Bundesländer-Ranking. Bundesländer im Vergleich: Wer wirtschaftet am besten?

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Transkript:

Bundesländer im Vergleich: Wer wirtschaftet am besten? Studie der IW Consult GmbH und der GWS GmbH in Zusammenarbeit mit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und der Wirtschaftswoche Köln, Oktober 2005

Ansprechpartner für die Inhalte: Für die IW Consult GmbH Dr. Karl Lichtblau Sprecher der Geschäftsführung E-Mail: lichtblau@iwkoeln.de Tel. (0221) 4981-759 http://www.iwconsult.de Für die GWS GmbH Prof. Dr. Bernd Meyer Geschäftsführer E-Mail: meyer@gws-os.de Tel. (0541) 40933-14 http://www.gws-os.de Oktober 2005 Seite 2 von 31

Gliederung 1. Ziel der Studie... 4 1.1 Das Dynamik-Ranking... 4 1.2 Nachgeordnete Rankings... 4 2. Sachsen klarer Sieger im Dynamik-Ranking... 4 2.1 Gesamtergebnis Dynamik-Ranking... 4 2.2 Kurzer Überblick über die Methode... 6 2.3 Einzelergebnisse Dynamik-Ranking... 7 3. Nachgeordnete Rankings: Bestandsranking 2004 und Prognoseranking 2006... 12 4. Methode... 17 4.1 Grundsatzentscheidung: Indikator = Einflussfaktor + Zielgröße... 17 4.2 Datengrundlage... 18 4.3 Aufbau des Indexes... 18 4.4 Gewichtung... 20 4.5 Standardisierung und Berechnung... 23 4.6 Methodik Dynamik-Ranking... 23 4.7 Methodik Prognose-Ranking... 24 Oktober 2005 Seite 3 von 31

1. Ziel der Studie 1.1 Das Dynamik-Ranking Bereits zum dritten Mal führen die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und die IW Consult GmbH in Zusammenarbeit mit der GWS GmbH eine umfassende Vergleichsstudie der 16 Bundesländer durch. Der Schwerpunkt der empirischen Studie ist die wirtschaftliche Entwicklung und die Veränderung der politischen Rahmenbedingungen in den Bundesländern. Die zentrale Frage der Studie ist, welches Bundesland in den letzten Jahren die größte wirtschaftliche Dynamik aufweist. Auf Basis der Ergebnisse wird der Ministerpräsident des Jahres gekürt, der in den letzten Jahren die größten Verbesserungen für sein Bundesland erzielt hat. Der Sieger ist wie bereits im letzten Jahr Sachsen. Das Dynamik-Ranking stellt auf die Performance der Bundesländer ab, das heißt auf die Entwicklung in den Jahren 2002 bis 2004. Es ist damit unerheblich, wie hoch z. B. die aktuelle Arbeitslosenquote ist. Entscheidend ist, wie sie sich in den letzten Jahren entwickelt hat. Damit haben auch Bundesländer mit einer schwächeren Ausgangslage die Chance, einen Spitzenplatz zu erreichen. 1.2 Nachgeordnete Rankings Neben dem Dynamik-Ranking wird auch ein klassisches Bestandsranking ermittelt, in das die aktuellen Bestandsgrößen wie z. B. die aktuelle Arbeitslosenquote einfließen. Diese Niveaugrößen beziehen sich auf das Jahr 2004 bzw. auf den aktuell verfügbaren Wert. Sieger im Bestandsranking ist Bayern. Neben dem Dynamik- und dem Bestandsranking umfasst der Bundesländervergleich zusätzlich ein Prognoseranking, das das Bestandsranking mit Hilfe ausgewählter Indikatoren auf das Jahr 2006 fortschreibt (Kapitel 3). Es basiert auf dem Bundesländer-Modell der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS), das auf dem Simulations- und Prognosemodell INFORGE beruht und im Auftrag des IAB (Koller et al., 2003; Distelkamp et al., 2003) entwickelt wurde. Sieger des Prognoserankings ist Bayern. 2. Sachsen klarer Sieger im Dynamik-Ranking 2.1 Gesamtergebnis Dynamik-Ranking Der Sieger des Dynamik-Rankings ist Sachsen. Georg Milbradt wird damit zum zweiten Mal zum Ministerpräsidenten des Jahres gekürt. Sachsen hat sowohl in den Bereichen Arbeitsmarkt, Wohlstand und Struktur von allen Bundesländern die beste Entwicklung von 2002 bis 2004 aufzuweisen. In den Bereichen Unternehmensperformance (Rang 9) und Standort (Rang 12) schneidet Sachsen nicht so gut ab, diese Entwicklungen werden aber durch die gute Performance in den anderen Bereichen ausgeglichen. Das gute Abschneiden Sachsens wird nicht durch einzelne Teilindikatoren maßgeblich beeinflusst. Würde man z. B. im Bereich Wohlstand auf einen der Indikatoren (Wachstum des Bruttoinlandsprodukts oder der Arbeitsproduktivität) verzichten, läge Sachsen weiterhin auf Platz 1. An dieser Platzierung würde sich auch nichts ändern, wenn nur einer der beiden Ar- Oktober 2005 Seite 4 von 31

beitsmarktindikatoren (Entwicklung der Beschäftigung bzw. der Arbeitslosenquote) in das Ranking einfließen würde. Auch ohne Berücksichtigung der Indikatoren im Bereich Struktur, bei denen Sachsen sich besonders gut entwickelt hat (Schulden, originäre Steuerkraft) behielte Sachsen den ersten Platz. Nach Sachsen hat mit einigem Abstand Rheinland-Pfalz die beste Entwicklung von 2002 bis 2004 aufzuweisen. Auf Platz 3 folgt Niedersachsen (Tabelle 1). Auf den Plätzen 4, 5 und 6 liegen das wirtschaftsstarke Bayern, das Saarland und Hamburg. Tabelle 1 Dynamik-Ranking 2002-2004 Ränge und Punkte nach Bundesländern Punkte Rang Punkte Gesamt Gesamt Standort Struktur Arbeitsmarkt Wohlstand Unternehmensper formance Sachsen 1 62,2 17,3 19,3 14,7 8,4 2,4 Rheinland-Pfalz 2 54,2 16,2 14,6 14,2 8,3 0,8 Niedersachsen 3 53,6 15,4 13,5 15,0 7,3 2,3 Bayern 4 52,8 12,6 15,6 14,4 8,0 2,1 Saarland 5 52,5 17,1 11,5 13,5 8,1 2,4 Hamburg 6 52,1 13,8 10,7 15,5 8,0 4,1 Thüringen 7 52,0 10,1 16,7 15,1 7,8 2,2 Baden-Württemberg 8 51,7 13,6 13,4 15,1 7,4 2,1 Sachsen-Anhalt 9 50,6 10,9 14,9 15,1 7,7 1,9 Schleswig-Holstein 10 49,6 8,5 15,5 14,9 7,3 3,4 Nordrhein-Westfalen 11 49,2 12,4 12,0 15,1 7,0 2,6 Hessen 12 47,5 10,2 12,8 13,8 8,0 2,6 Bremen 13 46,3 14,4 7,2 16,3 6,0 2,4 Brandenburg 14 44,6 9,7 9,5 14,8 7,7 3,0 Berlin 15 44,2 15,5 2,8 16,8 6,2 2,9 Mecklenburg-Vorpommern 16 37,0 2,3 9,9 15,4 6,8 2,6 Mittelwert 50,0 12,5 12,5 15,0 7,5 2,5 Auf den letzten drei Plätzen liegen mit Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern drei ostdeutsche Bundesländer. Im Mittelfeld gibt es allerdings eine Durchmischung von alten und neuen Bundesländern. So liegt z. B. Thüringen auf Platz 7 und damit vor Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Schleswig- Holstein. Im hinteren Mittelfeld liegen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bremen. Unterteilt man die Ergebnisse in die Großraumregionen Nord Süd West Ost, so liegt die Südregion mit den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg und Bayern auf dem ersten Platz im Dynamikranking (Platz 2). Die zweitdynamischste Entwicklung weist die Nordregi- Oktober 2005 Seite 5 von 31

