Ich beginne mit dem Schluss: Frühe Förderung von Kindern aus belasteten Familien. Gliederung ZEP HFE

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Transkript:

Frühe Förderung von Kindern aus belasteten Familien Zwischenergebnisse aus der Studie ZEPPELIN 0-3 mit dem Programm PAT Mit Eltern Lernen Andrea Lanfranchi, HfH 3. Zürcher Tagung zur Frühkindlichen Bildungsforschung: Psychische Gesundheit und gelingende Entwicklung Univ. Zürich, 15. März 2014 Ich beginne mit dem Schluss: u Gefährdungslagen sind im Kontext der Familie zu erkennen (psychosoziale Belastungen) u Hauptgefährdungen sind jedoch in den Beziehungen à Methode zur Früherkennung: u Kindesvernachlässigung kann zu späteren Probleme in Bildung und Gesundheit führen kommen wir zu spät? u Um Gefährdung zu erkennen muss man zuerst die Eltern erreichen über bestehende institutionelle Systeme rund um die Geburt. 2 Gliederung 1. Selektive Prävention 2. Früherkennung psychosozialer Belastungen à Kurzscreening und Heidelberger Belastungsskala 3. Früherkennung von Beziehungsstörungen à 4. Frühe Förderung mit PAT Mit Eltern Lernen à Erste Forschungsresultate Entwicklungs- gefährdung Ca. 80-100% Ca. 10% Ca. 3-5% Entwicklungsabweichung Entwicklungsverzögerung ZEP HFE 3 4

Wie kann selekpve PrävenPon gelingen? u Wie können (Migrations)-Eltern gestärkt werden? u Zuerst muss man sie finden / erreichen / gewinnen / ermutigen... u...für Projekte der Frühen Förderung/Frühen Bildung u Gelingensbedingungen eines niederschwelligen Zugangs? Qualitätskriterien des Zugangs* 1. An bestehende Einrichtungen im Frühbereich anknüpfen; 2. Interdisziplinäre Netzwerke auyauen; 3. Bei Migranten: Kultursensibler Zugang, bei Bedarf mit Hilfe interkultureller Übersetzerinnen 4. Zur ParPzipaPon ermupgen: besondere Anstrengungen nöpg 5. Familien im Programm halten: Anreizsysteme 6. Eine Kultur der Anerkennung sta_ eine Logik des Verdachts pflegen. * Lanfranchi, A., & Burgener Woeffray, A. (2013). Familien in RisikosituaPonen durch frühkindliche Bildung erreichen. In M. Stamm & D. Edelmann (Hrsg.), Handbuch Frühkindliche Bildungsforschung. 5 6 Gliederung 1. Selektive Prävention 2. Früherkennung psychosozialer Belastungen à Kurzscreening und Heidelberger Belastungsskala 3. Früherkennung von Beziehungsstörungen à 4. Frühe Förderung mit PAT Mit Eltern Lernen à Erste Forschungsresultate Kurzscreening 1) Persönliche Belastung Verwahrloster Zustand Unerwünschte Schwangerschaft Tiefer Schulabschluss 2) Familiäre Belastung Ein-Eltern-Familie Disharmonische Partnerbeziehung Altersunterschied Geschwister < 18 Mt. 3) Soziale Belastung Mangelnde soziale Integration Mangelnde Unterstützung 4) Materielle Belastung Beengte Wohnverhältnisse Arbeitslosigkeit ZEPPELIN- Gefährdungserkennung 1 Schutzfaktoren: Unterstützungssysteme im sozialen Umfeld aufmerksame und interessierte Drittpersonen günstiges Familienklima Zielgruppe: mindestens zwei Unterkategorien der Risikofaktoren sind vorhanden und werden nicht durch Schutzfaktoren abgefedert 7 8

ZEPPELIN- Gefährdungserkennung 2 Heidelberger Belastungsskala HBS Skalierung Kind (z.b. GeburtskomplikaPonen) Familie (z.b.traumata) Berücksichtigt nicht nur defizitäres Funktionieren à auch kompetenter Umgang mit potentiellen Belastungsquellen Schwellenwert für Indikation: 40 Punkten Sozial (z.b. keine Familienangehörige in CH) Materiell (z.b. beengte Wohnverhältnisse) Sidor, A., Eickhorst, A., Stasch, M., & Cierpka, M. (2012) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 43 9 10 Gliederung ZEPPELIN- Gefährdungserkennung 3 1. Selektive Prävention 2. Früherkennung psychosozialer Belastungen à Kurzscreening und Heidelberger Belastungsskala 3. Früherkennung von Beziehungsstörungen à 4. Frühe Förderung mit PAT Mit Eltern Lernen à Erste Forschungsresultate 3-5 Minuten videographierte Spiel-Interaktion Von Geburt bis zum 3. Lebensjahr Trainierte, reliable Auswerter (coder) à Kurs an der HfH Okt./Nov. 2014 www.hfh.ch Cri_enden, P. M. (2005). Der CARE- Index als Hilfsmi_el für Früherkennung, IntervenPon und Forschung. Frühförderung interdisziplinär, 24(3), 99-106. 11 12

