Prozessleitsystem ProCoS Lastkontrolle Energie (LKE) Systembeschreibung. Strom Gas Rohrgebundene Medien



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Transkript:

Prozessleitsystem ProCoS Lastkontrolle Energie (LKE) Systembeschreibung Strom Gas Rohrgebundene Medien

Leitsystem ProCoS Lastkontrolle Energie (LKE) Ausgabe 03.08.2010 Datei KI_sys-procos-LKE_2010-08.doc 2010 KISTERS AG Niederlassung Karlsruhe Die KISTERS AG ist Dienstleister und Hersteller von innovativen und hoch zuverlässigen Produkten der Fernwirk- und Automatisierungstechnik, Zählerfernauslesung sowie von flexiblen Prozessleitsystemen. Sie erhalten kompakte wie modulare Systeme in modernster Technik. Ein modernes Energiemanagement über SCADA Leitsystem mit Lastoptimierung, Bezugsprognosen, Intranet/ Internet-Anbindung und Datenbankanbindung zu ERP- und Abrechnungssystemen bilden eine flexible Basis. Dienstleistungen wie Beratungen, Schulungen, Projektierung und Inbetriebnahmen runden das Angebot ab. Kopien und Auszüge aus diesem Dokument sind ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers nicht gestattet. Die hier enthaltenen Informationen sind vertraulich zu behandeln. Das Dokument wurde mit Sorgfalt erstellt. Die KISTERS AG übernimmt jedoch für eventuelle Fehler in diesem Dokument keine Haftung. Technische Änderungen vorbehalten. Microsoft und die Produkte der Microsoft Corporation sind ein Warenzeichen der Firma Microsoft. Lotus Freelance Graphics ist ein Warenzeichen der Fa. LOTUS Development Corporation. Die Nennung sonstiger Warenzeichen in diesen Unterlagen erfolgt ohne Erwähnung etwa bestehender Patente, Gebrauchsmuster oder Warenzeichen. Das Fehlen eines solchen Hinweises begründet also nicht die Annahme, eine Ware oder ein Zeichen seien frei. KISTERS Aktiengesellschaft Niederlassung Karlsruhe Maybachstr. 10 76227 Karlsruhe Deutschland Tel. +49 721 94404-0 Fax +49 721 94404-90 E-mail: info@kisters.de Internet: http://www.kisters.de Handelsregister Aachen HRB-Nr. 7838 Vorstand: Hanns Kisters, Klaus Kisters Vorsitzender des Aufsichtsrates: Dr. Thomas Klevers

ProCoS Lastkontrolle Energie Inhaltsverzeichnis 1 Lastkontrolle mit ProCoS...1 Allgemeines... 1 2 Lastkontrolle Energie (LKE)...3 Bezugsberechnung... 3 Lieferleistungsüberwachung... 4 Prozessschnittstelle für LKE-Objekte... 4 LKE-Objekte über analogen Ausgang regeln... 5 Lastüberwachung... 6 Generelle LKE-Parameter... 6 Laststeuerung...10 Prioritäten/Schaltstrategien... 10 Parameter der LKE-Objekte...11 Funktionen für den liberalisierten Markt...12 Übernahme von Sollwertfahrplänen aus EXCEL-Dateien... 12 Berücksichtigung von Netznutzungen... 13 Einrichten von Toleranzbändern... 14 Lastkontrolle Energie Strom- und Gasanwendungen...14 Grafische Ausgaben der Lastkontrolle...15 Energiediagramm... 15 Leistungsdiagramm... 15 Frei gestaltetes Diagramm... 16 3 Index... 17 Inhalt i

ii Lastkontrolle Energie (LKE) KISTERS AG

ProCoS Lastkontrolle Energie 1 Lastkontrolle mit ProCoS Allgemeines Die Lastkontrolle E (LKE LKE) dient der Optimierung des zur Verrechnung gelangenden Energiebezuges. Zu diesem Zweck bedient sich die LKE schaltbarer Erzeuger und Abnehmer, sogenannter LKE-Objekte, die in Abhängigkeit von der aktuellen Bezugssituation zu- oder abgeschaltet bzw. eingestellt werden. Die Steuerung der LKE-Objekte ist nicht nur von Optimierungskriterien, sondern darüber hinaus auch von bestimmten technischen und vertraglichen Randbedingungen bestimmt, die von der LKE zusätzlich berücksichtigt werden müssen bzw. überwacht werden müssen. Zu dieser Art von Randbedingungen gehören beispielsweise minimale und maximale Ein- bzw. Ausschaltzeiten oder bestimmte Zeitbereiche für eine eingeschränkte Verfügbarkeit von LKE-Objekten. Die LKE setzt sich aus folgenden Hauptfunktionen zusammen: Prozessdatenaufbereitung (Schnittstelle ProCoS) Lastüberwachung, zur Überwachung des mittleren Leistungsbezugs in der Messperiode Lastregelung Präsentation und Bedienung einer optionalen Prognosefunktion Um auf veränderte Lastsituationen ausreichend schnell reagieren zu können, wird die LKE zyklisch einmal zu Beginn einer Minute angestoßen. Dabei werden zunächst die von den Unterstellen eingelaufenen Zählwertvorschübe ausgewertet und summiert, um so den aktuellen Strombezug zu ermitteln bzw. um ggf. Ersatzwerte zu bestimmen. Anschließend wird mit Hilfe der Lastüberwachung der voraussichtliche Leistungsbezug zum Ende der Messperiode berechnet. Aus diesem hochgerechneten Wert und der vorgegebenen maximal zulässigen mittleren Bezugsleistung ermittelt die LKE die sog. Korrekturleistung, die dann die Grundlage für die Ermittlung von einzuleitenden Lastschaltungen bildet. Ergibt sich eine positive Korrekturleistung, so werden, soweit möglich, weitere Abnehmer zu- bzw. Erzeuger abgeschaltet, um den Bezug zu erhöhen. Eine negative Korrekturleistung bedeutet dagegen umgekehrt, dass der aktuelle Bezug mindestens um den Betrag der Korrekturleistung verringert werden muss, um den vorgegebenen Maximalwert am Ende der Messperiode nicht zu überschreiten. Hier wird also versucht, weitere Abnehmer ab- bzw. Erzeuger zuzuschalten. Aufgrund der berechneten Korrekturleistungen wählt die LKE entsprechend einer vorgegebenen Strategie aus der Menge der zur Verfügung stehenden LKE-Objekte geeignete aus und schlägt sie Lastkontrolle mit ProCoS 1

unter Berücksichtigung der bereits angesprochenen Randbedingungen zu einer Schaltung vor, so dass dabei mindestens die Korrekturleistung abgedeckt wird. Im Automatikbetrieb werden die entsprechenden Schaltvorschläge direkt ausgeführt. Im Handbetrieb bleibt es bei einem Vorschlag, der dann ggf. vom Benutzer auszuführen ist. Die Betriebszustände können vom Benutzer vorgewählt werden. Die LKE ist als Client-Softwaremodul zum ProCoS-Grundsystem realisiert. Das ProCoS-Grundsystem beinhaltet komplette Leitstellenfunktionalität, also insbesondere Funktionen wie Kommunikation zu dem Datenerfassungssystem Grunddatenverarbeitung Archivierung mit Protokollierung und grafischer Ausgabe Prozessvisualisierung Diese Funktionen sind in einer separaten Systembeschreibung dokumentiert. Folgende weitere Leistungspotentiale zeichnen ProCoS-LKE aus: Es können mehrere Verträge parallel überwacht werden. Die Messperiodenlänge kann 15, 30 oder 60 Minuten betragen. Es können Netznutzungen berücksichtigt werden. Die Prozessdaten können im LKE im 12-, 15-, 20- oder 30-Sekunden-Zyklus verarbeitet werden. 2 Lastkontrolle Energie (LKE) KISTERS AG

ProCoS Lastkontrolle Energie 2 Lastkontrolle Energie (LKE) Bezugsberechnung Zu Beginn jedes Zyklus steht die Auswertung der aktuellen Strombezugswerte der entsprechenden Zählimpulseingänge, mit Plausibilitätskontrolle der Zyklus-Bezugswerte mit Ersatzwertbildung als Reaktion auf festgestellte Fehler Berechnung des Summenbezugswerts als Eingangsgröße für die Lastüberwachung ggf. mit Referenzwertkontrolle und mit Berücksichtigung von Durchleitungen. Vom ProCoS-Kernsystem werden bereits umgewertete Zählervorschübe der relevanten Zählimpulseingänge übernommen. Für die Ersatzwertbildung stehen drei Möglichkeiten zur Verfügung: Verwendung eines manuell vorgegebenen Ersatzwerts Verwendung eines vom Prozess bereitgestellten Ersatzzählertes Verwendung eines berechneten Prozess-Ersatzwerts unter Berücksichtigung des Trends der beiden letzten gültigen Zählervorschübe. Falls das Vorzeichen des Trends positiv ist, d.h. steigender Energieverbrauch vorliegt, wird der Trend berücksichtigt und die positive Steigung beibehalten. Anderenfalls wird aus Sicherheitsgründen der letzte gültige Zählervorschub verwendet. Die zu verwendende Prozess-Ersatzwertstrategie kann der Benutzer vorgeben, ebenso die Anzahl der Zyklen, bei denen Ersatzwerte verwendet werden sollen. Falls Vergleichswerte als Analogwerte oder Digitalwerte zur Verfügung stehen, können Plausibilitätsprüfungen durchgeführt werden. Lastkontrolle Energie (LKE) 3

Lieferleistungsüberwachung Neben der Überwachung des Strombezuges können komfortabel Lieferverträge überwacht werden: die LKE überwacht den Sollwert als Untergrenze, der nicht unterschritten werden darf. Neben der festen Vorgabe der Überwachungsart ist auch eine vom Vorzeichen des Sollwertes abhängige dynamische Variante wählbar. Prozessschnittstelle für LKE-Objekte LKE-Objekte sind ab-/zuschaltbare Lasten bzw. Lastgruppen, Erzeuger oder auch Trafos. LKE-Objekte werden im einfachsten Fall ausschließlich durch Benutzereingaben beschrieben. Es besteht jedoch die Möglichkeit, diese Benutzereingaben durch Prozesswerte zu ergänzen. Dies betrifft je LKE-Objekt: aktuelle Bezugsleistung als Zählwert oder als Messwert Verfügbarkeit Schaltstatus Des weiteren ist für jedes LKE-Objekt eine Einfach- oder Doppelbefehlsausgabe vorgesehen, die ggf. mit den verfügbaren Schaltstatusmeldungen überwacht werden kann. 4 Lastkontrolle Energie (LKE) KISTERS AG

ProCoS Lastkontrolle Energie LKE-Objekte über analogen Ausgang regeln Neben der Steuerung von Objekten über Befehlsausgaben können Objekte auch per Sollwert gesteuert werden. Regelsollwerte enthalten editierbare Unter- und Obergrenzen. Eingangsgröße für die Regelung eines Objektes ist die ermittelte Korrekturleistung: Ist diese kleiner als die hinterlegte Untergrenze, wird die Untergrenze ausgegeben. Ist sie größer als die Obergrenze, wird die Obergrenze abgesetzt und mit dem nächsten Objekt fortgefahren. Bei der Regelung wird jeweils die erforderliche Korrekturleistung auf den aktuellen Sollwert addiert und dieser neue Wert an den Prozeß ausgegeben. Fällt der neue Sollwert unter die definierte Unter-grenze, dann wird die Untergrenze gesetzt. Erst wenn der Sollwert unter 0 fällt, wird der Sollwert auf 0 gestellt. Die Sollwertausgabe kann mit einer Befehlsfreigabe verknüpft werden. Definition des Objektes Lastkontrolle Energie (LKE) 5

Lastüberwachung In jedem Zyklus wird nach Durchführung der Bezugsberechnung eine Hochrechnung des Energiebezugs und damit des mittleren Leistungsbezugs zum Ende der Messperiode durchgeführt. Ein Vergleich zum aktuellen Leistungsbezug liefert dann die (vorläufige) Korrekturleistung. Dabei wird ein modifiziertes Verfahren der Freileistungsrechnung eingesetzt. Als Folge der ermittelten Korrekturleistungen werden ggf. Alarme ausgegeben und Schaltungen vorgenommen. Folgende Alarmausgaben sind möglich: Tendenzalarm LKE Nach Ablauf der Schaltsperre zu Beginn der Messperiode bereits kann ein Tendenzalarm ausgegeben werden. Dieser Alarm wird dann gesetzt, wenn die Korrekturleistung negativ ist, d.h. wenn Abschaltungen erforderlich sind und er wird zurückgenommen, falls die Korrekturleistung positiv ist. Der Tendenzalarm kann mehreren physikalischen Alarmausgaben zugeordnet werden. Damit können z.b. in Produktionsbetrieben bestimmte Verbraucher/Erzeuger bereits vorgewarnt werden. Vorwarnungsalarm LKE Ein Vorwarnungsalarm wird dann ausgegeben, wenn der hochgerechnete Energiebezug zum Messperiodenende nur noch einen vorgebbaren Prozentsatz (z.b. 95 %) unter dem Sollwert liegt. Auch für diesen Alarm können mehrere digitale Ausgaben parametriert werden. Überschreitungsalarm LKE Dieser Alarm steht dann an, wenn der Sollenergiebezug innerhalb einer Messperiode überschritten wird. Generelle LKE-Parameter Die nachfolgend genannten Parameter sind für die Lastüberwachung und die Lastregelung relevant und dienen insbesondere der Beruhigung des Schaltverhaltens. Für jeden Vertrag ist ein Parametersatz vorhanden. Schaltsperre/Zuschaltsperre Die Schaltsperre dient dazu, dass zu Beginn der Messperiode keine Schaltungen ausgeführt werden, da ggf. die Hochrechnung noch unsicher ist. Die Vorgabe erfolgt durch Angabe von Zyklen. Die Zuschaltsperre dient dazu, dass in der kritischen Phase am Ende der Messperiode keine Abnehmer zu- bzw. Erzeuger abgeschaltet werden. Abschalthysterese Damit zu Beginn der Messperiode kleine (negative) Korrekturleistungen keine unnötige Schalthandlungen verursachen, kann hier ein Absolutwert vorgegeben werden. Intern erfolgt eine dynamische Umrechnung, so dass der Wert im vorletzten Zyklus Null ist und sich innerhalb der Messperiode linear verringert. Zuschalthysterese Damit am Ende der Messperiode kleine (positive) Korrekturleistungen keine unnötigen Zuschaltungen verursachen, kann hier ein Absolutwert vorgegeben werden. Intern erfolgt eine dynamische Umrechnung, so dass der Wert im ersten Zyklus Null ist und dann linear bis zum vorgegebenen Wert ansteigt. 6 Lastkontrolle Energie (LKE) KISTERS AG

ProCoS Lastkontrolle Energie Zuschaltsperre aus Periodenende Schaltsperre am Periodenbeginn Lastkontrolle Energie (LKE) 7

Sollwertdefinition Für jeden Vertrag können unterschiedliche Arten der Vorgabe für Bezugsgrenzen gewählt werden. Werden Sollwerte über Fahrpläne und Sollwertkalender vorgegeben, so können insgesamt 20 Sollwerte eingetragen werden. Dabei hat der erste definierte Sollwert die Funktion des Default- Sollwerts; d.h. falls nichts weiteres parametriert wird (Fahrpläne etc.), verwendet die LKE immer diesen Sollwert. Insgesamt können 10 tagesbezogene Sollwertfahrpläne definiert werden. Ein Tageszeitraum (00:00 bis 24:00 Uhr) kann dazu in maximal 8 verschiedene Teilintervalle eingeteilt werden (im Raster der Messperiodenlänge), die jeweils mit unterschiedlichen Sollwerten belegbar sind. Fahrplan Nr. 01 ist fest vorgegeben; diesem ist von 00:00 bis 24:00 der Sollwert Nr. 01 zugeordnet. Die Sollwertfahrpläne werden dann einem Monatsfahrplan zugeordnet. Für jeden Monat steht ein Sollwertkalender zur Verfügung. 8 Lastkontrolle Energie (LKE) KISTERS AG

ProCoS Lastkontrolle Energie Im einfachsten Fall haben Sie eine Bezugsgrenze rund um die Uhr. Mit folgendem Dialog ist die Parametrierung sehr schnell abgeschlossen: Lastkontrolle Energie (LKE) 9

Wenn zeitlich unterschiedliche Werte für unterschiedliche Stromqualitäten (z. B. Regelstrom, Sonderlieferung, Rücklieferung, unterlagertes Band) verwendet werden, kann dies über eine Eingabemaske einfach vorgegeben werden. Laststeuerung Von der Lastüberwachung wird die vorläufige Korrekturleistung übernommen. Diese Korrekturleistung wird bzgl. durchgeführter Zwangszuschaltungen und noch nicht wirksamer verzögerter Ab-/Zuschaltungen modifiziert. Dies ist die endgültige Korrekturleistung. Aufgrund des Vorzeichens der endgültigen Korrekturleistung werden dann zunächst die generellen Schaltungsfreigaben geprüft (z.b. Schalthysterese). Danach werden entsprechend den vorgegebenen Schaltstrategien LKE-Objekte ermittelt, die für Ab- bzw. Zuschaltungen in Frage kommen. Falls die endgültige Korrekturleistung eine Abschaltung erforderlich macht, diese aber nicht mehr realisiert werden kann (kein LKE-Objekt mehr verfügbar) wird eine Alarmmeldung ausgegeben. Prioritäten/Schaltstrategien Grundsätzlich sind zwei verschiedene Strategien für die Auswahl von LKE-Objekten implementiert, die auch gemischt für einzelne Gruppen eingesetzt werden können. Auswahl nach Prioritäten Jedes LKE-Objekt erhält eine Priorität. Objekte mit niedriger Priorität werden früher abgeschaltet und später wieder zugeschaltet als Objekte mit höherer Priorität. Die Objekte werden also in einer starren Reihenfolge geschaltet. Auswahl nach günstigen Kombinationen Um nur soviel Leistung zu schalten wie nötig, sucht die LKE aus den verfügbaren Objekten einen oder eine Kombination von Abnehmern heraus, deren Schaltleistung die Korrekturleistungg möglichst wenig überschreitet. 10 Lastkontrolle Energie (LKE) KISTERS AG

ProCoS Lastkontrolle Energie Parameter der LKE-Objekte Bezugsleistung Prozess Die aktuelle Bezugsleistung kann als Prozesswert übernommen werden. Diese Leistung wird nur bei der Auswahl von Abschaltungen verwendet. Nennleistung Die wahrscheinliche Bezugsleistung (Nennleistung) wird als Wert durch den Benutzer eingetragen. Dieser Wert wird immer für die Ermittlung von Zuschaltungen verwendet und falls keine aktuelle Bezugsleistung vom Prozess vorliegt, wird dieser Wert auch für die Auswahl von Abschaltungen verwendet. Verfügbarkeit Die Verfügbarkeit eines LKE-Objekts kann durch eine Prozessmeldung (z.b. Orts-/Fernschaltungsmeldung) oder durch den Benutzer vorgegeben sein. Zeitfenster für Freigabezeiten Es können tagesbezogen maximal 4 Zeiträume vorgegeben werden, bei denen das jeweilige LKE- Objekt freigegeben ist, d.h. für die Laststeuerung zur Verfügung steht. Die Default-Einstellung ist 00:00-24:00, d.h. das LKE-Objekt ist immer verfügbar. Maximale Ausschaltzeit Dies ist die Zeit nach Abschaltung, nach der ein LKE-Objekt wieder zugeschaltet werden muss (Zwangseinschaltung). Die Zeitangabe erfolgt in Zyklen. Die Zeitzählung beginnt mit dem Zyklus, in dem der Befehl zur Abschaltung dieses Objekts abgesetzt wird. Minimale Ausschaltzeit Dies ist die Zeit, nach der ein LKE-Objekt frühestens wieder zugeschaltet werden darf. Minimale Einschaltzeit Dies ist die Zeit nach einer Zuschaltung, die mindestens vergehen muss, bis dieses LKE-Objekt wieder abgeschaltet werden darf. Schaltverzögerung Wahrscheinliche Zeit zwischen Befehlsausgabe und tatsächlicher Reaktion des LKE-Objekts; z.b. Telegrammlaufzeit bei Rundsteueranlagen. Die Angabe der Schaltverzögerung erfolgt in Zyklen. Falls hier ein Wert größer Null vorgegeben ist, wird nach durchgeführter Abschaltung die wahrscheinliche, tatsächlich wirksame Abschaltleistung berechnet und als Korrekturgröße für die Zyklen zur Verfügung gestellt, in denen diese Abschaltung ausgelöst aber noch nicht wirksam ist. Falls ein LKE-Objekt eine Schaltverzögerung größer Null besitzt, wird immer geprüft, ob die Restzeit zum Ende der Messperiode größer als die Schaltverzögerung ist. Nur dann wird das LKE-Objekt ggf. noch für Abschaltungen berücksichtigt. Lastkontrolle Energie (LKE) 11

Trafostufenregelung Im Überlastfall wird zunächst die Traforegelung von AUTOMATIK auf HAND geschaltet ("Trafo- Regler-Befehl"). Danach wird der Trafo über einen Impulsbefehl eine Stufe tiefer geschaltet. Besteht im nächsten Zyklus immer noch eine Überlastsituation, so wird der Trafo wieder über den gleichen Impulsbefehl eine Stufe tiefer geschaltet. Dies wird so lange durchgeführt, bis keine Überlast mehr eintritt oder die unterste Trafostufe erreicht ist. Dies wird über einen Meldepunkt oder binären Rechenwert angezeigt. Bei Unterlast wird die Traforegelung wieder auf AUTOMATIK geschaltet, wenn die freie Leistung größer als die Nennleistung des Trafos ist. Danach stellt der Trafo die Stufen wieder selbst ein. Funktionen für den liberalisierten Markt Übernahme von Sollwertfahrplänen aus EXCEL-Dateien (zyklisch, auf Anforderung) Berücksichtigung und Überwachung auf Toleranzgrenzen (oben/unten) Berücksichtigung von Netznutzungen Übernahme von Sollwertfahrplänen aus EXCEL-Dateien Für die Übernahme von Sollwertfahrplänen aus EXCEL-Dateien sowohl zyklisch als auch auf Benutzeranforderung ist zunächst die entsprechende Option zu aktivieren. Dazu wird der Rechenwert festgelegt, in dessen Archiv die Sollwerte aus der EXCEL-Datei eingelesen werden. 12 Lastkontrolle Energie (LKE) KISTERS AG

ProCoS Lastkontrolle Energie Im Feld Formel wird in diesem Falle nichts eingetragen, da ProCoS Lastkontrolle Energie die Daten direkt ins Archiv aus der folgenden Excel-Tabelle einliest: Berücksichtigung von Netznutzungen Des weiteren können Netznutzungen bei der Bezugsberechnung berücksichtigt werden. Diese werden in das Archiv eines Rechenwertes eingelesen. Der Rechenwert ist bei der Definition der Bezugsberechnung anzugeben. In der grafischen Darstellung werden der IST-Verlauf inkl. Netznutzung und der relevante Leistungsverlauf dargestellt. Lastkontrolle Energie (LKE) 13

