Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI)

Ähnliche Dokumente
Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen. Vilm,

webinar Waldinvestments - Artenreichtum oder Rendite? 10. September 2014

Ökosystembasierte Anpassung: Einführung und konzeptionelle Grundlagen

Innovation praktisch: die KC Klima Toolbox. FATA Lernwerkstatt Bonn, 26. August 2014

Ökosystembasierte Anpassung: Konzeptionelle Ansätze in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit

Agrobiodiversität und Klimawandel

Oberösterreichischer Umweltkongress 2015

Rio + 20 und der Wald

Der internationale Politikrahmen durch die Biodiversitätskonvention

Übersicht 3 Kernaussagen

Klimawandel, Landnutzung und Biodiversität Chancen erkennen Synergien nutzen

Klima- und Naturschutz zusammen denken Projekte und Ideen aus aller Welt. Klemens Riha. Urania, Berlin, 03. März 2014

Forschung für nachhaltige Entwicklung (FONA 3) Das neue Rahmenprogramm des BMBF

SWP. Stiftung Wissenschaft und Politik Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit Berlin

Strategisches Biodiversitätsmanagement durch den Einsatz einer Biodiversity Balanced Scorecard

Der Zug aus Kyoto fuhr auf zwei Gleisen: Verhandlung eines Post-Kyoto Regimes unter der Klimarahmenkonvention (UNFCCC)

Nationale und internationale Strategien

FONA International: Innovation und Umsetzung

EU ist das zu schaffen?

Naturgefahren Mögliche Reaktionen. Tagung am 26. Januar 2011 in München. Dr. Jörg Stumpp

Lernwerkstatt Ökosystembasierte Anpassung (EbA) , Dokumentation: Darinka Blies

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Wann retten wir die Welt? - Durban und die Folgen

Anpassung (an der Klimawandel) Loss and Damage

eco logic WORKSHOP: HEILIGE STÄTTE, ÖKOSYSTEM ODER KAPITALANLAGE WELCHE ROLLE HABEN VERSCHIEDENE AUFFASSUNGEN

Der Wald weltweit. John Stark

Migration und Anpassung an den Klimawandel:

Janos Wieland, DUH Arnt Becker, Umweltamt Bielefeld Fachtagung Natur in der Stadt Leipzig

Internationalisierung der deutschen Hochschulen Status quo und Herausforderungen

Zur Zukunft der EU- Naturschutzfinanzierung

Klimawandel in Rheinland-Pfalz Besondere Herausforderungen für Städte

Empfindlichkeit und Robustheit der Projektregionen gegenüber den Folgen des Klimawandels. Einführung in die Arbeit in Kleingruppen

Die TEEB Scoping-Studie in Georgien Prozess und aktueller Stand. Deutsch-Russischer Workshop zu Ökosystemleistungen,

Willkommen zur BION-Ringvorlesung Biodiversity Today for Tomorrow!

Klimawandel: eine globale Herausforderung Europa geht voran

Urbane grüne Infrastruktur Grundlage für attraktive und zukunftsfähige Städte

FATA-Lernwerkstatt: Orientierung auf Verhandlungswirkung : Wichtige Themen in den internationalen Klimaverhandlungen aus BMUB- Perspektive

Green Bonds Black Box mit grünem Etikett? Grüne Anleihen ein neuer Weg zur Finanzierung von Umweltschutz und Entwicklung? Titelbild?

Klimawandel & Extremwetterereignisse

Die Region Dresden auf dem Weg zum integrierten Klimaanpassungsprogramm - Schlussfolgerungen aus dem Regionalforum

Gesellschaftliche Transformation im Klimawandel: Herausforderungen für die Anpassungsforschung

Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) Achim Daschkeit - UBA Dessau

Klimafinanzierung nach Paris

Nachhaltige Lebensmittelproduktion eine globale Perspektive.