on (Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen) auf, Nordrhein-Westfalen (Region West) liegt auf Platz 3. Obwohl mit Sachsen ein ostdeutsches Bundesland Sieger des Dynamikrankings ist, reicht es für Ostdeutschland insgesamt nur für den vierten Platz. Tabelle 2 Dynamik-Ranking 2002-2004 Ränge und Punkte nach Großraumregionen Rang Punkte Punkte Gesamt Gesamt Wohlstand Standort Struktur Arbeitsmarkt Unternehmensperformance Süd 1 51,7 13,9 13,6 14,2 8,0 2,0 Nord 2 50,4 13,0 11,7 15,4 7,2 3,1 West 3 49,2 12,4 12,0 15,1 7,0 2,6 Ost 4 48,4 11,0 12,2 15,3 7,4 2,5 Erläuterungen: Nord: Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen; Süd: Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Saarland; West: Nordrhein-Westfalen; Ost: Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg 2.2 Kurzer Überblick über die Methode Das Dynamik-Ranking misst die Entwicklung von 2002 bis 2004, bzw. von 2001 bis 2003, falls keine aktuelleren Zahlen vorliegen. Die Entwicklung wird dabei für folgende vier Bereiche untersucht: Wohlstand (Wirtschaftskraft, Produktivität) Arbeitsmarkt (Entwicklung von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit) Standort (Arbeitskosten, Infrastruktur, Humankapital usw.) Struktur (Staat, Wirtschaft, Gesellschaft) Unternehmensperformance (Umsatzrenditen, Eigenkapitalquoten). Die einzelnen Bereiche gehen mit unterschiedlichen Gewichten in das Ranking ein: die Bereiche Wohlstand und Arbeitsmarkt mit je 25 %, Standortfaktoren mit 30 %, Struktur mit 15 % und die Unternehmensperformance mit 5 %. Die Gewichte wurden aus einer Mischung von ökonometrischer Schätzung und Expertensystem ermittelt. Um die Bedeutung der Standortfaktoren festzulegen, wurden z. B. 100 Wirtschaftsförderungsgesellschaften befragt, da die Spezialisten vor Ort am besten beurteilen können, welchen Einfluss die Standortfaktoren haben. Eine ausführlichere Beschreibung der Methodik befindet sich in Kapitel 4. Zwischen Flächenländern und Stadtstaaten bestehen große strukturelle Unterschiede. Da im Dynamik-Ranking nur die kurzfristige Entwicklung zwischen 2002 und 2004 untersucht wird und lediglich Veränderungen bei gegebenen Strukturen berücksichtigt werden, können Flächenländer und Stadtstaaten hier gemeinsam analysiert werden. Anders verhält es sich beim Bestandsranking (siehe Kapitel 3), bei dem eine Niveaubetrachtung des Jahres 2004 vorgenommen wird. Aufgrund der strukturellen Unterschiede zwischen Flächenländern und Stadtstaaten wird das Ranking getrennt nach Flächenländern und Stadtstaaten ausgewiesen. Im Vergleich zum Vorjahresranking wurden im aktuellen Ranking nur marginale Änderungen vorgenommen. Einige wenige Kennziffern wurden hauptsächlich aus Datengründen gegen ähnliche Indikatoren ausgetauscht bzw. weggelassen. Oktober 2005 Seite 6 von 31

2.3 Einzelergebnisse Dynamik-Ranking Sachsen ist Sieger des Dynamik-Rankings und hat seine im Vergleich zu anderen Bundesländern dynamischere Entwicklung auch im Zeitraum von 2002 bis 2004 fortsetzen können. Sachsen liegt damit mit deutlichem Vorsprung vor den westdeutschen Bundesländern Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. Sachsen ist traditionell industriegeprägt und weist eine mittelständische Wirtschaftsstruktur auf. Die Drehscheiben der sächsischen Wirtschaft liegen in Chemnitz, Leipzig und Dresden und der jeweiligen Umgebung, die als Leuchttürme Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung nehmen. Mit der Ansiedlung von Volkswagen, BMW, Porsche und AMD wurden die Automobil- und Mikroelektronikcluster in Sachsen verstärkt. Besonders die Automobilindustrie ist in Sachsen stark vernetzt: mittlerweile arbeiten in Sachsen rund 60.000 Beschäftigte in mehr als 450 Automobil- und Zulieferbetrieben. In der Mikroelektronik sind rund 16.000 Personen beschäftigt (Sachsen LB, 2004a; Sächsische Landeszentrale für Politische Bildung, 2005). Neben der Wirtschaftsstruktur und den zahlreichen Netzwerken und Kooperationen in der Region tragen auch die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik und die solide Finanzpolitik Sachsens dazu bei, die Wettbewerbsvorteile des Bundeslandes zu sichern. Im Folgenden werden aufgeteilt nach den fünf Bereichen die wichtigsten Ergebnisse des Dynamik- Rankings dargestellt. Wohlstand Im Bereich Wohlstand hat sich Sachsen im Zeitraum von 2002 bis 2004 von allen Bundesländern am besten entwickelt. Auch in zwei weiteren ostdeutschen Bundesländern ist die Entwicklung der Wirtschaftskraft gut verlaufen. So sind unter den fünf best Platzierten auch Thüringen (Platz 2) und Sachsen-Anhalt (Platz 5) zu finden. Thüringen liegt damit noch vor den westdeutschen Bundesländern Bayern und Schleswig-Holstein. Die übrigen ostdeutschen Bundesländer liegen dagegen auf hinteren Plätzen. So liegt Berlin auf dem letzten Platz, Brandenburg auf Platz 14 und Mecklenburg-Vorpommern auf Platz 13. Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern schneiden damit noch besser ab als Bremen, das auf dem 15. Platz zu finden ist. Oktober 2005 Seite 7 von 31

