Konjunktur trotzt zunehmenden Risiken

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Transkript:

Konjunktur trotzt zunehmenden Risiken IHK-KONJUNKTURBERICHT RHEINLAND-PFALZ WINTER 2016 I 2017 ZAHLEN. DATEN. FAKTEN.

Vorwort Auch im Winter 2016/17 haben die rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) ihre Mitgliedsunternehmen wieder zur aktuellen Geschäftslage und zu ihren Erwartungen für die Zukunft befragt. Der vorliegende Konjunkturbericht stützt sich auf die Antworten von rund 1.000 Unternehmen, die sowohl hinsichtlich ihrer branchenmäßigen Zusammensetzung und ihrer Betriebsgrößenstruktur als auch hinsichtlich der räumlichen Verteilung ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten einen repräsentativen Querschnitt der rheinland-pfälzischen Wirtschaft abbilden. Die Ergebnisse der Umfrage geben Aufschluss über die aktuelle wirtschaftliche Situation der Unternehmen sowie die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung und dienen als wichtige Grundlage für die Arbeit politischer Entscheidungsträger. Wir danken allen Unternehmen, die sich an dieser Umfrage beteiligt haben, für ihre Mithilfe! Peter Adrian Präsident IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz Arne Rössel Hauptgeschäftsführer IHK Koblenz Inhalt Die Konjunktur in Rheinland-Pfalz... 3 Wachstumsindikatoren im Einzelnen... 4 Wirtschaftliche Risiken... 6 Branchenüberblick... 7 Regionale Tendenzen... 12 Methodik / Impressum... 13 IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz Konjunkturbericht Winter 2016/17 2

Die Konjunktur in Rheinland-Pfalz Geschäftslage verbessert sich weiter Obwohl die Unsicherheiten in Bezug auf die Weltwirtschaft und die Wirtschaftspolitik zunehmen, zeichnet sich ein positives Stimmungsbild in der rheinland-pfälzischen Wirtschaft ab. Der Saldo zur Geschäftslage stieg von +29 Prozentpunkten im Herbst 2016 auf aktuell +36 Prozentpunkte an und liegt damit weit über der neutralen Schwelle von Null Prozentpunkten. Die erfreuliche Geschäftslage scheint sich derzeit von der robusten Beschäftigungsentwicklung, dem niedrigen Zinsniveau und der positiven Konsumneigung zu nähren. Auch Erwartungen ziehen an punkte). Die rheinland-pfälzische Wirtschaft blickt folglich optimistisch in die Zukunft. Konjunkturklima wird wärmer Der IHK-Konjunkturklimaindikator, der sich aus Lage- und Erwartungsbeurteilungen zusammensetzt, liegt im Winter 2016/17 bei 124 Punkten (Vorumfrage: 118 Punkte). Damit steigt der Indikator um sechs Punkte und liegt weiterhin im deutlich positiven Bereich oberhalb der neutralen 100-Punkte-Linie. Die verbesserte Geschäftslage und die optimistischen Geschäftserwartungen deuten auf einen weiteren stabilen Konjunkturverlauf mit einer positiven Wachstumsrate hin. Neben der positiven Lagebeurteilung erwarten die rheinland-pfälzischen Unternehmen auch in den kommenden 12 Monaten florierende Geschäfte. Der Saldo der Geschäftserwartungen liegt bei +14 Prozentpunkten und damit höher als im Herbst 2016 (+9 Prozent IHK-Konjunkturklima in Rheinland-Pfalz IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz Konjunkturbericht Winter 2016/17 3

