Grundlagen des Rechnungswesens (GRREWE) 4. Veranstaltung (S. 59-83) StB. Dr. Andreas Mammen



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Grundlagen des Rechnungswesens (GRREWE) 4. Veranstaltung (S. 59-83) Präsentation zum Vorlesungsskript StB. Dr. Andreas Mammen Grundlage für die Klausur ist ausschließlich das Vorlesungsskript 1

Zweiter Teil: 3. Grundlagen der Buchungstechnik b. Buchungssatz Bei einer Buchung erfolgt stets die Erfassung bei einem Konto auf der Soll Seiteund bei einem anderen Konto auf der Haben Seite. Wiederholung Bevorder Kaufmann Eintragungen auf den Konten im Hauptbuch vornimmt, hält er den Geschäftsvorfall im Grundbuch fest. Grundbuch: Buchung der Geschäftsvorfälle in zeitlicher Reihenfolge (s. Skript S. 64) Hauptbuch: die Geschäftsvorfälle werden sachlich geordnet gebucht (s. Skript S. 65 f). Der Buchungssatz zeigt den Geschäftsvorfall in folgender Reihenfolge: Sollbuchung an Habenbuchung. Zur Bestimmung der Reihenfolge ist zu prüfen: welches Konto angesprochen wird (aktives oder passives Bestandskonto?) und auf welcher Seite(Soll-oder Habenseite) eine Veränderung auf dem Konto bewirkt wird. 2

Warenverkauf auf Ziel i.h.v. 1.000. Welche Konten werden angesprochen? Zweiter Teil: 3. Grundlagen der Buchungstechnik b. Buchungssatz Warenbestand = aktives Bestandskonto Ziel = Forderungen a.lul = aktives Bestandskonto Wiederholung Wo findet welche Veränderung statt? Soll Waren Haben Soll Forderungen alul Haben AB - Minderungen AB - Minderungen + Mehrungen SB + Mehrungen SB Reihenfolge der Buchung: Soll an Haben Ergo: Forderungen a. LuLan Warenbestand (1.000 ) (1.000 ) 3

Zweiter Teil: 3. Grundlagen der Buchungstechnik b. Buchungssatz Welche Geschäftsvorfälle liegen folgenden Buchungssätzen zugrunde? Wiederholung 1. Verbindlichkeiten a.lul an Bank 5.000 EUR 2. Bank an Forderungen 2.000 EUR 3. Bank an Kasse 1.000 EUR 4. Bank an Darlehensschulden 20.000 EUR 5. Betriebs- und Geschäftsausstattung an Bank 4.000 EUR Buchen Sie folgende Geschäftsvorfälle: 1. Kunde begleicht Forderungen bar 2.500 EUR 2. Wir begleichen eine Rechnung unseres Lieferanten durch Banküberweisung 10.000 EUR 3. Eine Lieferantenschuld über 10.000 EUR wird in eine Darlehensschuld umgewandelt. 4

Zweiter Teil: 3. Grundlagen der Buchungstechnik b. Buchungssatz Wiederholung Welche Geschäftsvorfälle liegen den Buchungssätzen zugrunde? 1 Begleichung einer Lieferantenverbindlichkeit per Banküberweisung 2 Kunde begleicht Forderung per Banküberweisung 3 4 Bareinzahlung auf unser betriebliches Bankkonto Aufnahme eines betrieblichen Darlehens 5 Kauf von Betriebs- und Geschäftsausstattung per Banküberweisung Buchen von Geschäftsvorfällen Soll Haben 1 Kasse an Forderung 2.500 2.500 2 Verbindlichkeiten a. LuL an Bank 10.000 10.000 3 Verbindlichkeiten a.lul an Darlehensschulden 10.000 10.000 5

Es existieren dreikontenkreise Zweiter Teil: 3. Grundlagen der Buchungstechnik d. Unterkonten des Eigenkapitals Bestandskonten: Aktive und passive Bestandskonten Wiederholung Erfolgskonten: Aufwendungen und Erträge Privatkonten: Privatentnahmen und Privateinlagen Unterkonten des Eigenkapitalkontos 6