Was sind die Gründe für das gute Abschneiden Sachsens? Das reale Bruttoinlandsprodukt ist in Sachsen von 2002 bis 2004 um 3,3 % gestiegen. Das ist der stärkste Anstieg unter allen Bundesländern. Im Durchschnitt der Bundesländer betrug der Anstieg dagegen nur 1,2 %; in Berlin, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern ist das Bruttoinlandsprodukt sogar gesunken. Das Wirtschaftswachstum ist in Sachsen in erster Linie auf das Produzierende Gewerbe zurückzuführen. Die reale Bruttowertschöpfung stieg hier im Zeitraum von 2002 bis 2004 mit +3,9 % deutlich stärker als im Bundesdurchschnitt (+2,0 %). Im Dienstleistungsgewerbe war der Anstieg dagegen etwas unterdurchschnittlich. Die Stärke des Produzierenden Sektors in Sachsen hat damit maßgeblich zum Wachstum der Wirtschaftskraft Sachsens beigetragen. Die gute Entwicklung der Wirtschaftskraft wurde sicherlich auch durch die solide und angebotsorientierte Haushaltspolitik Sachsens begünstigt. So hat der Freistaat die im Vergleich zu anderen Bundesländern bereits hohe staatliche Investitionsquote von 2002 bis 2004 noch weiter leicht erhöht. Sachsen hat auch bei der Arbeitsproduktivität (Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen) den stärksten Anstieg zu verzeichnen. Sie ist von 2002 bis 2004 um 3,7 % gestiegen, während der Anstieg im Durchschnitt aller Bundesländer nur bei 2,0 % lag. Zurückzuführen ist dieser Anstieg in erster Linie auf das verhältnismäßig starke Wachstum des Bruttoinlandsprodukts. Die Erwerbstätigenzahl ist im gleichen Zeitraum zwar gesunken, aber weniger stark als in den meisten anderen Bundesländern. Neben Sachsen weist Thüringen die zweitbeste Entwicklung der Wohlstandsindikatoren auf. Dies ist in erster Linie auf das gute Produktivitätswachstum in Thüringen zurückzuführen. Mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts je Einwohner von 3,6 % liegt Thüringen auf Platz 2 aller Bundesländer. Diese gute Entwicklung basiert jedoch überwiegend auf einem überdurchschnittlichen Rückgang der Erwerbstätigenzahl. Auf dem dritten Platz beim Wohlstand liegt das wirtschaftsstarke Bayern, das das zweithöchste Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (+2,1 %) zu verzeichnen hat. Das ebenfalls im Bestandsranking sehr erfolgreiche Baden-Württemberg landet bei der Entwicklung der Wohlstandsindikatoren dagegen nur im Mittelfeld und ruht sich damit auf hohem Niveau aus im Bestandsranking belegt es bei den Wohlstandsindikatoren Platz 2. Auf dem letzten Platz liegt Berlin. Hier sind sowohl das Bruttoinlandsprodukt als auch die Arbeitsproduktivität rückläufig (jeweils -1,2 %). Im Durchschnitt aller Bundesländer haben sich diese beiden Größen jedoch von 2002 bis 2004 positiv entwickelt. Der Rückgang der Produktivität beruht in Berlin ausschließlich auf dem gesunkenen Bruttoinlandsprodukt, da die Zahl der Erwerbstätigen konstant geblieben ist. Von den westdeutschen Bundesländern weist Bremen (Platz 15) die schlechteste Platzierung auf. Sowohl das Bruttoinlandsprodukt (-0,1 %) als auch die Arbeitsproduktivität (+0,2 %) haben im Zeitraum von 2002 bis 2004 stagniert. Arbeitsmarkt Sachsen schneidet auch bei der Entwicklung der Arbeitsmarktindikatoren als bestes Bundesland ab. Auf den Plätzen zwei und drei landen das Saarland und Rheinland-Pfalz. Auf den hinteren Plätzen befinden sich überwiegend ostdeutsche Bundesländer, aber auch Schleswig-Holstein. So liegt Mecklenburg-Vorpommern auf dem letzten Platz hinter Schleswig-Holstein und Brandenburg. Thüringen, das bei der Entwicklung der Wohlstandsindikatoren Platz 2 erreichen konnte, liegt beim Arbeitsmarkt nur auf dem 13. Rang. Oktober 2005 Seite 8 von 31

Von den ostdeutschen Bundesländern weist neben Sachsen auch Berlin eine recht gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt auf, was zu Platz 4 für Berlin führte. Bayern und Baden-Württemberg, die best Platzierten des Bestandsrankings, weisen auf dem Arbeitsmarkt nur eine durchschnittliche Entwicklung auf, belegen aber in der Niveau-Betrachtung weiterhin die ersten beiden Plätze bei den Arbeitsmarktindikatoren. Warum erreicht Sachsen den ersten Platz bei der Entwicklung der Arbeitsmarktindikatoren? Sachsen ist das einzige Land, in dem die Arbeitslosenquote von 2002 bis 2004 allerdings auf hohem Niveau stagniert hat. In allen anderen Bundesländern ist die Arbeitslosenquote gestiegen. In Mecklenburg-Vorpommern, das im Jahr 2002 ebenso wie Sachsen-Anhalt eine noch höhere Arbeitslosenquote als Sachsen aufwies, ist die Arbeitslosigkeit dagegen weiter deutlich gestiegen. Die Stagnation der Arbeitslosenquote wird in Sachsen begleitet von einem Rückgang der Unternehmensinsolvenzen und einem Anstieg der Eigenkapitalquote. Parallel zur stagnierenden Arbeitslosenquote hat auch die Zahl der Erwerbstätigen zwischen 2002 und 2004 in Sachsen fast stagniert. Sachsen hat hier ebenso wie das Saarland nur einen leichten Beschäftigungsrückgang in Höhe von -0,4 % zu verzeichnen. Eine bessere Entwicklung weisen nur Berlin, Rheinland-Pfalz (+/-0 %) und Bremen (-0,2 %) auf. Im Bereich Arbeitsmarkt hat sich neben Sachsen auch das Saarland gut entwickelt. Es erreicht Platz 2. Im Saarland haben ähnlich wie in Sachsen sowohl die Arbeitslosenquote (+0,1 %) als auch die Beschäftigungsentwicklung (-0,4 %) fast stagniert. Auch Rheinland-Pfalz hat sich auf dem Arbeitsmarkt besser als die meisten Bundesländer entwickelt (Platz 3). Gemeinsam mit Berlin ist Rheinland-Pfalz das einzige Bundesland, in dem die Beschäftigtenzahl von 2002 bis 2004 nicht zurückgegangen ist, sondern stagniert hat. Auch die Arbeitslosenquote ist von vergleichsweise eher geringem Niveau aus nur um 0,5 Prozentpunkte angestiegen (Platz 4). Damit fiel der Anstieg geringer aus als in Bayern und Baden-Württemberg, die traditionell durch eine gute Arbeitsmarktlage gekennzeichnet sind. Auf dem letzten Platz bei der Arbeitsmarktentwicklung landet Mecklenburg-Vorpommern. Dieses Bundesland verzeichnet mit +1,9 % den höchsten Anstieg der Arbeitslosenquote und parallel dazu den stärksten Beschäftigungsrückgang (-2,6 %) aller Bundesländer. Standort Bei der Entwicklung der Standortqualität ist Sachsen im Wachstum zurückgefallen und erreicht hier nur Platz 12 vor Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland. Die Entwicklung ist in diesem Bereich in allen ostdeutschen Bundesländern besser verlaufen als in Sachsen. Dennoch weist Sachsen im Bestandsranking mit Platz 5 die beste Platzierung aller ostdeutschen Bundesländer im Bereich Standort auf. Am dynamischsten hat sich Berlin im Bereich Standort entwickelt gefolgt von den Stadtstaaten Bremen und Hamburg. Dass Sachsen im Bereich Standort nur Platz 12 erreicht, liegt unter anderem an den gestiegenen Kosten: Die Arbeitskosten (Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer) sind in Sachsen so stark gestiegen wie in keinem anderen Bundesland. Von 2002 bis 2004 betrug der Anstieg +2,5 % im Durchschnitt aller Bundesländer dagegen nur +1,6 %. Anstiege von 2 % und mehr gab es sonst nur in Sachsen-Anhalt, im Saarland, in Bayern und in Baden-Württemberg. Absolut gesehen sind die Arbeitskosten in Sachsen aber immer noch niedriger als in den alten Bundes- Oktober 2005 Seite 9 von 31

