Anatomie des Pferdes

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Transkript:

Anatomie des Pferdes Der Körperbau 1 Unterlippe mit Kinn 2 Maul(spalte) 3 Oberlippe 4 Nüster 5 Nasenrücken 6 Auge 7 Stirn 8 Ohr 9 Schopf 10 Genick 11 Joch(bein)leiste 12 Unterkieferrand 13 Backe 14 Ganasche 15 Mähnenkamm 16 Hals 17 Kehlrinne 18 Schulter 19 Bug 20 Brust 21 Oberarm 22 Ellbogen 23 Unterarm 24 Vorderfußwurzelgelenk 25 Vordermittelfuß 26 Fesselkopf 27 Fessel 28 Huf 29 Kronrand 30 Ballen 31 Kastanien 32 Beugesehnen 33 Widerrist 34 Rücken (Sattellage) 35 Rippenpartie 36 Unterbrust 37 Bauch 38 Flanke 39 Lende 40 Kruppe 41 Hüfthöcker 42 Oberschenkel 43 Knie 44 Hinterbacke 45 Unterschenkel 46 Sprunggelenk 47 Hintermittelfuß 48 Schweifrübe 49 Schweif 50 Schlauch / Euter

Die Muskulatur 1 Kaumuskel 2 Ohrspeicheldrüse 3 Brust-Zungenbeinmuskel 4 Brust-Kiefermuskel 5 Oberarm-Kopfmuskel 6 Milzförmiger Muskel 7 Kappenmuskel 8 Grätenmuskel 9 Strecker des Vorarmes 10 Oberflächlicher Brustmuskel 11 Strecker des Vordermittelfußes 12 Zehenstrecker 13 Sehnen der Zehenstrecker 14 Oberflächliche Beugesehne 15 Tiefe Beugesehne 16 Beuger der Vorderfußwurzel 17 Tiefer Brustmuskel 18 Breiter Rückenmuskel 19 Rückenlendenbinde 20 Großer schiefer Bauchmuskel 21 Kruppenmuskel 22 Auswärtszieher des Hinterschenkels 23 Einwärtszieher 24 Achillessehne 25 Zehenstrecker 26 Sehnen der Zehenstrecker 27 Oberflächliche Beugesehne 28 Tiefe Beugesehne

Der Knochenbau 1 Gesichtsschädel 1a Oberkieferbein 1b Nasenbein 1c Augenhöhle 1d Stirnbein 1e Hinterhauptbein 2 Unterkieferbein 2a Ganaschen (beide Unterkieferäste) 3 Halswirbel (7) 4 Rücken-/Brustwirbel (18) 5 Lendenwirbel (5-6) 6 Kreuzwirbel (5) = Kreuzbein 7-7a Schweifwirbel (18-21) 8-8a Rippenpaare (18) 9 Schulterblatt 10 Schultergelenk! kein Schlüsselbein! 11 Oberarmbein 12 Brustbein 13 Ellbogengelenk 14 Unterarmbein 14a Ellbogenhöcker 15 Vorderfußwurzelgelenk 16 Vorderes Röhrbein 16a Griffelbeine (2) 17 Fesselbein 18 Kronbein 19 Hufbein 20 Gleichbeine (2) 21 Becken 21a Hüftbeinhöcker 21b Sitzbeinhöcker 22 Hüftgelenk 23 Oberschenkelbein 23a Kniescheibe 24 Kniegelenk 25 Unterschenkelbein 25a Wadenbein 26 Sprunggelenk 26a Fersenhöcker 27 Hinteres Röhrbein 27a Griffelbeine (2) 28 Fesselgelenk 29 Krongelenk 30 Hufgelenk