Beispiel Kosten-Nutzen-Analyse Renaturierung von Auenlandschaften

Erasmus+ Mobilität mit Programm- und Partnerländern. Projektmanagement. Universität Vechta, 17./18. März 2016 Dr. Markus Symmank, NA DAAD

Auswirkungen des Klimawandels auf Natur und Landschaft in Deutschland. Einfluss veränderter Landnutzungen auf Klimawandel und Biodiversität

KLIMASCHUTZPLAN 2050 KLIMASCHUTZPOLITISCHE GRUNDSÄTZE UND ZIELE DER BUNDESREGIERUNG. Andrea Meyer

Institute for Advanced Sustainability Studies IASS in Potsdam

Unternehmensrelevante Energieund Klimapolitik global, EU, Österreich ein Überblick

Länder Lateinamerikas und der Karibik

DiversiTy im Konzern Deutsche Telekom HRD2, Human Resources Development

RLI Energie-Dialog 2017

Regionale Auswirkungen des Klimawandels Die Süd-Perspektive

2. Nationales Forum Empowerment of women. Internationale Projekte und die Stellung der Frau

11. BMBF-Forum für Nachhaltigkeit September 2014, Ludwig Erhard Haus, Berlin

Internationale Städte-Plattform für Nachhaltige Entwicklung

Kai A. Konrad. Max Planck Institute for Tax Law and Public Finance

Grundkurs Band 2 Geografie/Politik

Klima, Biodiversität und Nachhaltigkeit: Bewertungsansätze für WEHAM. Susanne Winter Judith Reise Florian Kukulka

Regenwaldschutz nach Klimagipfel Kopenhagen

IT Service Management Wo beginnen wir? Alex Lichtenberger ITIL-forum Schweiz

Controlling an der TU Berlin Anforderungen, Gestaltungsmöglichkeiten, Umsetzungschancen

im Panel Mitigation Rede der Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Angela Merkel auf dem VN-GS High Level Event on Climate Change

Förderung kohlenstoffarmer Entwicklung durch ökologisches Wirtschaften 8. Netzwerk21 Kongress 23. Oktober 2014 München

Barrieren begreifen. Evaluierung des entwicklungspolitischen Aktionsplans zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen

Netzwerk Vulnerabilität und Aktionsprogramm Klimaschutz

Anpassung an den Klimawandel Forschungsaktivitäten am DIE

KLIMASCHUTZPLAN 2050 WO STEHEN WIR? Mareike Welke. Arbeitsgruppe für Grundsatzangelegenheiten des Klimaschutzes, Klimaschutzplan BMUB

Küstentagung Hamburg 2013

Nachhaltige Waldwirtschaft aus Sicht der Naturschutzverbände

BIODIVERSITÄTS-STRATEGIE ÖSTERREICH GABRIELE OBERMAYR

Vortrag "Biodiversität"

Naturkapital Deutschland - TEEB DE: Chancen für Unternehmen in ländlichen Räumen

Forschung für Nachhaltige Entwicklung und ihre Bezüge zur Berufsbildung

Die Erklärung von Cork eine neue Stimme für den ländlichen Raum

Klimapolitik: Von Bali nach Kopenhagen

Naturschutz im Klimawandel

Regionales Management von Klimafolgen in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen(-Wolfsburg)

Biologische Vielfalt durch Konsum von Produkten fördern kann das gehen? Dipl. laök L. Voget

Entwicklungszusammenarbeit mit Schwellenländern strategisch neu ausrichten

Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS)

Das UNESCO MAB-Programm und das Biosphärenreservats-Konzept

Forum Ökologische Nachhaltigkeit: Qualifizierung und Bildung

Governance für Nachhaltige Entwicklung Prinzipien und praktische Relevanz

Farming with Alternative Pollinators (FAP) eine win win Strategie zur Anpassung an den Klimawandel

Bäu me fur das Welt kl im a - Mein Blatt fur Thiès

Waldstrategie Waldpolitische Eckpfeiler für die nächsten Jahre

Deutsche Entwicklungszusammenarbeit. Beispiele im Überblick

Wald und Biodiversität in der Sicht des staatlichen Naturschutzes

ERWARTUNGEN DES WWF AN DIE GLOBALE KLIMAVEREINBARUNG IN KOPENHAGEN 2009

Klimagerechtigkeit des Raumes

Direktinvestitionen USA im Fokus

Handlungsmöglichkeiten regionaler. Energiekonzepte zum Ausbau der erneuerbaren. Energien und Steigerung der Energieeffizienz

Was kostet es, die Welt zu retten?