ländern. Im Vergleich zu den ostdeutschen Flächenländern hat Sachsen hinter Branchenburg jedoch die vergleichsweise höchsten Arbeitskosten. Auch die Gewerbesteuerhebesätze sind in Sachsen verhältnismäßig stark gestiegen (+6 Prozentpunkte). Nur in Brandenburg (+24 Prozentpunkte) und in Nordrhein-Westfalen (+8 Prozentpunkte) gab es noch höhere Anstiege. Auch absolut betrachtet weist Sachsen relativ hohe Gewerbesteuerhebesätze auf nur in Bremen, Nordrhein-Westfalen und Hamburg sind sie noch höher als in Sachsen. Gute Entwicklungen gab es in Sachsen hingegen vor allem im Bildungsbereich. Die bereits günstige Schüler-Lehrer-Relation hat sich von allen Bundesländern am besten entwickelt. Auf einen Lehrer kommen im Jahr 2003 statistisch 1,9 Schüler weniger als im Jahr 2001. Die Verbesserung dieser Relation ist allerdings in erster Linie auf einen Rückgang der Schülerzahlen (-20 %) zurückzuführen; die Zahl der Lehrer ist im gleichen Zeitraum um 8,6 % zurückgegangen. Die Zahl der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss ist von 2001 bis 2003 um 1,1 Prozentpunkte zurückgegangen im Durchschnitt der Bundesländer betrug der Rückgang nur 0,5 Prozentpunkte. Stärkere Rückgänge gibt es nur in Bayern (-1,4 Prozentpunkte) und in Thüringen (-3,1 Prozentpunkte). Der Anteil der Hochschulabsolventen an den 25-40jährigen ist in Sachsen um 0,2 Prozentpunkte gestiegen. Höher war der Anstieg nur in den Stadtstaaten Hamburg und Berlin (je +0,3 Prozentpunkte). Diesen positiven Entwicklungen im Bildungsbereich stehen jedoch auch weniger dynamische Entwicklungen bei der Studienberechtigtenquote und den Bildungsausgaben gegenüber. Die Studienberechtigtenquote ist in Sachsen um 0,7 Prozentpunkte im Zeitraum von 2001 bis 2003 gesunken (Platz 14), im Durchschnitt aller Bundesländer ist sie dagegen um 1,2 Prozentpunkte gestiegen. Die Bildungsausgaben sind in Sachsen um 3 Euro je Einwohner von 2001 bis 2003 gesunken (Platz 12), während sie im Durchschnitt der Bundesländer um 12 Euro je Einwohner gestiegen sind. Struktur Sachsen ist nicht nur der Sieger bei der Entwicklung der Arbeitsmarkt- und Wohlstandsindikatoren, sondern auch bei der Entwicklung der Strukturindikatoren. Aber auch Rheinland-Pfalz (Platz 2) und das Saarland (Platz 3) haben sich hier gut entwickelt. Auf dem letzten Platz liegt Bremen vor Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Sachsen ist damit mit Abstand das beste ostdeutsche Bundesland. Die übrigen ostdeutschen Bundesländer liegen im Mittelfeld: Thüringen auf Platz 7 vor Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Auch hier zeigt sich wieder die dynamischere Entwicklung der südlichen ostdeutschen Länder, während Mecklenburg-Vorpommern und Berlin auf hinteren Plätzen zu finden sind. Sachsen punktet bei der Entwicklung der Strukturindikatoren vor allem durch folgende Einzelentwicklungen: Moderater Schuldenanstieg: Die solide Haushaltspolitik Sachsens zeigt sich in einem vergleichsweise moderaten Anstieg der Schulden von Land und Gemeinden. Mit einem Schuldenanstieg von 262 Euro je Einwohner ist dies der geringste Anstieg aller Bundesländer; im Durchschnitt aller Bundesländer liegt der Anstieg bei 978 Euro. Die Haushaltspolitik lässt damit Handlungsspielräume offen, die der Freistaat z. B. dazu nutzt, um die Investitionen zu erhöhen. Die bereits im Jahr 2002 hohe öffentliche Investitionsquote ist bis zum Jahr 2004 erneut leicht gestiegen, während sie im Durchschnitt der Bundesländer rückläufig war. Die solide Oktober 2005 Seite 10 von 31

Haushaltspolitik soll auch zukünftig mit dem Ziel fortgeführt werden, den Haushalt bis 2009 auszugleichen (Bertelsmann-Stiftung, 2005, 184). Originäre Steuerkraft: Parallel zum moderaten Schuldenanstieg ist die Steuerkraft (vor Länderfinanzausgleich) in Sachsen stärker gestiegen als in den meisten anderen Bundesländern. Nur in Hamburg ist der Anstieg höher. Standorteffekt: die um Wachstums- und Struktureffekte bereinigte Beschäftigungsentwicklung ist besser verlaufen als in allen anderen Bundesländern. Dies spricht für eine im Vergleich mit den anderen Bundesländern bessere Qualität der Standortpolitik. Trotz der dynamischen Entwicklung vieler Strukturindikatoren hat sich Sachsen bei den Strukturindikatoren Gründungsintensität und Sozial- und Arbeitslosenhilfeempfängern nicht so gut entwickelt. Die Zahl der Gründungen je 10.000 Erwerbsfähige ist von 2001 bis 2003 um 1,4 zurückgegangen, während sie im Durchschnitt aller Bundesländer um 0,5 gestiegen ist. Damit belegt Sachsen hier nur Platz 14. Denselben Platz belegt Sachsen auch mit einem vergleichsweise hohen Anstieg der Sozialhilfeund Arbeitslosenhilfeempfänger um 1,8 Personen je 100 Einwohner im Zeitraum von 2001 bis 2003. Nur in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ist der Anstieg noch stärker ausgefallen. Unternehmensperformance Bei der Entwicklung der Unternehmensperformance liegt Sachsen mit Platz 9 im Mittelfeld. Am dynamischsten hat sich in diesem Bereich Hamburg entwickelt gefolgt mit etwas Abstand von Schleswig-Holstein und Brandenburg. Auch Berlin schneidet hier relativ gut ab und belegt den vierten Platz. Auf den hinteren Plätzen sind die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Bayern zu finden. Auch im Mittelfeld gibt es eine Durchmischung von alten und neuen Bundesländern. So liegen im vorderen Mittelfeld Hessen, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland, im hinteren Mittelfeld neben Sachsen die Bundesländer Bremen, Niedersachsen, Thüringen und Baden- Württemberg. Dass Sachsen im Bereich Unternehmensperformance einen Platz im Mittelfeld erreicht, liegt vor allem an der Stagnation der Nettoumsatzrendite, womit Sachsen in diesem Teilbereich auf dem drittletzten Platz vor Bayern und Rheinland-Pfalz landet. Platz 1 belegt hier Hamburg, wo die Nettoumsatzrendite von 2001 bis 2003 um 1,9 Prozentpunkte gestiegen ist. Gute Entwicklungen haben auch die anderen Stadtstaaten zu verzeichnen. So stieg die Umsatzrendite nach Steuern in Berlin um 1,5 Prozentpunkte (Platz 2) und in Bremen um 1,1 Prozentpunkte (Platz 3). Bei der Eigenkapitalquote hat sich Sachsen dagegen besser als bei der Umsatzrendite entwickelt und erreicht hier mit einem Anstieg um 1,5 Prozentpunkte Platz 5. Trotz des Anstiegs der Eigenkapitalausstattung ist die Eigenkapitalquote auch im Jahr 2003 noch relativ niedrig. Sachsen liegt hier im Jahr mit 24 % auf dem vorletzten Platz vor Rheinland-Pfalz. Den höchsten Anstieg der Eigenkapitalquote hat wiederum Hamburg zu verzeichnen, auf dem letzten Platz liegt Rheinland-Pfalz. Die niedrige Eigenkapitalquote Sachsens muss kein Widerspruch zur Innovationsleistung von Unternehmen sein. Das ifo Institut für Wirtschaftsforschung in Dresden ermittelte in einer Befragung von innovierenden Unternehmen, dass 61 Prozent der Unternehmen, die eine Innovation umgesetzt haben, Probleme mit fehlendem Eigenkapital bzw. fehlendem Fremdkapital haben. In Westdeutschland sind es dagegen nur 46 Prozent (Sachsen LB, 2004b). Oktober 2005 Seite 11 von 31

3. Nachgeordnete Rankings: Bestandsranking 2004 und Prognoseranking 2006 Neben dem Dynamik-Ranking umfasst die Studie zwei nachgeordnete Rankings, die sich auf Bestandsgrößen beziehen: Bestandsranking 2004 Prognoseranking 2006. Das Bestandsranking beruht auf den Niveaugrößen des Jahres 2004 bzw. des Jahres 2003, falls keine aktuelleren Zahlen vorliegen. Das Prognoseranking schreibt das Bestandsranking mit Hilfe des Simulations- und Prognosemodells INFORGE für das Jahr 2006 fort. Das Hauptaugenmerk der Studie liegt auf dem im vorangegangenen Kapitel vorgestellten Dynamik- Ranking, das die wirtschaftliche Dynamik der Bundesländer über die erzielten Fortschritte misst. Dennoch ist es interessant zu wissen, welches Bundesland aktuell am wirtschaftsstärksten ist und wie das Ranking voraussichtlich im Jahr 2006 aussehen wird. Hinzu kommt, dass sich das Dynamik-Ranking methodisch aus dem Bestandsranking ableitet. Da sich Flächenländer und Stadtstaaten strukturell voneinander unterscheiden, wird das Bestandsranking getrennt für die Flächenländer und Stadtstaaten ausgewiesen. Flächenländer Sieger des Bestandsrankings ist Bayern, das mit knappem Abstand vor Baden-Württemberg liegt. Auf Platz 3 folgt Hessen. Diese drei Länder bilden die Siegergruppe. Sie liegen in der Regel auch bei den Einzelindikatoren Arbeitsmarkt, Wohlstand, Standort, Struktur und Unternehmensperformance auf den ersten drei Plätzen (Tabelle 3). Die Rangplatzierungen basieren dabei auf einer Punkterechnung. Für die Einzelindikatoren Arbeitsmarkt, Wohlstand, Standort, Struktur und Unternehmensperformance werden Punkte vergeben, die abschließend zur Gesamtpunktzahl addiert werden (Tabelle 3). Im Bestandsranking lässt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen West- und Ostdeutschland erkennen, auch wenn einige ostdeutsche Länder wie Sachsen im Dynamik-Ranking in den letzten zwei Jahren zum Teil gute Erfolge aufweisen konnten. Die westdeutschen Flächenländer liegen auf den Plätzen 1 bis 8, während die ostdeutschen Flächenländer zusammen auf den hinteren Plätzen zu finden sind. Oktober 2005 Seite 12 von 31

