Gesundheitskompetenz und Selbstregulation. 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie Bremen 2010
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- Christel Simen
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1 Gesundheitskompetenz und Selbstregulation 47. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie Bremen 2010
2 Kontext der Untersuchung Freien Universität Berlin/Universität Hildesheim Prof. Dr. Renate Soellner Rheinischen Friedrich- Wilhelms-Universität Bonn Prof. Dr. Georg Rudinger Gesundheitskompetenz: Modellentwicklung und Validierung DFG Schwerpunktprogramms 1293 Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von Bildungsprozessen Hildesheim: Kontext der modernen Informationsgesellschaft Bonn: Selbststeuerung und Selbstregulation 2
3 Definition und Fragestellung WHO (1998) Health literacy represents the cognitive and social skills which determine the motivation and ability of individuals to gain access to, understand and use information in ways which promote and maintain good health. Über welche Fähigkeiten und Fertigkeiten muss jemand verfügen, um so handeln zu können, dass es sich positiv auf seine Gesundheit und sein Wohlbefinden auswirkt? 3
4 Datenbasis Erhebung N Alter Geschlecht: weiblich Bildung Expertenbefragung 1. Welle = Welle = (SD = 9.5) 40 (SD = 7.9) 49 % 44 % 56/63 % Wissenschaft Studie I (SD =.81) Studie II (SD =.58) Studie III (SD = 12.69) Studie IV (SD = 12.49) 50 % 100% Gymnasiasten 64 % 100% Gymnasiasten 57 % 83 % Abitur 60 % 74 % Abitur 4
5 Modellbildung Basis Weiterentwickelte Fähigkeiten Outcome Gesundheitsbezogenes Grundwissen Gesundheitsbezogene Grundfertigkeiten Verantwortungsübernahme Umgang mit Gesundheitsinformationen Selbststeuerung Regulation Kontrolle Gesundheitsverhalten & Gesundheit Förderliche Persönlichkeitsmerkmale Selbstwahrnehmung Kommunikation und Kooperation 5
6 Selbststeuerung Selbstregulation Fähigkeiten im Umgang mit innerer Anspannung und Stress, der Fähigkeit zum Abschalten, zur Regulation innerer Zustände Ich kann aufgestauten Stress und innere Anspannung gut wieder abbauen. Mir fällt es schwer zwischendurch abzuschalten und Pausen zu machen. Studie II IV (je 5 Items) Chronbachs α: Selbstdisziplin Fähigkeit zur Selbstdisziplin, Kontrolle innerer Impulse, zum Belohnungsaufschub und im Umsetzung gefasster Entschlüsse. Wenn ich etwas geplant habe, setze ich das in der Regel auch um. Wenn ich etwas erreichen möchte, habe ich viel Disziplin bei der Umsetzung. Studie II IV (je 5 Items) Chronbachs α:
7 Modellbildung Basis Weiterentwickelte Fähigkeiten Outcome Gesundheitsbezogenes Grundwissen Gesundheitsbezogene Grundfertigkeiten Verantwortungsübernahme Umgang mit Gesundheitsinformationen Selbststeuerung Regulation Kontrolle Gesundheitsverhalten & Gesundheit Förderliche Persönlichkeitsmerkmale Selbstwahrnehmung Kommunikation und Kooperation 7
8 Strukturmodell: Weiterentwickelte Fähigkeiten Verantwortungsübernahme.24**.30** Umgang mit Gesundheitsinformationen Selbstkontrolle Studie IV (N = 337) χ2 = 79.2; df = 41; p <.001 CFI =.969 TLI =.949 RMSEA =.053 SRMR = **.31**.27** Selbstregulation Selbstwahrnehmung.35** ** p <.01.47** Kommunikation und Kooperation 8
9 Modellbildung Basis Weiterentwickelte Fähigkeiten Outcome Gesundheitsbezogenes Grundwissen Selbstwahrnehmung Verantwortungsübernahme Förderliche Persönlichkeitsmerkmale Gesundheitsbezogene Grundfertigkeiten Regulation Kontrolle Umgang mit Gesundheitsinformationen Selbststeuerung Kommunikation und Kooperation Gesundheitsverhalten & Gesundheit Studie IV: WHOQOL- BREF (Angermeyer, et al., 2000) 9
10 Gesundheitskompetenz & Gesundheit.26** Umgang mit Gesundheitsinformationen.14* R 2 physisch =.257 psychisch =.416 Verantwortungsübernahme.30 ** Selbstkontrolle.33**.54** Physische Gesundheit.41** Selbstwahrnehmung.32**.27**.35** Selbstregulation.28**.27** Psychische Gesundheit.46** Studie IV χ2 = ; df = 88; p <.001 CFI =.966; TLI =.953; RMSEA =.048; SRMR =.048 Kommunikation und Kooperation * p <.05 ** p <.01 10
11 Übersicht: Gesundheitskompetenz/SR+SK und Gesundheit Selbstregulation Selbstkontrolle R 2 Fitindices physisch psychisch physisch psychisch phys/ psych Studie I Studie II.43**.36**.18* n.s..261/.293 χ2=100.07; df = 88; p =.18; CFI =.99; TLI =.98 RMSEA=.028 Studie III.33**.39** n.s..22**.227/.366 χ2=129.09; df = 88; p =.003; CFI =.96; TLI =.95 RMSEA=.045 Studie IV.28**.27**.33**.54**.257/.416 χ2=156.34; df = 88; p <.001; CFI =.97; TLI =.95 RMSEA=.048 * = p <.05; ** = p <.01 11
12 Gesundheitskompetenz & Selbstbestimmung Autonomie (A) Bezogenheit (B) Kompetenz (C) Selbstregulation Selbstkontrolle Selbstwahrnehmung Verantwortungsübernahme Kommunikation & Kooperation Umgang mit Gesundheitsinformationen Studie Studie Studie Studie Studie Studie II IV II IV II IV II IV II IV II IV A.41**.45**.18**.30**.23**.24**.08.22**.29**.17**.12*.18** B.26**.31**.22**.20**.32**.20**.15**.21**.40**.29**.05.18** C.32**.25**.50**.53**.23**.28**.25**.23**.20**.18**.17**.34** GES.40**.43**.37**.44**.31**.31**.20**.28**.36**.27**.14*.30** BNS = Basic Need Satisfaction Scale; deutsche Übersetzung (Lenartz, 2007) 12
13 Fazit Die Neufassung des Begriffs der Gesundheitskompetenz impliziert die Bedeutung der Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Selbststeuerung Das entwickelte Modell der Gesundheitskompetenz auf der Ebene von Schlüsselkompetenzen für eine gesundheitsförderliche Lebensgestaltung gibt einen theoretisch und empirisch fundierten Rahmen zur (domainspezifischen) Weiterentwicklung des Konzepts Empirisch zeigen sich stabile und replizierbare Ergebnisse zur Bedeutung der Selbststeuerung für die Gesundheitskompetenz und den Einfluss des Konzepts auf die Gesundheit Maßnahmen und Programme zur Förderung der Gesundheitskompetenz sollten Aspekte der Selbststeuerung explizit einbeziehen Erste Korrelations- und Mediatoranalysen legen nahe, dass eine Befriedigung der psychologischen Grundbedürfnisse nach Autonomie, Kompetenzerleben und Bezogenheit durch das soziale Umfeld positiv mit Fähigkeiten zur Selbststeuerung assoziiert sind. 13
14 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kontakt: Norbert Lenartz Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Telefon:
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