Bestehende EU-Richtlinien und Standards e-billing 2007



Ähnliche Dokumente
Elektronischer Rechnungsaustausch im grenzüberschreitenden Verkehr in Europa

Digitales Rechnungsmanagement as a Service Lösungen für ALLE TEXTILER (Handel und Industrie)

Elektronische Rechnung

Informationstag 'Elektronische Signatur'

Elektronische Rechnungen. Endlich einfach?

Nationale Initiative für Internetund Informations-Sicherheit

Elektronische Rechnungen Von Rechtsanwalt Dr. Ivo Geis

Änderung der Umsatzsteuerrichtlinien Anforderungen an eine auf elektronischem Weg übermittelte Rechnung (BMF /0183-IV/9/2005)

Electronic Invoicing in CEE

Digitalisierung im Mittelstand. (Steuer-)Rechtliche Rahmenbedingungen für den elektronischen Geschäftsverkehr

Die erechnung in Frankreich. Natascha Rossner. Forum erechnung Frankreich (Forum National Facture Electronique FNFE)

Pflichtangaben einer ordnungsgemäßen Rechnung

Stand Mag. Frühwirt Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsges.m.b.H 1

Referat: IV D 2 Ansprechpartner: MR Keisinger / ORR'in Danewitz / ROI'in Brandt Datum: Telefon: 1865 / 1181 / 2793.

Das kleine (oder auch große) Rechnungs-Einmaleins

Grundsatz zur Rechnungsausstellung; Vereinfachung bei der elektronischen Rechnung zum

E-Business Recht Elektronische Rechnung

erechnung Uwe K. Franz aus steuerlicher und rechtlicher Sicht Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht Cornea Franz Rechtsanwälte

Elektronische Rechnung Was ist zu beachten?

Der Vertrag und die Rechnung

Wie stelle ich eine korrekte Rechnung?

Elektronische Rechnungen Compliance, Chancen, Risiken und erste Erfahrungen aus der neuen Rechtslage

Kostensenkungspotenzial erechnungen. Die elektronische Rechnung (erechnung) Anforderungen für den Einsatz im Handwerksunternehmen

Rechtsgrundlagen für Informatiker

Das unternehmerische 1x1 Steuern und Buchführung für Gründer

ELEKTRONISCHE RECHNUNGSLEGUNG

swissdigin-forum Basel, 13. Juni 2007 Archivierung von elektronischen Rechnungen

SEPA-Zahlungsverkehr Europaweit einfach und effizient: Ihre SEPA-Zahlungen in Euro

Form- und Inhaltsvorschriften für Rechnungen

IHK Veranstaltung / einvoicing über EDI

(Text von Bedeutung für den EWR)

Absehbare rechtliche Änderungen zum elektronischen Rechnungsaustausch

SEPA-Umstellung. Ausgangszahlungen (Credit Transfer) b1 consulting gmbh schönbrunner strasse 26/ Wien

Fragen und Antworten zur Vereinfachung der elektronischen Rechnungsstellung

Grenzüberschreitendes E-Invoicing von / nach CH

BSA Breakout Session: Harmonisierung der Schweizer Lastschriftverfahren. 17. September 2015

Dr. Klaus Junkes-Kirchen

Informationstag 'Elektronische Signatur' Dr. Bernd Wild intarsys GmbH Signatur und elektronische Rechnung Erfahrungen und Trends

Möglichkeiten der Nutzung der E-Rechnung bei Unternehmen aus Sicht eines E-Rechnung Service-Providers

E-Billing in Österreich

Verlagerung der Buchführung ins Ausland. 146 Abs. 2a AO

Elektronischer Rechnungsversand ( und Fax) Gesetzeskonform durch Digitale Signaturen, Patrick Bärenfänger

ebilling erfolgreich umsetzen

Zypern. Mehrwertsteuererstattungen nach der 13. MwSt-Richtlinie (86/560/EWG)

Aufgaben des Empfängers von elektronischen Nachrichten

Alfred Dittrich, BMF V/2. e-billing aus Sicht der öffentlichen Verwaltungen

Umsatzsteuer: Ein Vorschlag für ein innerbetriebliches Kontrollverfahren zur künftigen Sicherung des Vorsteuerabzugs

Frage-Antwort-Katalog zur Vereinfachung der elektronischen Rechnungsstellung zum 1. Juli 2011 durch Art. 5 des StVereinfG 2011

IT-Netzwerk IHK-Koblenz

Your EDI Competence Center

Elektronischer Rechnungsaustausch im Kontext von Umsatzsteuer, GoBD & Compliance

AK E-Zustellung Verordnung des Europäischen Parlament. Markus Knasmüller

Steuerliche Aspekte der erechnung. Stefan Groß Steuerberater CISA (Certified Information Systems Auditor)

MITTEN IM BUSINESS VOM EINHEITLICHEN EURO-ZAHLUNGSVERKEHRSRAUM PROFITIEREN! SEPA. Mitten im Leben. Mitten im Business.