Sensitivität (Feinfühligkeit) Unresponsivität Jedes Verhaltens-Muster à welches das Kleinkind erfreut und à das Wohlbefinden sowie die Aufmerksamkeit des Kleinkindes erhöht und à dessen Not und/oder Ausgekoppelt-Sein reduziert. Bsp. Video HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 13 Verdeckte Kontrolle HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 14 Belastung und mütterliche Sensitivität * Bsp. Video: kontrollierende Mutter, zwanghaftes Kind HBS 20-39 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 15 HBS 40-59 HBS 60-80 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 16

Prädiktoren mütterlicher Sensitivität Model Predictor β R 2 ΔR 2 F for step 11 Global Stress - 0.19** 0.08.08*** 8.49 *** Education 0.16 * 22 Global Stress - 0.12 0.14.06** 5.31 *** Education 0.17 * Social stress - 0.21* Pers./fam. stress 0.07 Child- related stress - 0.08 Material stress *p < 0.05; **p < 0.01; ***p < 0.001. - 0.03 Neuhauser A. und Lanfranchi, A. (4.9.2013, Lausanne): European Conference on Developmental Psychology. Symposium Ziegenhain on "a_achment and psychopathology in risk groups : Maternal sensi9vity in disadvantaged families: Primary results from the ZEPPELIN project 17 Zwischenfazit Familien in RisikosituaPonen: Ø Je höher die Belastung, desto Pefer die SensiPvität Ø Vor allem sozialer Stress (geringe Vernetzung und wenig Unterstützung) korreliert negapv mit SensiPvität 18 1. Selektive Prävention 2. Früherkennung psychosozialer Belastungen à Kurzscreening und Heidelberger Belastungsskala 3. Früherkennung von Beziehungsstörungen à 4. Frühe Förderung mit PAT Mit Eltern Lernen à Erste Forschungsresultate u PAT-Elterntrainerin = Mütterberaterin mit Spezialisierung u Hausbesuche jede 2. Woche während 3 Jahren u Gruppenangebote mit Aufbau sozialer Netzwerke 1 x Mt. u Anschlusslösungen (in Planung). 19 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna 20 Burkhardt, Erich Ramseier

Wirksamkeitsforschung Forschungsverlauf u Längsschni_studie (2011-2015), follow ups geplant u Programmreichweite: 12 % aller Geburten in 12 Gemeinden mit hohem Sozialindex im Kanton Zürich u N=252 Familien (IG = 132, KG = 120), RCT Design mit strapfizierten Blockrandomisierung u Messzeitpunkte im 3., 12., 24., 36. Lebensmonat, mit HBS, CARE- Index, HOME, SICS, EMKK, Bayley III, sowie SON 2 ½ - 7, SBE- KT (+ Biomarker, + Zahnkontrolle, + Delay of gra9fica9on) 21 Zeit 2010 2011 2012 2013 2014 2017 2018 2023 2024 Alter..0 10/5 132/120..1 9/4 125/114..2 8/4 118/109 Stand 1.3.14: 124/116..3 7/3 112/104 6 (Kiga) 95/89 7 (1. Schuljahr) 90/84 12 (6. Schuljahr) 73/68 13 (7. Schuljahr) 70/65 ZEPPELIN/M ZEPPELIN 0-3 ZEPPELIN 6-7 ZEPPELIN 12-13 22 Fragestellungen: Effekte der frühen Förderung auf die Entwicklung von 0 bis 3- Jährigen in psychosozialen RisikokonstellaPonen? SPchprobe IG KG Total Ende RekruPerung 8/2012 144 124 268 t 0 3 Mt. 140 124 264 t 1 12 Mt. 128 118 246 Gründe für 18 Drop- outs t 0- t 1 (4% pro Jahr): Umzug, ErwerbstäPgkeit Km, Erkrankung Km, etc Wirkmechanismen? 23 24

