46% Teilhabe. 10 Fakten. Quote EU-27. Deutschland. zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Angebot. Betreuung 55,8 % Kita-Ausbau.

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Transkript:

10 Fakten Kita-Ausbau EU-27 55,8 % Angebot zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf 46% Quote Teilhabe Deutschland Elterngeld Betreuung insm.de/chancenfueralle facebook.com/marktwirtschaft

Einführung Familie und Beruf zu vereinbaren, fällt in Deutschland vielen Eltern schwer. Trotz des Kita-Ausbaus gibt es noch nicht genügend Betreuungsplätze für Kleinkinder. Mangelnde Angebote zur Ganztagsbetreuung stellen auch Väter und Mütter von Schulkindern vor Probleme. Dadurch verringert sich die Möglichkeit der Eltern, frei zu entscheiden, ob sie einem Beruf nachgehen oder zumindest ein Elternteil sich voll auf die Kindererziehung konzentriert. Vor allem Mütter arbeiten oft weniger oder gar nicht. Mehr Wahlfreiheit würde die Familien entlasten und der gesamten Gesellschaft mehr Wohlstand bringen. Aber auch die Wirtschaft würde gewinnen, denn die Unternehmen leiden unter einem Mangel an Fachkräften. Diese Faktensammlung zeigt, was bereits erreicht worden ist, aber auch, welche Schwierigkeiten bei der Kinderbetreuung immer noch bestehen und wie sich diese auf den Arbeitsmarkt auswirken. Außerdem wirft sie einen Blick auf Länder, die das Potenzial einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf erkannt haben.

Fakt 1 In Deutschland fehlen Kita-Plätze 2013 gab es für knapp 600.000 unter Dreijährige einen Betreuungsplatz. Das entspricht 29 Prozent der Altersgruppe und ist mehr als im Jahr 2007: Damals gab es nur für 16 Prozent einen Kita-Platz. Doch das Angebot reicht noch immer nicht aus. Laut einer repräsentativen Befragung des Deutschen Jugendinstituts benötigen die Eltern von 780.000 unter Dreijährigen einen Betreuungsplatz für ihr Kind. Hunderttausende Eltern unter Dreijähriger in Deutschland müssen noch immer auf Betreuungsalternativen aus weichen. Eine Betreuungsqualität, die für alle Kinder gleich gut ist, kann so nicht gesichert werden. Betreuungsangebot in allen Bundesländern zu gering Anteil der unter Dreijährigen, für die ein Betreuungsplatz nachgefragt wird, im Vergleich zum tatsächlichen Angebot, in Prozent Nachfrage 36,8 24,9 31,6 Baden- Württemberg 37,9 Angebot 24,8 Hessen Mecklenburg- Vorpommern 52,5 25,7 47,2 Sachsen Sachsen- Anhalt 55,9 57,6 53,6 43,7 Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg 60,4 54,5 60,8 57,7 35,3 33,9 24,4 34,8 26,3 Schleswig- Holstein Niedersachsen 19,9 Nordrhein- Westfalen 53,6 51,4 Thüringen 40,7 45,2 38,4 23,2 40,1 35,0 28,2 24,6 Rheinland- Pfalz Saarland 39,4 29,3 Deutschland insgesamt Quellen: Statistisches Bundesamt 2013, Deutsches Jugendinstitut 2013

Fakt 2 In Deutschland fehlen 2,8 Millionen Ganztagsplätze Mehr Ganztagsbetreuung in Ostdeutschland Anteil der Schüler im Ganztagsschulbetrieb, in Prozent Für Schüler gibt es zu wenige Betreuungsangebote am Nachmittag: 70 Prozent der Eltern wünschen sich eine Ganztagsbetreuung. Nur knapp die Hälfte von ihnen findet einen Platz für ihr Kind. Damit fehlen zurzeit rund 2,8 Millionen Ganztagsplätze. 18,9 Baden- Württemberg 31,2 53,1 46,7 12,4 61,7 Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Der Ausbau der Ganztagsplätze verlangsamt sich. Zwischen 2003 und 2009 wurden mit Hilfe eines Bundesprogramms jährlich rund 175.000 Ganztagsplätze geschaffen. Seit Ende des Programms kommen jährlich im Schnitt nur noch 104.000 Ganztagsplätze hinzu. 42,1 40,9 39,0 36,3 Hessen Mecklenburg- Vorpommern Niedersachsen Nordrhein- Westfalen 23,5 27,3 Rheinland- Pfalz Saarland Erreichen die Kinder das Schulalter, beginnt für viele Eltern erneut die Suche nach einer Betreuung. Damit Eltern frei entscheiden können, ob sie ihre Arbeitszeit reduzieren oder nicht, muss das Ganztagsangebot stark ausgebaut werden. 79,1 Sachsen Sachsen- Anhalt Quelle: Bertelsmann Stiftung 2014 24,0 23,7 Schleswig- Holstein 51,9 Thüringen 32,3 Deutschland insgesamt