Rechnungen richtig erstellen und Vorsteuerabzug sichern

Verordnung über Medizinprodukte (Medizinprodukte-Verordnung - MPV)

BUSINESS SOFTWARE. www. sage.at

Merkblatt. Anforderungen an eine Rechnung. Inhalt

Vortrag. Elektronische Rechnungslegung

Vereinigtes Königreich. Mehrwertsteuererstattungen nach der 13. MwSt-Richtlinie (86/560/EWG)

"Rechnungsstellung im Umsatzsteuerrecht" 3. Auflage. Inhaltsverzeichnis. Vorwort... 3

DirectInvoiceControl DE. e-invoice Chancen und Risiken

SEPA DIE HÄUFIGSTEN FRAGEN ZU SEPA. Zahlungsverkehr ohne Grenzen. Inhalt

2.1 Briefkopf Klicken Sie im Menü Einstellungen auf den Button Briefkopf. Folgendes Formular öffnet sich:

Pflichtanforderungen & Zeitschiene

Wie stelle ich eine korrekte Rechnung?

Informationsblatt THM / Gutschriften / Korrekturbelege (Stand )

Mandantenrundschreiben vom Elektronische Rechnungen und elektronische Kontoauszüge

Kurzanleitung bezüglich erforderlicher Rechnungsdaten

Win-Win Situation durch konsequente Automatisierung

Ordnungsgemäße Rechnung gem. 14 Abs. 4 UStG. Rechtsstand: April 2013

Verordnung über Medizinprodukte (Medizinprodukte-Verordnung - MPV)

ERPEL e-business Registry Permitting Enterprise Liaisons

A1 Business Network / Musterrechnung

DIE AUF ELEKTRONISCHEM WEG

ANFORDERUNGEN AN EINE RECHNUNG. Inhaltsverzeichnis

International and Intercompany E-Billing. Gerd Fickenscher Manager, Pricing, Statistics & Billing John Deere Central Services GmbH

Die Umsatzsteuer bei Wassergenossenschaften

Abschnitt 1 Anwendungsbereich und Allgemeine Anforderungen an die Konformitätsbewertung 1 Anwendungsbereich

Im Januar 2015 geht die Post ab! Die neue DKV Rechnung kommt.

%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%%% Anleitung zur Mehrwertsteuerumstellung 2007

Der neue Feuerwehrführerschein, erste Erfahrungen aus Baden-Württemberg.

FÉDÉRATION INTERNATIONALE DE SKI INTERNATIONAL SKI FEDERATION INTERNATIONALER SKI-VERBAND

Rechnungsanforderungen im Umsatzsteuerrecht

Anlage 6: Rechnungsstellung und Zahlungsverkehr

S(ingle) E(uro) P(ayments) A(rea)

HANDLUNGSBEDARF AUFGRUND DES GEBOTES ZU FORTLAUFENDEN NUMMERN AUF HONORARABRECHNUNGEN

FDA Study Data Standards

Preise pdfmachine ZUGFeRD

FiBu 4.0 Skonto statt Mahngebühren und Finden statt Suchen mit e-rechnung

VERNEHMLASSUNGSBERICHT DER REGIERUNG BETREFFEND DIE ABÄNDERUNG DES KONSUMKREDITGESETZES (KKG) (UMSETZUNG DER RICHTLINIE 2011/90/EU)

empower your network Online-Veran staltungsmanage ment und Bezahlung leicht gemacht

PayNet Elektronische Rechnungen

STORK. Secure IdenTity AcrOss BoRders LinKed. Bernd Zwattendorfer Wien,

Warum sich das Management nicht für agile Softwareentwicklung interessieren sollte - aber für Agilität

PAPIERLOSES ARBEITEN. für Anfänger

Verordnung zur Änderung medizinprodukterechtlicher Vorschriften vom 16. Februar 2007

Sie haben das Recht, binnen vierzehn Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen.

