Kommunale Finanzen in Rheinland-Pfalz

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Kommunale Finanzen in Rheinland-Pfalz Ausgewählte Angaben u. a. zur Erörterung des Kommunalberichts 2017 mit den Vorständen des Städtetags, des Landkreistags und des Gemeinde- und Städtebunds Stand Januar 2018 1

Entwicklung der Kommunalfinanzen Einnahmen auf Rekordniveau Die Gesamteinnahmen (+ 71 %) und die Steuereinnahmen (+ 73 %) steigen seit Jahren an und erreichen jährlich neue Rekordstände. 2

Entwicklung der Kommunalfinanzen Höhere Ausgaben als Einnahmen Im langjährigen Durchschnitt fehlten rd. 319 Mio. p. a. zum Kassenausgleich. Im Ländervergleich nur Rheinland-Pfalz mit Finanzierungsdefiziten seit 1990. Günstigere Kassenlage 2015/16 durch Einmal- und Buchungseffekte. 3

Entwicklung der Kommunalfinanzen Finanzlage der Kommunen uneinheitlich 2016 hatten 1.325 (53 %) Gebietskörperschaften Finanzierungsdefizite. Saldiert waren Landkreise und VG s im Plus, dagegen krsfr. Städte und krs.ang. Gemeinden im Defizit. Zahl der defizitären Ortsgemeinden stieg von 841 (2015) auf 1.240 in 2016. Nur Ortsgemeinden erhalten seit 2014 weniger Schlüsselzuweisungen. 4

Entwicklung der Kommunalfinanzen Im Mehrjahresvergleich deutlicher Rückgang der Anzahl defizitärer Verbandsgemeinden und Landkreise. Zunahme der Anzahl defizitärer Ortsgemeinden. 5

Entwicklung der Kommunalfinanzen 1997-2006 noch 10 Länder mit Defiziten Rheinland-Pfalz 1997 bis 2006 mit höchstem Finanzierungsdefizit. 6

Entwicklung der Kommunalfinanzen 2007-2016 noch 5 Länder mit Defiziten Ostdeutsche Kommunen im Durchschnitt mit positiven Finanzierungssalden; unterdurchschnittliche Einnahmen sind nicht alleine Ursache für Defizite. Rheinland-Pfalz konnte seine Lage nicht verbessern. 7

Entwicklung der Kommunalfinanzen Rheinland-Pfalz mit zweithöchster Verschuldung Pro-Kopf-Verschuldung übertraf 2016 den Länderdurchschnitt um 88 %. Konsumtive Kredite seit 2010 höher als Schulden aus Investitionskrediten; 2016: 6,6 Mrd. Liquiditätskredite (53 % von 12,5 Mrd. ). 8

Entwicklung der Kommunalfinanzen Schuldenvergleich zwischen Land und Kommunen Anstieg der kommunalen Liquiditätskredite (Kassenstatistik) seit 2010 um 24 % auf 6,6 Mrd.. Anstieg der Schulden der Kern- und Extrahaushalte der Gemeinden und Gemeindeverbände einschließlich Liquiditätskredite seit 2010 um 18 % auf 12,5 Mrd.. Anstieg der Schulden des Kernhaushalts und der Extrahaushalte des Landes seit 2010 um 7 % auf 32,7 Mrd.. 9

Entwicklung der Kommunalfinanzen Kreisfreie Städte dominieren Liquiditätskredite Anstieg der Liquiditätskredite: krsfr. Städte seit 1992/93, Landkreise seit 2002/3. Liquiditätskreditanteile: 59 % krsfr. Städte (3,9 Mrd. ); 21 % Landkreise (1,4 Mrd. ), 15 % verbfr. Gemeinden u. VG (1,0 Mrd. ), 5 % große krs.ang. Städte (0,3 Mrd. ). 10

Entwicklung der Kommunalfinanzen Kreisfreie Städte besonders verschuldet Fünf der zehn am höchsten verschuldeten Städte in Deutschland lagen 2015 in Rheinland-Pfalz. 11

Entwicklung der Kommunalfinanzen Schulden der kreisfreien Städte überdurchschnittlich Städte mit höchster Arbeitslosigkeit in 2016 (Pirmasens 12,9 %; Kaiserslautern 9,7 %) verzeichneten höchste Liquiditätskreditschulden. 12