Zweiter Teil: 3. Grundlagen der Buchungstechnik d. Unterkonten des Eigenkapitals Wiederholung erfolgswirksam Soll Eigenkapitalkonto Haben - Minderungen AB SB + Mehrungen Veränderungen des Eigenkapitals Legende: erfolgsneutral (-) mindern das Eigenkapital (+) erhöhen das Eigenkapital Gewinn bzw. Verlust GuV-Konto Erfolgskonten: Aufwendungen (-) und Erträge (+) Entnahmeüberschuss bzw. Einlagenüberschuss Privatkonten: Privatentnahmen (-) und Privateinlagen (+) 7

Wiederholung daraus abgeleitete Buchungsregeln: Zweiter Teil: 3. Grundlagen der Buchungstechnik d. Unterkonten des Eigenkapitals Aufwendungenwerden im Soll gebucht, da sie das EK mindern, und Minderungen auf dem EK-Kto. auf der Soll-Seite zu erfassen sind. Erträgewerden im Haben gebucht, da sie das EK erhöhen, und Mehrungen auf dem EK-Kto. auf der Haben-Seite zu erfassen sind. Privatentnahmen werden im Soll gebucht, da sie das EK mindern. Privateinlagen werden im Haben gebucht, da sie das EK erhöhen. Merke: eine Sachentnahme ist nur dann erfolgsneutral, sofern sie zum Buchwert erfolgt. S Eigenkapital H SB - Minderungen AB + Mehrungen 8

Zweiter Teil: 3. Grundlagen der Buchungstechnik d. Unterkonten des Eigenkapitals Bestandskonten Aktive Bestandskonten Passive Bestandskonten Wiederholung Bestandskonten Verbindlichkeitskonten Eigenkapital (2) GuV-Kto. (1) Schlussbilanzkonto Erfolgskonten Privatkonten Abschlusssystematik: Reihenfolge 9

Zweiter Teil: 4. Typisierung der Bilanzänderungen Hinsichtlich der Auswirkungen von Geschäftsvorfällen auf Höhe und/oder Struktur der Bilanz können vier Grundtypen unterschieden werden: Typ Aktivtausch Passivtausch Aktiv-Passiv-Mehrung Aktiv-Passiv-Minderung Beschreibung beim Aktivtausch verändert sich bei gleich bleibender Bilanzsumme die Struktur der Aktivseite. beim Passivtausch findet bei unveränderter Bilanzsummeeine Umschichtung innerhalb der Passivseite statt. bei der Aktiv-Passiv-Mehrung nehmen Aktiv- und Passivposten um den gleichen Betrag zu; entsprechend steigt auch die Bilanzsummeum die Größe an. Die Aktiv-Passiv-Mehrungstellt somit eine Bilanzverlängerung dar. bei der Aktiv-Passiv-Minderungnehmen Aktiva und Passiva um den gleichen Betrag ab, wodurch auch die Bilanzsummeum diese Größe absinkt.die Aktiv-Passiv-Minderungbewirkt insofern eine Bilanzverkürzung. ausschließlich Resultat eines erfolgsneutralen Vorgangs, da keine Verbindung zum EK besteht Resultat aus erfolgsneutralen und erfolgswirksamen Vorgängen. 10

Erfolgsneutrale Zweiter Teil: 4. Typisierung der Bilanzänderungen Aktivtausch (Bilanzsumme bleibt unverändert) Erhöhung vonaktivposten = Verminderung anderer Aktivposten Passivtausch (Bilanzsumme bleibt unverändert) 1. Erhöhung von Schulden = Minderung anderer Schulden, 2. Erhöhung (Minderung) des EK infolge von Einlagen (Entnahmen) = Verminderung (Erhöhung) von Verbindlichkeiten Beispiele Wareneinkaufgegen Barzahlung 1. Umwandlungeiner Lieferantenverbindlichkeit in ein langfristiges Lieferantendarlehen. 2. Rückzahlung eines betrieblichen Bankdarlehens mit privaten Geldern des Inhabers. Erfolgswirksame Keine 1. Erhöhungvon Schulden = Aufwand mit der Folge einer Eigenkapitalverminderung 2. Verminderung von Schulden = Ertrag mit der Folge einer Eigenkapitalerhöhung Beispiele 1. Eine fällige Mietzahlung wird dem Unternehmen für 3 Monate gestundet 2. Das Unternehmen erhält einen Bankkredit teilweise erlassen. Abb. 23 (Skript) 11