Elektronische Rechnung im Umsatzsteuerrecht

S(ingle)E(uro)P(ayments)A(rea)

Transkript:

Bestehende EU-Richtlinien und Standards e-billing 2007 RA Stefan Engel-Flechsig Chairman of CEN/ISSS Workshop on Electronic Invoices in Europe WIEN - 09.05.2007

ÜBERSICHT Einführung in die Thematik Elektronische Rechnung im Überblick Sachstand der praktischen Umsetzung Aktuelle Trends Abschlussdiskussion 2

A PERFECT MATCH? EDI TAXATION BUSINESS APPLICATIONS ELECTRONIC SIGNATURES 3

COUNCIL DIRECTIVE 2001/115/EC 1,40 Euro 72% 0,40 Euro Study EU-Commission: "Study on the requirements imposed by the Member States, for the purpose of charging taxes, for invoices produced by electronic or other means", 1999 4

Kosten Sender ca. 2,55 Kosten Empfänger ca. 1,41 100% Ausdruck 2,00 manuelles Korrigieren 0,80 elektronisch verfügbare Information Scannen + OCR 0,61 Informations- Vernichtung Papiertransport 0,55 Informations-Aufbau 0% Übermittlung per Post Sender Empfänger 5

FUNKTIONEN DER RECHNUNG Abschluss von Geschäftsprozessen Kernbestandteil für Abrechnung von Leistungen Grundlage von Buchhaltung und Bilanzierung Archivierung und Aufbewahrung Initiierung Bezahlung Reconciliation und monitoring Steuerausweis für Mehrwertsteuerrückerstattung e-business und e-government Dänemark, IDABC 6

LÖSUNGSMODELLE AM MARKT Lösungsmodelle am Markt Industrieplattformen (SupplyOn, Steel24-7, Ariba, etc.) Rechnungsplattformen (DPAG, Paynet etc.) IT-service-provider Lösungen Banken, ebpp und finvoice/sepa Large corporates und supply chains Security EDI / electronic signatures / AS2 Marktentwicklung: 2003: 5-10 solution/service provider 2006: 120 160 solution/service provider 2007: 175 260 solution/service provider 7

B-to-B Invoices 8

Emerging e-invoice business 9

RICHTLINIE 2001/115/EG 2006/112/EG 10

RICHTLINIE 2001/115/EG 2006/112/EG Richtlinie 2001/115/EG des Rates vom 20. Dezember 2001 zur Änderung der Richtlinie 77/388/EWG mit dem Ziel der Vereinfachung, Modernisierung und Harmonisierung der mehrwertsteuerlichen Anforderungen an die Rechnungsstellung SLIM-Initiative (Vereinfachung der Rechtsvorschriften im Binnenmarkt): Prüfung der rechtlichen und technischen Anforderungen an Rechnungen Kommissionsvorschlag vom 17.11.2000 (DG TAXUD) Europäisches Parlament: 13.6.2001 Ratsbeschluss: 20.12.2001 Veröffentlichung: OJ L 15/24, 17. Januar 2002 Umsetzung und Inkrafttreten in EU MS bis: 1.1.2004; der Beitrittsländer bis: 1.6.2004 11

REGELUNGSGRÜNDE DER EU RICHTLINIE Einheitliche Anforderungen an die Rechnung im umsatzsteuerrechtlichen Sinne Einheitliche Regeln für entstandene Geschäftspraktiken beim Ausstellen der Rechnung Grenzüberschreitende Anerkennung von Rechnungen für Vorsteuerabzug Ermöglichen der Migration von Papier zu elektronischer Rechnungsübermittlung Ermöglichen der enormen Einsparpotentiale bei Unternehmen 12

WESENTLICHE REGELN DER EU RICHTLINIE Erstmalige Definition einer Rechnung Obligatorische Angaben in der Rechnung Form der Übermittlung der Rechnung Anforderungen an elektronische Rechnung, insbesondere Integrität der Daten und Echtheit der Herkunft Aufbewahrung/Archivierung der Rechnung Verlagerung der Rechnungstellung auf Dritte Gutschrift / self billing 13

ANGABEN IN RECHNUNGEN FÜR MWSt ZWECKE Ausstellungsdatum Rechnungsnummer: fortlaufende Nummer zur Identifizierung der Rechnung Umsatzsteuer Identifikationsnummer Vollständige Namen und Anschrift des Steuerpflichtigen und seines Kunden Menge und Art der Waren/Dienstleistungen Datum der Lieferung Besteuerungsgrundlage Anzuwendender Steuersatz Zu zahlender Steuersatz 14

