Migrantenkonzept der Leegmeerschule Emmerich Stand:

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Transkript:

Migrantenkonzept der Leegmeerschule Emmerich Stand: 17.09.2010 1. Allgemeines Jahrelang wurde das Ausmaß des Integrationsbedarfs von Migranten im deutschen Schulsystem unterschätzt. Fielen bis 2005 in die amtlichen Statistiken nur Migranten mit ausländischer Staatsbürgerschaft, die 8,9 % der Gesamtbevölkerung stellten, so wird seit dem Mikrozensus 2005 des Statistischen Bundesamtes das Migrationskonzept angewendet. Dieses umfasst weiterhin Personen mit Migrationshintergrund. Das sind neben den vorgenannten Ausländern Spätaussiedler, Eingebürgerte, Deutsche mit einseitigem Migrationshintergrund und die Kinder von Ausländern, die sich seit acht Jahren in Deutschland aufhalten und somit Anspruch auf die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Demnach betrug der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund 2005 18,6 % an der Gesamtbevölkerung (Konsortium Bildungsberichterstattung 2006). Bei den unter 25- jährigen ist der Anteil der Migranten noch höher und tendenziell steigend (0-6 Jahre: 32,5 %, 6 10 Jahre: 29,2 %, 10-16 Jahre: 26,7 %, 16 25 Jahre: 24,3 %), was dringend einer Neugestaltung des Umgangs mit Migration im Schulwesen notwendig macht (Ruhr-Universität Bochum, SS 2006, Hauptseminar: Bildungsreform BRD). Bei der Erstellung des Migrantenkonzepts der Leegmeerschule Emmerich wird deutlich, dass die Gruppe der Migranten sehr heterogen ist und sich die Zugehörigkeit zur jeweiligen Migrantengruppe über die Datenverwaltung nicht direkt erschließt. Häufig wird durch Gespräche des Klassenlehrers mit den Eltern die Zugehörigkeit herausgefunden. Man unterscheidet Arbeitsmigranten (und deren Kinder und Enkel / 2. und 3. Generation), Asylberechtigte und Flüchtlinge (darunter De-facto-Flüchtlinge), Aussiedler (welche die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen) und Personen aus EU-Mitgliedsländern. Jede Gruppe und Untergruppe besitzt einen unterschiedlichen rechtlichen Status und verschiedene Migrationserfahrungen und bedarf unterschiedlicher Konzepte zur Integration in die Gesellschaft und das Schulsystem. 2. Die Schülerschaft Häufig haben die Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund keine vorschulischen Einrichtungen besucht und lernen mit der Einschulung in das erste Schuljahr einer Grundschule das erste Mal eine deutsche Institution kennen, in der Kinder miteinander lernen und spielen. Insbesondere durch den fehlenden Kindergartenbesuch liegen die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder dann weit unter denen ihrer gleichaltrigen Mitschüler. Da häufig Eltern ohne deutsche Sprachkenntnisse mit Migrationshintergrund in den Niederlanden berufstätig sind, aber in Emmerich leben, besitzen deren Kinder keine deutschen Sprachkenntnisse. In der Schuleingangsphase werden zunehmend Kinder aufgenommen, die über wenig deutsche Sprachkenntnisse verfügen. Oft fehlen auch den Eltern die notwendigen Kenntnisse, um ihren Kindern erfolgreich bei schulischen Aufgaben helfen zu können. Umso größer wird auch in diesem Zusammenhang die Bedeutung der individuellen Förderung und der Betreuung im Offenen Ganztag, der an unserer Schule 2007 eingerichtet wurde.

