ifst FORUM Umverteilung in Deutschland: Was ist die Aufgabe des Steuersystems? Ökonomische, rechtliche und politische Perspektiven 30. Mai 2017, Berlin, Haus der Deutschen Wirtschaft 1 1
17:00 Begrüßung Dr. Ludolf v. Wartenberg Eröffnung Einführung Ökonomischer Diskurs Moderation: Berthold Welling Bundesminister der Finanzen Dr. Wolfgang Schäuble, MdB (CDU) Prof. Dr. Johanna Hey Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D. Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest Verfassungsrechtlicher Diskurs Moderation: Prof. Dr. Johanna Hey RiBVerfG a.d. Prof. Dr. Reinhard Gaier Prof. Dr. h.c. Rudolf Mellinghoff Steuerpolitische Vorhaben der Parteien Politischer Diskurs Moderation: Prof. Dr. Johanna Hey, Berthold Welling StBin Dr. Janine v. Wolfersdorff Kerstin Andreae, MdB (Bü 90/Die Grünen) Ralph Brinkhaus, MdB (CDU/CSU) Dr. Hermann Otto Solms (FDP) Dr. Ralf Stegner, MdL (SPD) 19:30 Ausklang 2 2
Ökonomischer Diskurs Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D. Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest 3
5/31/2017 Ungleichheit in Deutschland Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest
01 Einkommensungleichheit: Verzerrte Wahrnehmung
Ungleichheit in Deutschland: Wahrnehmung Wahrnehmung Quelle: Niehues (2014).
Ungleichheit in Deutschland: Wahrnehmung und Wirklichkeit Wahrnehmung Wirklichkeit Quelle: Niehues (2014).
02 Einkommensungleichheit in Deutschland
Lohnperzentile 124 p15 p50 p85 118 112 106 100 94 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 Das Sample umfasst nur sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer im Alter von 16-65, keine Auszubildenden; Löhne (reale Tagesentgelte) vom Stichtag 30.06. eines jeden Jahres. Im Jahr 2011 findet eine Änderung in der Erfassung der Teilzeit statt; die systematische Untererfassung der Teilzeit vor dem Jahr 2011 wurde durch ein Imputationsverfahren korrigiert Quelle: Felbermayr et al. (2016). ifo Institut
Anteil der oberen 10 % und der unteren 40 % am verfügbaren Einkommen 25,0% 24,0% 23,0% 22,0% 21,0% 20,0% 19,0% 18,0% 17,0% 16,0% 15,0% 1995 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Daten: 5. Armuts- und Reichtumsbericht Obere 10% Untere 40%
Gini-Koeffizienten* ausgewählter OECD-Länder 0,40 0,38 0,36 0,34 0,32 0,30 0,28 0,26 0,24 0,22 0,20 Gini-Koeffizient 2012 1995 Erwerbsbevölkerung im Alter von 18-65 Jahre. * Berechnung auf Basis der verfügbaren Haushaltseinkommen. Für manche Länder mussten aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit der Daten frühere oder spätere Jahre als Grundlage genommen werden. Quelle: Felbermayr et al. (2016). ifo Institut
Vermögensungleichheit, 2010 Gini-Koeffizient USA Österreich Niederlande Deutschland Chile Portugal Luxembourg Kanada Norwegen Frankreich Großbritannien Finnland Australien Italien Belgien Spanien Griechenland Slowakei 61,71 59,58 59,19 55,79 52,74 51,41 50,33 50,09 49,96 46,56 45,03 44,94 44,83 44,08 43,48 38,81 32,87 76,36 0 20 40 60 80 100 Quelle: OECD (2010, bei fehlenden Daten 2011, 2012). ifo Institut
Lebenszufriedenheit 7,2 7,1 Wie zufrieden sind Sie gegenwärtig, alles in allem, mit Ihrem Leben?* Durchschnitt (linke Skala) Standardabweichung (rechte Skala) 1,95 1,90 7,0 1,85 6,9 1,80 6,8 1,75 6,7 1,70 6,6 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 * "Zum Schluss möchten wir Sie noch nach Ihrer Zufriedenheit mit Ihrem Leben insgesamt fragen. Antworten Sie bitte wieder anhand der folgenden Skala, bei der "0" ganz und gar unzufrieden, "10" ganz und gar zufrieden bedeutet. Wie zufrieden sind Sie gegenwärtig, alles in allem, mit Ihrem Leben?" Quelle: Eigene Berechnungen des ifo Instituts auf Basis des SOEP v31. 1,65 ifo Institut
03 Chancen(un)gleichheit
Chancengleichheit: Problem Schulbildung Duales Ausbildungssystem eröffnet Perspektiven. Jugendarbeitslosigkeit niedrig, aber Schulerfolg hängt stärker als in anderen Ländern vom sozioökonomischen Hintergrund ab. Bei gleichem Kompetenzniveau ist die Wahrscheinlichkeit, ein Gymnasium zu besuchen, für ein Kind aus einer Akademikerfamilie viermal so hoch wie für ein Kind aus einer Arbeiterfamilie. Deutschland gibt viel im Hochschulbereich aus und wenig für Bildung im Kleinkindalter umgekehrt wäre es besser!
Steuerpolitik Einkommensteuerentlastungen: Steigende Steuerquote und kalte Progression sprechen für Entlastung (Steuerquote ab 2014 konstant halten: Entlastungsvolumen 2020 40 Mrd. Euro pro Jahr). Vermögensbezogene Steuern Grundsteuern sind in anderen Ländern höhe (teils allerdings Ersatz für Kommunalgebühren). Bei 4 Prozent Vermögensertrag entspricht 1 Prozent Vermögensteuer einer Ertragsteuererhöhung um 25 Prozentpunkte! Steuerwettbewerb um Unternehmen und hoch qualifizierte Beschäftigte nimmt zu.
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