Abbildung 1: Ergebnisse des Bestandsrankings (Flächenländer) Aber auch in Westdeutschland lassen sich einige Gruppen identifizieren (Abbildung 1). In der Siegergruppe liegen Bayern und Baden-Württemberg fast gleichauf und Hessen mit ein wenig Abstand dahinter. Der Punktabstand dieser Gruppe zur nächsten Gruppe, die aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland- Pfalz besteht, ist relativ groß. Mit kleinerem Abstand folgt eine Gruppe, in der Niedersachsen, Schleswig-Holstein und das Saarland zu finden sind. Diese drei Bundesländer haben im Ranking eine ähnliche Punktzahl erreicht und liegen auf den hinteren Plätzen der westdeutschen Flächenländer. Mit großem Abstand folgen danach die ostdeutschen Flächenländer. Auch in Ostdeutschland lassen sich die Länder in Gruppen differenzieren. Zu der Siegergruppe des Bestandsrankings in Ostdeutschland gehören Sachsen und Thüringen, wobei Sachsen einen kleinen Vorsprung vor Thüringen hat. Mit etwas Abstand folgt die Gruppe mit den übrigen drei ostdeutschen Flächenländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Innerhalb dieser Gruppe hebt sich Brandenburg mit etwas Vorsprung von Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ab. Oktober 2005 Seite 13 von 31

Tabelle 3 Bestandsranking 2004 und Prognoseranking 2006 Ränge und Punkte nach Bundesländern Gesamt Gesamt Struktur Bestandsranking Prognose Rang Punkte Punkte Rang Arbeitsmarkt Wohlstand Standort Unternehmen Gesamt Flächenländer Bayern 1 65,3 18,1 17,5 17,1 9,8 2,8 2 Baden-Württemberg 2 65,2 18,2 17,5 17,5 8,7 3,2 1 Hessen 3 62,7 15,7 18,2 17,0 9,3 2,5 3 Nordrhein-Westfalen 4 55,0 12,6 16,0 16,4 7,1 2,9 6 Rheinland-Pfalz 5 54,3 15,4 13,3 15,5 8,2 1,9 5 Niedersachsen 6 52,8 13,7 13,0 15,5 8,1 2,6 4 Schleswig-Holstein 7 52,7 14,7 13,7 13,8 6,9 3,6 7 Saarland 8 52,4 12,7 13,2 15,5 7,7 3,2 8 Sachsen 9 41,4 9,0 8,2 15,7 6,7 1,8 9 Thüringen 10 41,3 10,5 7,8 13,5 7,1 2,5 10 Brandenburg 11 39,2 8,9 8,4 13,0 6,5 2,4 11 Sachsen-Anhalt 12 34,7 6,7 8,4 12,4 5,5 1,7 12 Mecklenburg-Vorpommern 13 33,2 6,2 7,3 12,2 6,0 1,5 13 Mittelwert 50,0 12,5 12,5 15,0 7,5 2,5 Stadtstaaten Hamburg 1 60,3 16,9 16,0 15,5 8,5 3,4 1 Bremen 2 49,7 11,9 13,3 15,0 7,6 2,0 2 Berlin 3 39,9 8,7 8,2 14,5 6,4 2,1 3 Mittelwert 50,0 12,5 12,5 15,0 7,5 2,5 Prognose: Im Prognose-Ranking werden Indikatoren zur Wirtschaftskraft und zum Arbeitsmarkt aus dem Jahr 2004 (Istwerte) gegen Prognosewerte des von der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) entwickelten INFORGE-Modells ausgetauscht (für die Methode siehe Abschnitt 4.7). Die Tabelle 4 gibt einen Überblick über die wichtigsten Variablen, für die Daten aus dem Modell abgeleitet werden können. Ausgewiesen sind dort die Veränderungen der Variablen von 2004 bis 2006 in Prozent. Im Prognoseranking ändert sich auf den ersten Blick nur wenig (Tabelle 3). Die aktuelle Siegergruppe der drei Südländer Baden-Württemberg, Bayern und Hessen wird auch in der Prognose weiterhin das Ranking anführen. Die Unterschiede zwischen den beiden Erstplatzierten sind sehr eng, die Prognose sieht aber doch Baden-Württemberg hauchdünn vor Bayern. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt gibt den Ausschlag (Tabelle 4). Überraschungen gibt es aber im vorderen Mittelfeld. Niedersachsen gewinnt zwei Plätze und verbessert sich auf Rang 4. Nordrhein-Westfalen verliert an Anschluss, rutscht zwei Plätze ab und landet nur noch auf Rang 6. Ein wesentlicher Grund liegt in der erwarteten Entwicklung der Erwerbstätigkeit. Während für Niedersachsen ein Zuwachs von 1,5% von 2004 bis 2006 prognostiziert wird, geht die Zahl der Jobs in Nordrhein-Westfalen um 0,3% zurück (Tabelle 4). Das ist zwar immer noch besser als der Durchschnitt, reicht aber nicht aus, um den Platz vier im Bestandsranking verteidigen zu können. Oktober 2005 Seite 14 von 31

Tabelle 4 Entwicklung einiger Kennziffern im Prognose-Ranking 2004-2006 in Prozent; INFORGE-Prognose In Ostdeutschland werden auch weiterhin Thüringen und Sachsen vor den anderen neuen Ländern bleiben. Am Abstand zu den westdeutschen Ländern wird sich wenig ändern. Sachsen-Anhalt holt bei den Pro-Kopf-Indikatoren auf. Das liegt aber auch daran, dass die Bevölkerung überproportional zurückgeht. Verfügbares Einkommen pro Kopf in jeweiligen Preisen Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in jeweiligen Preisen Arbeitsproduktivität Arbeitsplatzversorgung Entwicklung Erwerbstätigkeit Baden-Württemberg 5,0 2,5 1,9 0,0 0,5 Bayern 4,4 3,4 2,3-0,6 0,1 Berlin 2,2 0,2 3,6-3,8-3,2 Brandenburg 6,1 3,5 3,5-2,7-1,7 Bremen 4,0 1,8 3,2-2,0-3,0 Hamburg 4,7 5,4 4,2-1,2-1,0 Hessen 3,8 5,5 3,0-1,5-1,1 Mecklenburg-Vorpommern 6,8 5,8 4,1-1,2-1,4 Niedersachsen 5,9 5,4 1,6 1,2 1,5 Nordrhein-Westfalen 4,7 3,9 1,7-0,2-0,3 Rheinland-Pfalz 4,4 4,8 1,4 0,6 1,3 Saarland 5,0 2,9 0,9 0,7 0,0 Sachsen 4,7 5,6 4,9-2,0-1,9 Sachsen-Anhalt 6,0 6,5 4,5-1,1-1,7 Schleswig-Holstein 4,8 4,8 1,7 0,1 0,5 Thüringen 4,6 4,4 4,7-2,6-2,4 Mittelwert (ungewichtet) 4,8 4,2 3,0-1,0-0,9 Quelle: INFORGE-Prognose Stadtstaaten Bei den Stadtstaaten führt Hamburg mit großem Abstand zu Bremen das Bestandsranking an. Auf dem dritten Platz folgt mit klarem Abstand zu Bremen Berlin. Die Prognose sieht Bremen zwar aufholen, Hamburg wird aber weiterhin mit größerem Abstand vor Bremen im Ranking liegen. Einzelergebnisse des Bestandsrankings Im Bestandsranking liegt die Siegergruppe in der Regel auch bei den Teilbereichen Arbeitsmarkt, Wohlstand, Standort, Struktur und Unternehmensperformance auf den ersten drei Plätzen. Bayern: Bayern gehört in allen Teilbereichen mit Ausnahme der Unternehmensperformance zu den drei Flächenländern, die jeweils die höchsten Punktzahlen erreichen. Im Bereich Struktur erreicht es von allen Flächenländern die höchste Punktzahl, wodurch es Bayern gelingt, als Sieger des Bestandsrankings hervorzugehen. Die gute Platzierung im Bereich Struktur ist u. a. zurückzuführen auf die im Flächenländervergleich geringste Zahl von Straftaten, die höchste Aufklärungsquote von Straftaten, den geringsten Anteil von Arbeitslosen- und Sozialhilfeempfängern je 100 Einwohner sowie auf die geringste Pro-Kopf-Verschuldung der öffentlichen Oktober 2005 Seite 15 von 31