Die Fördergruppen werden im Jahrgang eingerichtet. Derzeit arbeiten 2 Lehrerinnen mit insgesamt 9 Stunden in der Migrantenförderung. Die Leegmeerschule wird von Schülerinnen und Schülern aus den verschiedensten Ländern besucht. Von den zur Zeit insgesamt 263 Schülern haben etwa 30 % der Schüler einen Zuwanderungshintergrund. Im Schuljahr 2010/11 sind Schüler aus folgenden Nationen angemeldet: Afghanistan, Brasilien, Griechenland, Italien, Kongo, Kurdistan, Kroatien, Niederlande, Polen, Russland, Spanien, Türkei. Viele von Ihnen verfügen, obwohl sie in Deutschland geboren wurden, nur über unzureichende Deutschkenntnisse, einige Schüler leben erst seit wenigen Wochen in Deutschland und sind noch nicht in der Lage, sich zu verständigen. Eine besondere und individuelle Förderung des Spracherwerbs und des Schriftspracherwerbs ist daher Bestandteil unserer täglichen Unterrichtsarbeit. Darüber hinaus bieten wir den Schülerinnen und Schülern mit hohem Förderbedarf im Bereich Schriftsprach- und Spracherwerb (mit und ohne Zuwanderungshintergrund!) besondere Unterrichtsstunden an, in denen sie in Klein- und Kleinstgruppen individuell ihrem Förderziel entsprechend gefördert werden. Der Anteil von Kindern mit türkischem bzw. kurdischen und polnischem Migrationshintergrund ist fast gleich groß, nämlich 29 türkische/kurdische Kinder und 31 Kinder aus Polen. Wie wir wissen, wird unsere Schule unter den polnischen Migranten, die nach Emmerich ziehen, empfohlen, so dass mit einer weiteren Steigerung dieses Anteils gerechnet werden kann. Von den 80 Schülern mit Förderbedarf besteht bei etwa einem Drittel erheblicher Förderbedarf im Grundwortschatz, der Grammatik, Satzbau und Lesen. Die Förderung, besonders im Bereich Satzbau, Zeitenbildung und dem erweiterten Wortschatz, ist bei ca. 50 Schülern erforderlich. 7 Kinder (also knapp 10% der Migranten) ohne jegliche Vorkenntnisse brauchen eine Erstförderung, haben praktisch keine Kenntnisse in der deutschen Sprache und können dem Unterricht nicht ausreichend folgen. Migrantenkinder erzielten folgenden VERA-Ergebnisse: 1a 1b 2 3 4 5 Lesen 6 5 4 3 1 - Mathematik 5 4 6-1 1 2 Migrantenkinder wiederholen die Klasse, außerdem ein Kind ohne Migrantenstatus. Migrantenkinder der Klasse 4 des Schuljahrs 2009/10 besuchten nach den Ferien folgende Schulformen: Drei Kinder gingen zur Haupt- und sieben zur Realschule. 3. Lernvoraussetzungen und Absprachen zwischen Förderlehrerinnen und Klassenlehrerinnen. Unsere Migrantenförderung begann 2003 mit einer Befragung der Klassenlehrerinnen zum Sprachstand und Schriftsprachstand der Schülerinnen und Schüler. Die Schülerinnen und Schüler mit hohem Förderbedarf wurden ihren Lernvoraussetzungen entsprechend in möglichst homogene Kleingruppen eingeteilt und dort individuell gefördert. Dieses Prinzip haben wir beibehalten, so dass jeder Klassenlehrer am Anfang des Schuljahres die Schülerinnen und Schüler benennt, die einer Sprachförderung bedürfen. Der Austausch findet im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Jahrgangsstufenbesprechungen statt. Die nicht in der Migrantenförderung tätige Klassenlehrerin gibt die Informationen über den Förderbedarf ihrer Schülerinnen und Schüler an die Förderlehrerin weiter, die diese

