Die Psychoanalytisch - interaktionelle Anwendung Übungsseminar
Von der Klarifizierung zur Antwort Häufige Konstellationen: Antwort in direkter Reaktion Antwort in übereinstimmender Harmonie Antwort in differenzierter Empathie Antwort in Abgrenzung mit Hilfs-Ich-Funktion Antwort in Abgrenzung der Wahrnehmung und des Erlebens Antwort in Empathie als Therapeut und Abgrenzung als Individuum Antwort in der Vermittlung von Fakten im interaktionellen Modus des milden Reizklimas
Das Ich und mein Selbstbewusstsein ES Über-Ich ICH
In der Kommunikation sprechen miteinander: Patient explizit Therapeut Bewusstsein Bewusstsein Unbewusstes Unbewusstes implizit
Antwort in direkter Reaktion Genetische Herleitung: Mutter zeigt dem Kind seine Situation Das Kind erkennt in der Reaktion der Mutter die emotionale Bedeutung seines Ausdrucks Das Feedback (Ausdruck des Verstehens) des Therapeuten in selektiver Expression Sich selber verstehen Beispiel: Ich erlebe Sie so wie ich es bei Empörung von mir kenne ; Sie wirken auf mich einigermaßen empört Nutzen: Stärkung/Stützung von Ich Funktionen: Affekttoleranz, Impulskontrolle und Introspektion
Antwort in Abgrenzung mit Hilfs-Ich-Funktion Affektentfernung aus dem Erlebniszusammenhang Phänomen unterscheidet sich von dem Abwehrmechanismus der Affektisolierung, dass über Gefühle gesprochen wird, wirken aber wie kognitive Beschreibungen vorsichtige Abgrenzung und Verzicht auf das Vorsagen des richtigen Gefühls Beispiel: Ich höre Ihren Bericht und merke, wie sachlich Sie die Angelegenheit berichten. Gemessen an meiner Gefühlsreaktion bin ich darüber ganz erstaunt. Cave: Pseudoklarifizierung: Wenn ich Ihren Bericht höre, fühle ich meine Betroffenheit darüber. Nutzen: Stärkung/Stützung der Ich Funktionen: Neben der Selbst-Objekt-Abgrenzung mit der zugehörigen Alteritätstoleranz kann hier eine (Ur-) Affektdifferenzierung (KRYSTAL/RASKIN) angeregt werden.
Antwort in Empathie als Therapeut und Abgrenzung als Individuum Fälle, die deutliche Abgrenzung erfordern, bei wüsten Beschimpfungen des Therapeuten oder ethisch inakzeptablen Verhaltensweisen wie dem Missbrauch an Kindern An solchen Stellen wird augenfällig, dass auch die Theorie Haltung bildend wirken kann, wenn erkennbar wird, dass ein Patient mit unverbundenen rigiden und idealen Teilobjektrepräsentanzen den Therapeuten gar nicht als eigenständige Person erlebt. Hier zeigt sich die Relevanz der vorbereitenden Voraussetzungen des Respekts vor dem biografischen Schicksal und der Akzeptanz der Erscheinung der Persönlichkeit in der aktuellen Situation Ein wirklich guter Analytiker kann sich sehr, sehr schlecht behandeln lassen. (SACHSSE, 1994). Beispiel: Als Sie mich jetzt ansprachen, habe ich in meinem Inneren eine starke Reaktion festgestellt und musste mich sehr konzentrieren, sowohl sie als auch mich selber zu verstehen. Ich habe mich erinnert, dass ich in Angstsituationen Wut und Zorn entwickelt habe, die sich milderten, wenn ich den Anderen klein machen konnte. Wenn Sie mich in dieser Weise als Privatmann angesprochen hätten, wäre meine Reaktion anders gewesen. Das hätte ich mir wahrscheinlich nicht bieten lassen und mich von Ihnen abgewandt. Diese Unterschiede zwischen unserem Erleben würde ich mit Ihnen gerne genauer ansehen ; Ihr Bericht über die Beziehung zu dem Kind beschäftigt mich sehr. Aus ihrer Geschichte, meinen Überlegungen zu den Gefühlen, die Sie in mir ausgelöst haben und die Art, wie Sie es mir erzählt haben, lässt mich allmählich nachvollziehen, dass es ein Kind sein musste und kein erwachsener Partner sein könnte, bei dem Sie Liebe zeigen oder empfangen konnten. Als Anwalt Ihrer Seele habe ich es da einfacher als als Mensch, der möglicherweise die Auswirkungen auf Ihren Liebespartner anders beurteilt. Nicht ohne Grund gelten sexuelle Beziehungen zu Kindern ja als tabu. Nutzen: Entspannung der Situation, Affektmodulierung, Objektnutzung (WINNICOTT), Beziehungskontinuität
Antwort durch Vermittlung von Fakten im interaktionellen Modus des milden Reizklimas Zur Bewältigung intellektueller, kognitiver Zusammenhänge fehlt diesen Patienten häufig ein ausreichendes Maß an Abstraktions- und Symbolisierungsfähigkeit also die Integration psychischer und kognitiver Aspekte sowie deren Bedeutungszusammenhang. Ein psychoanalytisch-interaktionell eingestellter Therapeut wird bei der Vermittlung von Daten und Fakten eine darauf eingestellte Didaktik anwenden. Das konkretistische Denken engt die Handlungsalternativen ein. Es besteht ein Zusammenhang zwischen kognitiver Aufnahmefähigkeit und der therapeutischen Beziehung. Der Therapeut wird zusätzlich dafür Sorgen, dass die Information in mildem Reizklima unter die Haut (Hüther) geht Beispiel: Gesundheitstraining Nutzen: Förderung des Erlebens von Eigenwert des Wissens (Sportsachen mitnehmen und pünktlich sein)
Ich hoffe, Sie haben einen Perspektivwechsel erlebt!