Erfolgsneutrale Beispiele Erfolgswirksame Zweiter Teil: 4. Typisierung der Bilanzänderungen Aktiv-Passiv-Mehrung (Bilanzsumme steigt) 1. Erhöhung von Aktiva= Erhöhung von Verbindlichkeiten 2. Erhöhung von Aktiva = Erhöhung des Eigenkapitals 1. Wareneinkauf auf Ziel 2. Bareinlage; Einbringungeiner Maschine in das Unternehmen durch den Inhaber Zunahme von Aktiva = Ertrag mit der Folgeeiner Eigenkapitalerhöhung Aktiv-Passiv-Minderung (Bilanzsumme sinkt 1. Verminderung von Aktiva = Verminderung von Verbindlichkeiten 2. Verminderung von Aktiva = Verminderung des Eigenkapitals infolge von Bar- oder Sachentnahmen 1. Begleichung einer Lieferantenverbindlichkeit durch Banküberweisung 2. Barentnahme; Warenentnahme durch den Eigner Abnahme der Aktiva = Aufwand mit der Folge einer Eigenkapitalverminderung Beispiele Erhalt einer Zinsgutschrift auf dem Bankkonto Überweisung der Miete für die Geschäftsräume- Abb. 23 (Skript) 12

Zweiter Teil: 5. Zusammenhänge zwischen FiBu, Inventar und JA der handelsrechtliche und steuerrechtliche Jahresabschlussstellen das Ergebnis der Kontenabschlüsse dar, die auf den laufenden Buchungen, deren Korrektur durch die Inventurfeststellungen und den Jahresabschlussbuchungen beruhen. nur auf Basis einer Inventurist eine Bilanz nicht zu erstellen. nicht erfasstwerden i.r.d. Inventur z.b. Rechnungsabgrenzungsposten, Rückstellungen. aber: weder eine Handelsbilanz noch eine Steuerbilanzkönnen ohne Inventur/Inventarverzeichnis aufgestellt werden. die Ergebnisse der laufenden Buchhaltungund der Inventurwerden mit Hilfe der Hauptabschlussübersicht (s. Gliederungspunkt 7) zusammengefasst. das gegenwärtige Steuerrechtkennt keine Norm, die ausdrücklich eine von der Handelsbilanz getrennt zu erstellende Steuerbilanz vorschreibt(=> verlangt wird lediglich die Aufstellung einer nach steuerrechtliche Vorschriften korrigierten Handelsbilanz, 60 Abs. 2 Satz 1 EStDV) nach 60 Abs. 2 Satz 2 EStDV kann der Steuerpflichtige auch eine den steuerlichen Vorschriften entsprechende Vermögensübersicht (Steuerbilanz) seiner Steuererklärung beifügen (Wahlrecht!). 13

Zweiter Teil: 5. Zusammenhänge zwischen FiBu, Inventar und JA Unternehmenssachverhalte Eignerund Umweltbeziehungen Filter: Bestände buchungsrelevante Vorgänge und Bestände Belege INVENTAR A. Rohvermögen B. Schulden C. Reinvermögen LAUFENDE FINANZBUCHFÜHRUNG Bestandskonten ggf. Privatkonten HAUPTABSCHLUSSÜBERSICHT (HAÜ) (steuerrechtliche) GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG A. Erträge lt. handelsrechtl. GuV-Rechnung B. steuerrechtliche Ertragskorrekturen C. steuerwirksame Erträge D. Aufwendungen lt. handelsrechtl. GuV-Rechnung E. steuerrechtliche Aufwandskorrekturen F. steuerwirksame Aufwendungen G. Gewinn/Verlust Erfolgskonten Er- Um- Sum- Sal- Um- Sal- Schluss- GuV- Kon- öff- satz- men- den- bu- den- bilanz Rechtenungsbilanbilanbilanchunbilannunbilanz I gen II A P S H S H S H S H S H A P A E steuerliche Korrekturen, sofern nicht bereits steuerliche Vorschriften berücksichtigt wurden STEUERRECHT- LICHER JAHRES- ABSCHLUSS STEUERBILANZ Aktiva Passiva positive Betriebs- Wirtschaftsgüter negative RAP Wirtschaftsgütevermögen RAP Aktiva Vermögensgegenstände RAP HANDELSBILANZ Passiva Eigenkapital Schulden RAP ggf. ANHANG (handelsrechtliche) GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG A. Erträge B. Aufwendungen C. Jahresüberschuss/-fehlbetrag D. Veränderungen der Rücklagen E. Bilanzgewinn/Bilanzverlust Abb. 24 (Skript) HANDELSRECHTLICHER JAHRESABSCHLUSS 14

