Online-Prävention substanzbezogener Störungen bei Studierenden

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Transkript:

Online-Prävention substanzbezogener Störungen bei Studierenden Prof. Dr. Marion Laging Prof. Dr. Thomas Heidenreich Studierende und Substanzkonsum: Neue Präventionsansätze wirken! Berlin, 14. Dezember 2015

Überblick 1. Projektansatz und -konzept 2. Ergebnisse a) Adaptation von echeckup TO GO (kurz: echug) b) Peer-Berater*innen-Ausbildung c) Wirkungsevaluation von echug-d 3. Zusammenfassung und Ausblick 2

1) Projektansatz und -konzept Das Projektkonzept basiert auf einer Verzahnung von Online- und Offline-Angeboten im Setting Hochschule als Pilot Prävention des riskanten Alkoholkonsums durch ein Online-Angebot für Studierende Online-Präventionsprogramm: echeckup TO GO-Alkohol Ansprache von und Beratung für Studierende Outreach-Aktivitäten (Peerberater*innen-Aktionen auf dem Campus zur Kommunikation der Problematik eines riskanten Alkoholkonsums und Bewerbung der Online-Angebote) Vermittlung ins Beratungsnetzwerk (Sucht-Beratungsstellen) 3

1) Projektkonzept Hochschulintern: Zentrale Studienberatung (Beratung und Online-Forum), Hochschulsport, Hochschulseelsorge Beratungsnetzwerk Hochschulextern: Psychosoziale Beratungsstellen des Landkreises; Psychologische Beratungsstellen des Studierendwerkes Online-Präventionsprogramm - anonym - in sich abgeschlossen - vollautomatisch echeckup TO GO Alkohol angepasst auf die Curricular verankertes Ausbildungskonzept Peerberaterinnen & Peerberater aktive Ansprache anderer Studierender auf dem Campus 4

Überblick 1. Projektansatz und -konzept 2. Ergebnisse a) Adaptation von echeckup TO GO (kurz: echug) b) Peer-Berater*innen-Ausbildung c) Wirkungsevaluation von echug-d 3. Zusammenfassung und Ausblick 5

2a) Adaptation von echug Das Online-Präventionsprogramm echeckup TO GO- Alcohol wurde von der San Diego State University Research Foundation entwickelt und wird von dieser betreut. wird in den USA an mehr als 600 Institutionen eingesetzt und stand seit Projektbeginn in der englischen Version zur Verfügung. 6

Anwendung von echug in den USA Quelle: http://www.niaaa.nih.gov/news-events/news-releases/nih-releases-comprehensive-resource-help-address-college-drinking und http://www.collegedrinkingprevention.gov/collegeaim/resources/niaaa_college_matrix_booklet.pdf 7

Anwendung von echug in den USA Das Setting der San Diego State University (u.a.): Alkoholkonsum unter 21 Jahren ist in den USA verboten Größtenteils leben die Studierenden auf dem Campus (verpflichtend für Studierende in den ersten Semestern) Verstöße gegen die Hausordnung werden von der Campus- Police verfolgt Die Universität ist verantwortlich und übernimmt eine fürsorgende Rolle gegenüber ihren Studierenden 8

Anwendung von echug in den USA Das Setting der San Diego State University (u.a.): Für alle Probleme der Studierenden stehen mehrere psychologische Psychotherapeuten zur telefonischen Beratung zur Verfügung Die Feedbackberichte von echug werden ggfls. in Einzelbzw. Gruppensitzungen besprochen Für Erstsemester und Studierende mit Auflage ist eine Durchführung von echug verpflichtend 9

Inhalte von echug Personalisiertes Feedback Quantität des Alkoholkonsums (typische Woche & Monat) BAK (maximale und durchschnittliche) Kosten für Alkohol im Jahr Aufnahme an Kalorien durch alkoholische Getränke Tabakkonsum & Risiko der Wechselwirkung von Alkohol und Medikamenten Gegenüberstellung des eigenen Alkoholkonsums mit durchschnittlichen Trinknormen Strategievermittlung zur Konsumreduktion Gegenüberstellung von Lebenszielen und negativen Erfahrungen mit Alkohol 10

