Grundsätzlicher Ablauf der Potenzialanalyse

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Transkript:

Grundsätzlicher Ablauf der Potenzialanalyse Zielgruppe Zielgruppe sind ausgewählte Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe im Schuljahr 2015/2016 an weiterführenden Schulen der Kommunen Düsseldorf, Duisburg und Remscheid. Das Verfahren Düsseldorfer Potenzialanalyse bietet einen standardisierten Ablauf, der sich schulformspezifisch im Schwierigkeitsgrad unterscheidet. Vorbereitung und Koordination Die Vorbereitung und Koordination der Maßnahme erfolgt durch den Auftragnehmer auf der Basis des von ihm erstellten Ablaufplans in Abstimmung mit den Schulleitungen. Informationsveranstaltungen Der Auftragnehmer organisiert in Abstimmung mit den Schulleitungen Informationsveranstaltungen zur Potenzialanalyse unter Einbeziehung der Erziehungsberechtigten, der Berufsberatung der Agentur für Arbeit sowie der Schulaufsicht und der Kommunalen Koordinierungsstelle. Durchführung der Potenzialanalyse Dem Auftragnehmer werden nach Zuschlagserteilung alle erforderlichen Unterlagen zur Durchführung der Düsseldorfer Potenzialanalyse zur Verfügung gestellt. Die Struktur der Potenzialanalyse entspricht einer eintägigen, mindestens sechsstündigen Veranstaltung und einem anschließenden Auswertungsgespräch. Konkret wird dabei zunächst ein Fragebogen verwendet, um die Interessen der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler zu identifizieren. Dieser ist einheitlich für alle Schulformen verwendbar und für alle Schülerinnen und Schüler verständlich der achten Jahrgangsstufe verständlich. Der Begriff RIASEC setzt sich aus den Initialen der 6 Interessens-Orientierungen zusammen:

Realistische Orientierung: Personen dieses Typus sollen aktiv und forsch (bis aggressiv), motorisch befähigt und sich für physische Aktivität und konkrete Gegebenheiten statt abstrakte Probleme interessieren. Bei der Berufswahl tendieren sie vermehrt zu handwerklichen, technischen oder zu land- und forstwirtschaftlichen Berufen (denkbar auch z.b. Schutzdienstleister). Investigative (forschende) Orientierung: Dieser Typus soll aufgabenorientiert sein und versuchen, Probleme vorrangig auf intellektueller Ebene zu bewältigen. Er hat ein starkes Bedürfnis, Zusammenhänge zu verstehen und besitzt eher unkonventionelle Wertvorstellungen und Einstellungen. Personen dieser Orientierung sollen sich vor allem in naturwissenschaftlichen und mathematischen Berufen oder auch in der Medizin finden. Artistic (künstlerische) Orientierung: künstlerisch orientierte Menschen ähneln intellektuell Orientierten hinsichtlich ihrer intrazeptiven Ausrichtung (Bezug auf sich selbst und den eigenen Geist). Sie sollen ein großes Bedürfnis nach Selbst-Ausdruck mit Hilfe künstlerischer Fähigkeiten aufweisen und hochgradig strukturierte Probleme und Aufgaben meiden, falls grobmotorische Fertigkeiten erforderlich sind. Sie sollen vor allem zu künstlerischen oder mit dem Kultur- und Kunstleben befassten Berufen tendieren. Soziale Orientierung: Menschen dieses Typus fühlen sich sozial verantwortlich, darüber hinaus sollen sie von einem starken Bedürfnis nach sozialer Interaktion charakterisiert sein. Sie zeichnen sich durch gute verbale und soziale Fähigkeiten aus, tendieren aber dazu, Probleme weniger intellektuell als emotional oder durch soziale Aktivität zu bewältigen. Typische Berufe: pädagogische und sonderpädagogische Berufe, Sozialarbeiter, klinischer Psychologe, Berufsberater, Gemeinnützige Arbeiten. Enterprising (unternehmerische) Orientierung: Signifikant für diesen Typus sind ausgeprägte verbale Fertigkeiten, kommunikative Kompetenzen und Freude an Konkurrenzsituationen. Dennoch sollen unternehmerisch orientierte Personen klar definierte verbale Situationen sowie Aufgaben, die einen längeren, angestrengten intellektuellen Einsatz erfordern, meiden. Die beruflichen Präferenzen liegen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, des Geschäftsleben und des Verkaufs (Hotelier, Unternehmer, Industrieberater, Immobilienhändler, Wahlkampfmanager, Versicherungsvertreter usw.). Conventional (traditionelle) Orientierung: Charakteristisch ist die Bevorzugung von weitgehend strukturierten (verbale/ numerische) Aufgaben und konformistischen Einstellungen. Dazu gehört auch, dass Personen dieses Typus materiellen Besitz und Status hochschätzen und unklare Situationen oder Probleme, die soziale Aktivität

