PAOLA-LUDOVIKA CORIANDO Affektenlehre und Phänomenologie der Stimmungen Wege einer Ontologie und Ethik des Emotionalen VITTORIO KLOSTERMANN FRANKFURT AM MAIN
INHALT Vorwort XI EINLEITUNG 1. System und Blick-Feld. Sinn und Grenzen eines Wesensdenkens. 1 2. Ansatz und Ziel der Untersuchung 4 a) Zu Situierung und Abgrenzung des Vorhabens. Das Selbstverständnis des Menschen als Leithorizont des Fragens.. 4 b) Gefühl, Affekt, Leidenschaft, Stimmung: eine terminologische Vorabklärung 6 3. Aufriß der Abhandlung 8 ERSTERTEIL DIE GEFÜHLE IN DER LEITBAHN DES ANIMAL RATIONALE 4. Der abwehrende Hinweis. Voraussetzungen und Bedeutung des Rückgangs zu ausgewählten Stationen der überlieferten Affektenlehre 11 5. Schelers Kritik an der überlieferten Auffassung der Gefühle.. 17 a) Die Leitfadenfunktion der Schelerschen Kritik 17 b) Die zu überwindende Dichotomie in der Deutung der Gefühle 19 a) Die Gefühle als intentional gerichtete, aber verworrene und dunkle" Gedanken 20 ß) Die Gefühle als bloße Zustände im Subjekt 21 c) Schelers Unterteilung und ihre Grenzen 23 6. Transzendenz und Herzraum. Pascals ordre du cceur als metaphysische Umkehrung der Vernunftherrschaft 26 a) Schelers Anknüpfung an Pascal 26 b) Das gottempfangende Herz und die Gefühle 28
VI Inhalt a) Pascals Äußerungen zum ordre du coeur 28 ß) Glaube an Gott und Erfühlung der Wahrheit 31 y) Das Gesetz des Herzens 32 S) Das Herz und die Gefühle" 34 c) Pascals Eingebundenheit in die Blickbahn des animal rationale 35 7. Ich und Welt im Horizont der certitudo. Zur cartesischen Affektenlehre 37 a) Die Blickbahn des cogito und die affectus 39 b) Definition, Entstehen und Ursache der Affekte 44 a) Die affectus als cogitationes und der cartesische Mechanismus 44 ß) Die Stellung der Gefühle zwischen res cogitans und res extensa 47 y) Die Gefühle und ihre causa proxima 49 5) Descartes' ontologische Betrachtung der Affekte am Leitfaden der Schelerschen Kritik 53 c) Die Fundierung der Ethik in der Affektenlehre 54 a) Die admiration als Rückschein des Qav\i.aC,ziv 54 ß) Zwischen Ethos und Vernunft 56 d) Das Ungedachte Descartes': die Selbstgewißheit als Grundstimmung der ratio 58 5 8. Das entschränkte Selbstbewußtsein. Zur Intentionalität der Gefühle in der vorhermeneutischen Phänomenologie 64 a) Franz Brentanos Wesensabgrenzung des Psychischen... 65 b) Husserls Ausbildung der Intentionalität und der Status der Gefühlsakte im Bewußtsein 74 a) Husserls Kritik an Brentano und die Präzisierung des Intentionalitätsbegriffs 75 ß) Die Gefühle als im Vorstellen ermöglichte Aktqualitäten. 78 c) Max Scheler und die Rückbindung des Vorstellens ins Gefühl 82 a) Die Schichtung des Emotionalen. Vorstellen und Wertfühlen 82 ß) Der fühlend-wertende Weltbezug und die Grenzen des bewußtseinsphänomenologischen Ansatzes 87
Inhalt VII 9. Aristoteles als der zweideutige Boden der überlieferten Wesensbestimmung der Gefühle 91 a) Möglichkeit und Horizont eines gewandelten Zugangs zu Aristoteles 91 b) Dietyv%r\als JIQOÜTTI evrea.exeux des Lebendigen 94 c) Das E/EIV des XÖYog und das emqv\ir\xiv.ö\ 100 d) Die ontologische Wesensbestimmung der näqr\ 103 a) Das Jidaxeiv als primäres Zulassen von Welt 103 ß) 'H8ovr und Xüjtn als das im XÖY05 verstehend besprochene Urgepräge der Welt 106 Y) Die Sammlung der Jtd6r in die E^eig und die Etjöaifiovia 110 e) Die aristotelische Affektenlehre im Gespräch ihrer Wesenszweideutigkeit 113 ZWEITERTEIL GRUNDZÜGE EINER HERMENEUTISCHEN PHÄNOMENOLOGIE DER STIMMUNGEN ERSTES KAPITEL DIE STIMMUNGEN IM BLICKFELD DES DASEINS 10. Die hinweisende Wesenszweideutigkeit des wov Xöyov e%ov. Animalrationale und Dasein 117 11. Entgrenzung zur Welt. Heideggers hermeneutische Phänomenologie und das Dasein als Befindlichkeit 124 a) Das Phänomenwerden der Stimmung im Einbruch des Vortheoretischen 124 a) Zur hermeneutischen Wende der Phänomenologie.. 124 ß) Das Primat des Bedeutsamen als Horizont der phänomenologischen Hermeneutik der Stimmungen. 127 Y) Präzisierung des Valenzfeldes von Stimmung und Gefühl 130 b) Das welterschließende Wesen der Befindlichkeit 131 c) Der Sinn der Rede von ausgezeichneten" Befindlichkeiten: die Angst 138 a) Die existenzielle Auszeichnung der Angst 138