Haushalte. Eine leichte Schwäche hat Bayern bei der Unternehmensperformance zu verzeichnen, wo es nur die fünfthöchste Punktzahl aller Flächenländer erzielt. Baden-Württemberg: Baden-Württemberg gehört in allen Teilbereichen zu den drei Flächenländern, die jeweils die höchste Punktzahl erreicht haben. In den Bereichen Arbeitsmarkt und Standort erreicht es von allen Flächenländern sogar die höchste Punktzahl. Im Bereich Arbeitsmarkt ist diese gute Bewertung vor allem zurückzuführen auf eine niedrige Arbeitslosenquote. Im Bereich Standort schneidet Baden-Württemberg besonders gut ab bei der Patentintensität, der FuE-Personalintensität, der Drittmittelausstattung der Hochschulen sowie bei der IW-Consult-Befragung zum Bereich Bürokratie. Hessen: Auch Hessen gehört mit Ausnahme des Bereichs Unternehmensperformance jeweils zu den Flächenländern mit der höchsten Punktzahl in den einzelnen Teilbereichen. Im Bereich Wohlstand erreicht Hessen sogar die höchste Punktzahl aller Flächenländer. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die hohe Wirtschaftskraft und die hohe Arbeitsproduktivität. Die Unternehmensperformance ist dagegen eher eine Schwäche des Bundeslandes hier erreicht Hessen nur die siebthöchste Punktzahl aller Flächenländer. Auf den hinteren Plätzen des Bestandsrankings befinden sich die ostdeutschen Bundesländer. In der Regel weisen sich auch in den Teilbereichen Arbeitsmarkt, Wohlstand, Standort, Struktur und Unternehmensperformance geringere Punktzahlen als die westdeutschen Länder auf. Es gibt allerdings auch Ausnahmen: So befindet sich Sachsen insgesamt auf dem 9. Platz im Bestandsranking der Flächenländer. Im Bereich Standort weist Sachsen jedoch die fünftbeste Punktzahl aller Flächenländer auf und liegt vor den westdeutschen Ländern Saarland, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Zurückzuführen ist dies u. a. auf die vergleichsweise geringeren Kosten (Mieten, Baulandpreise), das gute Abschneiden im PISA-Ländervergleich, die günstige Schüler-Lehrer-Relation, die hohen Wissenschaftsausgaben je Einwohner, den Anteil hochqualifizierter Beschäftigter sowie auf die relativ gute Bewertung der Unternehmen in der IW-Consult- Befragung zum Thema Bürokratie. Thüringen befindet sich insgesamt auf Platz 10 des Bestandsrankings. Im Bereich Struktur erhält Thüringen aber die siebthöchste Punktzahl aller Flächenländer, bei der Unternehmensperformance die achthöchste Punktzahl. Im Bereich Struktur liegt Thüringen damit noch vor den westdeutschen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, bei der Unternehmensperformance vor Rheinland-Pfalz. Im Bereich Struktur schneidet Thüringen u. a. aufgrund der Höhe der Straftaten je 100.000 Einwohner, der Aufklärungsquote von Straftaten und der Insolvenzintensität von Unternehmen verhältnismäßig gut ab. Auch in Sachsen-Anhalt (Platz 12 im Bestandsranking) fällt auf, dass das Bundesland beim Wohlstand relativ zur Gesamtplatzierung gut abschneidet. Beim Bereich Wohlstand erreicht Sachsen-Anhalt die neunthöchste Punktzahl und liegt damit an der Spitze der ostdeutschen Flächenländer. Dies liegt vor allem an der Arbeitsproduktivität, die in Sachsen-Anhalt von allen ostdeutschen Bundesländern am höchsten ist. Im vorderen Mittelfeld liegen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Auffällig ist bei Rheinland- Pfalz, das im Bestandsranking auf Platz 5 zu finden ist, dass es bei der Unternehmensperformance nur die zehnthöchste Punktzahl aller Flächenstaaten aufweist. Im weiteren Mittelfeld liegen Niedersachsen, Schleswig-Holstein und das Saarland. Bei Schleswig- Holstein fällt auf, dass es bei der Unternehmensperformance die meisten Punkte aller Flächenländer erhält. Auch das Saarland schneidet hier besser ab als es der Gesamtrang erkennen lässt: Es hat bei der Unternehmensperformance die zweithöchste Punktzahl aller Flächenländer. Oktober 2005 Seite 16 von 31

4. Methode Das Dynamik-Ranking ist das entscheidende Ergebnis der Vergleichsstudie und bestimmt den Ministerpräsidenten des Jahres. Da es sich aber methodisch aus dem Bestandsranking ableitet, wird aus Gründen der besseren Nachvollziehbarkeit im Folgenden zunächst erläutert, wie das Bestandsranking ermittelt wird. 4.1 Grundsatzentscheidung: Indikator = Einflussfaktor + Zielgröße Der Gesamtindikator soll den wirtschaftlichen Erfolg der Bundesländer ermitteln. Erfolg wird gemessen in den Outputgrößen Wohlstand (Bruttoinlandsprodukt, Einkommen, Produktivität) und Arbeitsmarkt (Arbeitslosenquote, Arbeitsplatzdichte). Der Gesamtindikator setzt sich zu je 50% aus Einflussfaktoren und den Zielgrößen (Arbeitsmarkt und Wohlstand) zusammen. Abbildung 2: Aufbau des Indikators Beobachtbare Einflussfaktoren wirken auf Zielgröße - Einkommen - Beschäftigung Gesamt- indi- kator Nicht beobachtbare Einflussfaktoren wirken auf Der Grund für diese auch in der Literatur nicht ungewöhnliche Vorgehensweise (z.b. Internationales Beschäftigungsranking der Bertelsmann-Stiftung; Kröger / van Suntum, 2000) ist, dass wichtige Einflussgrößen empirisch nicht beobachtbar sind. Um deren Einfluss dennoch abbilden zu können, gehen die Ergebnisvariablen mit einem Gewicht von 50% direkt in den Index ein 1. 1 Einen anderen Weg gehen Berthold et al., 2001, die in ihrem alle Gewichte ökonometrisch schätzen. Dieser methodisch anspruchsvolle und theoretische Weg hat in der Praxis aber eine Reihe von Umsetzungsproblemen. Das Fehlen eines geschlossenen Modells gehört genauso dazu wie die Schwierigkeit, in einigen Fällen unabhängige von abhängigen Variablen zu unterscheiden. Oktober 2005 Seite 17 von 31

