Vortragstagung der NATUM e.v. Arbeitsgemeinschaft für Naturheilkunde, Akupunktur, Umwelt- und Komplementärmedizin in der DGGG e.v.

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Transkript:

Anleitung zum Glücklichsein eine wissenschaftliche Perspektive mit evidenzbasierten Tipps Dr. med. Tarané Probst, Leipzig 9:05 9:30 Uhr Sexualität aus Sicht der TCM Ausgleich von Yin und Yang oder Gesundheit durch guten Sex Dr. med. Christine Gabriel, Aachen 9:30 10:00 Uhr Das Thema Sexualität ist geprägt von Werten und Normen einer Gesellschaft unterliegt verschiedensten Moralverstellungen und auch in die Beratung und Behandlung unserer Patientinnen fließen unsere eigenen Tabus, Be- und Verklemmungen, Bedenken und Erfahrungen (im guten wie im schlechten Sinne) mit ein. Dieser Vortrag soll in verständlicher Weise eine Annäherung an die Ideen und Vorstellungen der chinesischen Medizin in Hinblick auf die Sexualität aufzeigen und somit ein größeres Verständnis für die völlig andere Betrachtungsweise der Chinesen (Asiaten) zum diesem für jeden von uns relevanten Thema erzeugen, was unser aller Horizont erweitern und auch langjährige Beziehungen auf dieser Ebene wieder bereichern und auf ein neues Niveau heben kann. Inhalte des Vortrages sind eine Einführung in die Traditionelle Chinesische Medizin, Bedeutung von Yin und Yang, Bezug zu den bekannten gynäkologischen Funktionsstörungen und Einbettung der Aspekte in die Denkweise unseres Kulturkreises. Rekonstruktive Lymph- und Supermikrochirurgie Dr. med. Niklas Dellmann, Castrop-Rauxel 10:30 11:00 Uhr

Methadon ein Opioid mit onkologischen Effekten Dr. med. Hans-Jörg Hilscher, Iserlohn 11:00 11:30 Uhr Methadon ist eines von neun in Deutschland für die ambulante Therapie zugelassenen stark wirksamen Opioiden / Opiaten, als da sind: Morphin, Hydromorphon, Oxycodon, Pethidin, Fentanyl, Buprenorphin, Levomethadon, D,L-Methadon, (Tapentadol). Alle o.g. Medikamente liegen als Fertigarzneimittel vor, nur D,L-Methadon bedarf der apothekären Anfertigung, da es ( zur Schmerztherapie )nur als Rezeptursubstanz zur Verfügung steht. Methadon zeichnet sich als Substanz dadurch aus, dass es keinerlei aktive Metabolite hat und kompetitiv hepatisch und renal ausgeschieden wird. Es bedarf also keinerlei Dosisanpassung bei Funktionsstörungen dieser Organe,und es tritt auch kein Wirkverlust bei mangelnder Glucuronidierung in der Leber auf wie bei Morphin. Die Glucuronide als Abbauprodukte aller Opiate ( i.e. Abkömmlinge des natürlich vorkommenden Opiums )sind verantwortlich für eine Reihe von unerwünschten und manchmal intolerablen Nebenwirkungen wie: Glucosetoleranzstörungen, Inappetenz, Impotenz, sexuelle Unlust, Androgenisierung/Feminisierung, Epilepsie Für das Morphin-3-Glucuronid, Schwestermolekül des eigentlich analgetisch wirksamen Morphinmetaboliten Morphin-6-Glucuronid, sind darüber hinaus diese Nebenwirkungen bekannt: Hyperalgesie, Halluzinationen, Agitation, Koma All diese Probleme weist das Methadon nicht auf. Seine Wirkung ist dosisabhängig zwischen 3 30-mal so stark wie die von Morphin. Sein Hauptmetabolit ist EDDP, 70% werden als Methadon Über Urin und Fäces ausgeschieden. Seine Resorption findet im oberen Gastrointestinaltrakt statt und ist daher weniger obstipierend als enteral retardierte Opiate (enterale Konzentration hoch). Der Wirkeintritt ist ähnlich schnell wie der von sublingualem / nasalem Fentanyl, nämlich nach ca. 5 min. Die analgetische Wirkdauer liegt zwischen 12 und 22 h, nach 2 Tagen ist ein Steady-State erreicht Die unter Opiaten auftretende Vigilanzminderung ist bei Methadon deutlich geringer ausgeprägt, der NMDA-Rezeptor Antagonist Dextromethadon ( im Razemat zu 50 % vorhanden) verhindert eine Toleranzentwicklung, beziehungsweise kann es eine bestehende Toleranz antagonisieren. Dextromethadon ist darüberhinaus das potenteste bekannte Antitussivum, leider in hohen Dosen (über HERG-Kanäle) kardiotoxisch. Diese Dosen werden jedoch nur in der Drogenersatztherapie, jedoch nicht in der analgetischen Therapie erreicht. Das auch als Fertigarzneiprodukt im Handel befindliche Levomehadon (Handelsname: L-Polamidon) ist über seine fast reine My-Rezeptoraktivität hinaus antidepressiv wirksam über adrenerge, noradrenerge und serotoninerge Mechanismen.