Definition: Exterieur Die Anforderungen, die wir an das Exterieur (sprich exterjöhr, frz., das Äußere, das äußere Erscheinungsbild) unseres Pferdes stellen, sind je nach Verwendungszweck verschieden. Jedoch unter welchen Gesichtspunkten auch immer wir es betrachten, einige grundsätzliche Forderungen sind für jedes Pferd zu erheben. Betrachten wir seine Gesamtform, indem wir eventuell kleine Exterieurmängel vernachlässigen (ein fehlerfreies Pferd gibt es ebenso wenig wie einen fehlerlosen Menschen), so soll es einen bestimmten Rasseund zugleich Leistungstyp verkörpern. Ein Pferd, das rassetypisch ist, beweist damit, dass es durchgezüchtet ist und also die Leistungsanlagen seiner Rasse besitzt. Vor allem für das Zuchtpferd ist der Rassetyp unerlässliche Bedingung. Klare, deutlich gezeichnete Konturen, trockene Textur seines Gewebes, solides Fundament, Adel in der Gesamterscheinung lassen Rückschlüsse zu aus Energie, Nerv, Härte und Leistungsfähigkeit des Pferdes. Noch drei Begriffe sind zu definieren, die wir bei der Beurteilung eines Pferdes verwenden. Definition: Format Das Format eines Pferdes wird vom Verhältnis der Rumpflänge (von Bug bis Sitzbeinhöcker) zur Widerristhöhe (Stockmaß) bestimmt. Dieses Verhältnis ist je nach Geschlecht und Rasse verschieden. Der Hengst ist meist quadratisch, die Stute eher langrechteckig und der Wallach hochrechteckig. Von Einfluss ist auch die Rasse. So ist der Prozentsatz an quadratischen Individuen unter den Orientalen aller drei Geschlechter höher als bei anderen Rassen, während die meisten durchweg im Langrechteckrahmen stehen. Definition: Kaliber Das Verhältnis von Gewicht zu Widerristhöhe bezeichnet man als Kaliber. Gewicht (in kg) : Widerristhöhe (Stockmaß in cm) = Kaliber

Definition: Rahmen Als Rahmen bezeichnet man das Verhältnis der einzelnen Teile des Körpers zueinander: Vorhand zu Hinterhand, Länge zu Höhe. Zugleich bedeutet es, dass große Linien die Kontur eines Pferdes ausmachen, dass der Hals und die Schulter lang, die Kruppe und das Becken breit und lang, die Brust tief sei. Rahmen ist also ein relativer Begriff, kein absolutes Größenmaß; ein Pony kann unter Umständen mehr Rahmen haben als ein noch so großer, mächtiger Kaltblüter. Die Beurteilung des Pferdes Bevor man mit der Beurteilung der einzelnen Körperpartien beginnt, sollte man erst mal einen ausführlichen Blick auf das Gesamtbild des Pferdes werfen. Dies geschieht am Besten aus ca. 10 Meter Entfernung, wobei das Pferd einen harmonischen und gesunden Gesamteindruck machen sollte. Vor, Mittel und Hinterhand sollten proportionsmäßig gut zusammen passen und es sollte in einem leichten Rechteckformat stehen. Beim perfekt gebauten Pferd haben einige Linien dasselbe Maß. Beispielsweise sollten die blauen Linien alle gleich sein, also die Länge des Kopfes, die Linie von den Hüften zum Boden, die Linie von der Hüfte zum Kniegelenk, von der Kastanie zum Boden, von der Gurtenlinie zum Kniegelenk und vom Kniegelenk zur höchsten Stelle der Kruppe. In rot sind die Linien vom Sitzbein zum Knie zum höchsten Punkt der Hüfte und von der Hüfte zum Sitzbein gezeichnet - auch sie sollten gleich lang sein. Grau ist die Linie vom Fesselgelenk zum Ellenbogen, die der Linie vom Ellenbogen zum Widerrist entsprechen soll. Eine gedachte Linie vom Sitzbein nach unten sollte das Sprunggelenk berühren und durch den hinteren Teil des Röhrbeins führen. Der Kopf Die Vorhand Der Kopf des Pferdes hat scheinbar keinen bedeutenden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Pferdes. Aber eine eingehende Betrachtung des Kopfes lohnt sich doch, da seine Form und Größe sowie sein Ausdruck viel aussagen über Adel, Rassezugehörigkeit, Temperament, Charakter und Konstitution. Einem