Pariser Klimakonferenz und Österreichs Energiewirtschaft. Mag. Iva Hattinger, EVN AG 3. März 2016

Klimawandel in NRW und Strategien zur. Dr. Barbara Köllner

Erfolgsfaktoren einer gelungenen internationalen Berufsbildungszusammenarbeit

Klimawandel und Unternehmen. Dr. Hubertus Bardt 22. November 2011, Hamburg

Bewertung der Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel

Transkript:

Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) Schwerpunkt: Ökosystembasierte Anpassung (EbA) 26.8.2014 Karen Tscherning, BMUB KI II 7 Seite 1

Politischer Kontext (1): Klimawandel Ziel im Bereich Klima: Begrenzen des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperaturen auf maximal 2 C (im Vergleich zu den vorindustriellen Werten) Kopenhagener Vereinbarung (Finanzaspekte) / bestätigt im Abkommen von Cancún: Zusage der Industrieländer: gemeinsam ca. 100 Mrd. USD pro Jahr bis 2020 zur Minderung und Anpassung in Entwicklungsländern bereitstellen Zusätzliche Fast-Start-Finanzierung in Höhe von 30 Mrd. USD für den Zeitraum 2010-2012 Seite 2

Politischer Kontext (2): Klimafinanzierung Seite 3

Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) Bundeshaushalt Projekte in Entwicklungs-, Schwellen- und Transitionsländern: Minderung, REDD+, Anpassung und biologische Vielfalt IKI UNFCCC CBD Aufzeigen von konkreten Lösungen Input für Verhandlungen in den Bereichen Klima und Biodiversität Seite 4

Klima- und Biodiversitätsfinanzierung durch die IKI IKI gesamt : 2008 bis Dezember 2013: 411 Projekten in über 80 Partnerländern mit einem Betrag von insgesamt 1,45 Mrd. gefördert Anpassung: 64 Projekte mit einem Fördervolumen von 155 Mio. Ökosystembasierte Anpassung: 17 Projekte mit einem Fördervolumen von 62,5 Mio. Anpassungsstrategien Management von Klimarisiken 58% 42% Ökosystembasierte Anpassung Förderschwerpunkt Anpassung Seite 5

Das Verständnis ökosystembasierter Anpassung (EbA) in der IKI (1) Ökosystembasierte Anpassung ist die Nutzung von Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen als Teil einer übergreifenden Anapssungsstrategie, um Menschen dabei zu helfen, sich an die negativen Folgen des Klimawandels anzupassen. Definition der CBD 2009 Seite 6

Das Verständnis ökosystembasierter Anpassung (EbA) in der IKI (2) SANBI, Conservation SA, Indigo Seite 7

Warum EbA (1)? Vielfältiger Nutzen Benefits Anpassung Biodiversität EbA Minderung Entwicklung Co-benefits Seite 8

Warum EbA (2): Kosteneffizienz Soft measures / green infrastructure Hard measures / grey infrastructure Source: Jones et al. (2012) Seite 9

Warum EbA (3): Relevanz bei UNFCCC 2013: 2008/ 2009: 2010: Konzept bei UNFCCCCOP 14 eingeführt, ursprünglich voncbd 2011: EbAals Förderpriorität der IKI EbAflagship programme gestartet 2012: EbA Compilation ofinformation NairobiWork Programme Datenbank Runder Tisch für Technischen Workshopzu EbAinNairobi NWP technischer Workshopzu EbAinDares Salaam EbAin Anpassungsdeb atten etabliert Seite 10

Projektbeispiel Ökosystembasierte Anpassung in Bergökosystemen in Nepal, Peru und Uganda Durchführer: UNEP, UNDP, IUCN Vier Komponenten: 1. Entwicklung von Methoden und Instrumenten für EbA, die auf Berg- Ökosysteme abgestimmt sind; 2. Anwendung dieser Methoden und Instrumente auf nationaler Ebene; 3. Umsetzung von EbA-Pilotmaßnahmen; sowie 4. Formulierung nationaler politischer Regelungen und Aufbau eines economic case (Kosten-Nutzen-Rechnungen) für EbA auf nationaler Ebene. Seite 11

Projektbeispiel Ökosystembasierte Anpassung in Bergökosystemen Ansatz: EbA als effektiven Ansatz für Anpassung fördern Von Anekdoten zu systematischen, ökosystembezogenen Ergebnissen Süd-Süd-Austausch Benutzerfreundliche Weitergabe der Ergebnisse und Fakten an Entscheidungsträger auf allen Ebenen Multi-Donor Trust Fund, offen für weitere Geber und Ökosysteme Seite 12