Methadon (chirales Opioid) Zwei Wirksubstanzen,eine Strukturformel: Dextromethadon = NMDA-Rezeptor-Antagonist Levomethadon = µ-agonist Alle oben genannten Eigenschaften lassen sich als Indikation für eine Methadontherapie so zusammenfassen: Kosten (12 / 100ml ~ 4 Wochen) Neuropathischer Schmerz ( NMDA-Rezeptorantagonist ) Opiatunverträglichkeit Opiat / Opioidtoleranz Umrechnungstabelle analgetische Potenz Morphin / Methadon zur Interpolation Morphindosis Morphin zu Methadon Methadondosis in % Morphin 100 mg 3 zu 1 33.3 101 bis 300 mg 5 zu 1 20.0 301 bis 600 mg 10 zu 1 10.0 601 bis 800 mg 12 zu 1 8.3 801 bis 1,000 mg 15 zu 1 6.7 1,001 mg 20-30 zu 1 5.0 3,3 Methadonlösung zur Schmerztherapie

Die oben stehende Mischung ist bei der Bundesopiumstelle als einzig zulässige Methadonrezeptur für die Anwendung des Razemates als Analgetikum registriert. Im Sinne der Dosierungskonstanz (gleichmäßige Tropfengröße, 20 Tr. ~ 1ml ~ 10mg) sollte eine Pipettenflasche als Gefäß Verwendung finden. Die Umstellung von einem Opioid / Opiat auf Methadon erfolgt nach Ermittlung der Äquivalenzdosis einfach so dass die ermittelte Tagesdosis auf zwei Gaben ( idealerweise 8.00-20.00 ) verteilt,statt des bisherigen Präparates gegeben wird. Für Fentanyl transdermal gilt folgende Empfehlung: 12µg/h Fentanyl TTS ~ 2 x 10 Tr. Methadon 25-50µg/h Fentanyl TTS ~ 2 x 20-25 Tr. Methadon 75-100µg/h Fentanyl TTS ~ 2 x 30-35 Tr. Methadon 125-175µg/h Fentanyl TTS ~ 2 x 40-45 Tr. Methadon Die µg-angaben bedeuten: jeweils einschließlich beider Pflastergrößen Ein Monitoring über Plasma / Serumwerte ist nicht sinnvoll, da auf Grund der hohen Lipophilie des Methadons damit keine Aussage über die ZNS-Konzentration möglich ist. Interaktionen sind mit allen serotoninergen Substanzen zu erwarten, sowie mit allen Medikamenten die die QT-Zeit verlängern. Klinisch relevant sind QT Auswirkungen in der analgetischen Dosierung nicht. D,l-Methadon hat eine intensiv wirkverstärkenden Effekt auf Zytostatika, da es dem sog. Escapephenömen entgegenwirkt. Es Induziert darüber hinaus über die My- Rezeptoren (keine Toleranzentwicklung!!!) sowie über die HERG-Kanäle die Apoptose. Strahlentherapie wird selektiv am Tumor effizienter. Methadonaufdosierung für Patienten mit geringer Schmerzintensität : Dosisintervall 12h, optimal ~ 8.00 20.00 Tag 1 morgens und abends: 5 Tropfen Tag 2 morgens und abends: 10 Tropfen Tag 3 morgens und abends: 15 Tropfen ab Tag 7 morgens und abends: 20 Tropfen 15 min vor dem Methadon 5-10 Tr. Haloperidol als Antiemetikum für zumindest 14 Tage Wenn 2 x 20 Tr. gut toleriert werden, Steigerung auf 2 x 25-35 Tr. versuchen Literatur: Jehle, J.; Schweizer, P. A.; Katus, H. A.; Thomas, D.: Novel roles for herg K(+) channels in cell proliferation and apoptosis. In: Cell death & disease. Band 2, 2011, S. e193 Friesen, C.; Roscher, M.; Alt, A.; Miltner, E.: methadone, Commonly Used as Maintanance Medication for Outpatient Treatment of Opiod Dependence, Kills Leukemia Cells and Overcomes Chemoresistanc.. Cancer Res 2008;68:6059-6064 Freye E.: Opoide in der Medizin, 7. Auflage 2008, S.132, Schringer Medizin Verlag Heidelberg

Patentanmeldung DE69837387T2 13.12.2007 EP Veröffentlichungsnummer 0001003494 Titel: (d)-methadon, ein nicht-opioides Schmerzmittel Toombs JD, Kral LA: Methadone Treatment for Pain States. American Family Physician 2005;71:1353-1358 Ayonrinde OT, Bridge DT. The rediscovery of methadone for cancer pain management. Med J Aust 2000;173(10):536 40 Progesteron-Metabolismus Dr. Christoph Milczynski, Mainz 12:00 12:30 Uhr