Pfeil und Bogen als Sportgerät Kleine Einführung in das Bogenschießen - Kurzfassung - Zusammenstellung M. Kenstel Stand 21.03.2016
Das Spannen des Bogens Möglichkeit 1 - Die Durchschritt-Methode Man hat das untere Ende des Bogens vor dem Fuß, der Bogen geht hinter dem Oberschenkel her, die Sehne davor. Jetzt kann man mit enormer Hebelwirkung das obere Ende des Bogens zur Sehne hin ziehen, um sie einzuhängen. Die große Gefahr dabei: der untere Wurfarm kann dabei verdreht werden, mit etwas Pech sogar der obere gleich mit. Das hat eine direkte Wirkung auf das Schießverhalten des Bogens. Verdrehte Wurfarme erkennen Sie daran, dass die Sehne nach jedem Schuss am Bogenende aus der Führung springt. Um dem vorzubeugen sollten Sie beim Spannen beim (hier) linken Fuß die Ferse ein wenig anheben, und sorgfältig darauf achten, dass die Wurfarme genau in Linie gebogen werden, und nicht verdreht werden. Möglichkeit 2 (die beste) - Das Spannen mit einer Spannschnur Die Auflage wird auf den oberen Wurfarm gelegt, die Kappe auf das untere Wurfarmende gestülpt (nachdem die Sehne dort eingehängt wurde. Auf die Spannschnur treten, und den Bogen nach oben ziehen. Dadurch wird es möglich, das obere Ende der Sehne problemlos einzuhängen. Diese Methode spannt die Wurfarme gleichmäßig, und ein verdrehen der Wurfarme ist nahezu unmöglich. Leider ist diese Methode auch die langsamste, und deswegen nicht sehr beliebt. Die Nachkorrektur Egal welche Methode - nach jedem Spannen müssen die Wurfarme überprüft werden! Diese Nachkorrektur ist unerlässlich!
Zuglänge / Fixpunkte Die Pfeillänge wird vom Boden des Nock- Schlitzes bis zur Schnittkante gemessen. Die beste Methode, sie festzustellen: Ausziehen eines überlangen Pfeiles und von einer zweiten Person über der Vorderkante der Pfeilauflage markieren lassen. Fixpunkte 1. Standhöhe: wird gemessen von der Sehne bis zum tiefsten Punkt des Handgriffes und liegt in der Regel zwischen 8 bis 9,5. 2. Pfeilauflage: Der Pfeilauflagekontaktpunkt sollte genau über dem tiefsten Punkt des Handgriffs liegen (axialer Drehpunkt). 3. Klicker: Zwischen Zunge und Pfeilauflage sollten nur 5 mm Spiel liegen - größerer Zwischenraum bedeutet unnötigen Pfeilballast. Richtig stehen
Die Bogenhand Strecken sie den Bogenarm waagrecht aus, so als wollten sie einen Ball auftippen lassen (tiefstehende Schultern, Handflächen nach unten, Ellenbogen nach außen gedreht). Drehen sie, ohne die Position des Ellenbogens zu verändern, die Hand im Gelenk, bis der Handrücken, um etwa 45 geneigt, schräg nach unten zeigt. Greifen sie in den Bogengriff, umschließen sie ihn mit den Fingern locker von vorne, und legen sie den Daumenballen leicht ab.
Pfeil und Nocke (einklicken) Die Zughand und der Abschuss
Einfaches Zielen Ankern und Sehnenschatten Er muss an einer Stelle des Gesichts angelegt werden, den die Sehne stets gleich berührt und einen Fixpunkt darstellt. Das ist sehr wichtig, denn der Abstand von der Nocke zum Auge muss stets gleich sein, wenn der Pfeil immer die gleiche Stelle treffen soll. Durch den festen Kontakt mit der Sehne erfolgt der Aufbau einer vertikalen Bezugsebene und durch Stabilisierung derselben (Abdeckung des Sehnenumrisses mit Fensterkante des Bogenmittelstücks) wird der beim Bogenschießen sonst fehlende zweite Visierpunkt (Kimme) geschaffen. Durch das hinter der Sehne liegende Zielauge wird der Sehnenumriss stark verschwommen und optisch sekundär wahrgenommen. Dieser Sehnenschatten ist eine Konstante. Er wird weder mit dem Korn selber noch mit einer seitlichen Begrenzung desselben in Abdeckung gebracht. Bei einer Seitenverstellung müsste er sonst mitwandern, so dass die soeben erfolgte Seitenkorrektur sofort wieder aufgehoben würde.
Der Nockpunkt Der Aufnockpunkt - der Punkt, an dem der Pfeil auf die Sehne genockt wird liegt nicht im rechten Winkel zur Sehne (Nockpunkterhöhung)! Die Unterseite des Pfeilnocks liegt dabei ca. 3 mm höher als der rechte Winkel. Es können auch 2 Nockpunkte angebracht werden, die den Pfeil umfassen. Pfeil nicht festklemmen! Pfeil Flugbahn (Reiten) Der Pfeilreflex Der Pfeil bleibt beim Abschuss nicht gerade, sondern wird S-förmig um den Bogen herumgedrückt (Pfeilreflex). Zielgenaues Schießen ist also nur möglich, wenn dieser Pfeilreflex gleichmäßig verläuft, d.h., wenn Links- u. Rechtsabweichung achsensymmetrisch zur Ziellinie verlaufen, so dass der Pfeil, ohne zu starkes Ausbrechen nach einer Seite, sich genau auf die Ziellinie ausrichtet. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn die den Pfeilreflex bestimmenden Faktoren: Zuggewicht des Bogens, Centerschnitt des Schussfensters und Steifigkeit des Pfeils in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Da das Zuggewicht des Bogens und der Centerschnitt des Schussfensters als Konstante vorgegeben sind, bleibt als einzige Veränderliche die Steifigkeit des Pfeils, der sog. Spinewert. Dadurch wird die Wahl des Pfeiles mit dem richtigen Spinewert wichtig um optimal schießen zu können.
Aufwärmübungen Sicherheit Jeder Bogen hat Power um tödlich zu sein und sollte daher zu jeder Zeit mit größtmöglichem Respekt und Vorsicht benützt/behandelt werden! Jeder Schütze ist für seinen Schuss selbst verantwortlich. Besser ausgebildete Schützen haben aber die Verpflichtung, auf das Handeln der weniger ausgebildeten Schützen zu schauen und einzuwirken. Es ist immer ein Material-Check durchzuführen! (Pfeil: Nocke, Schaft, usw. / Bogen: Schäden, Sehne, -Auflage, usw.) Ziel(e) und Schussrichtung sind frei und seitlich blockiert! Sicherheitsabstand zu Zuschauern Der Bogen wird nur an der Schusslinie gespannt! Der Auszug darf nicht über der Schulterhöhe geschehen, d.h. aus dem Ziel heraus aufziehen. Genügend Abstand zum Nachbarschützen einhalten. Alle Schützen stehen über derselben Linie (Schusslinie). Der Pfeil zeigt beim Einlegen immer Richtung Ziel! Schützen, die gerade Aufziehen oder schießen, dürfen nicht abgelenkt oder erschreckt werden! Tragen von passender Kleidung, Arm- und Fingerschutz.