in ihre Planung einbezieht. Ab dem Schuljahr 07/08 haben wir die Förderplanarbeit für jedes Kind, das eine Migrantenförderung bekommt, eingeführt. Durch die Befragung und die direkte Erfahrung mit den Schülerinnen und Schülern in den ersten Förderstunden ergeben sich folgende Schwerpunkte: Hilfen beim Erwerb der deutschen Sprache (gezielte Förderung von mündlichem und schriftlichem Sprachgebrauch, Erzählfähigkeit, Aussprache, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Wortschatzerweiterung) Leseförderung Förderung in der sozial-emotionalen Entwicklung (Selbstbewusstsein) Integrative Maßnahmen (Förderung des Allgemeinwissens und der Lebenspraxis) Intensive Elternberatung 4. Förderung, Förderplanarbeit und Elternarbeit Aufgrund der hohen Anzahl ist die Bildung von Kleingruppen kaum möglich. Die Fördergruppen werden im Jahrgang eingerichtet. Derzeit arbeiten 2 Lehrerinnen mit insgesamt 9 Stunden in der Migrantenförderung; das 1. Schuljahr erhält drei Stunden Migrantenförderung, die anderen Jahrgänge jeweils zwei Stunden. Die Teilnahme am Unterricht kann variieren, so ist eine Stunde im 1. Schuljahr den Kindern vorbehalten, die noch über gar keine Deutschkenntnisse verfügen. Durch diese Gruppenbildung haben Schülerinnen und Schüler die Chance, ihre Hemmungen, Ängste und Lernblockaden abzubauen und ihr Selbstwertgefühl aufzubauen, was wiederum eine Voraussetzung für erfolgreiches Lernen ist. Aus pädagogischen aber auch aus organisatorischen Gründen sind die Förderstunden keinesfalls immer Randstunden; dies setzt natürlich voraus, dass die Klassenlehrerinnen ihren Unterricht mit den übrigen Kindern so gestalten, dass die Migrantenkinder nichts verpassen; offene Arbeitsformen sind also fast zwingend notwendig. Da über ein Drittel unserer Migranten Polnisch als Muttersprache sprechen, gibt es nachmittags über den Kreis Kleve das Angebot des herkunftssprachlichen Unterrichts. Zur Zeit sind dafür 20 Kinder bei Frau Tompalski angemeldet, die für ihre Leistungen auch eine Bemerkung auf dem Zeugnis erhalten. Auch hier nimmt die Anzahl der teilnehmenden Kinder stetig zu. Für alle Schülerinnen und Schüler, die eine Förderung im Schriftsprach- und Spracherwerb erhalten, schreiben die Förderlehrerinnen Förderpläne, in denen der aktuelle Lernstand und das als nächstes zu erreichende Förderziel festgeschrieben werden. Diese Förderpläne werden sowohl mit den Schülerinnen und Schülern, als auch mit den Eltern der Schüler besprochen. Uns ist wichtig, dass auch mit den Eltern abgesprochen wird, wie sie zu Hause eine Förderung unterstützen können. Die Förderpläne werden unter Verschluss in jeder Klasse aufbewahrt. Grundsätzliche pädagogische Leitziele spielen auch in unserer Migrantenförderung eine wichtige Rolle.

Die Kinder dort abholen, wo sie stehen; Ermutigung und Lob; Achtung und Akzeptanz des Kindes; Auf den Stärken des Kindes aufbauen; Orientierung an der Lebenswirklichkeit des Kindes; Einbeziehung und Wecken von Motivation und Interessen; Integration spielerischer Elemente in den Unterricht. 5. Medien und Materialien Die Förderung im Bereich des Erwerbs der deutschen Sprache erfolgt mit Standardmaterial der Migrantenförderung, wie DaZ-Box Deutsch als Zweitsprache (Finken-Verlag) Wortschatzarbeit im Förderunterricht PXC Bild-Wort-Programme Anlaut-Bilder / Bildmaterial Grammatik-Kurs (Finken-Verlag) Rundgang durch Hörhausen (situative Sequenzen) Grundwortschatzmaterial Sommer-Stumpenhorst Richtig hinschauen, genau lesen (Verlag an der Ruhr) Stark in Deutsch (Schroedel-Verlag) Werkstatt Deutsch als Zweitsprache (Schroedel-Verlag) Sachbücher, Bilderbücher Hamburger ABC, Kieler Leseaufbau. 6. Zusammenfassung Die Evaluation der unterrichtlichen Arbeit ergab, dass die Schülerinnen und Schüler gerne zu den Förderstunden kommen und diszipliniert und konzentriert mitarbeiten, wenn die Förderstunden nicht nur Endstunden sind. Die Klassenlehrerinnen konnten langsame Fortschritte in den geförderten Bereichen im Sozialverhalten und in der mündlichen Mitarbeit feststellen. Es bestätigt sich, dass gezielte Förderung ein wichtiger Bestandteil sowohl unserer pädagogischen, als auch der integrativen Arbeit ist. Es ist dringend notwendig, für die spezielle Förderung von Migrantenkindern unbedingt das Stundenkontingent der Bezirksregierung zur Verfügung zu haben, um eine noch weitgehendere und intensivere Förderung gewährleisten zu können.

Migrantenunterricht Förderplan für: In diesen Bereichen soll gearbeitet werden: Zeitraum (besitzt keine Deutschkenntnisse) soll erste Vokabeln lernen (besitzt unzureichende Deutschkenntnisse) soll Begriffe des Anlaut-Lineals und der Bild-Wort-Karten erlernen Alphabetisierung unterstützen Wortschatz und verständnis trainieren Wortschatz und verständnis erweitern sprechen/erzählen üben lesen üben hören/hörverstehen üben grammatische Grundlagen kennen lernen Rechtschreibung trainieren Festigung und Vertiefung der Schreibfähigkeit Zusätzliche Hinweise: