Förderung der phonologischen Bewusstheit

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Transkript:

+ Förderung der phonologischen Bewusstheit Dr. Julia-Katharina Rißling

+ Förderung der phonologischen Bewusstheit im Vor- und Grundschulalter Spracherwerb: Zentraler Meilenstein in der kindlichen Entwicklung Phonologische Bewusstheit: Schnittstelle zwischen Laut- und Schriftspracherwerb Förderansätze in Kindergarten, Schule und Elternhaus Fazit und Ausblick Übersicht

+ Förderung der phonologischen Bewusstheit im Vor- und Grundschulalter Spracherwerb: Zentraler Meilenstein in der kindlichen Entwicklung Phonologische Bewusstheit: Schnittstelle zwischen Laut- und Schriftspracherwerb Förderansätze in Kindergarten, Schule und Elternhaus Fazit und Ausblick Übersicht

+ Bedeutung des Spracherwerbs Zentraler Meilenstein in der kindlichen Entwicklung Trotz der Unterschiede zwischen den verschiedenen Sprachen der Welt, folgen die meisten Kinder einem nahezu identischen Zeitplan: Worte Sätze Komplexe Kombinationen Sprachlernen erfolgt innerhalb von biologischen Zeitfenstern und beruht auf nichtsprachlichen und sprachspezifischen Vorläuferfähigkeiten.

+ Spracherwerb Zentraler Meilenstein in der kindlichen Entwicklung Sprachebenen Basiskompetenzen Phonetik Phonologie Wortschatz Grammatik Pragmatik u.a. Auditive Merkfähigkeit Verarbeitungsgeschwindigkeit Emotionen erkennen

+ Spracherwerb Zentraler Meilenstein in der kindlichen Entwicklung Sprache ist zentraler Bestandteil unserer Kultur und gewährleistet gesellschaftliche Teilhabe Sie ermöglicht die Aneignung von Wissen ebenso wie den Austausch von Gedanken und Gefühlen Ein sprachgesundes Kind beherrscht die zentralen Strukturen und Regelhaftigkeiten seiner Erstsprache mit etwa vier bis fünf Jahren Im weiteren Entwicklungsverlauf werden die lautsprachlichen Fähigkeiten erweitert und ein Kind erhält zunehmend Zugang zur Schriftsprache

+ Spracherwerb Zentraler Meilenstein in der kindlichen Entwicklung Die meisten Kinder bewältigen die Anforderungen des Laut- und Schriftspracherwerbs ohne Schwierigkeiten. Ist die Sprachentwicklung jedoch beeinträchtigt, nimmt dies erheblichen Einfluss auf verschiedene Entwicklungsbereiche eines Kindes psychische und emotionale Entwicklung schulische Bildung und gesellschaftliche Teilhabe

+ Spracherwerb Zentraler Meilenstein in der kindlichen Entwicklung Defizite im Laut- und Schriftspracherwerb stehen dabei in einem engen Zusammenhang Etwa die Hälfte aller Kinder mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche ist auch von lautsprachlichen Problemen betroffen Sprachdiagnostik und -förderung sind somit zentrale Themen im Vor- und Grundschulalter Hohe Relevanz für Bildungssystem und Gesundheitswesen Hohe praktische Bedeutsamkeit für die Prävention von Entwicklungsstörungen

+ Spracherwerb Zentraler Meilenstein in der kindlichen Entwicklung Die vorschulische Sprachförderung gewinnt zunehmend an Bedeutung Insbesondere im Hinblick auf die Einschulung sollen sprachlichen Fähigkeiten trainiert werden, um einen optimalen Schulstart zu gewährleisten und Defiziten beim Schriftspracherwerb vorzubeugen. Die phonologischen Bewusstheit bildet hier einen bedeutsamen Präventionsansatz

+ Förderung der phonologischen Bewusstheit im Vor- und Grundschulalter Spracherwerb: Zentraler Meilenstein in der kindlichen Entwicklung Phonologische Bewusstheit: Schnittstelle zwischen Laut- und Schriftspracherwerb Förderansätze in Kindergarten, Schule und Elternhaus Fazit und Ausblick Übersicht

+ Phonologische Bewusstheit Phonologische Bewusstheit: Schnittstelle zwischen Laut- und Schriftspracherwerb Fähigkeit, sich von der Bedeutung der Sprache zu lösen und die Aufmerksamkeit auf die Struktur der Sprache zu lenken Kinder lernen, dass Sprache in kleine Einheiten zerlegt und zu größeren, komplexeren Einheiten zusammengesetzt werden kann.

+ Phonologische Bewusstheit Schnittstelle zwischen Laut- und Schriftspracherwerb Dabei entsteht im Laufe dieser Entwicklung ein immer differenzierteres und explizites Bewusstsein. Wichtige Teilkomponente der laut- und schriftsprachlichen Entwicklung eines Kindes und über die gesamte Grundschulzeit hinweg relevant. Wichtig für Wortanalyse und Dekodierungsfähigkeit Hilfe beim Erlernen des alphabetischen Systems

+ Phonologische Bewusstheit Unterscheidung Phonologische Bewusstheit im engeren Sinne Phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne

+ Phonologische Bewusstheit Unterscheidung Phonologische Bewusstheit im weiteren Sinne Größere Einheiten gesprochener Sprache Wörter, Silben, Reime Entwickelt sich bereits vor dem Schuleintritt

+ Phonologische Bewusstheit Unterscheidung Phonologische Bewusstheit im engeren Sinne Kleinste Einheiten gesprochener Sprache Laute Entwickelt sich durch Auseinandersetzung mit dem Schriftspracherwerb oder gezielte Förderung

+ Phonologische Bewusstheit Schnittstelle zwischen Laut- und Schriftspracherwerb Die phonologische Bewusstheit gilt als guter Prädiktor für die spätere Leseleistung Insbesondere im Vorschulalter sowie in den ersten Schuljahren: positive Effekte auf die sprachliche Entwicklung sowie die schriftsprachlichen Kompetenzen eines Kindes.

+ Phonologische Bewusstheit und Schriftspracherwerb Wahrnehmen von einzelnen Phonemen unterstützt das Erlernen des Schriftsprachsystems Schriftspracherwerb Phonembewusstheit Buchstabenwissen u. Lese- Rechtschreiberwerb fördert die Phonembewusstheit

+ Förderung der phonologischen Bewusstheit Wirksamkeit ein schriftsprachbezogenes Training der pb im Vorschulalter wirkt sich unabhängig von spezifischen Lernvoraussetzungen positiv auf die trainierten Fähigkeiten und späteren Schriftsprachfähigkeiten aus vor allem Aufgaben auf Phonemebene wirken sich besonders positiv auf den Schriftspracherwerb aus der Einbezug von Buchstaben steigert zudem die Effizienz von Präventionsmaßnahmen im Vorschulalter Risikokinder profitieren demnach erheblich von einer vorschulischen Förderung

+ Förderung der phonologischen Bewusstheit im Vor- und Grundschulalter Spracherwerb: Zentraler Meilenstein in der kindlichen Entwicklung Phonologische Bewusstheit: Schnittstelle zwischen Laut- und Schriftspracherwerb Förderansätze in Kindergarten, Schule und Elternhaus Fazit und Ausblick Übersicht

+ Sprachförderliche Grundhaltung Grundlage jeder Sprachförderung Sprachförderliche Grundhaltung unterstützt die Kommunikations- und Sprechfreude Sprachförderliche Grundhaltung nach Buschmann (2015) und Niebuhr-Siebert (2012) Kommunikation auf Augenhöhe zu begeben sich Zeit nehmen und abwarten, was das Kind mitteilen möchte das Kind ausreden zu lassen aufmerksam zuzuhören und durch Nachfragen Interesse zu zeigen Kommunikation aufrecht zu halten

+ Sprachförderliche Grundhaltung Grundlage jeder Sprachförderung Sprachförderliche Grundhaltung Auch als Erwachsener selber Spaß am Sprechen zeigen Handlungen sprachlich begleiten Durch diese Verhaltensweisen wird dem Kind verdeutlicht, dass seine Äußerungen wichtig sind, unabhängig davon, wie gut seine sprachlichen Fähigkeiten sind (Buschmann, 2015).

+ Sprachförderliche Grundhaltung Grundlage jeder Sprachförderung Maßnahmen, die zur Sprachförderung monolingualer Kinder zur Verfügung stehen, können auch auf mehrsprachige Kinder übertragen werden Grund: vergleichbare Entwicklungsschritte im Spracherwerb Aber Mehrsprachigkeit des Kindes und Spracherwerbsbedingungen müssen berücksichtigt werden (Chilla, 2012).