Grundbuch Hauptbuch Zweiter Teil: 6. Bücher der doppelten Buchhaltung (Begriffsabgrenzungen) auchals Tagebuch, Journal, Memorial bezeichnet. Erfassung aller Geschäftsvorfälle in zeitlicher Reihenfolge, wobei die Belege die Basis für die Eintragung bilden (S. 65 Skript). erfolgt die systematische Ordnungder Geschäftsvorfälle nach sachlichen Gesichtspunktenauf den im Kontenplan verzeichneten Sachkonten (=Bestands-und Erfolgskonten, S. 66 Skript). Z.B. alle Gehaltszahlungen auf einem Konto Gehälter, alle Bargeschäfte auf einem Kassenkonto, s. Abb. 25 (Skript). Nebenbücher stellen Hilfsbücher dar, die der weiteren Aufgliederung und Ergänzung der Sachkonten dienen(z.b. Anlagenbuch, Debitoren (Kunden) und Kreditorenbuch (Lieferanten), zeigt die individuellen Zahlungsansprüche und verpflichtungen, die in der Summe die Forderungen und Verbindlichkeiten bilden. (stellen ein wichtigsten Instrument i.r.d. des internen Kontrollsystems des Unternehmens dar!) 15

Zweiter Teil: 6. Bücher der doppelten Buchhaltung (Begriffsabgrenzungen) Journal Monat: März 20.. Seite:... Lfd. Nr. Datum Beleg Nr. Text Soll Haben 673 20.03. ER 132 Wareneinkauf auf Ziel bei L. Schmidt, München, Rechnungs-Nr. 2398 (Waren an Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) 1.000 1.000 Grundbuch 16

Soll Zweiter Teil: 6. Bücher der doppelten Buchhaltung (Begriffsabgrenzungen) Waren Seite Haben 20.03 Verb. Aus L. u. L. 1.000 Hauptbuch (jeweilige Kto.) Soll Verbindlichkeiten aus L. u. L. 20.03. Waren 1.000 Seite Haben 17

Nebenbücher: Zweiter Teil: 6. Bücher der doppelten Buchhaltung (Begriffsabgrenzungen) im Kontokorrent-oder Geschäftsfreundebuchwird für jeden Kunden (Debitor) und jeden Lieferanten (Kreditor) ein eigenes (Personen-)Konto geführt. dient als wichtiges Kontrollinstrument zum Abgleich der unter den Sammelkonten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aufgeführten Zahlungsansprüche und -verpflichtungen, die mit den Summen der jeweiligen Nebenbücher übereinstimmen müssen (s. Abb. 27 Skript). (= typische Prüfungshandlung im Rahmen einer durch den Wirtschaftsprüfer durchzuführenden Jahresabschlussprüfung, Abgleich Haupt-/Nebenbuch!) 18

Zweiter Teil: 6. Bücher der doppelten Buchhaltung Kontensystem der doppelten Buchführung (Aufwendungen < Erträge Λ Privatentnahmen > Privateinlagen) S S S Aufwendungen AB Zugänge Aufwandskonten Aktivkonten S passive Bestandskonten Stornobuchungen und Erstattungen Saldo S S Eröffnungsbilanzkonto H Salden aller Aufwandskonten Abgänge EB (Saldo) Gewinn Entnahmen H aktive Bestandskonten GuV-Konto Privatkonto aktive Bestandskonten S Stornobuchungen und Erstattungen Saldo Salden aller Ertragskonten Einlagen Saldo S S Schlussbilanzkonto H H EB (Saldo) Abgänge EB (Saldo) passive Bestandskonten H Ertragskonten Eigenkapital Entnahmenüberschuss (Saldo) H Erträge AB Gewinn übrige Passivkonten AB Zugänge H H H Abb. 28 (Skript) Reihenfolge: Erfolgskonten GuV-Kto. GuV-Kto. EK Privatkonto EK EK, übrige Passiv- und Aktivkonten über Schlussbilanzkonto. 19