VIII Inhalt ß) Die existenzial-ontologische Auszeichnung der Angst. Befindlichkeit und Begriff 141 d) Im Angesicht des Eigenen. Befindlichkeit und Ethik... 143 12. Grundstimmung und Seinsgeschichte. Anmerkungen zur Verhaltenheit" 146 a) Das Denken der Grundstimmung am Ursprung von Ontologie und Ethik 146 b) Die Grundstimmung der Verhaltenheit zwischen Geschichtlichkeit und faktischem Leben 149 13. Vor- und Rückblick: die systematische Bedeutung des hermeneutisch-phänomenologischen Stimmungs-Begriffs.. 153 ZWEITES KAPITEL IM WELTGEDICHT DER ENTGRENZUNG 14. Die Dichtung als hermeneutisches Bezeugungsfeld für das ursprüngliche Stimmungsphänomen 157 a) Die atheoretische Welt-Erfahrung als gemeinsamer Boden von Dichtung und Philosophie. Ziel und Bedingungen einer begrifflichen Aufschließung des gedichteten Stimmungswesens 158 b) Sachlich-methodischer Vorblick. Zu Auswahl und Lesart der Texte 162 15. Der freundliche Augenblick. Goethe über die entgrenzende Liebe 166 a) Das In-dividuum. Ein Weg durch die Wahlverwandtschaften 167 a) Vom Gegen-Teil zum In-dividuum 167 ß) Die Entgrenzung und die neue Welt 172 Y) Die Sprachlosigkeit und das reine Zeichen 176 8) Die Verheißung des zu Lesenden 179 b) Die wesentliche Liebe als welt-erschließende Entgrenzung zum Anderen 181 a) Die vor-subjektive Erfahrung des Anderen und das gewandelte Begegnen der Welt 181 ß) Die hinweisende Valenz der wesentlichen Liebe... 185
Inhalt IX 16. Mensch und Natur in Hölderlins spätesten Gedichten... 187 a) Die Zusammengehörigkeit von Mensch und Natur in der Grundstimmung des Ein-klangs 188 a) Zu Herkunft und Horizont von Hölderlins spätesten Gedichten 188 ß) Gemüt, Natur und Bild. Die Innerheit der Welt... 192 Y) Das entgrenzte Gedächtnis 198 b) Der Ein-klang als a-theoretisch erfahrender Mitgang mit der Welt 203 a) Raum und Zeit in der Grundstimmung des Einklangs 203 ß) Der Grund-Ton der Welt 206 17. Ergänzter Abschied. Rilkes Weg in die Endlichkeit 208 a) Existenz und Geschichte in den Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge 209 a) Das Sichverabschieden des Alten und die Ver-einzelung 209 ß) Die (Todes)Angst als Brücke. Das Große 216 Y) Die andere Auslegung und das Lernen des Todes... 222 b) Der er-gänzte Abschied als offenes Zeit-Verhältnis... 226 a) Vorblick: Stimmung und Lebenszeit 226 ß) Makes biographische Zeiterfahrung. Die Endlichkeit als Aufgabe 227 Y) Grundstimmung und Geschichtlichkeit 231 DRITTES KAPITEL WELT-HALTUNGEN. DIE AUFGABE EINER ONTOLOGIE UND ETHIK DES EMOTIONALEN 18. Inskription und Transkription des Universalen. Ein vorbereitender Rückblick zu Philosophie und Dichtung 233 19. Zur erneuten Frage nach Intentionalität und Eigenständigkeit des Affektiven im Lichte der thematisierten Ansätze und Phänomene 239 20. Schritte zu einer Wesensabgrenzung des Emotionalen im Ausgang vom Phänomen der Grundstimmung 243
X Inhalt a) Die (Grund)Stimmung als disponierende (an-legende) Entgrenzung 244 a) Die Entgrenzung als vorgängige Entgrenztheit und als jeweiliges Entgrenzt-werden im Gegenzug zur Absonderungs-Tendenz im Sein des Menschen... 244 ß) Entgrenzung als Disposition (An-lage) von Welt... 249 b) Der Aufruf zur Grundhaltung und das Dichterische der Existenz 251 a) Der Halt und das Dichterische 251 ß) Stimmung und Wollen / Handeln 254 21. Grundstimmung, Gefühl, Affekt als Bahnen der Welt- Haltung 256 a) Das Grundsätzliche und das Glück 257 b) Zum Verhältnis von Affekt und Grundstimmung. Die Entgrenzung als Welt-Haltung 260 22. Die Emotion am Anderen. Ein Ausblick 263 Zitierte und weiterführende Literatur 265 Personenregister 274 Sachregister 277