Anti-Gewalt-Training in Schulen

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Transkript:

Caritasverband Koblenz e. V. Anti-Gewalt-Training in Schulen Jugend-Gefährdeten-Hilfe Caritasverband Koblenz e. V. Hohenzollernstraße 118 56068 Koblenz Tel.: (02 61) 1 39 06-2 00 Fax: (02 61) 1 39 06-2 90 E-Mail: jugendhilfe@caritas-koblenz.de Engagiert für Menschen

Projekt Anti-Gewalt-Training in Schulen EINLEITUNG Was kann man für Schüler tun, die aufgrund von aggressiven oder gewalttätigen Verhaltensweisen mit einem Schulausschluss sanktioniert werden? In der Regel beklagen sich diese Schüler nicht, dass die Schule für sie ausfällt. Die mögliche Tragweite eines Schulausschluss ist ihnen kaum bewusst: Es gilt, einen dauerhaften Ausschluss zu vermeiden. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Fehlverhalten erfolgt in der Regel nicht. Ohne eine pädagogische Intervention oder einen Dialog mit dem Opfer werden sie weiterhin andere unterdrücken, bedrohen und schlagen. Die zeitnahe intensive Aufarbeitung des konkreten Vorfalls steht daher im Mittelpunkt des Anti-Gewalt-Trainings in Schulen. Das Training bietet eine Chance zur Verhaltensänderung bzw. verlangt eine Auseinandersetzung mit der eigenen Person und der eigenen Gewaltbereitschaft. VORAUSSETZUNGEN UND RAHMENBEDINGUNGEN Voraussetzung für die Teilnahme am Training ist ein ausgesprochener dreitägiger Schulausschluss und die detaillierte Beschreibung des Vorfalls durch Täter, Opfer und gegebenenfalls Zeugen. Die Teilnahme an den Trainingstagen ist verpflichtend im Sinne einer Schulveranstaltung. Bei einem selbstverschuldeten Ausschluss aus dem Training können weitere schuldisziplinarische Schritte erfolgen. Wir erwarten, dass die Teilnehmer zumindest teilweise die Bereitschaft zeigen, sich mit ihrem Verhalten auseinander setzen zu wollen. Das Training umfasst drei aufeinander folgende Schultage und wird während der regulären Schulzeit von 08:00 13:00 Uhr stattfinden. Vor Beginn des Trainings wird mit den einzelnen Teilnehmern und den Schulsozialarbeitern sowie ggf. den Eltern ein einstündiges Erstgespräch geführt. Nach Abschluss des Trainings werden anhand eines Fragebogens die Bausteine des Trainings von den Teilnehmern bewertet und eingeschätzt. Jugend-Gefährdeten-Hilfe ANTI-GEWALT-TRAINING IN SCHULEN 1

Verlauf und Ergebnisse des Trainings werden im Anschluss gemeinsam mit den zuständigen pädagogischen Fachkräften der Schule diskutiert und reflektiert. Dies dient u. a. der Vernetzung und Qualitätsüberprüfung. ZIELSETZUNGEN Konfrontative Bearbeitung des Vorfalls in der Schule, der zum Schulausschluss geführt hat Erkennen und Übernehmen von Verantwortung für die begangene Tat Auseinandersetzung mit dem eigenen Aggressionspotenzial und der eigenen Gewaltbereitschaft Vermittlung gewaltfreier Konfliktlösungsstrategien soziale Kompetenzen aktivieren und trainieren Opferverständnis und -perspektive erarbeiten Rollenflexibilität erhöhen Aufzeigen einer Straftäterkarriere ZIELGRUPPE Schüler die aufgrund von aggressivem Verhalten in der Schule aufgefallen sind und gegen die aufgrund dieses groben Fehlverhaltens ein Schulausschluss verhangen worden ist. Die Gruppe sollte sich aus 6 bis 8 Teilnehmern zusammensetzen und möglichst altershomogen sein. Die Zuweisungen erfolgen durch die Hauptschulen Weißenthurm und Mülheim-Kärlich. INHALTE Kennen lernen und Vertrauensaufbau Biografiearbeit Selbstbild/Fremdbild Thema Gewalt allgemein/persönlich Konfrontative Auseinandersetzung mit der Tat Einüben alternativer Konfliktlösungen Erarbeiten von Zukunftsperspektiven Jugend-Gefährdeten-Hilfe ANTI-GEWALT-TRAINING IN SCHULEN 2

METHODEN Wir arbeiten hauptsächlich mit bewährten Methoden aus unserem Anti-Gewalt- Training für straffällig gewordene Jugendliche und Heranwachsende. Dies sind: Konfrontation und Provokation Heißer Stuhl Soziometrische Übungen Life-Act-Rollenspiel Symbolarbeit Gruppenarbeit/Gruppendiskussion schriftliche Arbeitsaufträge Koblenz, im Juli 2007 Jugend-Gefährdeten-Hilfe ANTI-GEWALT-TRAINING IN SCHULEN 3

Caritasverband Koblenz e. V. Jugend-Gefährdeten-Hilfe Hohenzollernstraße 118 56068 Koblenz Sachbereichsleitung: Ute Heußlein, Diplom-Pädagogin Telefon: (02 61) 1 39 06-2 17 Telefax: (02 61) 1 39 06-2 90 e-mail: heusslein@caritas-koblenz.de