4.2 Datengrundlage Die empirische Grundlage bietet eine Datenbank, die ca. 60 Kennziffern auf der Länder- und / oder Kreisebene umfasst. Diese Daten entstammen aus öffentlich verfügbaren Statistiken (u.a. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder, Statistisches Bundesamt, Datenbank INKAR des BBR, Bundesfinanzministerium), Spezialerhebungen anderer Institute (ZEW-Gründungspanel, FuE-Intensitäten / NIW), Prognosewerte von INFORGE oder Bilanzdatenbanken und eigene Erhebungen der IW Consult. In die Auswertung floss auch eine Befragung zum Thema Bürokratie ein, die die IW Consult im Frühjahr Jahres 2005 bei rund 1.900 Unternehmen durchgeführt hat. Diese Indikatoren werden geordnet und zu fünf Obergruppen zugeordnet: Unternehmen (Einflussvariable) Standort (Einflussvariable) Struktur (Einflussvariable) Wohlstand (Zielvariable) Arbeitsmarkt (Zielvariable). 4.3 Aufbau des Indexes Der grundsätzliche Aufbau des Indexes hat sich im Vergleich zum Ranking im letzten Jahr nicht verändert. Der Index ist hierarchisch in bis zu sechs Ebenen aufgebaut: die erste Ebene ist die Unterscheidung zwischen Einflussfaktoren und Zielgrößen die zweite Ebene enthält die Obergruppen Unternehmen, Standort, Struktur, Wohlstand und Arbeitsmarkt auf der dritten Ebene wird zwischen 14 Faktoren (Unternehmen (zugleich zweite Ebene), Kosten, Infrastruktur, Humankapital, Agglomeration, Freizeitwert, Bürokratie, Wirtschaft, Staat, Soziokulturelle Struktur, Einkommen, Sozialprodukt, Produktivität, Arbeitslosigkeit und Arbeitsplatzdichte) unterschieden auf der vierten bis sechsten Ebene werden zu den einzelnen Bereichen jeweils passende Indikatoren zugeordnet. Im Vergleich zum Vorjahresranking wurden im aktuellen Ranking nur marginale Änderungen vorgenommen. Einige wenige Kennziffern wurden hauptsächlich aus Datengründen gegen ähnliche Indikatoren ausgetauscht bzw. weggelassen. Oktober 2005 Seite 18 von 31

Abbildung 3: Indikator Unternehmen 10 % Kosten/Produktivität Infrastruktur Humankapital Agglomeration Freizeitwert Bürokratie Wirtschaft Staat Sozio-kulturell Einkommen Bruttoinlandsprodukt Produktivität 25 % 25 % 14 % 14 % 10 % 12 % 60 % 10 % 30 % 33 % 33 % 33 % Standort Struktur Wohlstand 60 % 30 % 50 % 50 % Einflussfaktor Zielgröße Gesamtindikator Rendite Produktivität Einkommen Prognose Gesamtindikator Arbeitslose 50 % Arbeitsmarkt 50 % 50 % Erwerbstätige Arbeitsplatzdichte 50 % 4. - 6. Ebene 3. Ebene 2. Ebene 1. Ebene Die verwendeten Indikatoren sind in den meisten Fällen nicht neu, sondern werden auch in ähnlichen Arbeiten benutzt. Auf fünf Punkte ist hinzuweisen: Eine Besonderheit im Vergleich zu anderen Arbeiten ist der Indikator Unternehmensperformance, der in ähnlichen Studien nicht verwendet wird. Er setzt sich zusammen aus der durchschnittlichen Umsatzrendite und der Eigenkapitalquote der Unternehmen in den einzelnen Bundesländern. Basis für die Berechnung ist ein Datensatz aus rund 36.000 Unternehmen. Die Ergebnisse sind extremwertbereinigt, d.h. es sind nur Unternehmen in die Auswertung eingeflossen, deren Nettoumsatzrendite zwischen + 50 und 50 Prozent liegt. Für einige Indikatoren werden nicht die Originalwerte verwendet, sondern Anpassungen vorgenommen. Bei den Arbeitskosten werden über Bereinigungen (Branchen, Arbeiter-Angestellte, Männer-Frauen) Strukturunterschiede herausgerechnet und die Arbeitskosten für eine synthetische Einheit Arbeit angegeben. Die Arbeitsproduktivität wird um sektorale Unterschiede bereinigt. Der so genannte Standorteffekt stellt die um Wachstums- und Struktureffekte bereinigte Beschäftigungsentwicklung dar. Dieser Wert wird als ein Indikator für die Qualität der Standortpolitik der Bundesländer verwendet. In das Bestandsranking gehen nur Niveaugrößen ein, die den wirtschaftlichen Erfolg eines Landes und die Abstände zwischen den Ländern messen sollen. Dieses Gesamt-Ranking wird für das Jahr 2004 berechnet. Mit Hilfe einiger zentraler Kennziffern (Bruttoinlandsprodukt, Einkommen, Produktivität und Erwerbstätigkeit) aus dem gesamtwirtschaftlichen Prognose- und Simulationsmodell INFORGE wird das Gesamt-Ranking für das Jahr 2006 geschätzt. Von dem Bestandsranking ist das Dynamik-Ranking zu unterscheiden. Dort wird die Entwicklung der Länder von 2002 bis 2004 betrachtet. Dabei wird versucht, die Niveauindikatoren des Bestandsrankings durch passende Entwicklungsindikatoren zu ersetzen (zum Beispiel wird aus dem Oktober 2005 Seite 19 von 31

Indikator Arbeitslosenquote der Indikator Veränderung der Arbeitslosenquote ). Das Dynamik- Ranking ist die Grundlage für die Wahl des Ministerpräsidenten des Jahres. 4.4 Gewichtung Die Gewichte im Bereich der Zielgrößen (Wohlstand und Arbeit) sind mit je 50% gesetzt. Die Gewichte der anderen Faktoren werden aus einer Mischung aus ökonometrischer Schätzung und Expertensystem ermittelt. Die empirische Schätzung dient lediglich der Orientierung. Es wird nicht der Anspruch erhoben, Wirkungszusammenhänge erklären zu können. Ein solches umfassendes Modell gibt es nicht. Es wird lediglich versucht, Indikatoren zu finden, die mit den Zielvariablen im Zusammenhang stehen, d.h. hoch korreliert sind. Die Gewichte für die Bereiche Unternehmen, Standort und Struktur werden für die zweite und dritte Ebene zusammen geschätzt. Die Schätzung erfolgt auf Basis von Kreisdaten, weil auf Bundesländerebene zu wenige Beobachtungen vorliegen. Die Zielgröße der Schätzung (die zu erklärende Variable) ist ein Erfolgsindex, der wie folgt zusammengesetzt ist: Einkommen je Einwohner: 50% Arbeitslosenquote: 25% Beschäftigungsentwicklung 1993-2002: 25%. In die Schätzung gehen als abhängige Variablen alle Indikatoren der vierten bis sechsten Ebene ein, wenn entsprechende Daten auf Kreisebene vorliegen. In einigen Fällen konnten die Ausprägungen nur auf der Ebene von Raumordnungsregionen beobachtet werden. Bei der Unternehmensperformance werden die Kreisdaten durch die Daten der jeweiligen Bundesländer approximiert. In die Schätzung sind jeweils die aktuell verfügbaren Daten auf Kreisebene eingegangen. Diese unterschiedlichen Erhebungszeitpunkte dürften aber keine größere Relevanz haben, weil nur sehr langsam laufende Variablen beobachtet wurden. Es werden nur Variablen berücksichtigt, deren Koeffizient das erwartete Vorzeichen hat und signifikant ist. Die Schätzung beschränkt sich auf westdeutsche Kreise, weil die neuen Länder immer noch durch den Strukturbruch der deutschen Einheit charakterisiert sind und keine normalen Ergebnisse erwarten lassen. Die Beiträge der Variablen zum R 2 (ohne Konstante) werden als Gewichte interpretiert. Da eine solche Schätzung mit sehr vielen Problemen versehen ist, werden die ermittelten Gewichte auf volle 10 Prozent-Punkte gerundet. Das ergibt im Ergebnis folgende Gewichtung: Unternehmensperformance: 10% Standort: 60% Struktur: 30%. Auf der dritten Ebene sind folgende Gewichte ermittelt: Standort: Kosten/Produktivität: 30% Infrastruktur: 35% Oktober 2005 Seite 20 von 31