Wachstumsindikatoren im Einzelnen Auftragsbestand und Kapazitätsauslastung* Die rheinland-pfälzische Wirtschaft verzeichnet weiterhin steigende Auftragsbestände. Mit einem Saldenwert von +15 Prozentpunkten liegt der Auftragsbestand höher als in der Vorumfrage (+9 Prozentpunkte). Ausschlaggebend hierfür sind die zunehmenden Auftragseingänge, sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland. Folglich zeigt sich auch eine positive Wirkung auf die Kapazitätsauslastung der Industriebetriebe. Der Saldo stieg von +25 Prozentpunkten im Herbst 2016 auf aktuell +29 Prozentpunkte und liegt damit über dem Durchschnitt. Auftragsbestand und Kapazitätsauslastung* im Zeitverlauf *) Indikatoren werden nur für Industrieunternehmen erhoben Exporterwartungen* Auch in der aktuellen Umfrage steigen die Exporterwartungen weiter an. Der Saldo der Exporterwartungen erhöht sich von +14 Prozentpunkten in der Vorumfrage auf aktuell +18 Prozentpunkte. Des Weiteren sinkt der Anteil an Industrieunternehmen, die den Auslandsabsatz als Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung Ihres Unternehmens wahrnehmen von 36 auf 30 Prozent. Der Auslandsabsatz steht damit, trotz steigender geopolitischer und weltwirtschaftlicher Unsicherheiten, im Risikoranking an sechster Stelle und nimmt folglich eine nachrangige Position ein. Exporterwartungen* im Zeitverlauf *) Indikator wird nur für Industrieunternehmen erhoben IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz Konjunkturbericht Winter 2016/17 4

Wachstumsindikatoren im Einzelnen Investitionsabsichten Investitionsabsichten im Zeitverlauf Die rheinland-pfälzischen Unternehmen beabsichtigen ihre Investitionen aufzustocken. Dazu stehen auch alle Zeichen auf grün. Die Geschäftslage und die Geschäftserwartungen haben sich verbessert und auch die Umsätze der vergangenen zwölf Monate sind auf steigendem Kurs. 29 Prozent der Befragten wollen in den kommenden zwölf Monaten mehr, 15 Prozent weniger investieren. Der entsprechende Saldo ist damit gegenüber dem Herbst 2016 von +10 Prozentpunkte auf aktuell +14 Prozentpunkte gestiegen. Als Hauptmotive für Investitionen werden Ersatzbedarf (67 Prozent), Rationalisierung (33 Prozent) sowie Produktinnovationen (32 Prozent) und Kapazitätsausweitungen (32 Prozent) genannt. Beschäftigungsabsichten Der aktuellen Umfrage zu Folge, planen die Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten ihren Personalbestand zu erweitern. Der Saldo der Beschäftigungsabsichten ist von +4 Prozentpunkten in der Vorumfrage auf + 8 Prozentpunkte gestiegen. Das heißt konkret, dass 20 Prozent der rheinland-pfälzischen Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen wollen, 68 Prozent den Personalbestand konstant halten und 12 Prozent fürchten, sich von Mitarbeitern trennen zu müssen. Gleichermaßen steigt der Anteil an Unternehmen, die sich um den Fachkräftemangel sorgen auf 44 Prozent (Vorumfrage 40 Prozent). Die anhaltend positiven Arbeitsmarktimpulse werden sich zumindest stützend auf die konjunkturelle Entwicklung auswirken. Beschäftigungsabsichten im Zeitverlauf IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz Konjunkturbericht Winter 2016/17 5

Wirtschaftliche Risiken Der Blick auf die Ergebnisse der letzten Umfragen zeigt, dass vorwiegend vier Faktoren als Gefahrenquelle für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen ausgemacht werden. Dazu zählen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, der Inlandsabsatz, der Fachkräftemangel und die Arbeitskosten. Sie stellen die Top 4 Faktoren innerhalb des Risiko-Rankings dar. Eine auffällige Entwicklung zeichnet sich in Bezug auf die Energie- und Rohstoffpreise ab. Hier ist der Anteil an Unternehmen, die die Energie- und Rohstoffpreise als Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung wahrnehmen von 27 auf 36 Prozent gestiegen. Eine mögliche Erklärung für die steigende Besorgnis liefern die derzeitigen geopolitischen und weltwirtschaftlichen Unruhen. Energie- und Rohstoffpreise reagieren unter anderem empfindlich auf politische Krisen, sodass die Verunsicherung, insbesondere bei energie- und rohstoffintensiven Branchen steigt. Überraschenderweise scheinen die geopolitischen und weltwirtschaftlichen Unruhen bei der Entwicklung des Auslandsabsatzes aktuell keine große Rolle zu spielen. Der Anteil an Unternehmen, der sich um den zukünftigen Auslandsabsatz sorgt ist sogar von 23 Prozent im Herbst 2016 auf aktuell 20 Prozent gefallen. Auch im Hinblick auf mögliche Wechselkursrisiken bleien die Unternehmen eher unbeeindruckt. Im Vergleich zur Vorumfrage verharrt der Anteil der besorgten Unternehmen bei 10 Prozent. Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz Konjunkturbericht Winter 2016/17 6