Entwicklung der Kommunalfinanzen Schulden der Landkreise uneinheitlich Kusel Kaiserslautern Birkenfeld Bad Kreuznach Alzey-Worms Vulkaneifel Bad Dürkheim Donnersbergkreis Neuwied Bernkastel-Wittlich Germersheim Trier-Saarburg Durchschnitt Eifelkr.Bitburg-Prüm Altenkirchen (Ww) Cochem-Zell Mayen-Koblenz Rhein-Lahn-Kreis Rhein-Pfalz-Kreis Südliche Weinstraße Südwestpfalz Rhein-Hunsrück-Kreis Ahrweiler Westerwaldkreis Mainz-Bingen Schulden der Landkreise 2016 - je Einwohner - Liquiditätskredite Investitionskredite 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 Verschuldung der Landkreise zwischen schuldenfrei und über 2.500 je Einwohner. Kusel, Kaiserslautern und Birkenfeld mit überdurchschnittlichen Schulden. Vier Landkreise, auch in ländlichen Räumen, ohne Liquiditätskreditschulden. 13

Entwicklung der Kommunalfinanzen Höhere Pro-Kopf-Verschuldung in den zentralen Orten Zentrale Orte erhalten im Finanzausgleich einen gesonderten Ansatz (2016 ca. 180 Mio. von rd. 1,5 Mrd. Schlüsselzuweisungen). Zentrale Orte erbringen Infrastrukturleistungen für ihre Region, 45 % sind zudem für ihre Region wichtige Beschäftigungsstandorte mit Pendlerüberschüssen. 14

Kommunen betonen Vielfältige Ursachen der Finanzlage unzureichende Finanzausstattung Kommunaler Finanzausgleich Tilgung von Altschulden / neuer Entschuldungsfonds Verfassungsgerichtshof (VGH N 3/11) zum Kommunalen Finanzausgleich: Spürbarer Beitrag des Landes ist erforderlich. Größtmögliche Eigenanstrengungen der Kommunen. Land betont höhere Bundesbeiträge zur Umsetzung seiner Gesetze. Kommunen müssen Konsolidierungspotenziale ausschöpfen. 15

Handlungsfelder Kommunaler Finanzausgleich Tilgung von Altschulden Rahmenbedingungen und Standards Kommunale Eigenanstrengungen Vielfältige Ursachen und Handlungsfelder Ansätze zur nachhaltigen Konsolidierung der kommunalen Finanzen in Rheinland-Pfalz Vielfältige Schuldenursachen erfordern vielfältige Maßnahmen! + + + Wirkung Direkte Entlastung Mittelfristige Entlastung Zeitnahe bis mittelfristige Entlastung Zeitnahe bis mittelfristige Entlastung 16

KFA Deckungsgrad Sozialkosten unter 50 % Deckung des Umfangs der Brutto-Sozialausgaben durch alle Schlüsselzuweisungen seit 2014 verbessert, aber 2016 auf Höhe von 2007. Kommunalbericht 2013: 50 Mio. p. a. zusätzliche Landesmittel im KFA. 17

KFA hohe ungedeckte Sozialausgaben krsfr. Städte 1) Summe der ungedeckten Sozialausgaben nach Schlüsselzuweisungen C betrug bei den kreisfreien Städten insgesamt 363 Mio.. Begrenzung der Schlüsselzuweisungen C (für soziale Ausgaben) auf 10 % der Verstetigungssumme mit Risiken für Kommunen. 1) Berechnungen aufgrund von Angaben des Statistischen Landesamts Rheinland-Pfalz. 18

KFA hohe ungedeckte Sozialausgaben krsfr. Städte Pirmasens verzeichnet mit Abstand die höchsten ungedeckten Sozialausgaben je Einwohner nach den Schlüsselzuweisungen C. 19

KFA hohe ungedeckte Sozialausgaben Landkreise 1) Summe der ungedeckten Sozialausgaben nach Schlüsselzuweisungen C betrug bei Landkreisen rund 650 Mio.. 1) Berechnungen aufgrund von Angaben des Statistischen Landesamts Rheinland-Pfalz. 20

KFA hohe ungedeckte Sozialausgaben Landkreise Kusel verzeichnet die höchsten, der Westerwaldkreis die geringsten ungedeckten Sozialausgaben je Einw. nach den Schlüsselzuweisungen C. 21

Entschuldungsfonds bremst Schuldenzuwachs Entschuldungsfonds (KEF-RLP) hat sein Ziel, Abbau der Verschuldung seit 2012 um 900 Mio. - durch Anstieg um 800 Mio. - verfehlt. Neuer Entschuldungsfonds oder Auslagerung von Altschulden verhindern allein nicht das Entstehen von Haushaltsdefiziten. 22

