TSI an der Nicolas Institut für Sport und Sportwissenschaften Deutsch und Sport für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen 2. Mastersemester 11.07.2017 18.07.2017
University of Tsukuba Die Universität ist in staatlicher Trägerschaft und wurde 1973 gegründet. Derzeit studieren dort etwa 17.000 Menschen. Der Campus ist sehr weitläufig und verfügt über viele erstklassige Sportanlagen. Ich habe mich für die Teilnahme am SPAC-Kurs des TSI entschieden, weil ich in meinem Sportstudium in die japanische Kampfsportart Judo hineinschnuppern konnte und faziniert war, dass Judo vielmehr eine Philosophie als eine Kampfsportart ist. Ich wollte daher mehr über die japanische Kultur erfahren. Außerdem hat die Universität Tsukuba einen guten Ruf und die Kooperation mit der Universität hat die Teilnahme erleichtert. 2
Japan, Tsukuba Die Stadt Tsukuba wurde in den 1970er Jahren als Stadt der Wissenschaft aufgebaut, ist Standort für verschiedene Universtäten und Forschungsinstitute und hat ca. 230.000 Einwohner. Tsukuba liegt auf der Hauptinsel von Japan und befindet sich ca. 60 km nordöstlich von Tokyo. Mit der Bahn Tsukuba Express ist sie problemlos von Tokyo erreichbar. Tokyio verfügt über einen internationalen Flughafen. Das TSI findet im Sommer statt. In dieser Jahreszeit ist es in Tsukuba um die 30 C warm. Quelle: Japan location map with side map of the Ryukyu Islands.svg von Maximilian Dörrbecker(Chumwa), Lizenz: CC BY-SA 3.0 https://de.wikipedia.org/wiki/ Tokio#/media/File:Japan_lo cation_map_with_side_map _of_the_ryukyu_islands.sv g 3
Organisation Das TSI ist sehr gut organisert. Der Raum, in dem man sich für das TSI anmeldet, war ausgeschildert. Es wurde eine Einführung mit anschließender Welcome Party organisiert, bei der man in lockerer Atmosphäre mit Dozenten und Teilnehmern ins Gespräch kommen konnte. Man lief gemeinsam zu den verschiedenen Sportanlagen, sodass jeder zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und das Mittagessen war sehr lecker. Die Unterkunft wurde von der Universität Tsukuba organisiert. Das Einzelzimmer verfügte über Dusche, WC, Föhn, TV, WLAN und lag fußläufig zur Universität. Im TSI finden alle Veranstaltungen auf Englisch statt. Da meine Englischkenntnisse etwas eingerostet waren, war das TSI eine ideale Gelegenheit, um diese wieder aufzufrischen. 4
Akademische Eindrücke Beurteilung des Kurses und der Lehrkräfte: Die einzelnen Einheiten des Kurses waren sehr abwehslungsreich und gut organisiert. Für eine zweistündige Einheit hat man viel über die entsprechende Sportart gelernt. Außerdem konnte jeder Teilnehmer die neuen Sportarten ausprobieren. Die Dozenten waren in ihren Sportbereichen oder Forschungsfeldern hoch qualifiziert. Das will ich an einem Beispiel verdeutlichen: Unsere Judo-Lehrerin Kaori Yamaguchi gewann im Jahr 1984 eine Goldmedallie. Das TSI (Tsukuba Summer Institute) ist ein internationaler einwöchiger Kurs, an dem Bachelor-, Masterstudierende und Doktoranden in den Studiengängen physical education oder sport sciences teilnehmen können. Es werden vier Kurse angeboten. Der Kurs, an dem ich teilgenommen habe, heißt SPAC: Abkürzung für Sports, Physical Acitivity and Culture in Japan Inhalte: Kyudo, Ball Games, Physical Fitness Test and Evaluation, Judo, Kendo, Dance, Physical Literacy Padagogy, Game Sence Coaching, Teaching Games for Understanding, Mental Training Besuch einer japanischen High School Cummon Lectures, in denen man einen Einblick in verschiedene Forschungsfelder des Sports erhält (gemeinsam mit den 5 Teilnehmern der anderen Programme)