Inhalt von echug: Besonderheiten Anonym durchführbar (mittels zufälliger ID) Ein in sich abgeschlossenes Präventionsprogramm Berichte können über die ID erneuten aufgerufen werden Nutzer*innen können unter Ihrer ID echug mehrmals ausführen. können somit Ihre Entwicklungen nachvollziehen. Gezielte Nennung lokaler Beratungsangebote Jede lizenzierte Hochschule kann echug anpassen: Hochschullayout Beratungsnetzwerk und Ansprechpartner Trinknormen 11

2a) Adaptation von echug-d Eine Adaptation von echug-d bedeutet somit nicht nur eine Übersetzung seiner Texte und Maße ins Deutsche: Inhalte: echug-d muss zur Lebenswelt deutschsprachiger Studierender passen. Die Einbettung des Programmes muss den unterschiedlichen Settings angepasst werden: Zugang / Bewerbung: Im Gegensatz zur teilweise verpflichtenden Durchführung (San Diego) müssen neue Wege entwickelt werden (-> aktive Ansprache der Studierenden). Weiterarbeit: Das (nachgehende) Beratungsnetzwerk ist auf die Möglichkeiten des Standortes abzustimmen. 12

2a) Adaptation von echug-d Die Adaptation erfolgte in Zusammenarbeit mit Studierenden: Vorstudie (Oktober 2013) U.a. zur Daten-Hinterlegung für Trinknormen Fokusgruppen (Februar 2014) An fünf Standorten: Universität Stuttgart, Universität Tübingen, Flandernstraße, Stadtmitte, DHBW Stuttgart Generelles Feedback zum Programm und Verbesserungsmöglichkeiten 13

2a) Adaptation von echug-d Fokusgruppenergebnisse, u.a.: Die Trinkerfassung wird als schwierig beschrieben, die Akzeptanz des Feedbacks scheint davon abhängig zu sein. Entwicklung, Evaluierung und Implementierung einer optionalen Trinkerfassung in echug-d. Wenig-Trinkende wurden in ihrem Verhalten nicht ausreichend bestärkt. Anpassung des Feedbacks zur Veränderungsbereitschaft ein geringer Konsum muss nicht geändert werden. Die Transparenz der Daten sollte hoch sein. Einfügen weiterer Quellen und Hinweise zur Notwendigkeit bestimmter Fragen. 14

2b) Peerberatung - HS Esslingen Durchführung von Vermittlung in das Beratungsnetzwerk Outreach- Aktionen Peer- BeraterInnen der Hochschule Esslingen Bewerbung von / Feedback zu echug-d 15

2b) Peerberatung - HS Esslingen Ausbildungs- und Begleitkonzept Basiskurs Angebot in jedem Semester für alle Studierende der Fakultät Curriculare Verankerung im Wahl- Pflicht-Studium (3 SWS, 45 h) Inhalte: motivierende Gesprächsführung, Funktionsweise und Inhalt von echeckup TO GO; Daten und Fakten zum Substanzkonsum unter Studierenden, Transtheoretisches Modell der Verhaltensänderung, Personalisiertes Feedback, Harm Reduction, Selbstreflexion Entwicklung und Erprobung von Outreach-Aktionen Voraussetzung für einen dauerhaften Einsatz als Peerberater*in Aufbau- und Begleitkurs Angebot in jedem Semester, Teilnahmevoraussetzung: Basiskurs Curriculare Verankerung im Wahl- Pflicht-Studium (2 SWS, 30 h) Inhalte: Planung, Anleitung, Durchführung und Coaching bei und von Outreachs, Online-Beratung und Workshops; Aufbau und Pflege des Beratungsnetzwerkes für Studierende der HS Esslingen Bietet pädagogisch Interessierten in den Bereichen der Erwachsenenbildung und Präventionsarbeit die Möglichkeit sich selbst mit einem innovativen Ansatz zu erproben und Praxiserfahrungen zu sammeln Zertifizierung der Tätigkeit 16

2b) Peerberatung - HS Esslingen Outreach-Aktionen Originelle und niedrigschwellige Aktionen auf dem Campus zur Kommunikation des Themas und Bewerbung von echug-d. Hohe Akzeptanz und Attraktivität bei den Peerberater*innen; sehr gute Resonanz durch die angesprochenen Studierenden. Ansprache der Studierenden durch die Peers erfolgt nicht konfrontativ, sondern auf Augenhöhe. Entwicklung von Materialien Entwicklung der Methoden und Info-Materialien durch die Peerberater*innen. 17

