Konzept zu vorschulischen und schulischen Sprachfördermaßnahmen

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Transkript:

Konzept zu vorschulischen und schulischen Sprachfördermaßnahmen Orientierungsrahmen: 5.2 Stand der Erarbeitung: Oktober 2011 Vorlage/Verabschiedung Gesamtkonferenz: 05.10.2011/ 04.12.2013 / 23.11.2015 Evaluation: siehe Übersicht Konzepte

Vorschulische Sprachfördermaßnahmen Sollten die Sprachkenntnisse nicht ausreichen, werden Sprachfördermaßnahmen in enger Kooperation mit den Kindergärten und Tagesstätten möglichst in deren Räumen von speziell dafür qualifiziertem Lehrpersonal durchgeführt. Sie beginnen ein Jahr vor der Einschulung. Soll-Zustand Orientierungsrahmen Erlass Arbeit an Grundschulen 54 a NSchG Erlass Sprachfördermaßnahmen vor der Einschulung vom 01.03.2006 Ist-Zustand Sprachstandsfeststellung ca. 15 Monate vor der Einschulung Der Unterricht findet vormittags im benachbarten Kindergarten Abenteuerland für die Dauer eines Jahres statt. Der Unterricht wird von einer festen Bezugsperson möglichst in Kleingruppen bis zu vier Kindern durchgeführt. Ziele Die Kinder sollen zur erfolgreichen Teilnahme am Unterricht der ersten Klasse in der Schule befähigt werden. Die Kinder sollen durch Wortschatzerweiterung, Begriffsbildung und mündliches Sprachhandeln Sprache reflektieren, ihre Sprachkenntnisse verbessern und Sprachstrukturen erkennen und anwenden Maßnahmen im vorschulischen Sprachförderunterricht werden die entwicklungsspezifischen Voraussetzungen wie Wahrnehmung, Motorik, Sozialverhalten und Lernmotivation berücksichtigt. Durch handlungsorientierte Übungsweisen wird eine ganzheitliche Förderung angestrebt. Dazu gehört neben Gespräche führen, Bilderbücher vorlesen, Erzählen lassen, Zuhören, Brettspiele, auch gemeinsames Essen u.a., um die motorisch-emotionale Seite anzusprechen. Dokumentation Dokumentation der Lernausgangslage vom KG Sprachstandserhebung Fit in der Schule Zur Feststellung des Lernfortschritts: Gespräche mit den Erzieherinnen, Durchführung von Hexe Mirola Evaluation Austausch Schule/KG über erreichten Lernfortschritt Nach Schulstart: durch Dokumentation der individuellen Lernentwicklung Erläuterungen: Bei der Sprachentwicklung und Förderung der sprachlichen und sozialen Integration geht es nicht nur um den Erwerb der deutschen Sprache, sondern um die Förderung der Entwicklung von kommunikativen, sprachlichen und sozialen Kompetenzen. Integration wird dabei als ein Prozess verstanden, in dem es sowohl um Verständigung als auch um gegenseitiges

Verständnis geht. Es geht also dabei nicht nur um das Erlernen der deutschen Sprache, sondern es geht immer auch um die Annäherung von Menschen, die sonst keine oder kaum Berührungspunkte haben. Die Kinder sollen die Möglichkeit erhalten, ihre grundlegenden Fähigkeiten zum erfolgreichen Absolvieren der Schule zu erweitern und zu festigen. Ihre Lernfähigkeit soll angeregt, weiter entwickelt werden und es sollen Verhaltensweisen gefördert werden, die für das Lernen im 1. Schuljahr notwendig sind. Ziele sind: Sich mitteilen können, Hören und zuhören lernen, Freude am Sprechen und am Erzählen entdecken, Besprochene Aufgaben verstehen und umsetzen können. Schwerpunkte der Förderung sind die verschiedenen Ebenen der Sprachvermittlung: Hören und Aussprechen Wortschatz (Verstehens- und Mitteilungswortschatz, potentieller Wortschatz, Schüler und Lehrersprache) Morphologie ( Formenlehre, Grammatik) Syntax (Satzbau, Satzmuster) Textverstehen Es sollten folgende Bereiche gefördert werden: Symbolverständnis, Grobmotorik und Feinmotorik, Auditive Analyse, Visuelle Analyse, Konzentrations- und Merkfähigkeit, Erzählkompetenz Wortschatz. Dies wird im Spiel, im gemeinsamen Umgang miteinander und in speziellen Übungsformen umgesetzt, z. B. mit Vorlesen, Sprech-, Bewegungsspiele, Reime, Singen, Sprechzeichnen, Bildbeschreibungen, Bearbeiten von jahreszeitlichen Themen und Anlässen und alltäglichem Miteinander.