Hengst oder einer Stute sollte man schon am Gesicht den Geschlechtscharakter ablesen können. Der Kopf des Hengstes pflegt größer und gröber zu sein, stärker in den Ganaschen, mit breiterer Stirn und lebhafteren Augen; die Stute hat im allgemeinen einen feineren, trockeneren Kopf als der Hengst, der Angesichtsschädel ist schmäler, der ganze Ausdruck ist weiblich und sanfter. Wallache, vor allem sofern sie früh gelegt wurden, nähern sich in Form und Ausdruck oft dem Stutengesicht. Rassetypisch ist die Ausbildung ganz bestimmter Kopfformen. Alle Pferde, deren Stammbaum einen Anteil orientalischen Blutes enthält, weisen in stärkerer oder schwächerer Form die charakteristischen Merkmale dieser Rasse auf. Gerader Kopf Hechtkopf Keilkopf Ramsnase

Ramskopf Die Ohren Die Ohren des Pferdes stehen am oberen Teil des Schädels, seitlich des Scheitels und ihn um fast zwei Drittel ihrer Länge überragend. Ihre Stellung und Länge kann sehr verschieden sein. Die Beobachtung ihrer Bewegungen und Stellungen lässt mancherlei Schlüsse auf Charakter, Laune und Temperament zu. (siehe > Verhalten(sweisen) von Pferden) Ein gesundes, lebhaftes Pferd pflegt seine Ohren aufmerksam nach allen Richtungen zu bewegen. Die Hängeohren, die man manchmal bei ausgesprochen edlen Pferden (Ostpreußen/Trakehnern, Englisches Vollblut, Araber) beobachtet, besagen zwar nichts über deren Leistungsfähigkeit, sehen jedoch nicht schön aus. Die Augen

Die Augen sind das Spiegelbild der Seele. Sie sind als Kriterium für Temperament und Charakter noch weit mehr geeignet als die Ohren. Jeder Laie sieht, ob das Auge groß oder klein ist, lebhaft oder unbeteiligt, sanft oder bösartig, feurig oder stumpf, klar oder trüb, und ob es vertrauensvoll oder ängstlich blickt. Ein großes feuriges Auge mit stark entwickeltem Augapfel findet sich meist bei edel gezogenen Pferden. Ein kleines und weit hervortretendes Auge, bei dem rund um die Iris weiße Sklera sichtbar wird, nennt man Ochsen oder Fischauge. Als Birk oder Glasaugen bezeichnet man Augen, deren Iris durch geringe oder fehlende Pigmentablagerung hellblau, gläsern erscheint. Wichtig ist, dass beide Augen in Größe, Ausdruck, Stellung und Färbung der durchsichtigen Teile und Weite der Pupille möglichst gleich sind. Die Nüstern Die Nüstern sollen weit sein, mit dünnen beweglichen Rändern, feinbehaart und weich. Im Zustand der Ruhe dürfen sie sich nur wenig bewegen; wenn ein Pferd in der Ruhe die Nüstern so bläht wie ein gesundes nach schneller Bewegung, so hat es gewiß Atembeschwerden (z.b. Dämpfigkeit). Verschieden große Nüstern und Anomalien im Bereich der Nase lassen oft auf eine Atembehinderung schließen. Die Zähne Gesunde Zähne sind für das Pferd ein grundlegender Existenzfaktor. Sind sie abnorm verbildet, bestehen gravierende Ernährungsschwierigkeiten, sind sie nicht mehr vorhanden, muss es bei bester Gesundheit und reichstem Nahrungsvorkommen verhungern. Das vollständige Gebiss eines erwachsenen Pferdes besteht aus 12 Schneidezähnen (je 6 in Ober und Unterkiefer) und 24 Mahlzähnen (je 12 in Ober und Unterkiefer). Männliche Tiere besitzen zusätzlich 4 raubtierähnliche Hakenzähne (je 2 in Ober und Unterkiefer), die mitunter auch bei Stuten auftreten können. Manchmal wächst unmittelbar vor den vorderen Backenzähnen noch der funktionslose sogenannte Wolfszahn. Den Freiraum zwischen Schneide und Backenzähnen nennt man Laden. Schneidezähne: 1 Zangen, 2 Mittelzähne, 3 Eckzähne Backenzähne: P1, P2, P3 Prämolaren (vordere Backenzähne) M1, M2, M3 Molaren (hintere Backenzähne) H Hakenzähne