+ Sprachförderliche Grundhaltung Im Zentrum der Sprachförderung stehen Spielsituationen, wie Reimen, Singen, Vorlesen oder Rollenspiele Kennzeichen sprachförderlicher Spiele allgemein Redeanlässe schaffen, Neugierde wecken, Grundlage jeder Sprachförderung variabel, erweiterbar und wiederholbar verschiedene Sprachebenen sollten angesprochen werden mehrere Förderbereiche, wie Motorik oder Aufmerksamkeit, sollten einbezogen werden (Niebuhr-Siebert, 2012).

+ Phonologische Bewusstheit Schnittstelle zwischen Laut- und Schriftspracherwerb Zur Förderung der phonologischen Bewusstheit liegen verschiedene Ansätze vor. Additive sowie freie, alltagsintegrierte Förderung Förderung in Kindergarten, Grundschule oder Elternhaus

+ Phonologische Bewusstheit Förderung durch strukturierte und systematisch aufgebaute Programme Kennzeichen solcher Programme konkretes Konzept zur Förderung der Kinder eine theoriebasierte und strukturierte Vorgehensweise ein detailliert ausgearbeitetes Manual standardisierte Materialien vorgeschriebener Zeitplan Je nach Schwerpunkt werden verschiedene Sprachbereiche oder vorsprachliche Basisfähigkeiten gefördert Additive Förderung

+ Phonologische Bewusstheit Additive Förderung Kany und Schöler (2010) fordern als zentrale Standards für Förderprogramme Transparenz, eine methodisch kontrollierte Konstruktion, klare Durchführungshinweise, Informationen zu den Anforderungen an die Anwender und den Anwendungsbereich sowie eine empirisch belegte Wirksamkeit.

+ Phonologische Bewusstheit Additive Förderung Es existieren jedoch nur wenige standardisierte Förder- und Präventionsprogramme für diesen Entwicklungsbereich, die die genannten Forderungen erfüllen (Koglin, Fröhlich, Metz & Petermann, 2008). Zu den bekanntesten und am besten evaluierten Programmen im Bereich der Förderung der phonologischen Bewusstheit und sprachlicher Kompetenzen gehören das Programm Hören, Lauschen, Lernen (Küspert & Schneider, 2008) und die Lobo vom Globo-Programme.

+ Hören, lauschen, lernen (Küspert & Schneider, 2008) Förderung der phonologischen Bewusstheit Aufbau: sechs inhaltlich aufeinander bezogene Übungsabschnitte (Spiele): Lauschspiele, Reime, Wörter und Sätze, Silben, Anlaute und Phone. Durchführung: sechs Monate vor der Einschulung tägliche Übungen von 10 bis 15 Minuten in Gruppen mit bis zu acht Kindern.

+ Die Lobo vom Globo Programme Rahmenbedingungen Universelle Präventionsprogramme Richten sich an Kinder im Vor- und Grundschulalter Drei Förderansätze Elternzentrierte Förderung Kindergartenbasierte Förderung Schulbasierte Förderung

+ Die Lobo vom Globo Programme Rahmenbedingungen Elternbasierte Sprachförderung im Vorschulalter Vorschulkinder im Alter von 4-6 Jahren Förderung der phonologischen Bewusstheit und sprachlicher Kompetenzen Kinder im letzten Halbjahr vor der Einschulung Schulbasierte Förderung der phonologischen Bewusstheit und sprachlicher Kompetenzen Kinder im ersten Schulhalbjahr

+ Die Lobo vom Globo Programme Elternbasierte Sprachförderung im Vorschulalter Rahmenbedingungen Förderung der phonologischen Bewusstheit und sprachlicher Kompetenzen Die Programme können sowohl einzeln als auch aufeinander aufbauend durchgeführt werden. Schulbasierte Förderung der phonologischen Bewusstheit und sprachlicher Kompetenzen

+ Die Lobo vom Globo Programme Rahmenhandlung Der kleine Drache Lobo vom Planteten Globo landet durch einen Zufall auf der Erde. Hier angekommen merkt er schnell, dass der die Sprache der Menschen nicht richtig versteht und bittet die Kinder ihm zu helfen.