Zweiter Teil: 6. Bücher der doppelten Buchhaltung (Begriffsabgrenzungen) Abb. 28 verdeutlicht das Sachkontensystem (Bestands-,Erfolgs-und Privatkonten) des Hauptbuches von Eröffnungs-bis zum Schlussbilanzkonto in der doppelten Buchhaltung. Eröffnungsbilanzkontostellt das Spiegelbild der Eröffnungsbilanzdar und ist ein Hilfsmittel zur Konteneröffnung(-> Einhaltung der Buchungsreihenfolge Soll an Haben), die Eröffnungsbilanz zum 01.01. des neuen Geschäftsjahres (Gj) muss grundsätzlich mit der Schlussbilanz zum 31.12. des Vorjahres identisch sein (=Grundsatz der Bilanzidentität, 252 Abs. 1 Nr. 1 HGB). im Schlussbilanzkontokommen Vermögen und Kapital auf der gleichen Seite wie in der (Schluss-)Bilanz zum Ansatz. 20

Zweiter Teil: 6. Bücher der doppelten Buchhaltung es existieren sowohl für die äußere als auch innere Formder zu führenden Bücher gesetzliche Vorschriften. 239 Abs. 1 HGB (Führung der Handelsbücher) und 146 AO (äußere Form): 239 (1) Bei der Führung der Handelsbücher und bei den sonst erforderlichen Aufzeichnungen hat sich der Kaufmann einer lebenden Sprachezu bedienen. Werden Abkürzungen, Ziffern, Buchstaben oder Symbole verwendet, muss im Einzelfall deren Bedeutung eindeutig festliegen. 239 Abs. 2 HGB und 146 Abs. 1 AO (innere Form): 239 (2) Die Eintragungen in Büchern und die sonst erforderlichen Aufzeichnungen müssen vollständig, richtig, zeitgerecht und geordnet vorgenommen werden. Wann ist gilt eine Erfassung als zeitgerecht? = wenn sie zeitnah und chronologisch erfolgt 21

Zweiter Teil: 6. Bücher der doppelten Buchhaltung Charakteristika der doppelten Buchführung 1 Registrierung aller Geschäftsvorfälle in zeitlicher(grundbuch) und sachlicher (Hauptbuch) Ordnung. 2 Verbuchung ein und desselben Vorgangs auf zwei Konten(Konto und Gegenkonto), einmal im Soll und einmal im Haben. 3 Getrennte Erfassung der erfolgsneutralen und erfolgswirksamen Vorfälleauf Bestands-, Erfolgs- und Privatkonten. 4 Möglichkeit der zweifachen Erfolgsermittlung (-> Eigenkapitalvergleich u. GuV!). 22

Zweiter Teil: 6. Bücher der doppelten Buchhaltung G e sc h ä ftsv o rfa ll G ru n d b u c h b z w. G ru n d b ü c h e r H a u p tb u c h K o n to k o rre n tb u c h (so w ie w e ite re N e b e n b ü c h e r) A b stim m u n g d e r S a c h k o n te n F o rd e ru n g e n a u s L ie fe ru n g e n u n d L e istu n g e n u n d V e rb in d - lic h k e ite n a u s L ie fe ru n g e n u n d L e is tu n g e n m it d e n P e rso n e n - k o n te n In v e n tu r- e rg e b n iss e A b stim m u n g d e r B u c h e n d b e stä n d e m it d e n In v e n tu rw e rte n so fe rn k e in e L a g e r- b u c h fü h ru n g e x istie rt, e n tfä llt d ie A b stimm u n g z w is c h e n d e n B u c h - u n d In v e n tu r- w e rte n b e im V o rra ts - v e rm ö g e n S c h lu ssb ila n z k o n to Abb. 29 (Skript) 23

Zweiter Teil: 7. Kontenrahmen und Kontenplan Sinn & Zweck des Kontenrahmens und des Kontenplans: zur Bewältigung des Buchungsstoffes werden in einem Unternehmen zahlreiche Konten (z.b. Forderungen, Verbindlichkeiten, Gebäude, Maschinen etc.) benötigt. zur systematischen Ordnung der Kontenund einheitlichen Verwendung der Kontenzur Erfassung von Geschäftsvorfällen dienen der Kontenrahmen und Kontenplan.. derkontenrahmengibt einen vollständigen und systematischenüberblick über die von der FibUdes Unternehmens i.d.r. benötigten Konten(gibt also das Kontengliederungsschema vor)..der Kontenplanleitet sich nach den speziellen Bedürfnissen des Unternehmens aus dem Kontenrahmen ab. Im Kontenplan werden somit all diejenigen Konten systematisch zusammengestellt, die in der FibU des Unternehmens Verwendung finden! im Laufe der Zeit wurden verschiedene branchenspezifische Kontenrahmen entwickelt. 24