1 = 5 Jahre alt, alle Kunden in den Unterkieferschneidezähnen vorhanden. 2 = 6 Jahre alt, Zangen des Unterkiefers ohne Kunden. 3 = 7 Jahre alt, Zangen und Mittelzähne des Unterkiefers ohne Kunden. 4 = 8 Jahre alt, alle Schneidezähne des Unterkiefers ohne Kunden. Der gleiche Ablauf wiederholt sich vom 9. bis 11. Lebensjahr in den Schneidezähnen des Oberkiefers. 5 = 8 bis 9 Jahre alt, Einbiss in den Eckzähnen des Oberkiefers, entstanden durch langsameres Streckwachstum des Oberkiefers. Wenn dieser aufgeholt hat, schleift sich die Kerbe wieder glatt. Mitunter wiederholt sich dieser Vorgang zwischen dem 14. und 18. Lebensjahr. 6 = 12 bis 15 Jahre alt, runde Form der Kauflächen. 7 = 15 bis 18 Jahre alt, dreieckige Form der Kauflächen. 8 = 18 Jahre und älter, längsovale Form der Kauflächen. 9 = etwa ab 16 bis 18 Jahren, starke Altersstreckung der Schneidezähne in spitzen Winkel nach vorn. Der Hals Der Hals eines Reitpferdes soll möglichst lang, nicht zu dick, an der Oberseite kräftig bemuskelt und gleichmäßig aufgewölbt sein. An seiner Verbindung zur Brust, dem sogenannten Aufsatz, muss der Hals möglichst muskulös und breit sein und in einen hohen und breiten, gut bemuskelten Widerrist auslaufen. Gewünschte Hals Form bei Reitpferden: Günstig geformter und aufgesetzter Pferdehals. Der höchste Punkt ist das Genick. Schwanenhals: Hoch aufgesetzt, lang und dünn und überdurchschnittlich gewölbt. Aber der höchste Punkt liegt zu weit hinten, der Hals zeigt den falschen Knick. Durch zu große Beweglichkeit und Wendigkeit vermag sich die Kopf-Hals- Haltung der Kontrolle der Zügelhand zu entziehen. Hirschhals: Nach unten durchgebogen, durch zu starke untere und zu schwache obere Bemuskelung und den steilen, tiefen Aufsatz wird die Beizäumung und korrekte Zügelführung verhindert. Der durchlaufende Spannungsbogen vom Rücken zur Halswirbelsäule ist gestört, die Versammlung ist beeinträchtigt.

Der Widerrist Der Widerrist ist der obere Teil der Brust und wird durch die Dornfortsätze der ersten acht Brustwirbel gebildet. Er soll ziemlich weit hinten liegen und gut ausgeprägt sein, so dass die Schulter eine optimale Schräge bekommt. Die Widerristform wird durch Länge und Stellung der vorderen zehn Rückenwirbel Dornfortsätze bestimmt. Flacher Widerrist: Bei einem zu flachem Widerrist ist die Gefahr, dass der Sattel nach vorne rutscht und die Vorderhand zu sehr belastet. Um ein Vorrutschen des Sattels zu vermeiden, ist meist ein Schweifriemen erforderlich. Normaler Widerrist: Für das Reitpferd soll er etwas höher als die Kruppe, gut ausgeprägt und voll bemuskelt sein, damit der Sattel eine günstige Schwerpunktlage hat und eine stabile Sattellage gewährleistet. Hoher Widerrist: Ist der Widerrist zu hoch, so rutscht der Sattel nach hinten. Ein Brustriemen oder ein Vorderzeug können verhindern, dass der Sattel zu weit nach hinten rutscht. Die Schulter Die Schulter sollte schräg und lang gebaut sein, um dem Pferd raumgreifende Bewegungen zu ermöglichen. Steile, kurze Schultern schränken häufig auch das Springvermögen eines Pferdes ein. Auf solche anatomischen Gegebenheiten muss ein Reiter Rücksicht nehmen, damit er sein Pferd nicht überfordert. Die Vordergliedmaßen Die Vordergliedmaßen sind am Schulterblatt durch starke Muskulatur mit dem Rumpf verbunden. Die Lagerung des Schulterblattes ist entscheidend für den Impuls nach aufwärts sowie für Aktion und

