Elektrophysiologischer Nachweis langsam leitender Pyramidenbahnfasern

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Transkript:

Medizinische Fakultät Charité Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin Aus der Klinik für Neurologie Direktor Prof. Dr. med M. Endres Abteilung klinische Neurophysiologie Abteilungsleiter Prof. Dr. med. M. Straschill (emeritiert) Elektrophysiologischer Nachweis langsam leitender Pyramidenbahnfasern Inaugural-Dissertation zur Erlangung der medizinischen Doktorwürde Charite Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin vorgelegt von Volker Kunzmann aus Pforzheim

Referent: Prof. Dr. med. M. Straschill Korreferent: Priv.-Doz. Dr. rer. nat. D. Albrecht Gedruckt mit Genehmigung der Charité Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin Promoviert am 21.11.2008

Inhaltsverzeichnis I Einleitung S. 1 1.1 Allgemeine Erwägungen S. 1 1.2 Die Fragestellung S. 2 1.3 Ziele dieser Arbeit S. 3 II Anatomische und physiologische Grundlagen S. 6 2.1 Der motorische Kortex S. 6 2.1.1 Die Pyramidenzellen (PZ) S. 7 2.1.1.1 Mikrophysiologie der PBN S. 7 2.1.2 Organisationsprinzipien im motorischen Kortex S. 8 2.1.3 Efferenzen des motorischen Kortex S. 9 2.1.4 Afferenzen zum motorischen Kortex S. 10 2.2 Die Pyramidenbahn (PB) S. 11 2.2.1 Die Anteile der PB aus dem Frontallappen bei Primaten S. 11 2.2.2 Die Anteile der PB aus dem Parietallappen bei Primaten S. 12 2.2.3 Verlauf und Zusammensetzung der Pyramidenbahnen bei Primaten S. 12 2.2.4 Projektionsorte der PB S. 13 2.3 Der periphere Nerv S. 14 2.4 Die Extremitätenmuskulatur S. 14 2.4.1 Die Muskelspindeln (MS) S. 15 2.4.2 Die Golgi-Sehnenorgane S. 16 2.5 Die spinale Mikroanatomie S. 16 2.5.1 Verschaltungen supraspinaler Efferenzen mit dem intraspinalen Netzwerk S. 17 2.5.2 Verschaltungen peripherer Afferenzen mit dem intraspinalen Netzwerk S. 18 2.5.3 Spinale Interneurone S. 20

III Methodik S. 21 3.1 Transkranielle kortikale Magnetstimulation (TCMS) S. 21 3.1.1 Grundlagen S. 21 3.1.1.1 Das elektrische Feld im Nervengewebe S. 22 3.1.2 Welche Strukturen werden durch TCMS erregt? S. 23 3.1.2.1 Geometrie der Neurone und deren Ausrichtung im elektrischen Feld S. 23 3.1.2.2 Einfluss der Membraneigenschaften auf Erregbarkeit durch TCMS S. 24 3.1.3 Spulenposition S. 24 3.1.4 Die zentral evozierten Potentiale S. 25 3.1.5 Fazilitierung der evozierten Potentiale S. 26 3.1.6 Angaben zum Gerät S. 26 3.2 Elektromyograpghie S. 27 3.3 Der H-Reflex S. 27 3.4 Die Versuchsanordnung S. 28 3.4.1 Theoretische Erwägungen S. 28 3.4.2 Durchführung der Versuche S. 38 3.5 Die Bestimmung der zentralen Nervenleitgeschwindigkeiten S. 43 3.5.1 Bestimmung der Strecken vom Gyrus praecentralis zu den untersuchten Segmenten S. 43 3.5.2 Die Bestimmung der zentralen Leitzeit S. 45 IV Ergebnisse S. 48 4.0 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse S. 48 4.1 Bahnung und Hemmung des H-Reflexes bei proximalen und distalen Extremitätenmuskeln S. 48 4.2 Ergebnisse obere Extremität S. 52 4.3 Ergebnisse untere Extremität S. 58

4.4 Die Ergebnisse von oberer und unterer Extremität im Vergleich S. 61 4.5 Abhängigkeit der Fazilitierung des H-Reflexes von der Stärke des Magnetreizes S. 66 4.5.1 Abhängigkeit der Bahnungsstärke m von der Magnetreizstarke Itc S. 69 4.6 Die Abhängigkeit des Bahnungsverhaltens des H-Reflexes von seiner ungebahnten Amplitude S. 70 V Diskussion S. 72 5.1 Der Zeitverlauf der Bahnung ist durch die unterschiedliche Leitgeschwindigkeit des bahnenden kortikospinalen Inputs bedingt S. 72 VI Zusammenfassung S. 81 VII Referenzen S. 83 Erklärung an Eides statt S. 99 Lebenslauf S. 100

Abkürzungsverzeichnis c Leitgeschwindigkeit CCT zentrale motorische Leitzeit EPSP excitatorisches postsynaptisches Potential EMG Elektromyograpghie For. ret. Formatia reticularis fpbn schnell leitende Pyramidenbahnfasern GABA Gamma-Aminobuttersäure H0 Hm IPSP isi KMZ M MEP ungebahnter H-Reflex durch TCMS gebahnter H-Reflex inhibitorisches postsynaptisches Potential interstimulus Intervall kortikomotoneuronale Zellen Musculus motorisch evoziertes Potential M. brachiorad. Musculus brachioradialis M. fl. c. r. Musculus flexor carpi radialis M. fl. h. l. Musculus flexor hallucis longus M. fl. p. l. Musculus flexor pollicis longus Mg[%] Magnetreizstärke in % M. gastrocn. Musculus gastrocnemius MN α-motoneuron M. quadr. Musculus quadriceps MS Muskelspindel M. s. Musculus soleus Ncl. Nucleus NLG Nervenleitgeschwindigkeit N. fem. Nervus femoralis N. med. Nervus medianus N. musculocut. Nervus musculocutaneus N. tib. Nervus tibialis

O.E. PB PBF PBN PMC PZ SMA spbn ta TCMS th the tm U.E. VL VPL ZNS t obere Extremität Pyramidebahn Pyramidebahnfasern Pyramidenbahnneuron Prämotorischer Kortex Pyramidenzelle Supplementärmotorische Area langsam leitende Pyramidenbahnfasern periphere afferente Zeit Transkranielle kortikale Magnetstimulation Latenz zwischen peripherem Reiz und H-Reflex Zeit, die ein Reiz vom MN zum Muskel benötigt Zeit, die ein Reiz vom Stimulationsort zum Muskel benötigt untere Extremität Nucleus ventralis lateralis des Thalamus Nucleus ventralis posterolateralis des Thalamus zentrales Nervensystem Intervall zwischen peripherer und zentraler Stimulation