+ Die Lobo vom Globo Programme Geförderte Bereiche Die Kinder üben zu reimen, Wörter in Silben und Phoneme zu zerteilen, die Lautstruktur von Wörtern zu erhören und diese wieder zusammenzusetzen Zudem werden das Textverständnis, die Sprachproduktion und der Wortschatz gefördert

+ Phonologische Bewusstheit Alltagsintegrierte Förderung Alltagsintegrierte Maßnahmen fördern die Kinder kontinuierlich und gezielt in Alltagssituationen Der pädagogischen Fachkraft wird die Kompetenz zugesprochen, dass sie mögliche Sprachauffälligkeiten beim Kind frühzeitig erkennt und Alltagssituationen vorfindet, in denen sie das Kind fördern kann (Petermann, 2015).

+ Phonologische Bewusstheit Alltagsintegrierte Förderung Bildungsziele alltagsintegrierter Sprachförderung nach Petermann (2015) die sprachliche Begleitung von Handlungen im Alltag, die Schaffung spezifischer Kommunikationsanlässe, den Einsatz alltagsnaher Methoden sowie die Vorbildfunktion der pädagogischen Fachkraft

+ Leitlinien zur Sprachförderung nach Ruberg und Rothweiler (2012) Sprachförderung erfolgt in Situationen, in denen Kinder Sprache als Instrument zum Erreichen persönlicher Ziele einsetzen können. Sprachförderung erfolgt in Situationen, die zum Sprechen anregen und inhaltlich und thematisch an der Lebenswelt des Kindes anknüpfen. Sprachförderung erfolgt zielorientiert. Sprachförderung orientiert sich am natürlichen Entwicklungsverlauf.

+ Leitlinien zur Sprachförderung nach Ruberg und Rothweiler (2012) Die Umsetzung einer entwicklungsproximalen Förderung erfolgt strukturzentriert. Sprachförderung nutzt implizite Sprachlehrstrategien in natürlichen Kommunikationssituationen. Grundlage von Förderentscheidungen bildet die diagnostische Erfassung des Erwerbshintergrundes, des Sprachstandes und der Spracherwerbsbedingungen.

+ Phonologische Bewusstheit Alltagsintegrierte Förderung Die Förderkonzepte beziehen sich vor allem auf: die Förderung des kindlichen Wortschatzes und der phonologischen Bewusstheit Durch regelmäßig wiederholtes Reimen, Singen und Spielen Korrektur- und Modellierungstechniken spezifische Sprachlehrstrategien dialogisches Bilderbuchlesen, für das positive Effekte auf die Sprachentwicklung nachgewiesen werden konnten

+ Phonologische Bewusstheit Förderung im Elternhaus Vorteile Integration sprachtherapeutischer Interventionen in den Alltag Bewusste Auseinandersetzung mit der Entwicklung des Kindes Bewusste Gestaltung der Eltern-Kind-Kommunikation Stärkung der Kompetenz der Eltern

+ Elternbasierte Sprachförderung Vorteile Einbezug der Eltern ist in der Sprachtherapie ein fester Bestandteil Förderprogramme, die Eltern aktiv einbeziehen, sind die Ausnahme Eine Elternanleitung wirkt sich positiv auf die Sprachkompetenz des Kindes aus Diese Förderung kann gerade bei jüngeren Kindern ähnlich wirksam sein, wie eine Behandlung des Kindes selbst

+ Förderung der phonologischen Bewusstheit im Vor- und Grundschulalter Spracherwerb: Zentraler Meilenstein in der kindlichen Entwicklung Phonologische Bewusstheit: Schnittstelle zwischen Laut- und Schriftspracherwerb Förderansätze in Kindergarten, Schule und Elternhaus Fazit und Ausblick Übersicht

+ Fazit und Ausblick fast geschafft! Die Förderung sprachlicher Kompetenzen ist ein zentrales Thema im Vor- und Grundschulalter Die phonologische Bewusstheit bildet einen bedeutsamen Präventionsansatz Förderprogramme helfen: die phonologische Bewusstheit der Kinder zu verbessern. den Einstieg in den Schriftspracherwerb zu erleichtern. Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten vorzubeugen.

+ Fazit und Ausblick fast geschafft! Die Förderung der phonologischen Bewusstheit ist eine Chance die genutzt werden sollte! Forschungen zeigen, dass entsprechende Förderungen besonders effektiv sind, wenn Kindergarten und Grundschule zusammenarbeiten.

+ Fragen aus dem Plenum

Vielen Dank + für Ihre Aufmerksamkeit

Dr. Julia-Katharina Rißling + Zentrum für Klinische Psychologie und Rehabilitation Grazer Straße 6 28359 Bremen Telefon: (0421) 218-68637 E-Mail: julia.rissling@uni-bremen.de