Angehende Architekten gestalten Visionen für grüne Zukunft Studierende aus 12 Ländern von 4 Universitäten beteiligen sich an UIA- Workshop zum Weltklimagipfel in Kopenhagen Münster/Kopenhagen (17. Dezember 2009). Gebäude tragen in einem erheblichen Umfang zu den Kohlendioxid-Emissionen bei, weil ca. 40% aller Energieverbräuche auf die Errichtung und den Betrieb von Gebäuden zurückzuführen sind. Gleichzeitig besteht aber im Bereich der Gebäude ein großes Optimierungspotential. Diese aufzuzeigen und damit einen Beitrag zu Verlangsamung des Klimawandels zu leisten, war die Aufgabe einer Gruppe von 40 Studierenden aus vier Universitäten, die sich parallel zum Klimagipfel COP15 in Kopenhagen getroffen haben. Von der Internationalen Union der Architekten UIA organisiert diskutierten Experten und Studierende in Ihren Projekten und Vorträgen Ansätze, wie die Städte in der Zukunft nachhaltiger entwickelt werden können. Mit der Unterstützung von vier Hochschulen aus Münster, Darmstadt, Rom und Kopenhagen entwickelten die Studierenden am Beispiel von einem Hafengebiet in Kopenhagen und dem Wiederaufbau der durch Erdbeben zerstörten Stadt L Aquila Strategien, die das von der UIA in ihrem Manifest zum Klimagipfel ausgerufene Motto: Sustainable by design veranschaulichen sollte. Am Samstag wurde der 6-tägige intensive Workshop mit einem große Finale beschlossen. Die Union internationaler Architekten UIA veröffentlichte an diesem Tag das Manifest Nachhaltigkeit durch Design, und zeigt auf, wie Architekten dem Klimawandel durch Architektur und Design begegnen können und auch müssen. Beherbergt wurde das Treffen von der Royal Academy School of Architecture in Kopenhagen, wo Architekturstudenten aus unterschiedlichen europäischen Universitäten mit dem Velux Award und dem Sustainable by Design Award für ihre Visonen geehrt worden sind.
Die Preise für die Klimawandelproblemlösungen von Morgen: Der erster Platz des Sustainable by Design Awards wurde an zwei Gruppen verliehen: Paola Andreozzi, Adelheid Henkel, Kerstin Janssen und Ole Storjohann zeigen in ihrem Projekt Energienetzwerke in Städten für die Stadt L Aquila auf, wie Städte in Energieverbundnetzen in Zukunft energie-autark gemacht werden können.
Den gleichwertigen ersten Platz erhielt die Gruppe von Bianca Maria Di Cola, Ting Liu, Friederike Meier and Eliska Stuchlá für ihr Projekt Öffentliche und Private Plätze in Kopenhagen, die ein neues Konzept für öffentliche Räume entlang des Ufers in Kopenhagen entwickelten und so die städtebauliche Identität des neues Stadtteils stärken.
Die Studenten, die mit dem Velux Award ausgezeichnet worden sind, sind Válerio De Angelis, Janae Futrell, Yesim Gülsular und Elisa Ottaviani mit dem Projekt Wasser. Dabei wird zum einen ein Konzept zum nachhaltigen Umgang mit Wasser als Ressource vorgeschlagen. Gleichzeitig wird die Stadt Kopenhagen auf den steigenden Wasserspiegel angepasst, der im Laufe der nächsten 100 Jahre die Hälfte des Stadtgebiets überfluten würde. Die Gruppe entwickelt eine künstliche Landschaft, die öffentliche Nutzungen und die Wasseraufbereitung in die Uferbefestigung integriert. Die vereinte Architektenfront Die Union internationaler Architekten war eine der NGOs, die am COP15 teilnahmen. Durch die Stimme der Präsidentin der UIA Louise Cox während eines Interviews im Climate Change TV, wurde den Delegierten die Handlungsziele der internationalen Architekten erklärt. Diese sagen aus, dass Architekten all ihren professionellen Kapazitäten im Kampf gegen den Klimawandel einsetzen werden müssen. Das Manifest Sustainable by Design veröffentlicht bei COP15 fünf Ziele und neun Strategien, die zeigen, wie Architekten zu einer signifikanten Reduzierung der Treibhausemissionen beitragen können. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch die UIA, Velux und die Dänische Architektenvereinigung AA. Jesper Salskor Jensen, Geschäftsführer von Velux Dänemark sagt aus: Velux freut sich, diesen Event zu unterstützen, weil wir derselben Auffassung sind, dass Architektur eine wichtige Rolle beim Kampf gegen den Klimawandel spielen wird.
Und zu den Studenten: Die Architekten von morgen, es wird Eure Verantwortlichkeit sein, Wohnungen und Arbeitsplätze für die Zukunft zu entwerfen, so dass die Quantität und Qualität von Tageslicht ermöglicht, passive Erträge durch das Fenster zu nutzen um den Energieverbrauch zu limitieren, ohne dabei das Innenraumklima oder die Lebensqualität einzuschränken. Hans Drexler, Münster School of Architecture und Technische Universität Darmstadt: Wichtig ist es uns gewesen den Studierenden zu vermitteln, dass die Zukunft unserer Städte nicht nur die Aspekte des Klimawandels berücksichtigen darf, sondern im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung auch ökonomische und sozio-kulturelle Aspekte der Nachhaltigkeit. Die Zukunft unserer Städte wird nicht nur als technische Anforderung an Gebäude verstanden, sondern in Zusammenhang mit der Lebensqualität und dem sozialen Gefüge der Stadt. Deswegen haben sich die Studierenden neben den Umweltthemen erneuerbare Energien, Wasserversorgung, und steigender Wasserspiegel auch mit dem demographischen Wandel, den öffentlichen Räumen und der Schaffung von erschwinglichem Wohnraum befasst. Teilnehmer: Insgesamt nahmen zehn Teams aus vier unterschiedlichen Universitäten teil, die Royal Academy of Fine Arts - School of Architecture in Kopenhagen, die Technische Universität Darmstadt, die MSA Münster School of Architecture und die Universität La Sapienza in Rom. Betreut wurden die Studierenden von: Frans Drewniak Royal Academy School Kopenhagen, Mirka Greiner, TU Darmstadt, Christiano Lepratti - TU Darmstadt, Prof. Guendalina Salimei - La Sapienza Rom, Prof. Nicoletta Trasi - La Sapienza Rom, Hans Drexler - MSA Münster. Links: http://www.uia-architectes.org/cop15_en.html Union Internationale des Architectes Bilder: http://www.flickr.com/photos/24045214@n06/sets/72157622835754917/ https://www.fh-muenster.de/fb5/index.php