Branchenüberblick Industrie Als Taktgeber der Wirtschaft geben die rheinland-pfälzischen Industrieunternehmen ein durchweg erfreuliches Stimmungsbild ab. Der Saldo der Lagebeurteilung stieg von +29 Prozentpunkten in der Vorumfrage auf aktuelle +41 Prozentpunkte. Mit Blick auf die drei Industriehauptgruppen zeigt sich insgesamt ein deutlich positiver Trend. Insbesondere bei den Investitions- sowie den Ge- und Verbrauchsgüterproduzenten bewerten mehr als 50 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut. Die gute Geschäftslage resultiert unter anderem aus gestiegenen Auftragseingängen sowie einem höheren Auftragsbestand. Konjunkturdaten Industrie Industrie gesamt Exporterwartungen IHK-Konjunkturklima Industrie IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz Konjunkturbericht Winter 2016/17 7

8 Branchenüberblick Weiterhin tragen im Vergleich zum Herbst 2016 auch die erhöhte Kapazitätsauslastung und die verbesserte Umsatzentwicklung der vergangenen 12 Monate zur positiven Einschätzung bei. Aufbauend auf einer äußerst positiven Lagebeurteilung befinden sich auch die Geschäftserwartungen auf steigendem Kurs. Hier liegt der entsprechende Saldo bei +17 Prozentpunkten und wird sowohl von der Vorleistungsgüterindustrie (+19 Prozentpunkte) als auch von der Ge- und Verbrauchsgüterindustrie (+24 Prozentpunkte) übertroffen. Der Optimismus bleibt auch im Hinblick auf die Investitionsneigung bestehen. 31 Prozent der Unternehmen planen ihre Investitionen zu erhöhen, 54 Prozent wollen sie konstant halten und 15 Prozent gehen von einer Verringerung ihrer Investitionen aus. Bei Betrachtung der Beschäftigungsabsichten sind weiterhin positive Arbeitsmarktimpulse erkennbar, lediglich bei den Ge- und Verbrauchsgüterproduzenten zeigt sich im Vergleich zur Vorumfrage eine schwächere Beschäftigungsneigung. Aufbauend auf einer erfreulichen Entwicklung der ausländischen Auftragseingänge, stimmt sich die Industrie auf ein florierendes Auslandsgeschäft ein. Bis auf die Investitionsgüterindustrie haben sich die Exporterwartungen gegenüber der Herbstumfrage weiter verbessert. Die erfreuliche Entwicklung der genannten Indikatoren legt ein solides Fundament für ein weiteres konjunkturelles Wachstum. Konjunkturdaten Industrie Investitionsgüterproduzenten Vorleistungsgüterproduzenten Ge- und Verbrauchsgüterproduzenten IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz Konjunkturbericht Winter 2016/17 8 9