Raumgriff, zugleich dient es in seinem Aufhängeapparat als Stoßbrecher des von der Hinterhand ausgehenden Impulses nach vorwärts. Das Ellenbogengelenk soll von starker Muskulatur überdeckt sein und verbindet den Oberarm mit dem Unterarm, der lang und kräftig bemuskelt sein soll. Von seiner Länge hängt zu einem gewissen Teil der Raumgriff der Vordergliedmaßen ab. Das Vorderfußwurzelgelenk soll möglichst breit, massiv, trocken und deutlich zu erkennen sein. Seine vordere Kontur soll sich, von der Seite gesehen, nur wenig über Unterarm und Röhrbein erheben; dabei soll seine Breite sowie sein Tiefendurchmesser möglichst groß sein. Unterhalb des Gelenks am Übergang in die Röhre darf keine Einbuchtung zu sehen sein. Das Röhrbein ist um so widerstandsfähiger, je kürzer, breiter und gerader es ist; es muß sich an seinen Gelenkenden zur Vorderfußwurzel und zum Fesselgelenk deutlich verstärken, um den Bändern genügend Platz für die Anheftung zu bieten. Da die Röhre keinerlei Muskulatur, sondern nur Knocen, Sehnen und Bänder besitzt, muss sich jede Einzelheit deutlich durch die Haut ertasten lassen. Die Sehnen, vor allem die am hinteren Rand verlaufende oberflächliche und tiefe Beugesehne, müssen straff und gespannt sein, sich klar voneinander trennen lassen und dürfen an keiner Stelle Verdickungen haben, weder weiche noch harte. Korrekte Stellung Bodeneng Bodenweit X Beinig Zeheneng Zehenweit Lotrecht korrekt Vorständig Rückständig Vorbiegig Rückbiegig Röhrbein nach außen versetzt Die Mittelhand Der Rücken

Die Länge, Ausformung und Bemuskelung des Rückens sind wichtige Voraussetzungen für seine Tragfähigkeit und Elastizität. Die Verbindungsbrücke zwischen motorischer Hinterhand und abrollender Vorhand, die im schwingenden Rhythmus der Gangbewegung das Reitergewicht zu tragen hat, ist ein entscheidender Faktor für die Bildung der Längsbiegung/Stellung. Normaler Rücken: Die güstigste Form ist ein gerader, mittellanger Rücken, dessen tiefster Punkt in harmonischer Linie in den Widerrist übergeht und damit dem Sattel eine natürliche, schwerpunktrichtige und stabile Lage verleiht. Eine derart tragfähige Rückenlinie fördert den Raumgriff der Gangbewegung durch elastisches Schwingen und erleichtert das Heranholen der Hinterhand zur Aufnahme des Reitergewichtes. Karpfenrücken: Der Karpfenrücken ist eine widernatürliche, angeborene Aufwölbung der Wirbelsäule, die nicht elastisch schwingt und dem Sattel eine ungünstige Lage verleiht. Kurzer Rücken: Ein kurzer, strammen Rücken kann der Versammlung und damit dem Untersetzen der Hinterhand zwar entgegenkommen, er ist aber meist weniger elastisch, verhärtet und widersetzt sich aufgrund seiner massiven Kraft eher und führt mitunter zu Verspannungen im Tragapparat. Langer Rücken: Ein sehr langer Rücken schwingt gut durch, erschwert aber das versammelnde Untersetzen der Hinterhand durch seine Länge. Senkrücken: Der Senkrücken ist kraftlos und besitzt nur geringe Tragfähigkeit, er verhindert die Bildung einer korrekten Stellung/ Biegung und ist deshalb für das Dressurreiten ungeeignet. Da ein Durchschwingen nicht möglich ist, führt er zu übermäßiger Beanspruchung des Tragapparates, Schmerzen im Rücken und vorzeitiger Ermüdung des Pferdes durch das Reitergewicht. Die Lenden

