Europapolitisches Jugendkonzept für Hamburg. Dr. Herbert Wiedermann Hamburg, 1. Februar 2012

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Transkript:

Europapolitisches Jugendkonzept für Hamburg Dr. Herbert Wiedermann Hamburg, 1. Februar 2012

Inhalt A. Worum geht es? B. Ein europapolitisches Jugendkonzept für Hamburg warum? C. Partizipation wichtig und notwendig D. Ein Blick auf Inhalte E. Zusammenfassung

Worum geht es? Hintergrund - 2008 Senatsauftrag Jugendpartizipation stärken Jugendliche an das Thema Europa heranführen Umsetzung: Behörden der Freien und Hansestadt Hamburg sollen Europapolitisches Jugendkonzept entwickeln = Interdisziplinäre Querschnittsaufgabe = integratives Handlungskonzept Senatsbeschluss ( Senatsdrucksache ); Mitteilung an die Bürgerschaft, (Drucksache 19/5244 vom 02.02.2010)

Ein europapolitisches Jugendkonzept für Hamburg warum? um das Interesse an Europa bei jungen Menschen zu fördern: Beispiel EP-Wahlen: In Hamburg haben an den Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni 2009 nur knapp 24 % der 18- bis 24-Jährigen teilgenommen. Gesamtwahlbeteiligung aber bei 36 %: Handlungsbedarf klar erkennbar. um das Wissen über die Möglichkeiten Europas zu fördern: Beispiel EU-Projekte von Schulen: Teilnehmerzahlen könnten noch gesteigert werden um die Partizipation von jungen Menschen in europäischen Angelegenheiten zu fördern: Beispiel Strukturierter Dialog : um den von der EU initiierte Dialog mit Jugendlichen aufnehmen zu können, müssen Strukturen auf regionaler Ebene geschaffen werden um ein europäisches Bewusstsein bei jungen Menschen zu entwickeln

Europa der Regionen (Ostseekooperation) 8 EU Länder 147 Millionen Menschen (29% der EU Bevölkerung) 29,3% des EU BIP Import 725 Mrd. Export 993 Mrd.

Demografie und Arbeitsmarktintegration (1)

Demografie und Arbeitsmarktintegration (2) Abnahme der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter Abwanderung aus den baltischen Staaten Vielerorts rückläufige Bevölkerungszahl Alterung der Arbeitskräfte Fachkräftemangel Arbeitspendler / Grenzpendler

Schlüsselressource Wissen 9 % des globalen BIP (Ostseeraum) erwirtschaftet Handel Deutschlands im Ostseeraum = 10% bedeutend mehr als der Handel mit USA und Japan zusammen Grundlage: überdurchschnittliche Innovationsfähigkeit Gut vernetzte Universitäten und Forschungseinrichtungen

Rolle der Städte im Ostseeraum (1)

Rolle der Städte im Ostseeraum (2)

Rolle der Städte (3) Städte als Motoren für die Entwicklung der Ostseeregion Wissensgesellschaft investieren Europäische Netzwerke bilden Zukunftsfähigkeit der Ostseestädte sichern Europa ist für die Städte von wirtschaftlich, sozial und ökologisch von großer Bedeutung Haben Sie sich ausreichend darauf eingestellt? Maßnahmen der europäischen Jugendbildung sind ein Schwerpunkt zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit.

Lernfeld Europa für junge Menschen erschießen - Europäische Jugendmobilität fördern Schüleraustausch Praktikum in Europa im Rahmen dualer Ausbildung Au Pair Sprach reise Kinderund Jugend reise Klassen fahrt Europäische Jugendmobilität Hamburg Int. Begegnung Freiwilligendienst Job im Ausund Inland Fachkräfteaustausch Aus- und Fortbildung Praktikum

Zielgruppen: Europäischer Jugendarbeit Unterschiedliche Zielgruppen profitieren durch die Europäische Jugendarbeit Auseinandersetzung mit der eigenen Identität Interkultureller Kompetenzgewinn Mobilität zu Lernzwecken Stärkung der Teilhabe und des Engagements Spracherwerb Europäisches Bewusstsein Interkulturelle und fachliche Kompetenzerweiterung (Kinderschutz, frühkindliche Bildung, Integration, Übergängen Schule/ Beruf) Spracherwerb (Englisch!!!) Wissensgewinn Nationale und internationale Vernetzung Interkulturelle Öffnung Teilhabe Vernetzung und Wissenstransfer Jugendliche Fachkräfte der Jugendhilfe Institutionen