Branchenüberblick Baugewerbe Das Baugewerbe erfreut sich eines stetig besser werdenden Geschäftsklimas. Mit 127 Punkten liegt das Geschäftsklima fünf Punkte über dem Wert der Vorumfrage im Herbst 2016 und erreicht damit einen neuen Höchststand. Die aktuelle Geschäftslage bewerten knapp die Hälfte aller befragten Betriebe mit gut, lediglich 9 Prozent beklagen ihre geschäftliche Situation. Gegenüber der Vorumfrage ist der Lagesaldo von +34 auf aktuelle +39 Prozentpunkte gestiegen. Sowohl die Umsatzentwicklung in den letzten zwölf Monaten als auch die Auftragsbestände weisen einen deutlichen Anstieg auf. Gleichermaßen fallen die Geschäftserwartungen mit einem Saldo von +16 Prozentpunkten optimistisch aus. Während die Investitionsneigung zurzeit auf dem Niveau der Vorumfrage stagniert, planen wieder zunehmend mehr Unternehmen ihren Personalbestand aufzustocken oder zu mindestens konstant zu halten. Mit dynamisch steigenden Auftragseingängen und einem erhöhten Kapazitätsauslastungsgrad trägt das Baugewerbe positiv zur Gesamtkonjunktur bei. Handel Im Handel liegt der Lagesaldo mit +22 Prozentpunkten deutlich oberhalb der neutralen Schwelle von 0 Prozentpunkten. Gegenüber der Vorumfrage lässt sich ein Anstieg von drei Prozentpunkten verzeichnen (Herbst 2016: + 19 Prozentpunkte). Ausschlaggebend für die erfreuliche Lagebeurteilung ist die positive Entwicklung der Umsätze in den vergangenen zwölf Monaten, die sich aktuell auf einen Saldo von 12 Prozentpunkten beziffern Konjunkturdaten Baugewerbe Baugewerbe Konjunkturdaten Handel Handel gesamt 8 IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz Konjunkturbericht Winter 2016/17 8 9

Branchenüberblick (Herbst 2016: +5 Prozentpunkte). Die mittelfristigen Geschäftserwartungen bleiben gleichermaßen wie in der Vorumfrage bei einem Saldenwert von +15 Prozentpunkten. Lediglich der Großhandel und die Handelsvermittlung korrigieren ihre Geschäftserwartung um fünf Prozentpunkte nach unten (Winter 2016/17: +18 Prozentpunkte; Herbst 2016: +23 Prozentpunkte). Im Einzelhandel bleiben die Erwartungen hingegen nahezu unverändert. Der Konjunkturklimaindex im Handel ändert sich folglich gegenüber der Vorumfrage nur minimal von 117 auf 118 Punkte. Weiterhin auf Platz eins des Risiko-Rankings steht der Inlandsabsatz mit einem Anteil von 51 Prozent der befragten Unternehmen, gefolgt vom Fachkräftemangel (42 Prozent), der tendenziell bei steigender Beschäftigungsneigung zunimmt. Konjunkturdaten Handel Einzelhandel Großhandel und Handelsvermittlung IHK-Konjunkturklima Handel IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz Konjunkturbericht Winter 2016/17 10

Branchenüberblick Dienstleistungswirtschaft Nach einer rückläufigen wirtschaftlichen Entwicklung im Herbst 2016, bahnt sich im Dienstleistungsgewerbe wieder eine Trendwende an. Als Zusammenfassung der Umfragewerte Geschäftslage und erwartung steigt der Konjunkturklimaindikator vom Herbst 2016 (117 Punkte) auf aktuell 123 Punkte. Sowohl die Lagebeurteilung als auch die Geschäftserwartungen verzeichnen im Vergleich zur Vorumfrage einen Anstieg. Der Lagesaldo erhöhte sich von +32 auf aktuell +38 Punkte; der Erwartungssaldo für die kommenden zwölf Monate stieg von +2 auf +8 Prozentpunkte. Hinsichtlich der Investitions- und Beschäftigungsneigung zeigt sich insgesamt ein unverändertes Bild. Eine größere Abweichung lässt sich allerdings bei den unternehmensnahen Dienstleistern feststellen. Hier fällt die Investitionsbereitschaft von +11 auf +7 Prozentpunkte, während die Beschäftigungsneigung von +14 auf +20 Prozentpunkte steigt. Konjunkturdaten Dienstleistungswirtschaft Dienstleistungswirtschaft gesamt Unternehmensnahe Dienstleistungen IHK-Konjunkturklima Dienstleistungswirtschaft IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz Konjunkturbericht Winter 2016/17 11

