DURCHMESSERLINIE ZÜRICH NACHHALTIGE INGENIEURBAUKUNST 14. Januar 2016 Martin Bachmann Pöyry Schweiz AG
INHALT Projektübersicht Durchmesserlinie Tiefbahnhof Löwenstrasse, Herausforderungen bei der Ausführung Nachhaltigkeit Schlussbemerkung 2
PROJEKTBETEILIGTE Bauherr: SBB Schweizerische Bundesbahnen AG Planerteam Bahnhof Löwenstrasse und Weinbergtunnel: INGE Zalo (Basler & Hofmann AG, Pöyry Schweiz AG, SNZ AG) Planerleistungen INGE Zalo: UVP / UVB Gesamtleitung nach SIA 103 SIA Phasen 31-53 Rohbau SIA Phasen 31-53 Brandlüftung Martin Bachmann: Pöyry Schweiz AG, Gesamtprojektleiter Stv. Bhf. Löwenstrasse 3
PROJEKTÜBERSICHT Durchmesserlinie Zürich Gesamtlänge 9.6 km Durchgehende West-Ost-Verbindung 4 Abschnitte Letzigraben- / Kohlendreieckbrücke Bahnhof Löwenstrasse Weinbergtunnel Einbindung Oerlikon Planung 1999-2006 Baubeginn Sept. 2007 Teil-IBN Juni 2014 IBN Dez. 2015 Gesamtkosten CHF 2.031 Mia. (Stand Sept. 2008) 4
PROJEKTÜBERSICHT Tiefbahnhof Löwenstrasse, Herzstück der Durchmesserlinie 5
PROJEKTÜBERSICHT Bahnhof Löwenstrasse 420 m lange und 13.5 m breite Perrons für S-Bahn und Interregio-Verkehr Komfort: 14 Fahrtreppen und 3 m breite Treppenaufgänge Querschnitt Längsschnitt 6
PROJEKTÜBERSICHT Bahnhof Löwenstrasse, Erweiterung Kommerzflächen 7
HERAUSFORDERUNGEN BEI DER AUSFÜHRUNG Bauen im innerstädtischen Bereich Aufrechterhaltung innerstädtischer Verkehrsknotenpunkte Erschwerte Randbedingungen für Baulogistik und Materialbewirtschaftung 8
HERAUSFORDERUNGEN BEI DER AUSFÜHRUNG Bauen unter Betrieb Bahnbetrieb permanent aufrecht zu erhalten Keine Gleissperrungen möglich Aushub und Betonbau unterhalb von Hilfsbrücken Betonbau bei laufenden Bahnhofsbetrieb 9
HERAUSFORDERUNGEN BEI DER AUSFÜHRUNG Bauen im Grundwasser Grossflächige Grundwasserabsenkung (3-4 m) während vier Jahren Zusätzliche Grundwasserabsenkung innerhalb der Baugrube (ca. 8 m) Pumpmenge 12 000 bis 18 000 Liter pro Minute Rückversickerung Absetzbecken Pumpleitung 10
HERAUSFORDERUNGEN BEI DER AUSFÜHRUNG Bauen im Bestand Erstellung des Tiefbahnhofs und dem bestehenden Hauptbahnhof Zürich Denkmalgeschützter Südtrakt Denkmalgeschützte Perronhalle Unterfangung und Erhaltung denkmalgeschützter Bausubstanz Abfangung bestehender Tragwerke Erschwerte Bedingungen bei Spezialtiefbau und Betonbau 11
HERAUSFORDERUNGEN BEI DER AUSFÜHRUNG Hochwasserschutz Sihl Unterquerung der Sihl Enormes Schadenpotential durch Hochwasser Zwei Sihldurchlässe konnten gleichzeitig geschlossen werden Sihldurchlässe, Einsatz von temporären Fluttoren 12
NACHHALTIGKEIT Begründung des Projekts Prognosen für den Personenverkehr bis 2025 im Wirtschaftsraum Zürich (Studie Kanton Zürich): Internationaler Verkehr: + 100% Nationaler Verkehr: + 50% S-Bahn-Verkehr: + 30% 500 000 Passagiere täglich am HB Zürich Millionen Personen pro Jahr (Stand 2000) 1 Million 10 Millionen 30 Millionen 60 Millionen 13
NACHHALTIGKEIT, BETRIEBSZUSTAND Übergeordnet (Ü) Erhöhung der Stabilität des gesamten Bahnnetzes Markante Erweiterung des Fernverkehrs- und S-Bahnangebots im Wirtschaftsraum Zürich Dauerhafte Kapazitätserweiterung Attraktivitätssteigerung SBB Verkehr Begünstigung Umlagerung von Verkehr von der Strasse auf die Bahn Schweizerische Bundesbahnen SBB 14