Ausprägungen (die wichtigsten Kontenrahmen): Zweiter Teil: 7. Kontenrahmen und Kontenplan Einzelhandels-Kontenrahmen (EKR), Kontenrahmen für Groß- und Außenhandel, Gemeinschaftskontenrahmen der Industrie (GKR), Industrie-Kontenrahmen (IKR) und Datev-Kontenrahmen. Sinn & Zweck: durch die systematische Ordnung erhält man: einen genauen Überblick über die in einem Unternehmen geführten Konten, einen Vergleichder einzelnen Aufwendungen und Erträge desselben Unternehmensin verschiedenen Zeiträumen (ermöglicht somit einen inneren Betriebsvergleich), ermöglicht zudem einen Vergleich der einzelnen Aufwendungen und Erträge eines Unternehmens mit denen anderer Unternehmen desselben Wirtschaftszweiges (dient somit auch einem äußeren Betriebsvergleich), darüber hinaus sorgt der Kontenrahmen für eine Vereinheitlichung und Vereinfachung des Buchungstextes (d.h. der Buchungstext der Buchung Kasse an Bank wird durch Konten-Nr. ersetzt). 25

Aufbau und Struktur eines Kontenrahmens Zweiter Teil: 7. Kontenrahmen und Kontenplan der Kontenrahmen ist grundsätzlich nach dem dekadischen Ordnungssystem (=Zehnersystem) aufgebaut, wodurch den einzelnen Konten Nummern zugewiesen werden können. gemäß dieses Systems besteht jeder Kontenrahmen aus zehn Kontenklassen (Klasse 0 bis 9). jedes in der Buchführung verwendete Konto ist somit einer Klasse zugeordnet. die einzelnen Klassen sind ihrerseits in zehn Kontengruppenaufgespalten, wobei die Gruppe an den ersten beiden Ziffern der Kontonummer zu erkennen ist. jede Kontengruppekann wiederum in zehn Kontenarten(drei Ziffern) und jede Kontenartin zehn Kontenunterarten(vier Ziffern) untergliedert werden (vgl. hierzu Beispiel auf Folie 27) 26

Kontenklasse Zweiter Teil: 7. Kontenrahmen und Kontenplan Bezeichnung 0 Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 1 Finanzanlagen 2 Umlaufvermögen und aktive Rechnungsabgrenzung 3 Eigenkapital und Rückstellungen 4 Verbindlichkeiten und passive RA 5 Erträge 6 Betriebliche Aufwendungen 7 Weitere Aufwendungen 8 Ergebnisrechnung 9 frei für Kosten- und Leistungsrechnung z.b. Struktur des Industrie-Kontenrahmens (IKR) 27

Zweiter Teil: 7. Kontenrahmen und Kontenplan Beispiel 1 : aus der Kontonummer 2801erkennt man: Kontenklasse 2 Umlaufvermögen Kontengruppe 28 Flüssige Mittel Kontenart 280 Guthaben bei Kreditinstituten Kontenunterart 2800 Kreissparkasse 2801 Deutsche Bank Kontenrahmen Kontenplan 1 entnommen aus Schmolcke/Deitermann 1995, S. 76. 28

Anordnung der Konten: Zweiter Teil: 7. Kontenrahmen und Kontenplan die Anordnung der Kontenim Kontenrahmenist nach dem Prozessgliederungsprinzip sowie nach dem Abschlussgliederungsprinzip möglich. Prozessgliederungsprinzip: die Reihenfolge der Kontenklassen wird nach den Betriebsabläufen(z.B. Produktionsmittel und Kapital Klasse 0, Liquidität Klasse 1, Beschaffung Klasse 3) bestimmt. In der Praxis das vorherrschende Gliederungsprinzip für Klein- und Mittelbetrieben. Abschlussgliederungsprinzip: die Reihenfolge der Kontenklassen wird nach der gesetzlich vorgeschriebenen Gliederung des Jahresabschlusses bestimmt. Merke:dem Industriekontenrahmen liegt das Abschlussgliederungsprinzip zugrunde. 29