Fakt 3 Familie ist der Hauptgrund für Frauen, nicht zu arbeiten Teilzeit wegen Familie Anteil der Frauen zwischen 15 und 64 Jahren, die aus familiären Gründen verkürzt arbeiten Familiäre Verpflichtungen sind für Frauen im Alter von 20 bis 39 Jahren, die prinzipiell gerne arbeiten würden, der Hauptgrund, vorübergehend zu Hause zu bleiben. Mehr als 40 Pro zent dieser Personengruppe geben an, dass sie stattdessen beispielsweise Kinder betreuen oder Angehörige pflegen. Bei nicht erwerbstätigen Männern spielt Familie fast nie eine Rolle. Vereinigtes Königreich Deutschland Frankreich Italien 32% 60% 55% 50% Der Anteil der Frauen, die wegen ihrer Familie in Teilzeit arbeiten, ist in Deutschland mit 55 Prozent höher als in den meisten anderen EU-Ländern: Im Schnitt liegt er bei 46 Prozent. Spanien Polen 15% 24% Rumänien 15% In Zeiten des Fachkräfteengpasses werden gut qualifizierte Frauen unbedingt gebraucht. Doch noch immer stellen sie ihre berufliche Weiterentwicklung aus familiären Gründen hintenan. Und das, obwohl sie ähnlich hochqualifziert sind wie die Männer. EU-27 gesamt Quelle: Statistisches Bundesamt 2012 46%

Fakt 4 Nur jede dritte Mutter von unter Dreijährigen arbeitet Väter arbeiten, Mütter bleiben zu Hause Erwerbstätigenquote von Eltern Die Betreuung von Kleinkindern ist in der Regel Frauensache: Zwei Drittel der Mütter mit Kindern unter drei Jahren bleiben zu Hause. Bei den Vätern sind es nur knapp über zehn Prozent. Auch wenn das Kind bereits ein Teenager ist, arbeiten Mütter seltener als Väter. Väter Mütter 82,2% 85,1% 61,8% 85,3% 67,6% 84,7% 71,8% 83,4% 72,6% 25- bis 49-jährige Mütter sind zu 73 Prozent erwerbstätig. Von den kinderlosen Frauen in diesem Alter arbeiten 85 Prozent. Von den arbeitenden Müttern in Deutschland sind zwei Drittel teilzeitbeschäftigt, von den Vätern nur sechs Prozent. Eine höhere Teilzeitquote von Müttern gibt es in Europa nur in den Niederlanden (86 Prozent). Alter des Kindes 31,7% unter 3 Jahren 3-5 Jahre 6-9 Jahre 10-14 Jahre 15-17 Jahre Fehlende Betreuungsangebote zwingen viele Eltern zu der Entscheidung, wer die Kinder betreut und wer arbeiten geht. Lücken in der Karriere und geringere Verdienstmöglichkeiten sind die Konsequenz, die hauptsächlich Frauen tragen. Quelle: Statistisches Bundesamt 2013