Einrichten von Toleranzbändern Bei der Vertragsdefinition können Toleranzbänder definiert werden, innerhalb derer sich der Ist- Verlauf bewegen darf. Die beiden Grenzwerte können ebenfalls in Rechenwertarchiven gespeichert werden. Lastkontrolle Energie Strom- und Gasanwendungen In der Vertragsdefinition legen Sie die gewünschte Periodenlänge mit 15 Minuten für Strom und 60 Minuten für Gasanwendungen fest. Bei einem Gasbezugsvertrag wird die Schaltsperre zu Periodenbeginn höher eingestellt (z.b.: 10 Minuten) als beim Strombezugsvertrag (z.b.: 3 Minuten), da durch die längere Periodendauer von 60 Mnuten trotzdem noch genügend Zeit vorhanden ist, um den Bezug zu regulieren. Intern gibt es programmtechnisch keine Unterschiede für Strom- und Gaseinsatz. 14 Lastkontrolle Energie (LKE) KISTERS AG

ProCoS Lastkontrolle Energie Grafische Ausgaben der Lastkontrolle Für die grafische Ausgabe stehen zwei Standarddarstellungen zur Verfügung, die auch in die Prozessvisualisierung eingebaut werden können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit die Grafik selbst zusammenzustellen, vgl. Beispiel unten. Energiediagramm Hier wird der kumulierte Energiebezug im Laufe der aktuellen Messperiode dargestellt inkl. der Ergebnisse der Hochrechnung. Wahlweise können ausgabeorientiert zwei zusätzliche Sollwerte angezeigt werden. Leistungsdiagramm Hier werden die entsprechenden Leistungswerte während der laufenden Messperioden dargestellt sowie die freie Leistung bis zum Messperiodenende. Wahlweise können ausgabeorientiert zwei zusätzliche Sollwerte angezeigt werden. Lastkontrolle Energie (LKE) 15

Frei gestaltetes Diagramm Das Beispiel zeigt ein Diagramm mit dem Sollwert, dem aktuellen Bezug und der Freien Leistung über mehrere Perioden. Der Zeitraum ist frei wählbar. Messstellen können interaktiv hinzugefügt oder entfernt werden. Der Grafiktyp, Farben der Kurven etc. können verändert werden. Für das Diagramm stehen diverse Werte, die die LKE nach jedem Zyklus in eine Datenbank schreibt, zur Verfügung, wie z.b.: Sollwert Vorläufige Korrekturleistung Aktuelle Leistung Freie Leistung. Insgesamt stehen 24 verschiedene Optionen zur Auswahl. Alle Werte, die die LKE ermittelt, werden ebenfalls als Prozessvariable in ProCoS geführt und können damit wie normale Prozesswerte in Bildern oder Rechenwerten weiterverarbeitet werden. 16 Lastkontrolle Energie (LKE) KISTERS AG

ProCoS Lastkontrolle Energie 3 Index Abnehmer 1 Abschalthysterese 6 Ausschaltzeit 11 Bezugsberechnung 3, 6 Bezugsgrenze 9 Bezugsleistung 1, 4, 11 Einschaltzeit 11 Energiediagramm 15 Ersatzwerte 1, 3 Ersatzwertstrategie 3 Erzeuger 1 Frei gestaltetes Diagramm 16 Freileistungsrechnung 6 Gasanwendungen 14 Gasbezugsvertrag 14 Hysterese 6 Internet 2 Intranet 2 Korrekturleistung 1, 2, 6, 10 Lastregelung 6 Lastüberwachung 1, 3, 6, 10 Leistungsbezug 6 Leistungsdiagramm 15 liberalisierten Markt 12 LKE-Objekte 2, 4, 10, 11 Meßperioden 15 Nennleistung 11 Netznutzungen 13 Plausibilitätskontrolle 3 Prioritäten 10 Schaltstrategie 10 Schaltverzögerung 11 Sollwertdefinition 8 Sollwertfahrpläne 8 Sollwertfahrplänen 12 Tendenzalarm 6 Toleranzbändern 14 Trafo 12 Trafostufenregelung 12 Überschreitungsalarm 6 Verfügbarkeit 11 Vorwarnungsalarm 6 Zählwertvorschübe 1 Zeitfenster 11 17