Zwischen Sattellage und Kruppe liegen die Lenden, auf denen die Antriebskraft der Hinterhand beruht. Sie müssen kurz, dick und kraftvoll sein. Der Brustkorb Der Brustkorb soll ausreichend Raum bieten für die Ausbildung von Herz und Lunge, dazu müssen die Rippen möglichst lang, breitausladend und schräg nach hinten verlaufen. Die Bestimmung des Brustvolumens wird am besten durch das Messen des Brustumfangs sowie die Tiefe des Brustkorbes erreicht. Der Brustumfang sollte die in Stockmaß gemessene Widerristhöhe des Pferdes um wenigstens 20cm, besser jedoch um 25 30cm übertreffen. Die Breite der Brust lässt sich von vorne nur schwer abschätzen, weil eine starke, beladene, fleischige Schulter sie breit erscheinen lässt. Während eine trockene, magere Schulter und geringe Entwicklung der Muskulatur unter dem Schulterblatt ein Pferd schmal erscheinen lassen. Die Flanken Die Flanken nennt man die eingeschlossene Fläche zwischen den letzten Rippen, dem Becken und der Lende. Sie gehen nach unten ohne deutliche Grenze in den Bauch über. Die Flanken sollen kurz und geschlossen sein, d.h., sie sollen nicht grubenartig vertieft, sondern schön gerundet und möglichst wenig auffallend begrenzt sein. Die Länge der Flanken ist abhängig von der Länge der Lende (Nierenpartie). Der Bauch Der gut geformte Bauch muss ohne sichtbaren Übergang in Rippen und Flanken übergehen. Er darf nicht stark über die Brustwandung und die Hinterschenkel vorstehen. Auch seine untere Kontur sollte eine gefällige, nur leicht gerundete Linie darstellen. Je weiter die falschen Rippen zurückreichen, je geschlossener die Flanken sind, desto eher ist auch die Ausbildung eines gut geformten Bauches möglich. Ein "Heu " oder "Grasbauch" ist nur eine durch übermäßige Ausdehnung der Baucheingeweide entstandene Form des Bauches. Man findet ihn meist bei Pferden, die viel Rauhfutter erhalten oder bei Weidepferden. Ein aufgezogener oder aufgeschürzter Bauch ist entweder die Folge einer schlechten Brustbildung mit kurzen falschen Rippen, wobei sich der Brustkorb nach hinten verjüngt. Bei Pferden im Training ist häufig auch der Bauchinhalt auf ein Minimum reduziert; vor allem aber pflegen chronische Koliker einen aufgeschürzten Bauch zu zeigen.

Die Harn- und Geschlechtsorgane Eine normale Ausbildung der Harn- und Geschlechtsorgane ist für Zuchtpferde, jedoch auch für Gebrauchspferde, sehr wichtig. Der Schlauch bei Hengsten und Wallachen soll straff am Bauch anliegen; seine Öffnung muss groß genug sein, um ein leichtes Ausschachten des Penis zu ermöglichen. Der Penis selbst muss bei Zuchthengsten eine hinreichende Länge haben, um die Begattung erfolgreich vollziehen zu können. Die Hoden sind von Hodensack umschlossen; sie sollen von gleicher Größe, rund, glatt und nicht übermäßig groß sein. Große, weiche und schlaffe Hoden finden sich häufig vor allem bei unedlen Pferden. Die Hoden sollen nicht zu weit vom Bauch herabhängen. Bei Wallachen sind die Hoden durch Kastration entfernt. Man überzeuge sich immer anhand der Kastrationsnarben und der Samenstrangstrümpfe, die meist deutlich tastbar sind, dass beide Hoden entfernt wurden. Das Euter der Stute liegt in der Leistengegend und ist zweistrichig. Bei Stuten, die bereits gefohlt haben, pflegt es gewöhnlich etwas vergrößert zu sein. Die Schamlippen sollen glatt, weich und gut geschlossen sein. Bei Stuten, die bei der Geburt eines Fohlens einen Dammriss erlitten haben, der nicht operativ behoben worden ist, klafft die Scheide, und es ist vielfach in der Bewegung ein schlürfendes Geräusch zu hören: Die Scheide saugt Luft ein. Abgesehen von dem unangenehmen Geräusch kommt es leicht zu Infektionen der Geschlechtswege. Außerdem sind solche Stuten meist schwer wieder tragend zu bekommen. Die Hinterhand