Fakt 5 Hohe Betreuungskosten halten von Vollzeitarbeit ab Deutschland bei Vollzeitarbeit der Frauen im Mittelfeld Anteil der erwerbstätigen Frauen 2013 in Vollzeitäquivalenten* Der Anteil der teilzeitbeschäftigten Frauen liegt umso höher, je teurer die Kinderbetreuung ist. Das zeigt ein internationaler Vergleich der OECD. In Deutschland sind die Kosten für die Kinderbetreuung mit 14 Prozent des Durchschnittseinkommens vergleichsweise hoch. In der Folge liegt auch die Teilzeitquote der Frauen über dem OECD-Durchschnitt. Gemessen in Vollzeitäquivalenten liegt die Erwerbstätigkeit von Frauen in Deutschland nur knapp über dem EU-Durchschnitt. Die Kosten für eine Ganztagsbetreuung sind für Eltern in Deutschland oft zu hoch, sodass sich viele Familien trotz des Verdienstausfalls eher für eine Teilzeitbeschäftigung eines Elternteils entscheiden. 70 65 60 55 50 45 40 *Die Vollzeitäquivalente sind in Bezug auf einen ganzjährig vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer berechnet. Quelle: Eurostat 2014 55,8% 53,6% Schweden Finnland Dänemark Frankreich Portugal Österreich Großbritannien Deutschland Luxemburg EU-28 Belgien Irland Niederlande Spanien Italien Griechenland

Fakt 6 Familienfreundlichkeit ist für 90 Prozent mindestens so wichtig wie das Gehalt Jobs mit Freiräumen für Familie sind beliebt Anteil der Beschäftigten, die für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bereit sind, den Arbeitgeber zu wechseln wechselbereite Arbeitnehmer nicht wechselbereite Arbeitnehmer Beruf und Familie gut vereinbaren zu können, ist Arbeitnehmern ein großes Anliegen: Für neun von zehn Beschäftigten zwischen 25 und 39 Jahren ist die Familienfreundlichkeit mindestens so wichtig wie das Gehalt. Drei von vier Beschäftigten aus dieser Altersgruppe können sich vorstellen, den Job zu wechseln, wenn sie bei einem neuen Arbeitgeber Beruf und Familie besser vereinbaren können. 75% 60% Beruflich weiterkommen und Familie das wünschen sich immer mehr junge Menschen. Unternehmen auf Fachkräftesuche tun deshalb gut daran, ihre Mitarbeiter bei beidem zu unterstützen. Altersgruppe 25-39 Jahre 40-49 Jahre Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2012

Fakt 7 Jede dritte Firma hilft bei der Kinderbetreuung Unternehmen bauen Kita-Angebote aus Anzahl der Kinder in betrieblichen Kitas Über 80 Prozent der Unternehmen sehen Familienfreundlichkeit als wichtig an. Vor zehn Jahren waren es weniger als 50 Prozent. 30.000 26.476 27.955 Jedes dritte Unternehmen unterstützt seine Mitarbeiter bei der Kinderbetreuung, ergab eine Studie des Deutschen Industrieund Handelskammertags. Die Firmen helfen unter anderem mit betrieblichen Kitas. Die Zahl solcher Einrichtungen hat sich seit 2007 auf über 600 nahezu verdoppelt. 2013 wurden fast 28.000 Kinder in betrieblichen Kitas betreut. 25.000 20.000 15.000 16.330 17.134 17.905 20.978 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Die Arbeitgeber haben erkannt, dass sich familienfreundliche Mitarbeiterpolitik bezahlt macht. Sie gewinnen nicht nur leichter neues Personal, sondern binden die erfahrenen Mitarbeiter langfristig. Quelle: Statistisches Bundesamt 2008-2013

Fakt 8 Fast alle Firmen ermöglichen flexible Arbeitszeiten Arbeitgeber ermöglichen flexible Arbeitszeiten Anteil der Unternehmen, in denen die genannten Arbeitszeitmodelle angeboten werden (Mehrfachnennungen möglich) Arbeitgeber stellen sich bei der Gestaltung der Arbeitszeit auf die Bedürfnisse der Beschäftigten ein: Mehr als 80 Prozent bieten Teilzeitstellen an. In 73 Prozent der Firmen ist es möglich, individuelle Arbeitszeiten zu vereinbaren. 2003 ermöglichten das erst 56 Prozent der Betriebe. Teilzeit Individuelle Arbeitszeit Flexible Tages- und Wochenarbeitszeiten 63,5% 73,3% 84,1% 96 Prozent aller Unternehmen bieten mindestens ein Modell an, mit dem Beschäftigte ihre Arbeitszeit flexibler gestalten können. Vertrauensarbeitszeit Flexible Jahres- und Lebensarbeitszeit 20,4% 51,2% Die Zeiten der Stechuhr sind vorbei. Arbeitgeber messen die Leistung ihrer Mitarbeiter zunehmend an Ergebnissen. Dass die umso besser sind, je besser die Mitarbeiter sich um ihre Familien kümmern können, ist inzwischen ein anerkannter Fakt. Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2013