Merkmale Kind IG KG Total Gesamtpopul. Weiblich* 58.3% 47.6% 53.4% 48.4% Zwillinge 5.1% 5.1% 5.1% 1.9% Frühgeburt 16.7% 15.3% 16.0% 7.3% Geburtsgewicht < 2500g 10.5% 10.5% 10.5% 5.9% CH 6.3% Ausl *Geschlecht, Χ 2 = 3.10, p =.08 BFS 2012 Merkmale Mu_er IG KG Total Erstgebärende 56.9% 59.3% 58.0% < 23 Jahre bei Geburt 12.4% 10.2% 11.4% Keine postobligatorische Ausbildung 31.6% 36.8% 34.0% Deutsch als Zweitsprache 75.8% 78.5% 77.2% Keine Deutschkenntnisse 13.1% 11.0% 12.2% 25 26 Herkunft der Mutter HBS t 0 : hoch belastete Familien zu Beginn des Programms IG (N = 137) KG (N = 121) 100% KG IG Andere 49% Eritrea 4% Schweiz 12% Portugal 10% Kosovo 13% Türkei 12% Andere 50% HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier Eritrea 6% Schweiz 13% Kosovo 11% Türkei 12% Portugal 8% 27 Antail stark belasteter Familien 80% 60% 40% 20% 0% Kind Familie Sozial Materiell Gesamt HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 28

Ausgewählte Resultate bei t 0 /3. L- Mt. 1. Belastungen und Erziehungseinstellungen EMKK* Einstellungen von Mü_ern von Kleinstkindern, u.a. Rigidität Es ist für mich wichpg, dass ich das Kind ganz im Griff habe Tendenz zum Strafen Ein Klaps hat noch keinem Kind geschadet Depressivität Ich fühle mich recht erschöpy 29 * Modifiziert nach Engfer (1984) 30 Soziale Belastung und Erziehungseinstellungen Ausgewählte Resultate bei t 0 /3. L- Mt. *** *** 2. Selbstwirksamkeit + 31 32

SICS* Selbstwirksamkeitseinschätzung, u.a. Partnerschay und Selbstwirksamkeit Kindliche Entwicklung Sagen, was mein Kind in seinem Alter kann Gesundheit Helfen, wenn mein Kind Fieber hat Sicherheit Meinem Kind sicheres Spielzeug geben Sicherheit Gesundheit Entwicklung hohe Belastung (N = 136) tiefe Belastung (N = 125) * * ** * * * Modifiziert nach Prasopki{kun et al. (2006) 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 Titel 33 HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 34 Ausgewählte Resultate bei t 1 /12. L- Mt. Bayley- Scales III zu t 0 (12. L- Mt) Norm 10 + 3; Gesamtwert (altersangepasst) IG=0.92 vs. KG=0.89, F(1,244) = 5.50, p =.02* Grobmotorik 7.87 7.86 3. Effekte Programm PAT auf die kindliche Entwicklung Feinmotorik Expressive Sprache RezepPve Sprache 9.87 9.65 8.36 8.08 7.84 7.23 * IG VG KogniPon 11.50 10.99 + 35 0 5 10 15 RezepPve Sprache, F(1, 246) = 5.47, p =.020*, KogniPon F(1,246) = 3.7, p =.057 + HfH A. Lanfranchi, Alex Neuhauser, Simone Schaub, Franziska Templer, Anna Burkhardt, Erich Ramseier 36