NACHHALTIGKEIT, BETRIEBSZUSTAND Gesellschaft (G) Objektschutz (denkmalgeschützte Bauten, weitgehende Erhaltung der ursprünglichen Bausubstanz, Bahnlinien und historischen Situation) Hohe architektonische, gestalterische und städtebauliche Qualität (Architekturwettbewerb 2002, Dürig AG) Optimierung Anbindung an die Stadt Zürich und den bestehenden Bahnhof (Passagen Gessnerallee, Sihlquai und Löwenstrasse, Erweiterung Shopville) Treppenaufgang Tiefbahnhof Ruedi Walti Treppenaufgang Perronhalle 15
NACHHALTIGKEIT, BETRIEBSZUSTAND Gesellschaft (G) Ausserbetriebnahme S-Bahnhof Sihlpost Europaallee, über 60 000 m2 Wohn-, Büro- und Gastroflächen Vierspurausbau der Wipkingerlinie hinfällig («Fil Rouge») Flucht- und Rettungskonzept Brandlüftung 16
NACHHALTIGKEIT, BETRIEBSZUSTAND Wirtschaft (W) Gesicherte Finanzierung 2/3 SBB und Bund (Leistungsvereinbarungen, Finöv, Infrastrukturfonds) 1/3 Kanton Zürich Erweiterung der Kommerzflächen RailCity um rund 30% 17
NACHHALTIGKEIT, BETRIEBSZUSTAND Umwelt (U) 60% der Gesamtstrecke unterirdisch Grundwasserdüker, Sicherstellung der Grundwasserzirkulation längs und quer zum Tiefbahnhof Anlageentwässerung durch Versickerung ins Grundwasser Ökologisch Ersatzmassnahmen Lärm- und Erschütterungsschutz (Lärmschutzwände, Feste Fahrbahn, Schallschutzfenster) Verbleibende Umweltbelastungen der DML = umweltverträglich 18
NACHHALTIGKEIT, BAUPHASE Gesellschaft (G) Permanente Aufrechterhaltung der Bahnbetriebs Permanente Aufrechterhaltung des innerstädtischen Verkehrs Gewährleistung der Arbeits- und Personensicherheit (SUVA, SRZ etc.) Umfassendes Überwachungskonzept (Setzungen, Grundwasser, Lärm, Erschütterungen) Architektonische Gestaltung der Baustelleinstallationen und Provisorien 19
NACHHALTIGKEIT, BAUPHASE Umwelt (U) Baulogistik, Materialbewirtschaftung An- und Abtransport von 80% der Massengüter über die Bahn (Minimierung der LKW-Transporte im Stadtzentrum) Unter- und oberirdische Förderanlagen für Aushubtransport zur Verladestelle Pumpanlagen für die Versorgung der Baustelle mit Ortbeton Hauptinstallationsplatz, Gleisanschluss Schweizerische Bundesbahnen SBB Bahnverladeanlage Aushub 20
NACHHALTIGKEIT, BAUPHASE Umwelt (U) Umweltbaubegleitung (UBB) zur Kontrolle der Massnahmen und Einhaltung der Anforderungen Lärm, Staub, Erschütterungen, Emissionen Lärmzeitfenster für lärmintensive Arbeiten Staubdichte und schalldämmende Bauwände Baumaterialien Einsatz umweltschonender Zusatzmittel bei Bauteilen im Grundwasser und in Sihl (z.b. Stützflüssigkeit Schlitzwände, Injektionsgut Jetting) Boden Umfangreiche Bodenschutzmassnahmen Fachgerechte Entsorgung von belastetem Aushub 21
SCHLUSSBEMERKUNG Die Durchmesserlinie ist in vielerlei Hinsicht ein nachhaltiges Infrastrukturbauwerk Ein systematischer Ansatz für die Planung und Realisierung nachhaltiger Bauwerke : Unterstützt den Auftraggeber bei der Projektdefinition, bei der Beschaffung der Planer und bei der Definition des Leistungsumfangs Unterstützt den Planer bei der Angebotsbearbeitung sowie bei der Planung und Projektierung Schafft eine einheitliche Grundlage für eine verbindliche und eindeutige Vereinbarung der zu erbringenden Leistungen Aus Sicht des Planers ist die Einführung der SIA 112/2 begrüssenswert 22
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT! KONTAKT: MARTIN BACHMANN Abteilungsleiter Pöyry Schweiz AG, Herostrasse 12, 8048 Zürich martin.o.bachmann@poyry.com +41 76 356 22 18 COPYRIGHT PÖYRY 23