Fakt 9 Mehr als ein Viertel der Väter bezieht Elterngeld Männer finden Gefallen am Elterngeld Anteil der Kinder, deren Vater Elterngeld bezogen hat Die Zeit, die Väter der Kinderbetreuung widmen, stieg in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland kontinuierlich. Immer mehr Männer nehmen Elterngeld in Anspruch. 29 Prozent der Väter von 2012 geborenen Kindern bezogen diese Leistung. Von den Vätern 2009 geborener Kinder waren es lediglich 23 Prozent. 23,4% 25,3% 27,3% 29,9% Frauen nutzen die Elternzeit ihres Partners häufig, um wieder in den Beruf einzusteigen: Die Erwerbsquote der Mütter mit Partner in Elternzeit ist mit 36 Prozent mehr als doppelt so hoch wie die von Müttern, deren Partner nicht in Elternzeit ist. Geburtsjahr des Kindes 2009 2010 2011 2012 Das traditionelle Rollenverständnis des berufstätigen Mannes und der bei den Kindern bleibenden Frau verliert an Bedeutung. Immer mehr Väter haben den Wunsch, ihre Kinder beim Heranwachsen zu begleiten. Sie ermöglichen ihrer Partnerin damit eine bessere Teilhabe am Arbeitsmarkt. Quelle: Statistisches Bundesamt 2013

Fakt 10 Immer mehr Väter arbeiten Teilzeit Ostdeutsche Väter schätzen Teilzeitarbeit besonders Teilzeitquote bei beschäftigten Vätern Die Teilzeitquote bei Vätern steigt langsam an. 2012 arbeiteten sechs Prozent der Väter in Teilzeit. 1996 waren es erst zwei Prozent. 1996 2012 7,6% Unternehmen reagieren darauf: 18 Prozent der Arbeitgeber bieten eine spezielle Förderung für Männer an, die in Teil- oder Elternzeit gehen wollen. Noch vor zehn Jahren lag der Anteil bei nur vier Prozent. 5,5% 5,1% Brüche im beruflichen Lebenslauf und schlechtere Aufstiegschancen: Teilzeit arbeitende Väter nehmen diese Konsequenzen in Kauf. Erst ein ausreichendes Betreuungsangebot aber würde beiden Elternteilen die freie Entscheidung erlauben. Quelle: Statistisches Bundesamt 2013 2,0% 2,1% 1,7% Deutschland West Ost

Fakt 6 Ausgewählte Quellen Betreuungsangebot und Bedarf aus Elternsicht, Deutsches Jugendinstitut, August 2013 Die Teilzeit-Mütter, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, in: IWD Nr. 25, Juni 2014, S. 8 Ganztagsschulen in Deutschland: Die Ausbaudynamik ist erlahmt, Bertelsmann Stiftung, Juli 2014 Personalmarketingstudie 2012: Familienbewusstsein ist konjunkturresistent, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dezember 2012 Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe, Statistisches Bundesamt, September 2013 Rentable Bettchen, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, in: IWD Nr. 10, März 2014, S. 4 Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2013, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Juli 2013 Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Keller M./ Haustein T., in: Statistisches Bundesamt, Wirtschaft und Statistik, Dezember 2013, S. 862 ff.

Impressum Herausgeber: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft GmbH, Georgenstraße 22, 10117 Berlin Geschäftsführer: Hubertus Pellengahr Projektleitung: Julia Saalmann und Marc Feist Grafische Gestaltung: IW Medien GmbH, Köln Berlin Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ist ein überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie finanziert. Sie steht für Freiheit und Verantwortung, Eigentum und Wettbewerb, Haftung und sozialen Ausgleich als Grundvoraussetzungen für mehr Wohlstand und Teilhabechancen.

Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft GmbH Georgenstraße 22 10117 Berlin T 030 27877-171 F 030 27877-181 insm.de/chancenfueralle facebook.com/marktwirtschaft