Regionale Tendenzen Im Hinblick auf die Bezirke der vier rheinlandpfälzischen Industrie- und Handelskammern zeigt sich eine durchweg positive Konjunkturentwicklung. Insbesondere die IHK Pfalz und die IHK Trier holen bei der Geschäftslage auf und verzeichnen im Vergleich zur IHK Koblenz und IHK Rheinhessen ein annährend gleiches Ergebnis. Dabei hat die IHK Pfalz im Vergleich zur Vorumfrage um 11 Saldenpunkte (Winter 2016/17: +32 Prozentpunkte) und die IHK Trier um 10 Saldenpunkte (Winter 2016/17: +37 Prozentpunkte) zugelegt. Auch die Geschäftserwartungen liegen in allen IHK-Bezirken deutlich im positiven Bereich. Während der erwartete Geschäftsverlauf in Koblenz (+12 Prozentpunkte) und in Rheinhessen (+10 Prozentpunkte) weiterhin unverändert bleibt, verbessern sich wiederum in der Pfalz (+17 Prozentpunkte) und in Trier (+18 Prozentpunkte) die Erwartungen im Vergleich zum Herbst 2016. Diese Entwicklung zeigt sich ebenfalls anhand der Konjunkturklimaindikatoren der vier IHK- Bezirke, die sich aktuell in einem engen Band von 124 Punkten bis 127 Punkte bewegen. Konjunkturdaten der Regionen Geschäftslage Geschäftserwartungen Konjunkturklima IHK-Konjunkturklima in den rheinland-pfälzischen IHK-Bezirken IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz Konjunkturbericht Winter 2016/17 12

Methodik Impressum Datengrundlage Dem vorliegenden Bericht liegen die Antworten von rund 1.000 Unternehmen aus ganz Rheinland-Pfalz zugrunde. Die zur konjunkturellen Situation befragten Unternehmen bilden sowohl hinsichtlich ihrer branchenmäßigen Zusammensetzung und ihrer Betriebsgrößenstruktur, als auch hinsichtlich der räumlichen Verteilung ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten einen repräsentativen Querschnitt der rheinland-pfälzischen Wirtschaft ab. Saldenwerte Aus den nach der Betriebsgröße gewichteten positiven und negativen Antworten der Unternehmen wird ein Saldo gebildet. Ein positiver Saldenwert zeigt demnach an, dass es mehr positive als negative Antworten gibt. Ein Saldenwert von Null bedeutet entsprechend, dass sich die positiven und negativen Antworten die Waage halten. Antworten wie gleich bleibend, die keine Veränderung der Lage der Unternehmen anzeigen bzw. erwarten lassen, werden vom Saldenkonzept nicht berücksichtigt. Die Trend-Pfeile in den Diagrammen zeigen die Richtung der Veränderung der Saldenwerte gegenüber der Vorumfrage an, sofern diese mindestens drei Prozentpunkte beträgt. Der IHK-Konjunkturklima-Indikator Der IHK-Konjunkturklimaindikator spiegelt das Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage in einem Wert wider. Er ergibt sich aus dem geometrischen Mittel der Saldenwerte von Geschäftslage und Geschäftserwartungen. Der Indikator kann Werte zwischen 0 und 200 Punkten annehmen. Entscheidend für die Interpretation der konjunkturellen Entwicklung ist die Veränderung des Indikators im Zeitablauf. Steigt der Indikatorwert an, entwickelt sich die Konjunktur tendenziell positiv, nimmt er ab, zeigt er hingegen eine Eintrübung der wirtschaftlichen Entwicklung an. IHK Koblenz Anna Buchta (Autorin) Telefon: 0261 106-267 E-Mail: buchta@koblenz.ihk.de www.ihk-koblenz.de IHK für Rheinhessen Ute Lachmayer Telefon: 06131 262-1707 E-Mail: ute.lachmayer@rheinhessen.ihk24.de www.rheinhessen.ihk24.de IHK für die Pfalz Ruth Scherer Telefon: 0621 5904-1510 E-Mail: ruth.scherer@pfalz.ihk24.de www.pfalz.ihk24.de IHK Trier Dr. Matthias Schmitt Telefon: 0651 9777-901 E-Mail: schmitt@trier.ihk.de www.ihk-trier.de Herausgeber Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Rheinland-Pfalz. www.ihk-arbeitsgemeinschaft-rlp.de Stand Januar 2017 IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz Konjunkturbericht Winter 2016/17 13