Zweiter Teil: 8. Hauptabschlussübersicht (HAÜ) die HAÜ führt die Ergebnisse der laufenden FibUund der Inventur zusammenund stellt somit einen vorläufigen Probeabschluss dar, aus dem der endgültige Jahresabschluss abgeleitet werden kann. die HAÜ ist in Tabellenform aufgebaut und verfügt neben der Kostenvorspalte über fünf bis acht Doppelspalten (Rubriken). einfache Ausprägung: Summenbilanz, Saldenbilanz I, Umbuchungen, Schlussbilanz sowie GuV ausführliche Ausprägung: zusätzlich Eröffnungsbilanz, Summenzugänge und Saldenbilanz II. umfasst im Rahmen eines Industriebetriebes i.d.r. 6 Doppelspalten, wobei der Summenbilanz noch zusätzlich die Spalten Eröffnungsbilanz und Umsatzbilanz vorgeschaltet sein können (hier dargestellt in Abb. 23, Abb. 31). 30

Zweiter Teil: 8. Hauptabschlussübersicht (HAÜ) Kontrollfunktion Informationsfunktion Entscheidungsfunktion mit Hilfe der in die HAÜ eingebauten Abstimmungsmechanismen (Gleichheit von Soll- und Habenbuchungen) kann festgestellt werden, ob die Verbuchung der laufenden Geschäftsvorfälle sowie die Addition der in den Sachkonten erfassten Soll- und Habenbuchungsbeträge rechnerisch richtig vorgenommen wurden. da die HAÜ die Entwicklung der Bestands- und Erfolgskonten widerspiegelt, können aus ihrem Zahlungsmaterial zusätzliche Informationen hinsichtlich der wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens entnommen werden. auf der Grundlage des vorläufigen Probeabschlusses wird am Ende des Geschäftsjahres entschieden, wie bestehende Ansatz-, Bewertungswahlrechte und Ermessensspielräume des Bilanzrechts ausgeübt werdensollen, damit die vom Unternehmen angestrebten Zieleerreicht werden können. Die erforderlichen Übergänge vom vorläufigen zum endgültigen Jahresabschluss werden in der Umbuchungsspalte (=vorbereitende Abschlussbuchungen*) der HAÜ vorgenommen. * z.b. Abschreibungen auf Anlagen, Rechnungsabgrenzungsposten, Bildung von Rückstellungen etc. 31

Konto-Nr. Kontenbezeichnung Eröffnungsbilanz Zweiter Teil: 8. Hauptabschlussübersicht (HAÜ) Aktiva 1 2 3 4 Passiva Summenzugänge Soll Haben Summenbilanz Saldenbilanz I Soll Haben Soll Haben Aktiva = Passiva Sollsumme = Habensummsumme Soll- = Habensumme Sollsumme = Habensumme Vorspalten Bilanzspalten 32

Zweiter Teil: 8. Hauptabschlussübersicht (HAÜ) 5 Umbuchungen Soll Haben Bemerkungen 6 7 8 Saldenbilanz II Schlussbilanz Gewinn- und Verlustrechnung Soll Haben Soll Haben Aufwand Ertrag Sollsumme = Habensumme Sollsumme = Habensumme Summe Summe + Gewinn - Verlust Summe + Gewinn Summe + Verlust Aktiva = Passiva Aufwand = Ertrag Bilanzspalten 33

Rubrik Eröffnungsbilanz Zweiter Teil: 8. Hauptabschlussübersicht (HAÜ) Inhalt/Aufgabe Erfassung der Schlussbestände des Vorjahres Summenzugänge (auch Umsatz-oder Verkehrsbilanz genannt) enthältdie Summen der Soll-und Habenbuchungsbeträgealler Konten (Erfassung der laufenden Geschäftsvorfälle); Summe der Sollspalte = Summe der Habenspalte. Summenbilanz (Probebilanz) Saldenbilanz I Die Summenbilanz ergibt sich aus der Addition der Rubriken Eröffnungsbilanz und Summenzugänge. Die Summen der Sollund Habenspalteder Summenbilanz müssen übereinstimmen. Stimmen die Summen nicht überein, müssen die Fehler gesucht und berichtigt werden. ist das Ergebnis aus der Saldierung der Beträge der Summenbilanz, wobei der Saldo (Überschussbetrag) auf der jeweiligen Überschussseite vermerktwird (s. Beispiel Folie 36). Die Summen der Soll- und Habenspalte der Saldenbilanz müssen übereinstimmen. 34