Beispiel Nepal: Projektregion Panchase Pokhara Kathmandu Seite 13

Weide-Management, Feuchtgebietrestaurierung, Schutz des Wassereinzugsgebiets 80 Hektar bepflanzt 2 Weidemanagement- Gebiete Futterbäume sowie NTFP-Bäume gepflanzt Seite 14

Schutz von Flussbetten, Erosionsschutz Grün-graue Maßnahmen für Land Rehabilitation 15 Hektar in 28 Orten rehabilitiert Seite 15

Awareness raising Vielzahl an Publikationen EbA-Ausstellung im Museum 2 Informationszentren in Dörfern aufgebaut Seite 16

Feldversuche Lessons learned Eine Vielzahl an kostengünstigen EbA Ansätzen existiert bereits Grün-graue Maßnahmen eignen sich oftmals besser als Lehrbuch EbA -Maßnahmen Rasch zum Erfolg führende- / No regret Maßnahmen werden oftmals von den Zielgruppen bevorzugt Vulnerability Impact Assessments (VIA) bestätigten die meisten No regret Maßnahmen duale Ansätze scheinen geeignet Das verfügbare, systematische Wissen zu EbA ist in der letzten Zeit deutlich gewachsen Seite 18

EbA voran bringen (1) strategische Möglichkeiten (und Grenzen) Der kostengünstige und No regret Charackter vieler EbA Maßnahmen ist ein Erfolgsfaktor an sich, eine Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen ist jedoch nötig um das Potential weiter auszubauen Die nach den Flut-Ereignissen in Deutschland durchgeführten EbA Maßnahmen haben deren Effektivität verdeutlicht dies bedeutet jedoch noch keine zwingende Akzeptanz in der Politik -> ein langsamer Paradigmen-Wechsel ist hier nötig Ansatzpunkte: - NAPs und andere Klimastrategien - Biodiversitätsschutz und Schutzgebiete - Entwicklung und sektorale Strategien auf allen Ebenen Maßnahmen und Methoden: - Kosten-Nutzen Analyse (z.b. EPIC Fallstudien in versch. Ökosystemen) - Methodisches mainstreaming (z.b. Eingliederung von EbA in die politische Strategie Vietnams) 19

EbA voran bringen (2) - Die Rolle int. Programme, Bsp. IKI - Systematisches Wissen und Austausch generieren - Regionen und Ökosystem übergreifend, z.b. in Asien, Latein Amerkia, Afrika: in Bergen, Wäldern und Mangroven - Mit Schlüssel-Akteuren z.b. EbA Flagship Programme zusammen mit UNEP, UNDP und IUCN - Offene Fragen und Tatsachen ansprechen: - Demonstration von Lösungen und Anstoß zu Verhandlungen - Mainstreaming EbA in Institutionen: z.b. IUCN Kartierung von EbA Ansätzen 20

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Weitere Informationen: http://www.international-climate-initiative.com/de/ programmbuero@programmbuero-klima.de Seite 21

Projektbeispiel: EbA in Mittelamerika Titel Zielregionen Handlungsfähigkeit angesichts des Klimawandels: Entwicklung von ökosystembasierten Anpassungsstrategien in Mittelamerika El Salvador, Mexiko, Costa Rica, Panama Durchgeführt IUCN - International Union for Conservation of Nature von Ziele/Aktivitäten: Aufbauend auf dem ökosystembasierten Ansatz wird die Handlungsfähigkeit angesichts des Klimawandels in den Zielländern durch angewandte Forschung, Demonstrations-vorhaben und öffentliche Partizipation im Hinblick auf ein effektives ökosystembasiertes Wassermanagement gestärkt. Seite 22

Projektbeispiele: EbA in Mittelamerika Titel Ökosystembasierte Anpassung in Meeres-, Landes- und Küstenregionen Zielregionen Ziele/Aktivitäten: Durchgeführt von Brasilien, Philippinen, Südafrika Conservation International Foundation Die Resilienz und Anpassungskapazität von durch den Klimawandel gefährdeten Personengruppen erhöhen Das Potenzial von ökosystembasierten Anpassungsmaßnahmen in den drei Partnerländern analysieren Seite 23