Thomas Rauschenbach Kinder- und Jugendhilfe in neuer Verantwortung zentrale Aspekte des 14. Kinder- und Jugendberichts

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Transkript:

Thomas Rauschenbach Kinder- und Jugendhilfe in neuer Verantwortung zentrale Aspekte des 14. Kinder- und Jugendberichts Wohin entwickeln sich die Hilfen zur Erziehung? Gemeinsame Fachveranstaltung AFET, BVkE, EREV, IGfH Frankfurt am Main, 18. Juni 2013

Aufbau des Vortrags 1. Aufwachsen in Deutschland zum Wandel der Lebenslagen 2. Die Kinder- und Jugendhilfe in neuer Verantwortung 3. Was bleibt? Politisch-fachliche Schlussfolgerungen 2

1. Aufwachsen in Deutschland zum Wandel der Lebenslagen 3

Wandel der Lebenslagen Grundannahmen Annahme 1: Die Rahmenbedingungen des Aufwachsens haben sich stärker verändert als dies wahrgenommen wird Annahme 2: Eine große Mehrheit von Kindern und Jugendlichen wächst in guten Bedingungen auf; eine Minderheit muss erhebliche Risiken bewältigen 4

Wandel der Lebenslagen exemplarische Veränderungen im Prozess des Aufwachsens a) Betreute Kindheit b) Mediatisierung des Jugendalters c) Optionsvielfalt von jungen Erwachsenen 5

2. Die Kinder-und Jugendhilfe in neuer Verantwortung 6

Kinder- und Jugendhilfe in neuer Verantwortung der Bedeutungszuwachs Die Kinder-und Jugendhilfe wird zu einem zentralen öffentlichen Anbieter für die Belange des Kindes-und Jugendalters Doppelte Ausrichtung: zwischen Jugendfürsorgeund Jugendpflege 7

Kinder- und Jugendhilfe in neuer Verantwortung die Leistungssegmente Quelle: 14. KJB, S. 297 8

Kinder-und Jugendhilfe in neuer Verantwortung: der Wohlfahrtspluralismus Ausweitung der öffentlichen Verantwortung: Elterngeld, U3, Kitas, Ganztagsschulen, Frühe Hilfen Akteure: Familien, Staat, Zivilgesellschaft, privatgewerbliche Anbieter ( Wohlfahrtsviereck ) 9

Kinder-und Jugendhilfe in neuer Verantwortung: das Beispiel Kinderschutz Die Entdeckung des Themas: vom Nischenthema zu massenmedialen Schlagzeilen Das Inkrafttreten neuer Gesetze: vom 8a des KJHG zu neuen Kinderschutzgesetzen von Bund und Ländern Die Entwicklung neuer Angebote: von Frühwarnsystemen zum Quasi-Regelangebot der Frühen Hilfen 10

3. Was bleibt? Politisch-fachliche Schlussfolgerungen 11

Die 10 Leitlinien des 14. KJB 1 Das Aufwachsen junger Menschen ist verstärkt zu einer Gestaltungsaufgabe geworden 2 Diese Aufgabe muss in Verschränkung von öffentlicher und privater Verantwortung wahrgenommen werden 3 Die Familie bleibt dabei in zentraler Verantwortung 4 Der Abbau sozialer Ungleichheit bleibt eine zentrale Aufgabe 12

Die 10 Leitlinien des 14. KJB 5 Bezugspunkt ist Bildung im Sinn einer umfassenden, stetigen Verbesserung der Handlungsfähigkeit 6 Bildungs-, Betreuungs-und Erziehungsangebote für das erste Lebensjahrzehnt müssen bedarfsgerecht ausgebaut werden 7 Bei diesem Ausbau müssen Bildungspotenziale aktiviert, Benachteiligungen abgebaut, Gefährdungen begrenzt, Selbstständigkeit gefördert und die Startund Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen verbessert werden 13

Die 10 Leitlinien des 14. KJB 8 Aufbauend auf dem erreichten Fortschritt bei den Leistungen für Kinder muss die Politik für Jugendliche und junge Erwachsene neu profiliert werden 9 Kommunen als zentraler Ort der KJH und als lokaler Bildungsort müssen in ihrer Verantwortungswahrnehmunggestärkt und entsprechend finanziell auskömmlich ausgestattet werden. Jugendämter müssen zu strategischen Zentren für die Gestaltung des Aufwachsens weiterentwickelt werden 10 Die KJH muss sich ihrer eigenen Wirkungen vergewissern und darüber Rechenschaft ablegen 14

Vielen Dank. rauschenbach@dji.de 15