA [FGSV] 13
3. Änderungen/Neuerungen HBS 2015 HBS, Ausgabe 2015 Teil 0 Teil A Teil L Teil S Allgemeines 0.1 Inhalt, Zweck, Geltungsbereich 0.2 Aufbau, Grundsätze, Definitionen Autobahnen A.1 Geltungsbereich A.2 Verkehrsnachfrage A.3 Strecken A.4 Knotenpunkte A.5 Netzabschnitte Landstraßen L.1 Geltungsbereich L.4 Knotenpunkte mit Lichtsignalanlage L.5 Knotenpunkte ohne Lichtsignalanlage L.6 Planfreie Teilknotenpunkte L.7 Netzabschnitte Stadtstraßen S.4 Knotenpunkte mit Lichtsignalanlage S.5 Knotenpunkte ohne Lichtsignalanlage S.6 Netzabschnitte S.7 Anlagen für den str.-gebundenen ÖPNV S.8 Anlagen für den Fahrradverkehr S.9 Anlagen für den Fußgängerverkehr S.10 Anlagen für den ruhenden Verkehr 14
3. Änderungen/Neuerungen HBS 2015 Weitere Details Bemessungsverkehrsstärke: 50. Stunde (BASt: SVZ!), statt Modellprognosen => Trendprognosen nur in Ausnahmefällen anwendbar, bei innerstädtischen vorfahrtbeschilderten Knotenpunkten ohne LSA: => Berücksichtigung der Einflüsse von Fußgängern und Radfahrern, Bewertung der Verkehrsqualität von Radverkehrsanlagen: Erprobung Verfahren*, Angebotsqualität von Netzabschnitten gemäß RIN: Erfahrungen sammeln, www.fgsv.de/hbs_fragebogen => Feedback von Nutzern erwünscht, www.fgsv-verlag.de => Korrekturseiten ggf. abrufbar (Stand: 30.06.2016: keine!). *) wegen geringer empirischer Grundlagen Allgemein: Erfahrungsberichte bis zum 30.09.2017 an BMI [Highway Capacity Manual - HCM, 2000] 15
4. Fazit und Ausblick 16
4. Fazit und Ausblick Resümee Erstmals in Deutschland: ganzheitliches Regelwerk für alle Straßenverkehrsanlagen, künftige Themen: => weitere Anpassungen, insbesondere bei den neuen Verfahren, => Differenzierung der QSV F (?), => Zuverlässigkeit von Straßenverkehrsanlagen(!). [Highway Capacity Manual - HCM, 2000] 17
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! damit das nicht passiert! Foto: STEPHAN [B252, OD Münchhausen, 2012] Prof.-Dr.-Ing. Rainer R. Stephan FB3 Bauingenieurwesen Telefon 05231 678 825 Telefax 05231 678 664 rainer.stephan@hs-owl.de www.hs-owl.de/fb3/labore/verkehrswesen