Fazit Unterstützt von 1. Früherkennung gelungen: ZEPPELIN erreicht Familien in psychosozialen Risikosituationen. 2. Frühförderung gelingt: Ø fast 2 Hausbesuche pro Monat = Erhöhung der Inanspruchn. von Hilfen im Frühbereich 3. Belastung: hoch belastete Mütter sind weniger sensitiv, rigider und strafen tendenziell mehr. 4. PAT Mit Eltern Lernen : Es gibt Hinweise, wonach sich das Programm bereits nach 1 Jahr positiv auf die Entwicklung der Kinder auswirkt. Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation Unter dem Patronat der Schweizerischen UNESCO-Kommission 37 38 Forschung Projektleitung ZEPPELIN 0 3 Prof. Dr. Andrea Lanfranchi Wissenschaftliche Mitarbeitende Lic. phil. Alex Neuhauser (HfH) Dr. des. Franziska Templer (HfH) Dr. Simone Schaub (HfH) Dr. Anna Burkhardt (HfH) Sachbearbeiter, Sekretariat Michael Bärtschi (HfH) Methodenexperte Prof. Dr. Erich Ramseier (PH Bern) Kooperationen Entwicklungspädiatrie PD Dr. med. Oskar Jenni Dr. med. Jon Caflisch Dr. med. Jessica Bonhoeffer Dr. med. Claudia Moran Universitäts-Kinderspital Zürich Präventivzahnmedizin Dr. med. dent. Giorgio Menghini Universität Zürich, Zentrum für Zahnmedizin Kosten-Nutzen-Analyse Prof. Dr. Ernst Fehr, Prof. Dr. Daniel Schunk Universität Zürich, Department of Economics Praxispartner Auftraggeber Bildungsdirektion des Kantons Zürich Amt für Jugend und Berufsberatung (AJB) André Woodtli, Amtschef Strategische Projektleitung Esther Studer, AJB Operative Teilprojektleitungen Brigitte Kubli für den Bezirk Dietikon, Dorothea Hollender für den Bezirk Uster und Silvia Wäger für den Bezirk Bülach «PAT Mit Eltern Lernen» Barbara Steinegger, Schulungstrainerin und PAT-Elterntrainerinnen: Margrit Bachmann Monika van Berkum Kathrin Grogg Zelijka Juric Christine Kramer Marianne Kunz Katja Rüegsegger Esther Stauffer Ursula Stucky Christel Zwinscher Forschungsbeirat: Dr. Heidi Simoni, MMI Zürich Prof. Dr. Margrit Stamm Prof. Dr. Ute Ziegenhain PD Dr. med. Oskar Jenni Prof. Dr. Ulrich Trautwein www.zeppelin- hx.ch Biologische Stressfaktoren Prof. Dr. Ulrike Ehlert MSc Priska Hubmann UZH Psychologischer InsPtut 39 Literatur Crittenden, P. M. (2008). Raising Parents: Attachment, Parenting and Child Safety. Cullompton: Willan. Dube, S. R., Anda, R. F., Felitti, V. J., Edwards, V. J., & Croft, J. B. (2002). Adverse Childhood Experiences and personal alcohol abuse as an adult. Addictive Behaviors, 27(5), 713 725. Dube, S. R., Felitti, V. J., Dong, M., Chapman, D. P., Giles, W. H., & Anda, R. F. (2003). Childhood abuse, neglect and household dysfunction and the risk of illicit drug use: The Adverse Childhood Experience Study. Pediatrics, 111(3), 564 572. Hildenbrand, B. (2011). Hilfe zwischen Kontrollauftrag und Hilfebeziehung. In Kinderschutz-Zentren (Hrsg.), Hilfe...! Über Wirkungen, Risiken und Nebenwirkungen im Kinderschutz (S. 45-66). Köln: der Kinderschutz-Zentren Kindler, H. (2010). Risikoscreening als systematischer Zugang zu Frühen Hilfen. Bundesgesundheitsblatt, 53 (10), 1073-1079. Lanfranchi, A. (2004). Migration und Integration - Gestaltung von Übergängen. In J. Radice von Wogau, H. Eimmermacher & A. Lanfranchi (Eds.), Therapie und Beratung von Migranten. Systemisch-interkulturell denken und handeln (Praxishandbuch) (pp. 13-30). Weinheim: Beltz PVU. Lanfranchi, A. (2011). Liebe und Gewalt in Migrationsfamilien - Problemtrance Kultur? In U. Borst & A. Lanfranchi (Eds.), Liebe und Gewalt in nahen Beziehungen. Therapeutischer Umgang mit einem Dilemma (pp. 166-182). Heidelberg: Carl-Auer. Lanfranchi, A., & Neuhauser, A. (2013). ZEPPELIN 0-3: Theoretische Grundlagen, Konzept und Implementation des frühkindlichen Förderprogramms PAT Mit Eltern Lernen Frühe Bildung, 2(1), 3-11 Neuhauser, A., & Lanfranchi, A. (2014). Implementation matters: Efficacy of early childhood education in stressed families Mental Health and Prevention(submitted). OECD. (2011). Doing Better for Families. Paris: Organisation für economic co-operation and development (OECD Publishing). Wille, N., Bettge, S., Ravens-Sieberer, U., & BELLA study group. (2008). Risk and protective factors for children's and adolescent's mental health: results of the BELLA study. European Child a.adolesc.psychiatry, 17 (1), 133-147. 40