2b) Peerberatung - HS Esslingen: Beratungsnetzwerk Ziel: Die Peerberater*innen vermitteln bei Bedarf Studierende an eine passende Beratungsstelle. Verknüpfung zwischen Peerberater*innen und Beratungsstellen, die Peers tauschen sich zu den unterschiedlichen Beratungsangeboten aus: Zentrale Studienberatung (Online-Forum, Beratung) Psychologische Beratungsstellen für Familie und Jugend in Esslingen und Nürtingen Jugend- und Drogenberatung Esslingen und Stuttgart Studierendenwerk Stuttgart 18

2c) Wirkungsevaluation von echug-d Randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) zur Evaluation von echug-d: 1. April bis November 2014, Online-RCT an der: 2. Mai 2015 bis Dezember 2015, Online-RCTs an der: Universität Stuttgart Universität Tübingen Universität Ulm 19

2c) Wirkungsevaluation von echug-d Zu den durchgeführten RCTs: Ethikvotum der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), jeweils für die RCTs an anderen Hochschulen und für die Evaluation im eigenen Hause Enge Zusammenarbeit mit dem Datenschutzbeauftragten der Design der RCTs nach CONSORT-Statement RCTs an anderen Hochschulen bei clinicaltrials.gov registriert 20

2c) Wirkungsevaluation von echug-d Online-RCTs an den Universitäten Stuttgart, Tübingen und Ulm (Mai Dezember 2015): Sicherstellung größtmöglicher Anonymität: Studienteilnehmende erhalten eine zufällige 20-stellige persönliche Identifikationsnummer Eintrag einer beliebigen E-Mail-Adresse zwecks Informationsübermittlung im Fortlauf der Studie Keine Verknüpfung der E-Mail-Adressen mit PINn Keine Speicherung von Namen oder anderen Studienteilnehmenden direkt identifizierbaren Variablen Intention: Steigerung der Teilnahmebereitschaft Verringerung sozial erwünschten Antwortverhaltens 21

2c) Wirkungsevaluation von echug-d Einfache Studieneinladung über die E-Mail-Verteiler der: Universität Stuttgart (alle) Universität Tübingen (alle) Universität Ulm (2.000 zufällig) Randomisierung direkt nach Einwilligung in die Studienbedingungen: Assessment Only- vs. echug-gruppe echug-gruppe unterscheidet sich lediglich darin, dass diese nach dem Assessment einen Link zum Programm echeckup TO GO-Alkohol erhält. 22

3. Zusammenfassung Mit echug-d liegt ein auf die Lebenswelt Studierender zugeschnittenes Online-Präventionsprogramm für den deutschsprachigen Raum vor. Bereits mit dieser sehr ökonomischen Intervention lassen sich Effekte bezogen auf High-Risk-Population und Gesamtgruppe erzielen - zusätzlich eignet sich echug-d zur Unterstützung individueller Beratungen. Die Ausbildung und der Einsatz von studentischen Peer- Berater*innen zeigte sich als eine wichtige Komponente, um einen riskanten Alkoholkonsum im Setting Hochschule zu thematisieren. 23

3. Ausblick: Nachhaltigkeit und Dissemination Eine Implementierung von Präventionsangeboten an Hochschulen bedeutet Veränderungen im Setting. Für eine nachhaltige Verbreitung wirksamer Maßnahmen muss die Dissemination proaktiv angestoßen werden. Für die Implementierung von Präventionsangeboten müssen diese auf die jeweiligen Bedingungen zugeschnitten werden. Die Hochschulen sollten bei der Implementierung begleitet werden. Durch eine Verknüpfung der im Rahmen dieser Förderlinie entwickelten Angebote und einer gemeinsamen Bewerbung können zusätzliche Synergien erzeugt werden. 24

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Leitung des Forschungsprojektes: Prof. Dr. Marion Laging Prof. Dr. Thomas Heidenreich Wissenschaftliche Mitarbeiter: Michael Braun, M.A. Thomas Ganz, Dipl.-Psych. 25