RECHNUNGSÜBERMITTLUNG Daten können auf Papier oder auf elektronischem Wege übermittelt werden Elektronisch nur, wenn der Empfänger zustimmt Frage: PC Fax/FAX FAX/FAX PC Welche Formate erlaubt? Elektronisch übermittelte Rechnungen werden von den MS akzeptiert, wenn Unversehrtheit des Inhalts und Echtheit der Herkunft gewährleistet sind 15

INTEGRITÄT & ECHTHEIT DER ÜBERMITTLUNG Drei Optionen: EDI (Electronic Data Interchange) Empfehlung 94/820/EG Setzt Vereinbarung zwischen Geschäftspartnern voraus Fortgeschrittene elektronische Signaturen Richtlinie des Rates 1999/93/EG MS können bei Signaturen zusätzlich verlangen, dass qualifiziertes Zertifikat mit sicherer Signaturerstellungseinheit Auf andere Weise: nur mit Zustimmung des/der betreffenden Mitgliedsstaat(s) Bericht Kommission (spätestens) 2008 16

SERVICE PROVIDER Rechnungen können auch durch einen vom Rechnungsgeber beauftragten Dritten, der im Namen und für Rechnung des Auftraggebers auftritt, ausgestellt werden. Auch der Rechnungsempfänger kann einen Dienstleister (u.a.) für die Verifizierung (ggf. Archivierung, Konvertierung...) der übermittelten Rechnung beauftragen. 17

AUDITIERUNG STEUERBEHÖRDEN Keine Regelung in der Richtlinie Aber Rat war sich Kehrseite bewusst, dass die elektronische Rechnungsstellung unter Wahrung der Kontrollmöglichkeiten der Steuerverwaltungen zu regeln sei. 18

STAND DER UMSETZUNG 2007 Alle EU Mitgliedstaaten haben Richtlinie umgesetzt Kaum Unterscheide in optionalen Rechnungsdaten Optionen in der technischen Übermittlung: 1. Option 3 : SF, SE, UK, IR, NL 2. EDI: alle entsprechend Model-Agreement von 1994 3. Signaturen: unterschiedlich 19

Option 3 EDI & ADES EDI & ADES & QC 20

DEUTSCHLAND 14 Abs. 3 UStG, qualifizierte Signatur Steueränderungsgesetz 2003, BGBl. I S. 2645 Schreiben des BMF vom 29.1.2004 zur Umsetzung der Richtlinie 2001/115/EG (AZ: IV B 7 S 7280 19/94) Detaillierte Regelung Umsatzsteuerrichtlinien und GdPdU Plattform elektronischer Rechnungsaustausch AWV mit 14 Industrieverbänden Januar 2006: Handbuch (deutsch/englisch) 21

22

23

ONION APPROACH 1 Regulatory environment Main features of VAT system Data fields required Integrity & authenticity Service provider Self-billing Credit and debit notes Cross border scenarios High granularity needed in each area. 24

CEN/ISSS Workshop on Electronic Invoices CEN = Comité Européen de la Normalisation One the three recognized and accepted standardization organizations in Europe (plus: CENELEC and ETSI) All national standards organizations are members of CEN (DIN, BSI. AFNOR etc.) Financed by members and project funds industry and/or European Commission 25

Main Deliverables of Workshop: 10 CWAs Change the EDI recommendation of 1994 Make use of codes and identifiers in electronic invoices Best practices for using electronic signatures Best practice on service provider activities and solutions Best parctice on archiving practices Modelling of electronic invoice processes 26

27

REVIEW OF DELIVERABLES www.cen.eu/isss/einv 28

www.electronic-invoice.org Facilitate cooperation between tax authorities and industry Foster compliance requirements for cross-border electronic invoicing Support pragmatic exchange of information on legal and technical requirements Cooperate with national electronic invoice forums Support so far: Germany, Finland, Switzerland, Austria, Italy, Greece Germany: e-invoice project of industry organizations under AWV See www.awv-net.de 29

Links www.unece.org/cefact/forum_grps/tbg/pr ojects.htm http://www.cen.eu/isss/einv http://www.awv-net.de 30

Exchanging Invoices Electronically in Germany In co-operation with: 31

Contact Stefan Engel-Flechsig Legal Counsel Chairman of CEN/ISSS Workshop on Electronic Invoices in Europe stefan@engel-flechsig.de +49 228 28 98 253 (office) +49 172 944 70 93 (mobile) 32