Humankapital: 15% Agglomeration: 20% Struktur Wirtschaft: 60% Staat: 10% Sozio-kulturell: 30% Gewichte durch Expertenbefragung: Viele erfolgsrelevante Faktoren sind auf der Kreisebene empirisch nicht beobachtbar. Deshalb sollen die empirisch ermittelten Gewichte innerhalb des Bereiches Standort durch eine Expertenbefragung ersetzt werden. Befragt wurden 100 Wirtschaftsfördergesellschaften. Ergebnis: Kosten/Produktivität: 25% Infrastruktur: 25% Agglomeration: 14% Humankapital: 14% Bürokratie: 12% Freizeit: 10% Auf der vierten bis sechsten Ebene wurden die Indikatoren im Regelfall gleichgewichtet. Die Auswahl der Kriterien auf der vierten bis sechsten Ebene erfolgt auf Basis der Einschätzung von IW Consult und GWS. Auch dadurch wird nochmals deutlich, dass der hier verfolgte Gesamtansatz durch eine Mischung aus Ökonometrie und Expertensystem charakterisiert ist. Die Tabelle 6 fasst die einbezogenen Indikatoren und die Gewichte in einer Übersicht zusammen. Oktober 2005 Seite 21 von 31

Tabelle 5 Indikatoren und Gewichte im Bestandsranking Nr. Indikator (4. bis 6. Ebene) Gewicht 3. Ebene 2.Ebene 1.Ebene 1 Umsatzrendite nach Steuern (extremwertbereinigt) 2,5 Unternehmen Unternehmen Einflussfaktor 2 Eigenkapitalquote 2003 2,5 Unternehmen Unternehmen Einflussfaktor 3 Bruttomonatseinkommen je Arbeitnehmer (strukturber.) 2,6 Kosten Standort Einflussfaktor 4 Arbeitsproduktivität (strukturbereinigt) 3,8 Kosten Standort Einflussfaktor 5 Wohnungsmieten 0,4 Kosten Standort Einflussfaktor 6 Kaufwert für Bauland 0,4 Kosten Standort Einflussfaktor 7 Gewerbesteuerhebesätze 0,4 Kosten Standort Einflussfaktor 8 Regionales Bevölkerungspotenzial Umkreis von 100 km 0,9 Infrastruktur Standort Einflussfaktor 9 Bevölkerung in Gemeinden mit bis zu 30 Minuten Pkw- Fahrzeit zum nächsten Oberzentrum 0,9 Infrastruktur Standort Einflussfaktor 10 IW-Consult-Reisekostenindex 0,9 Infrastruktur Standort Einflussfaktor 11 Ausbildungsstellenangebot 0,3 Infrastruktur Standort Einflussfaktor 12 Ergebnisse der PISA-Studie E2003 0,3 Infrastruktur Standort Einflussfaktor 13 Schüler je Lehrer im Sekundarbereich I 0,3 Infrastruktur Standort Einflussfaktor 14 Wissenschaftsausgaben je Einwohner 0,3 Infrastruktur Standort Einflussfaktor 15 Bildungsausgaben je Einwohner 0,3 Infrastruktur Standort Einflussfaktor 16 Drittmittel pro Prof. in Tsd. 0,3 Infrastruktur Standort Einflussfaktor 17 Anteil der Studierenden an 18-40 jhrg. Bevölkerung 0,3 Infrastruktur Standort Einflussfaktor 18 Schulabgänger ohne Abschluss an Schulabgängern 0,3 Infrastruktur Standort Einflussfaktor 19 Studienberechtigtenquote 0,3 Infrastruktur Standort Einflussfaktor 20 Plätze in Kindertageseinrichtungen 0,8 Infrastruktur Standort Einflussfaktor 21 Ärzte je 100.000 Einwohner 0,8 Infrastruktur Standort Einflussfaktor 22 Wohnfläche je Einwohner in m2 0,8 Infrastruktur Standort Einflussfaktor 23 Hochqualifizierte Beschäftigte 1,4 Humankapital Standort Einflussfaktor 24 Patentanmeldungen je 100.000 Einwohner 1,4 Humankapital Standort Einflussfaktor 25 FuE-Personalintensität 1,4 Humankapital Standort Einflussfaktor 26 Beschäftigte/Einwohner in Verdichtungsräumen 1,1 Agglomeration Standort Einflussfaktor 27 Einwohner-Arbeitsplatzdichte 1,1 Agglomeration Standort Einflussfaktor 28 Beschäftigte in Verdichtungsräumen 1,1 Agglomeration Standort Einflussfaktor 29 Pendlersaldo 1,1 Agglomeration Standort Einflussfaktor 30 Erholungsfläche je Einwohner 0,6 Freizeitwert Standort Einflussfaktor 31 VHS-Kurse je 10.000 Einwohner 0,6 Freizeitwert Standort Einflussfaktor 32 Gästeübernachtungen je Einwohner 0,6 Freizeitwert Standort Einflussfaktor 33 Theater je 100.000 Einwohner 0,6 Freizeitwert Standort Einflussfaktor 34 Selbstfinanzierungsquote der Theater 0,6 Freizeitwert Standort Einflussfaktor 35 Bewertung Bürokratie (IW-Consult-Umfrage) 2,0 Bürokratie Standort Einflussfaktor 36 Beschäftigte Öffentlicher Dienst je 1.000 Einwohner 1,6 Bürokratie Standort Einflussfaktor 37 Beschäftigte in schnell wachsenden Branchen 1,5 Wirtschaft Struktur Einflussfaktor 38 Beschäftigte in wissensintensiven Dienstleistungen 1,5 Wirtschaft Struktur Einflussfaktor 39 Unternehmensinsolvenzen je 1.000 Erwerbspersonen 1,5 Wirtschaft Struktur Einflussfaktor 40 Gründungsintensität 1,5 Wirtschaft Struktur Einflussfaktor 41 Exportquote in der Industrie 1,5 Wirtschaft Struktur Einflussfaktor 42 Konzerne je 100.000 Einwohner 1,5 Wirtschaft Struktur Einflussfaktor 43 Originäre Steuerkraft 0,3 Staat Struktur Einflussfaktor 44 Staatliche Investitionsquote 0,3 Staat Struktur Einflussfaktor 45 Staatliche Personalausgaben 0,3 Staat Struktur Einflussfaktor 46 Schuldenstand (Land, Gemeinden) je Einwohner 0,3 Staat Struktur Einflussfaktor 47 Standorteffekt der Beschäftigung 0,3 Staat Struktur Einflussfaktor 48 Arbeitslosenhilfe- und Sozialhilfeempfänger je 100 Einwohner 1,5 Sozio-kult. Struktur Einflussfaktor 49 Straftaten je 100.000 Einwohner 1,5 Sozio-kult. Struktur Einflussfaktor 50 Aufklärungsquote Kriminalität 1,5 Sozio-kult. Struktur Einflussfaktor 51 Verfügbares Einkommen je Einwohner 8,3 Wohlstand Wohlstand Ziel 52 BIP je Einwohner 8,3 Wohlstand Wohlstand Ziel 53 Produktivität (BIP je Erwerbstätigen) 8,3 Wohlstand Wohlstand Ziel 54 Arbeitsplatzversorgung 12,5 Arbeit Arbeitsmarkt Ziel 55 Arbeitslosenquote 12,5 Arbeit Arbeitsmarkt Ziel 100,0 *) *) Abweichungen bei Aufsummierung der Teilgewichte von 100 % bedingt durch Rundungsungenauigkeiten Oktober 2005 Seite 22 von 31