Die Kruppe Die Kruppe ist der hintere Bereich des Pferderückens. Erwünscht ist beim Reitpferd eine nicht zu kurze, abgerundete Form mit leichter Abschrägung zum Schweifansatz hin. Aus der Kruppe kommt die Schubwirkung der Hinterhand, und dazu ist ihre Form maßgebend. Abschüssige Kruppe: Sie ist lang, fällt steil nach hinten ab, mit starker Winkelung von Oberund Unterschenkel. Verleiht der Mechanik der Hintergliedmaßen eine eher tragende, unterstützende Wirkung, die sich besonders in der statisch fußenden Spezialgangart "Tölt" und beim Abstemmen in der Zugarbeit bemerkbar macht. Diese Form kommt häufig bei den Kaltblütern und Islandponys vor. Horizontale Kruppe: Sie ist kurz, verläuft in ihrer Oberlinie waagerecht, mit steiler Winkelung und geringer Länge von Ober- und Unterschenkel. Bewirkt oftmals eine Betonung der Mechanik zur Schubkraft nach vorn, also zu flachem, gestreckten Galopp. Diese Form kommt häufig bei den Vollblutarabern vor. Schräge Kruppe: Sie ist lang, breit, kräftigt bemuskelt und mäßig abfallend mit rechtwinklig gelagerten, langen Ober- und Unterschenkelknochen, um eine hohe Trag- und Schubkraft in den drei Normalgangarten zu gewährleisten. Gewünschte Standardform für moderne Sportpferde. Der Schweif Der Schweif sollte bei gesunden, ausgeglichenen Pferden in der Bewegung ruhig, nahezu waagerecht und gerade getragen werden. Ein schiefer Schweif ist entweder ein ausgesprochener Schönheitsfehler oder aber ein Anzeichen für Verspannungen im Rücken, das sich meist im Verlauf sachgemäßer Arbeit wieder legt. Die Hintergliedmaßen Die Hintergliedmaßen sind der Motor des Pferdes, sehr lange und möglichst schräg zueinander gelagerte Ober und Unterschenkelknochen in Verbindung mit kurz und kräftig ausgebildetem Hinterfußskelett ermöglichen weite Streckung der Gelenkmechanik auf raumgreifende Trittlänge und bewirken den Vorwärtsschub.

Korrekte Stellung Bodeneng Bodenweit Kuhhessig Faßbeinig Lotrecht korrekt Hinterständig Vor oder Unterständig Säbelbeine Gerade Sprunggelenke Die Fessel Die Fessel verbindet das Röhrbein mit dem Huf. Beträgt der Winkel vom Röhrbein zur Fessel etwa 45 Grad, so ist eine hohe Wahrscheinlichkeit für verschleißfreie Lebensdauer gegeben. Steht die Fessel steiler, so ist die Elastizität geringer und die Auswirkung in der Gangbewegung für den Reiter entsprechend härter. Auch können die Knochen der Gliedmaßen durch das härtere Aufstoßten auf Dauer Schaden nehmen. Steht die Fessel waagerechter (weiche Fessel) oder tritt sie bei steilem Huf gar durch (bärentatzig), so ist zwar die Auswirkung für den Reiter im Sattel angenehm weich, doch wird dann die große Beugesehne durch ständige Überdehnung über Gebühr strapaziert und die Lebensdauer unter Umständen erheblich verringert. Die Hinterfesseln sind natürlicherweise, entsprechend der starken Schubtätigkeit der Hintergliedmaßen, etwas kürzer und kräftiger ausgebildet und stehen geringfügig steiler.

Weich gefesselt (Flachhuf), Winkel < 45 Grad Normale Winkelung, Winkel ~ 45 Grad Steile Stellung (Zwanghuf), Winkel > Bärentatzig (Bockhuf) 45 Grad