oder ausgeprägte physische Fähigkeiten erfordern, meiden. Berufswahl: Büroarbeit (Buchhalter, Rechnungsprüfer, Bankangestellter, Statistiker, EDV-Operator) oder Servicebereich. Die Interessensbereiche nach dem RIASEC-Modell lassen sich wie folgt den Berufsfeldern der Agentur für Arbeit zuordnen und bilden daher den Bezug zur beruflichen Praxis. Interessebereich Realistic (realistische Orientierung) Investigate (forschende Orientierung) Artistic (künstlerische Orientierung) Social (soziale Orientierung) Enterprising (unternehmerische Orientierung) Conventional (traditionelle Orientierung) Passende Berufsfelder bei der Agentur für Arbeit Bau, Architektur, Vermessung Ausbau Landwirtschaft, Natur, Umwelt Produktion, Fertigung IT, Computer Gesellschafts- und Geisteswissenschaften Naturwissenschaften Kunst, Kultur, Gestaltung Medien Gesellschafts- und Geisteswissenschaften Gesundheit Soziales, Pädagogik Dienstleistung Vertrieb und Verkauf Logistik Wirtschaft, Verwaltung Rechnungswesen und Controlling Folgende vier Kompetenzbereiche können mit der Durchführung der Düsseldorfer Potenzialanalyse beobachtet und erfasst werden. Den Kompetenzbereichen sind unterschiedliche Potenziale zugeordnet: Soziale Kompetenz Teamfähigkeit Kommunikationsfähigkeit Empathie Durchsetzungsvermögen Methodische Kompetenz Arbeitsplanung / Selbstorganisation Sorgfalt Aufmerksamkeit / Konzentrationsfähigkeit Arbeitstempo Personale Kompetenz Leistungsbereitschaft / Motivation

Kreativität / Divergentes Denken Fachliche Kompetenz Motorische Fähigkeiten Sprachbeherrschung / Textverständnis Rechnerisches Denken Räumliches Vorstellungsvermögen Analytisches Denken Nach Erteilung des Zuschlags wird der Auftragnehmer die erforderlichen Manuals, Unterlagen und das Auswertungstool durch den Auftraggeber erhalten, die für eine standardisierte, objektive Beobachtung nötig sind. Diese Dokumente werden dem Auftragnehmer lediglich für die Durchführung der Düsseldorfer Potenzialanalyse zur Verfügung gestellt und bleiben Eigentum der Landeshauptstadt Düsseldorf. Die sechs handlungsorientierten Übungen orientieren sich an den sechs Interessensbereichen RIASEC. Sie lauten Regalbau, Mordfall Keller, Eine neue Insel, Notfall, Verkauf, Kassenbuch und lassen sich wie folgt beschreiben:

Darüber hinaus werden die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler begleitend eine Selbsteinschätzung ihrer Bewältigung der handlungsorientierten Übungen vornehmen. Diese Ergebnisse werden mit den Beobachtungen des Auftragnehmers abgeglichen und bei der Vorbereitung bzw. Durchführung des Auswertungsgesprächs berücksichtigt. Die Jugendlichen erhalten zum Abschluss ein Zertifikat, das durch Einbindung in ihr Portfolioinstrument, die Grundlage für ihre weitere berufliche Orientierung bilden wird. Auswertungsgespräch Teilnehmer/innen Der Auftragnehmer führt im Anschluss an die Potenzialanalyse mit jeder teilnehmenden Schülerin bzw. jedem teilnehmenden Schüler ein individuelles Auswertungsgespräch. Dieses Auswertungsgespräch wird an einem anderen Termin als dem der Beobachtung stattfinden. Die Erziehungsberechtigten und Lehrkräfte sind hierzu einzuladen. Die Mindestdauer des Auswertungsgesprächs soll zwischen 20-30 Minuten betragen und in Absprache mit den Beteiligten entweder an der Schule oder in den Räumlichkeiten des Auftragnehmers stattfinden. Auswertungsgespräch Schule Der Auftragnehmer führt nach Durchführung der Potenzialanalyse mit jeder teilnehmenden Schule (Schulleitungen, Klassenlehrer/innen, StuBos) ein Abschluss- und Evaluationsgespräch durch.