Erkenntnisse aus der aktuellen

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Transkript:

Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD Bundesamt für Veterinärwesen BVET Erkenntnisse aus der aktuellen EU Inspektion Fremdstoffe und Tierarzneimittel 14. April 2011

Themen Auftrag / Grundlagen der EU Inspektionen Scope der aktuellen EU Inspektion Erkenntnisse Vergleich EU Inspektionen BLK Audits Schlussfolgerung 2

Auftrag / Grundlagen der EU - Inspektionen Prinzipiell wird jedes Land, welches lebende Tiere oder tierische Produkte in EU-Länder exportiert, durch das FVO (Food and Veterinary Office) in Dublin überprüft (mit oder ohne Bilaterale Abkommen) - gilt auch für Mitgliedstaaten; - FVO ist unabhängig. Bilaterale Abkommen (bringen gewisse Erleichterungen): - Erleichterungen im Handel mit Tieren und tierischen Erzeugnissen auf der Basis der Äquivalenz der Vorschriften - Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den Veterinärdiensten der Schweiz und der EU 3

EU Inspektionen: wie häufig? CH 2007 FVO Mission Residues and Contaminants CH 2010 - Feed Safety (Feed Additives and Premixtures) - Import Controls of Animals and Food of Animal Origin (Kontrolle der BIP s: Flughäfen Genf / Zürich) CH 2011 FVO Mission Residues and Contaminants (keine weiteren Inspektionen vorgesehen) Mitgliedstaaten müssen pro Jahr mit mehreren Inspektionen rechnen 2010: Italien 12, Frankreich 10, Deutschland 7, Österreich 3 4

Themen Auftrag / Grundlagen der EU Inspektionen Scope der aktuellen EU Inspektion Erkenntnisse Vergleich EU Inspektionen BLK Audits Schlussfolgerung 5

Scope der aktuellen EU - Inspektion (1) Überprüfung: des NFUP (Nationales Fremdstoffuntersuchungsprogramm) EU - Richtlinie 96/23/EC erfüllt? Koordiniert die Zentralstelle (BVET) die Tätigkeiten aller am Programm beteiligten Stellen, die mit der Überwachung der einzelnen Rückstände befasst sind? 6

Scope der aktuellen EU - Inspektion (2) BVET: 1. bestimmt unter Verwendung der vom FVO zur Verfügung gestellten Templates Probezahlen 2. organisiert die Probenerhebungen 3. sichert die erforderlichen Analysenkapazitäten 4. überwacht den Verlauf des Programms 5. erstellt nach den Vorgaben des FVO die Grundlagen für den Jahresbericht Die Durchführung des NFUP stützt sich ab auf das LMG, die LGV und FIV. 7

Fremdstoffuntersuchungen in lebenden und geschlachteten Tieren Land Schweiz Jahr 2011 Tierart Rinder 7-24 Mt. geschlachtete Tiere 199000 Anzahl Proben Minimum (Vorgabe EU) 796 Programm Schweiz 796 Anzahl Proben zu untersuchende Stoffgruppen ab Schlachthof ab Betrieb MIN PLAN MIN PLAN A1 Stilbene 41 41 41 41 A2 Thyreostatika 41 41 41 41 A3 Synthetische Steroide mit östrogener und gestagener Wirkung 41 41 41 41 A4 Resorcylsäurelactone 41 41 41 41 A5 ß-Agonisten 41 41 41 41 8

Scope der aktuellen EU - Inspektion (3) Überprüfung: der Laboratorien (1 Labor) der TAM - Gesetzgebung (2 Kantone, 2 Betriebe, Swissmedic) der Futtermittelkontrolle (ALP) des kantonalen Vollzugs (2 Kantone) Schlussbericht Aktionsplan http://ec.europa.eu/food/fvo/index_en.cfm?reptoshow=5 (publizierte Berichte) 9

Themen Auftrag / Grundlagen der EU Inspektionen Scope der aktuellen EU Inspektion Erkenntnisse Vergleich EU Inspektionen BLK Audits Schlussfolgerung 10

Erkenntnisse (1) Umsetzungen der Inhalte des Aktionsplanes Haupterkenntniss: Komplexe Situation infolge mehrerer involvierter Stellen: BVET BLW / ALP BAG / Swissmedic Kantone 11

Erkenntnisse (2) Umsetzungen der Inhalte des Aktionsplanes - Das Fehlen von Vollzugsmassnahmen bei positiven Befunden (bis jetzt maximal 6 positive Befunde pro Jahr) - Überprüfung der tierärztlichen Privatapotheken (Heilmittelgesetz) - Kommunikation verbessern (BA, Kantone) Effizienz des Vollzugs - Weiterbildung (zentral durch BVET, Bildungsverordnung) - BVET koordiniert die Mitteilung / Weiterleitung von positiven Befunden an die zuständigen Kantone (Vollzugsunterstützung); (unabhängig vom Empfänger des Originalberichts) Rückmeldung der Kantone betreffend den getroffenen Massnahmen 12

Erkenntnisse (3) Umsetzungen der Inhalte des Aktionsplanes NFUP: - Optimierung des bestehenden Programms - frei werdende Ressourcen für zusätzliche risikobasierte Untersuchungsprogramme verwenden, welche national koordiniert sind und keine Rücksicht auf die Vorgaben der RL 96/23EG nehmen müssen 1. obligatorischer Report gemäss RL 96/23/EG 2. Report an Fachleute der kantonalen und nationalen Behörden: Risikomanagement 3. Öffentlichkeit publikumsgerecht informieren (Transparenz, stärkt u.a. das Vertrauen in die Behörden) 13

Themen Auftrag / Grundlagen der EU Inspektionen Scope der aktuellen EU Inspektion Erkenntnisse Vergleich EU Inspektionen vs BLK Audits Schlussfolgerung 14

Vergleich EU Inspektionen vs BLK - Audits (1) Im Rahmen der Umsetzung der VO (EG) 882/2004 wurde die nach ISO 9001:2008 zertifizierte Bundeseinheit für die Lebensmittelkette (BLK) gebildet. Sie ist eine zentrale Stelle, die die Bundesämter für Veterinärwesen (BVET), für Gesundheit (BAG) und für Landwirtschaft (BLW) bei der Aufsicht über den Vollzug der Pflanzengesundheit-, Futtermittel-, Tierseuchen-, Tierschutz- und Lebensmittelgesetzgebung in der Schweiz unterstützt. 15

Vergleich EU Inspektionen vs BLK - Audits (2) EU Inspektionen: Überprüfung der Äquivalenz mit der EU BLK Audits: Nationale Kontrollstelle ( From Stable to Table ) 16

Themen Auftrag / Grundlagen der EU Inspektionen Scope der aktuellen EU Inspektion Erkenntnisse Vergleich EU Inspektionen BLK Audits Schlussfolgerung 17

Schlussfolgerung Verbesserungsbedarf ist auf allen Stufen und fortlaufend notwendig (Bund, Kantone, Kontrollorganisationen, Tierarzt, Tierhalter, Betrieb, Konsument) Informationsfluss und Zusammenarbeit auf allen Stufen und untereinander fördern: Kommunikation Instrument der Aufsicht im allgemeinen und der Oberaufsicht im speziellen nicht als Schikane ansehen, sondern als Mittel für die Umsetzung von operativen und strategischen Zielen nutzen 18