1 Methodische Reihe: Passen Das Passen ist die elementare Technik des modernen Kombinationsfußballs. Sicherer Spielaufbau und schnelle direkte Passstafetten erfordern richtiges Timing, Zielgenauigkeit und variable Schussschärfe. Präzise Zuspiele müssen in höchstem Tempo und unter Gegnerdruck beherrscht werden. Komponenten des Trainings der Passtechnik Korrekte Bewegungsabläufe Vor allem im Grund lagentraining muss auf die korrekte Ausführung der Technik geachtet werden, da Fehler im grundlegenden Bewegungsablauf die Leistungsent wicklung hemmen und später nur schwer ausgemerzt werden können. Variable Techniken Im Wettkampf ergeben sich auch Zuspiele mit der Hacke, der Fußspitze oder dem Kopf. Die unten angeführten Passtechniken sind die häufigsten, erlauben die kontrolliertesten Zuspiele und sollten daher beherrscht werden. Genauigkeit Vorrangiges Ziel ist immer möglichst große Zielgenauigkeit. Die Schärfe der Pässe sollte die Präzision nicht beeinflussen. Variable Distanzen Obwohl im modernen Fußball wegen der engen Räume vorwiegend das Kurzpassspiel Anwendung findet, müssen etwa in Kontersituationen oder bei Seitenwechseln Pässe über größere Distanzen beherrscht werden. Dabei muss das Zuspiel hinsichtlich der Schussschärfe genau abgestimmt sein, um nicht abgefangen zu werden. I N FO Der methodische Weg des Pass-Trainings im Überblick 6. Wettspiel nahes Training II 1. Vorübungen 5. Wettspiel - nahes Training I 2. Aus dem Stand 4. Direktspiel 3. Aus dem Dribbling
2 Mit der Innenseite Technikhinweise Standbein: Knie leicht gebeugt, Fuß neben dem Ball, Fußspitze zeigt in Schussrichtung. Spielbein: Fußspitze nach außen gedreht, leicht angezogen und fixiert. Schuss: Spielbein anwinkeln und in Schussrichtung nachschwingen. Fehlerbilder Technikhinweise Bild 1: Das Standbein ist hinter, nicht neben dem Ball, das Knie ist durch gestreckt! Bild 2: Der Ball wird nur mit der Fußspitze getroffen! Die ideale weil breiteste Trefffläche zum genauen Passen ist die Innenseite. Sondertechnik 1: Innenseit-Dropkick Sondertechnik 2: Mit der Außenseite Technikhinweise Ein hoher Ball wird unmittelbar mit dem Bodenkontakt weitergeleitet. Technik wie beim Innenseitstoß, erschwert durch das Timing. Schussvariationen: Treffer oberhalb der Ballmitte (flach), Mitte (halbhoch) und unterhalb der Ballmitte (hoch). Technikhinweise Geeignet für einen verdeckten Pass über kurze Distanz. Standbein: Knie leicht gebeugt, Fuß in Schrittweite neben dem Ball. Spielbein: Fußspitze angezogen, zeigt nach vorne. Der Ball wird vom Standbein weg nach außen gespielt.
3 Vorübungen GASSENFORM AUF BEINTORE Partnerübung: Ein Spieler sitzt mit zur Seite gestreckten Beinen, der zweite versucht, in dieses Beintor zu treffen. Aufgabenwechsel nach 20 Schüssen. Die Schussdistanz je nach Könnensstand der Spieler individuell variieren. Bereits von Anfang an auf korrekte und beidfüßige Ausführung achten! BEINE TREFFEN Partnerübung: Der Spieler mit Ball versucht, die Beine des gegenüber stehenden Spielers zu treffen. Wer verzeichnet zuerst zehn Treffer? Die Schussdistanz je nach Könnensstand der Spieler individuell variieren. Bereits von Anfang an auf korrekte und beidfüßige Ausführung achten! AN DIE WAND PASSEN Der Spieler passt den ruhenden Ball so an die Wand, dass er möglichst genau zu ihm zurückprallt. Diese Übung eignet sich hervorragend für das Eigentraining, das die Trainingseinheiten ergänzen soll, um dem Spieler optimale Lernfortschritte zu ermöglichen.
4 Aus dem Stand GASSEN MIT HÜTCHENTOR Die Spieler paarweise gegenüber postieren, dazwischen Hütchentore aufstellen. Der Spieler mit Ball passt durch das Hütchentor zum Partner. Dieser stoppt den Ball und passt den ruhenden Ball zurück. Welches Duo schießt zuerst 30 Tore? Die Übung kann durch zwei Veränderungen erschwert werden: Schmalere Hütchentore und eine größere Pass distanz erfordern mehr Präzision und eine höhere Schussschärfe. Auf den Wettbewerb verzichten, wenn die Ausführung der Pässe zu überhastet und damit zu ungenau ist. Bereits hier alle Passtechniken schulen. MIT TORABSCHLUSS Die Spieler mit Ball postieren sich vor einem Tor mit Torhüter. Ein Spieler ohne Ball in größerem Abstand zum Tor. Der erste Spieler mit Ball passt zum Spieler ohne Ball, dieser nimmt das Zuspiel an und schließt auf das Tor ab. Der Passgeber wechselt auf die Position des Pass empfängers. Die jeweiligen Entfernungen zum Tor dem Leistungsstand der Spieler anpassen. Kleine Gruppen parallel üben lassen, um Wartezeiten zu verringern. Durch häufige Wiederholungen wird die Technik effektiver geschult. Die Spieler nicht durch verschiedenste Korrekturen überfordern und demotivieren: Im Mittelpunkt dieser Übung steht das Passen, nicht die Torschusstechnik.