Tagesablauf 9:00-11:00 Uhr Morning Session (z.b. Kjudo) 11:30-12:45 Uhr Common Lecture (z.b. Sport Policy) 12:45-14:00 Uhr Networking Lunch 14:00-16:00 Uhr Afternoon Session (z.b. Ball Games) 6
Soziale Integration Bereits in den ersten Tagen hatte ich sowohl mit Japanern als auch mit Teilnehmern aus anderen Nationen Kontakt. Zu zwei japanischen Teilnehmern entstand durch gemeinsame Abendunternehmungen und tiefgründige Gespräche über die japanische Kultur, politische Fragestellungen und persönliche Themen eine besonders intensive Beziehung. Die Veransalter des TSI waren sehr daran bemüht, die soziale Integration der Teilnehmer zu fördern. Innerhalb des Kurses wurden die Gruppen häufig gewechselt, sodass man mit verschiedenen Menschen zusammengearbeitet hat. Bei dem gemeinsamen Mittagessen hatte man ebenfalls die Gelengenheit, andere Teilnehmer näher kennenzulernen. Auch außerhalb des Kurses wurden zu diesem Zweck ein gemeinsames Barbecue, ein Fußballturnier und ein Ausflug organisiert. Durch gemeinsame Restaurant- und Barbesuche festigten wir die neuen Freundschaften. 7
Kultur Es war für mich sehr interessant, die japanische Kultur näher kennenzulernen. Beispielsweise ist es unhöflich, die Schuhe anzulassen (z.b. in manchen Restaurants), man isst und raucht nicht während des Gehens, man übergibt sich Dinge mit zwei Händen, es gibt viele Getränkeautomaten und wenig Mülleimer und die Toiletten haben verschiedene Funktionen. Außerdem ist in Japan Linksverkehr und selbstverständlich wird mit Stäbchen gegessen. Bedieneinheit einer japanischen Toilette. Keine der Knöpfe ist für die Spühlung. Die japanischen Menschen begegneteten mir sehr höflich, hilfsbereit und offen. Mir ist aufgefallen, dass ein respektivoller Umgang in Japan sehr wichtig ist und dass die Japaner über den selben Humor lachen. Traditionelle Zubereitung von Nudeln 8
Tipps und Vorschläge für zukünftige Studierende Wenn ihr Tokyo sehen wollt, würde ich mindestens eine Woche länger bleiben. Wenn ihr weitere Städte von Japan erkunden wollt, würde ich mindestens zwei weitere Wochen einplanen. Flüge mit Zwischenlandung sind günstiger als Direktflüge. Geld kann man am Flughafen tauschen oder mit einer Kreditkarte in Seven-Eleven-Shops abheben. Unterkünfte lassen sich problemlos mit AirBnB buchen. Auch Restaurants, die von außen nicht sehr einladend aussehen, bereiten leckeres Essen zu. Ihr benötigt einen Adapter für die Steckdosen. Das Stipendium hat in meinem Fall die Flüge, die Kursgebühr und die Unterkunft in der Woche des TSI abgedeckt. Tokyo und der Mount Tsukuba sind beliebte Reiseziele in der Umgebung von Tsukuba. 9
Das Leben danach... Die gesammelten Erfahrungen und das erworbene didaktische und methodische Wissen kann ich in meinem weiteren Studium (z.b. Praxissemester) und dem angestrebten Beruf (Sportlehrer) anwenden. Ich kann einzelne Übungsformen, methodische Konzepte und Umgangsformen mit der Lerngruppe in meinen eigenen Unterricht übertragen. Für mich persönlich war es eine besonders bereichernde Erfahrung mit Menschen aus verschiedensten Kulturen gemeinsam Sport zu treiben, unterschiedliche Sichtweisen auf den Sport auszutauschen und sich auf diese Weise näher kennenzulernen. Japan erschien mir so facettenreich, dass ich das Land in Zukunft gerne noch einmal berreisen möchte. 10
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Ich kann euch die Teilnahme am TSI und eine Reise nach Japan uneingeschränkt empfehlen. 13