Aktuelle Ziele des Europapolitischen Jugendkonzepts für die Jugendhilfe Masterplan für europäische (internationale) Jugendbildung entwickeln Kommune goes International und politisch absichern Europäischen Jugendaustausch für benachteiligte Jugendliche und Jugendliche insbesondere mit Migrationshintergrund öffnen Bezirkliche Jugendhilfe für ein stärkeres Engagement im Feld der europäischen Jugendarbeit gewinnen. Die integrative Wirkung der europäischen Jugendarbeit auf bezirklicher Ebene bekannt machen, stärken und nutzbar machen. Europäische Auszeichnungen (Hamburg-Umwelthauptstadt 2011) für Aktionen der Kinder- und Jugendhilfe nutzen (Jugend-Umweltgipfel 2011 und Folgeaktivitäten) Möglichkeiten aufzeigen, die europäischen Fachkräfteprogramme für die Qualifizierung der Akteure in Hamburg bieten (Peer Learning) Süd-Finnland, Birmingham, Kent, Prag, Marseille, St. Petersburg Erfahrungen und Kenntnisse europäischer Debatten in die deutsche Fachpraxis einbringen und umgekehrt Kooperation und Vernetzung der lokalen Akteure unterstützen

Partizipation wichtig und notwendig Maßgebliches Ziel des Konzepts: Partizipation steigern auch durch Teilnahme von Jugendlichen und an Europapolitik interessierten Organisationen schon während des Entstehungsprozesses ( Konsultation ) Voraussetzung für den Erfolg eines solchen Konzepts: Nicht nur über Jugendliche reden, sondern mit ihnen reden; keine Scheinlegitimation, sondern Dialog aufnehmen Möglichkeiten für dauerhafte Partizipation schaffen mit dem Beschluss des Senats beginnt die Arbeit also erst richtig ( Kick- off ) Nächstes Ziel: Diskussion des Integrationsplans zwischen Politik und Jugendlichen Angebot und Aufforderung an alle Akteure, an der Umsetzung mitzuwirken!

Ein Blick auf Inhalte Konzept ist eine Aufstellung von bestehenden und neuen Maßnahmen in den Bereichen ( Handlungsfeldern ): Bildung Beschäftigung Gesellschaftliche Integration und Jugend in der Welt Sport und Gesundheit Kultur und Kreativität Politische Partizipation Kommunikation und Information

Ein Blick auf Inhalte Zwei Beispiele für Inhalte: Allgemeine Stärkung von Partizipations- und Informationsangeboten: Runder Tisch oder andere geeignete Formen der Zusammenarbeit von Behörden, Jugendlichen und Multiplikatoren (Verbände der Jugendarbeit, Jugendorganisationen) Strukturierter Dialog mit der Jugend: Diskussion mit Jugendlichen über Themen der neuen EU-Jugendstrategie auf Jugendkonferenzen der norddeutschen Bundesländer

Ein Blick auf Inhalte Nochmals: Konzept muss weiter mit Leben erfüllt werden Jungen Menschen haben die Gelegenheit, die partizipativen Möglichkeiten zu nutzen, zum Beispiel: Auf dem Jugendumweltgipfel zum Themen Nachhaltiger Bildung (2011) Politikforum zum neuen Integrationsplan Auf dem jährlichen Europamarkt besteht Möglichkeit zur kritischen Diskussion der Europäischen Jugendpolitik; eine Beteiligung möglichst vieler Akteure wäre wünschenswert Jugendorientierte Veranstaltungen im Rahmen der jährlichen Europawoche Teilnahme an den dreitägige Jugendkonferenzen der norddeutschen Länder (2009 Hamburg, 2010 Güstrow, 2012 in Bremen geplant)

Zusammenfassung Senat will mit dem Konzept Jugendpartizipation stärken und Jugendliche stärker an Europa heranführen Interesse an Europa, Wissen über europäische Angelegenheiten und die Partizipation von Jugendlichen und jungen Menschen sollen gesteigert werden Zentrales Element, vor allem aber Verfahren: Partizipation Inhalt: Sieben Handlungsfelder Einführung und Erprobung regelhafter Partizipationsmöglichkeiten Möglichkeiten zur Teilnahme / Partizipation auch im Rahmen des Europamarkts jeweils im April und der Europawoche jeweils im Mai Wir brauchen mehr Europapolitische Jugendkonzepte in den Ländern und Kommunen. Ein solches Konzept hilft die Zukunftsfähigkeit der Länder und Kommune zu sichern! Machen Sie mit und mischen Sie sich ein!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!