5 Aus dem Dribbling AUF HÜTCHENTORE Mehrere Hütchentore in einem Übungsfeld aufbauen. Die Spieler in Paare mit je einem Ball einteilen. Die Spielerpaare traben durch das Übungsfeld und passen sich durch die Hütchentore zu. Ein Hütchentor mehrmals hintereinander zu durchspielen ist nicht erlaubt. Diese Könnensstufe erweitert die Anforderungen, da der Ball nun nicht mehr ruht. Daher zunächst ein langsames Dribbeltempo fordern und die Korrekturen auf die Position zum Ball und das Timing beschränken. MIT TORABSCHLUSS Spieler mit Ball neben einem Tor mit Torhüter postieren, ein Spieler ohne Ball vor dem Tor. Der erste Spieler neben dem Tor dribbelt von der Grundlinie einige Schritte ins Feld und passt aus dem Dribbling zum Spieler ohne Ball. Dieser nimmt den Ball an und mit und schließt auf das Tor ab. Dann Positions- und Aufgabenwechsel. Erschweren: Der Angreifer soll sich vor dem Zuspiel einige Schritte nach links oder rechts bewegen. Ziel ist es, dass der Passgeber vor seinem Zuspiel vom Ball weg zum Passempfänger schaut, um präzise passen zu können. Der Passempfänger bestimmt in der Regel mit seinem Laufweg, wann und wohin der Pass gespielt werden soll.
6 Direktspiel IM DREIECK Die Spieler an Hütchen postieren (s. Abbildung). Der erste Spieler passt zum Spieler am nächsten Hütchen, dieser lässt prallen und läuft um sein Hütchen herum in Richtung drittes Hütchen. Der erste Spieler passt dem zweiten in den Lauf und läuft zum zweiten Hütchen, dieser leitet weiter zum dritten Spieler, Passfolge wie zuvor usw. Den Ball etwas in Richtung Dreiecksmitte abprallen lassen, damit der Schusswinkel für den nächsten Pass günstiger wird. Wechsel der Schussschärfe: 1. Pass mit Druck, beim Prallenlassen entschärfen, 3. Pass dosiert in den Lauf usw. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase zwischen Position 3 und Position 1 Pass-Spiel statt des Dribblings. MIT TORABSCHLUSS Die Spieler an Hütchen postieren (s. Abbildung). Der erste Spieler neben dem Tor passt zum Wandspieler, dieser lässt prallen. Der erste Spieler leitet das Wandspiel direkt weiter an den zentralen Spieler, der den Ball an- und mitnimmt und auf das Tor abschließt. Jeder Spieler rückt eine Station weiter, gleicher Ablauf von der anderen Seite. Der Wandspieler sollte den Ball etwas in Richtung Tor prallen lassen, damit der Winkel für den folgenden Pass günstiger wird. Auf die Anwendung verschiedener Passtechniken achten.
7 Wettspielnahes Training I EINSCHRÄNKUNG FÜR DIE ABWEHRSPIELER Hütchenvierecke markieren, an jedem Hütchen ein An greifer, in der Mitte zwei Verteidiger. 4 gegen 2, die Angreifer sollen sich möglichst direkt zupassen. Die Verteidiger dürfen nur gehen! Verliert ein Angreifer den Ball, so wechselt er mit dem Verteidiger die Aufgabe, der bereits am längsten in der Mitte war. Die Angreifer sollen die gesamte Größe des Übungsfeldes nutzen. Der Passende muss immer drei Anspielmöglichkeiten haben: zwei jeweils seitlich, eine diagonal. Die Feldgröße der Leistungsstärke der Spieler anpassen. ÜBERZAHL DER ANGREIFER Je drei Spieler zu einer Mannschaft bestimmen, freies Spiel auf zwei Tore mit Torhütern. Die verteidigende Mannschaft ist nur mit zwei Spielern auf dem Feld, der dritte wartet neben dem Tor. Nach einem Torabschluss der Angreifer oder Ball eroberung der Verteidiger und Rückpass auf den Torhüter Wechsel der Angreifer-/Verteidigeraufgabe. Die Angreifer müssen die Überzahl nutzen und sich eine Torchance herausspielen. Keine überhasteten Einzel aktionen! Die Spieler durchnummerieren, so dass klar ist, welcher Verteidiger als Nächster das Spielfeld verlassen muss.
8 Wettspielnahes Training II ERLEICHTERUNG DURCH MEHR TORE Ein Übungsfeld mit vier Hütchentoren markieren. 3 gegen 3 auf die Hütchentore Die Angreifer sollen durch schnelle Spielverlagerungen Torchancen herausspielen. Die Größe des Übungsfeldes nutzen und auch lange Pässe einstreuen. IN KOMPLEXER SPIELFORM Ein Übungsfeld mit zwei Toren mit Torhütern markieren. 5 gegen 5 ( 4 gegen 4 ) auf die beiden Tore. Nicht zu große Mannschaften bestimmen, damit jeder Spieler ausreichend Spielanteile hat. Bei einer etwas kleineren Feldgröße müssen die Pässe unter höchstem Gegnerdruck ausgeführt werden (vgl. Foto).