Sprachförderung während der Schulzeit Didaktische Begründung Der Ort Lage mit seiner Grundschule befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den Niederlanden. Das bedeutet, dass in jedem Schuljahr bis zu 10 niederländische Kinder mit sehr heterogenen Deutschkenntnissen diese Schule besuchen. Auch wenn die Familien schon länger in Deutschland leben, sind die Deutschkenntnisse oftmals nicht gesichert, da in den Familien größtenteils weiterhin niederländisch gesprochen wird. Dies bedingt, dass die niederländischen Grundschulkinder eine besondere Förderung der deutschen Sprachkenntnisse und -fertigkeiten benötigen. Vorgehensweise Die Sprachförderung soll die Schülerinnen und Schüler unserer Schule befähigen, über sprachliche Handlungsfähigkeit im mündlichen und schriftlichen Bereich zu verfügen. Um zu entscheiden, welche Kinder eine schulische Sprachförderung erhalten, werden die Einschätzungen der Lehrkraft, die die vorschulische Sprachförderung durchgeführt hat, in Absprache mit der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer und gegebenenfalls der Deutschlehrkraft als ausschlaggebendes Kriterium eingesetzt. Während des täglichen Unterrichts achtet jede Lehrkraft in besonderem Maße auf die Verständnisschwierigkeiten von nicht deutschen Schülern und unterstützt die Kommunikation im Klassenverband durch Gestik, Mimik und durch Visualisierung. Der Schwerpunkt der Förderung liegt in der Förderung der Kinder der ersten und zweiten Klasse. Dies geschieht, um möglichst gut an die vorschulische Sprachförderung anzuknüpfen und diese fortzuführen. Unsere Erfahrung zeigt, dass einige der geförderten Kinder auch im dritten und vierten Jahrgang weiterhin Unterstützung im sprachlichen Bereich benötigen. Daher fördern wir auch diese Kinder. Die Sprachförderung findet innerhalb und außerhalb des Klassenverbandes, dann in Kleingruppen, statt. Jede Kleingruppe des ersten und zweiten Jahrgangs soll möglichst eine Stunde pro Woche gefördert werden. Die Förderung in Kleingruppen des dritten und vierten Jahrgangs findet unregelmäßig, je nach Lehrerstunden, statt.

Schwerpunkte im Sprachförderunterricht 1. Hören und Hörverstehen: z.b. durch Hörgeschichten, Geräusche, Fantasiereisen, Lieder, Gedichte 2. Sprechen und Sprechen üben: z.b. durch Einüben einfacher Satzmuster, das Erlernen von Redewendungen und Ausdrucksweisen, die ein Kind für eine altersangemessene Kommunikation in der Schule und im Alltag braucht, Sprachspiele und Bewegungslieder, Reime, Präsentationen, Projekte 3. Wortschatzerweiterung und -festigung: z.b. durch Bildkarten, Lernspiele, Bücher, Texte 4. Sprache untersuchen/ Erwerb der Fähigkeit, grammatikalisch richtige Sätze zu bilden: z.b. durch Lernspiele (auch am Computer), Vertiefung von Fachbegriffen, Arbeit mit und an Texten 5. Lesen und Leseverständnis: z.b. durch Einsatz differenzierter Lesetexte, Übungen zum genauen und informierenden Lesen, Bildung von Lesetandems, Einübung und Anwendung verschiedener Lesestrategien, individuelles Lesen (Antolin) 6. Schreiben von Texten üben, z.b. durch Erstellen von Erzähl- und Schreibgerüsten (5- Finger-Methode), angeleitetes Schreiben unter Verwendung differenzierter Schreibstimuli, und das individuelle Schreiben verschiedener Textmuster (u. a. kreative Texte, eigene Erlebnisse) Anmerkung: Bei der nächsten Evaluation Sprachförderung für Flüchtlingskinder mit einarbeiten.