Partizipation eine Frage der Inklusion/Exklusion? Gunilla Dahlberg Stockholm University

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Transkript:

Partizipation eine Frage der Inklusion/Exklusion? Gunilla Dahlberg Stockholm University

Partizipation?

Diskurse innerhalb der Bildungsreformen zu erzeugen, ist problematisch Argumentationsmöglichkeiten innerhalb dieser Reformen?

... schafft Räume, in denen alternative Diskurse produziert werden können... und neue Grenzen geschaffen.

Qualitätssicherung?

Paradox? Diversität Vielfalt Autonomie Vertrauen/Partizipation Standards Tests Kontrolle Misstrauen?

Kinder und PädagogInnen werden gesteuert und steuern sich selbst durch diese instrumentelle Diskurse Wir sehen und beobachten mehr so genannte Problem Kinder als je zuvor! Die Normalverteilung? Klassifizieren Kinder mit Risiko und Bedürfnis ein mangelhaftes Kind

Neue Steuerungsverfahren? Die Dekaden des Problemkindes? Nehmen die Variablen zu, mit denen das Kind bewertet wird?

Diskurs und Macht?

Zulässigkeit in Bezug auf den Diskurs zur Privatisierung und Wahlmöglichkeit als eine Praxis der Verfahrensweise?

Um die Seele kämpfen Schulbildungspolitik und die Konstruktion der PädagogInnen Tom Popkewitz 1998

Lehre für Amerika Individuele Initiative und privates Unternehmen Liberale Kunststudenten 500 Rekuten von den besten öffentlichen und provaten Universitäten

Der Diskurs über städtische und ländliche Kinder

Die doppelte Geste der Pädagogik Die heutigen Bildungsreformen sind Praktiken die zur gleichen Zeit das produzieren, was inside und was outside ist, d.h., was inkludiert und was exkludiert wird.

Was ist innerhalb und außerhalb der Kompetenz und Leistungsnormen? Die Lebensqualität spezifischer Gruppen wird in Kitas und Schulen beachtet, gleichzeitig wie diese Beachtung das unterscheidet und begrenzt, was als grundsätzlich verschieden von der Gesamtheit gesehen wird

Erniedrigung? Demütigung?

Kinder retten das gerettete Kind ist in gewisser Weise etwas anderes, wenn nicht sogar das Gegenteil davon, was Standard und wesentlich zu einer anderen Bezugsgruppe normaler Kinder ist. Popkewitz, 1998, s. 97

... Die Eigenschaften von städtisch und ländlich sein haben einen Platz konstruiert, der außerhalb der Vernunft und der Standards des Normalen liegt. Popkewitz, 1998, Seite 10

Die Kategorie des Migranten als ein illustratives Beispiel für solch einen Prozess der Demütigung.

Das Wissenssytem nimmt Wissen als dauerhaft und einheitlich an, was etwas zu tun hat mit universellen Informationssystemen, die Kinder haben oder nicht haben, und die fertig oder nicht fertig sind, um zu lernen. Popkewitz, 1998, S. 92

Das Wissenssystem der Pädagogik konstruiert den Raum, der städtische und ländliche Bildung genannt im Besonderen ein Raum, dessen Bilder dazu dienen, Kinder zu qualifizieren oder vom Handeln und Teilhaben zu disqualifizieren.

Wir wissen sehr wenig darüber, was in der Alltagspraxis in den Gruppen /Klassenräumen geschieht.

Das Kind in Kategorien zu fassen, untergräbt die Vorstellung von Diversität und den Gedanken, Kindern zuzuhören.

Führen wir unsere Halbwahrheiten über Kinder, Wissen und Lernen auf ihre Bestandteile zurück Reise über das hinaus, was wir als das Normale die Norm ansehen. Nur, wenn wir das, was wir als Norm ansehen, in Frage stellen, können wir auf eine pädagogische Praxis hoffen, die mit einer anderen Stimme spricht.

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Subjektivität