Rubrik Umbuchungen Saldenbilanz II (endgültige Saldenbilanz) Schlussbilanz Erfolgsbilanz (Gewinn-und Verlustrechnung) Zweiter Teil: 8. Hauptabschlussübersicht (HAÜ) Inhalt/Aufgabe Die Umbuchungsspalte nimmt zum einen die erforderlichen Korrekturbuchungen und zum anderen die vorbereitenden Abschlussbuchungen(s. Folie 36) auf. Die Addition der Sollspalte muss mit der Addition der Habenspalte übereinstimmen. wird die Saldenbilanz I um die erforderlichen Umbuchungen modifiziert, ergibt sich die Saldenbilanz II (analogesprocederewie bei Saldenbilanz I). Erfasst die endgültigen Salden der Bestandskonten. Merke: zwischen der Addition von Aktiva und Passiva besteht keine Summengleichheit, da das EK noch nicht den Gewinn oder Verlust des Gj enthält (Vgl. Abb. 33 Skript!). Es werden die Salden der Erfolgskonten (Aufwendungen und Erträge) angesetzt. Merke: bei der Addition der Aufwendungen und Erträge ergibt sich ebenfalls keine Summengleichheit. Der sich hierbei ergebene Unterschiedsbetrag muss gleich dem Unterschiedsbetrag der Schlussbilanz sein! 35

Saldenbilanz I (vorläufige Saldenbilanz) 1 Zweiter Teil: 8. Hauptabschlussübersicht (HAÜ) Konto- Summenbilanz Saldenbilanz I Nr. Bezeichnung Soll Haben Soll Haben 1000 Kasse 40.000 35.000 5.000 1 Beispiel in Anlehnung an Bornhofen 1999, S. 178 mögliche vorbereitende Abschlussbuchungen (weiterführend Freidank/Velte 2007, S. 96) Abschreibungen auf Anlagen und Umlaufvermögen Bestandsveränderungen an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zeitliche Abgrenzungen Buchen von Rückstellungen Abschluss von Unterkonten über die entsprechenden Hauptkonten 36

Wiederholung Wie sind folgende Geschäftsvorfälle zu buchen? Welche Bilanzveränderung liegt folgenden Buchungssätzen zugrunde? Geschäftsvorfälle 1 2 Wir kaufen Waren auf Ziel (3.000) Wir zahlen Miete per Bank (2.500) 3 Wir tilgen eine Darlehensschuld durch Banküberweisungen (40.000) 4 Wir entnehmen Waren zum Buchwert (20.000) 5 Gutschrift der Bank für Zinsen (2.000) 6 Kunde begleicht Forderung per Banküberweisung (4.500) 37

Wiederholung Wie sind folgende Geschäftsvorfälle zu buchen? Welche Bilanzveränderung liegt folgenden Buchungssätzen zugrunde? Buchungssatz Aktivtausch Passivtausch Aktiv/Passivmerhung Aktiv/Passivminderung 1 Waren (3.000) an Verbindlichkeiten (3.000) X 2 Mietaufwendungen (2.500) an Bank (2.500) X 3 Darlehen (40.000) an Bank (40.000) X 4 5 6 Privatentnahme (20.000) an Warenbestand (20.000) Bank (2.000) an Zinserträge (2.000) Bank (4.500) an Forderungen (4.500) X X X 38

Wiederholung Was verstehen Sie unter dem Grundsatz der Bilanzidentität? Durch welche Vorgänge kann das Eigenkapital verändert werden? Geben Sie pro Gruppe, jeweils ein Beispiel! Ergänzen Sie: Aufwendungen. das Eigenkapital, Erträge das Eigenkapital, Privateinlagen das Eigenkapital, Privatentnahmen das Eigenkapital. Nennen Sie die primären Aufgaben der Hauptabschlussübersicht! 39

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit 40