Kommunen mit besonderem Sanierungsbedarf Handlungsbedarf im KFA auch für kreisangehörige Gemeinden und Gemeindeverbände Ausgewählte kommunale Gebietskörperschaften mit hoher Liquiditätskreditverschuldung und besonders großem Bedarf zur Haushaltssanierung Kriterium 1: Die Liquiditätskreditverschuldung 31.12.2016 übersteigt Einnahmen der laufenden Rechnung 2016 Kriterium 2: Kriterium 1 nicht erfüllt, aber Liquiditätskreditverschuldung 31.12.2016 höher als 1.000 je Einwohner Gebietskörperschaftsgruppe Ausgewählt Gebietskörperschaften mit Finanzierungsdefizit (Kassenstatistik) 2016 Anzahl ges. Fehlbetrag ( ) Anzahl Fehlbetrag bei rechnerisch 2 % Tilgung ( ) Kreisfreie Städte 10 101.411.249 8 160.909.567 8 Landkreise 3 7.223.227 2 13.414.439 3 Verbandsfreie Gemeinden 6 10.865.662 4 14.139.944 5 Verbandsgemeinden 32 11.342.374 12 17.978.466 18 Anzahl Ortsgemeinden 277 53.971.495 194 62.154.161 205 Gesamt 328-184.814.007 220-268.596.578 239 Nicht nur kreisfreie Städte und Landkreise sind von hoher Verschuldung betroffen. Dies sollte bei der Neujustierung des KFA berücksichtigt werden. 23

Anteil der Liquiditätskredite an den Einnahmen der laufenden Rechnung 2016 (Verbandsgemeinden - ohne Ortsgemeinden -, verbandsfreie Gemeinden, kreisfreie Städte) 8 kreisfreie Städte, 32 VG und 1 verbandsfreie Gemeinde mit Liquiditätskrediten > Einzahlungen der laufenden Rechnung Problemkonzentration in den Landkreisen Bad Dürkheim Kaiserslautern, Kusel und dem Donnersbergkreis Grafische Darstellung des Statistischen Landesamts Rheinland- Pfalz aufgrund eigener Berechnungen des Rechnungshofs. 24

Anteil der Liquiditätskredite an den Einnahmen der laufenden Rechnung 2016 (Landkreise) 2 Landkreise mit Liquiditätskrediten > Einzahlungen der laufenden Rechnung Grafische Darstellung des Statistischen Landesamts Rheinland- Pfalz aufgrund eigener Berechnungen des Rechnungshofs. 25

Anteil der Liquiditätskredite (Cash-Pooling) an den Einnahmen der laufenden Rechnung (Ortsgemeinden) 257 Ortsgemeinden mit Liquiditätskrediten (Cash-Pooling) > Einzahlungen der laufenden Rechnung Grafische Darstellung des Statistischen Landesamts Rheinland- Pfalz aufgrund eigener Berechnungen des Rechnungshofs. 26

Liquiditätskredite, Euro je Einwohner 2016 Verbandsgemeinden - ohne Ortsgemeinden -, verbandsfreie Gemeinden, kreisfreie Städte 10 kreisfreie Städte, 6 verbandsfreie Gemeinden und 25 Verbandsgemeinden mit Liquiditätskrediten von mehr als 1.000 je Einwohner Grafische Darstellung des Statistischen Landesamts Rheinland- Pfalz aufgrund eigener Berechnungen des Rechnungshofs. 27

Liquiditätskredite, Euro je Einwohner 2016 Landkreise 3 Landkreise mit Liquiditätskrediten von mehr als 1.000 je Einwohner Grafische Darstellung des Statistischen Landesamts Rheinland- Pfalz aufgrund eigener Berechnungen des Rechnungshofs. 28

Liquiditätskredite (Cash-Pooling), Euro je Einwohner (Ortsgemeinden) 246 Ortsgemeinden mit Liquiditätskrediten (Cash-Pooling) von mehr als 1.000 je Einwohner Höchstwert (OG Hausweiler im Landkreis Kusel) von 27.941 je Einwohner Grafische Darstellung des Statistischen Landesamts Rheinland- Pfalz aufgrund eigener Berechnungen des Rechnungshofs. 29

Konsolidierungspotenziale ausschöpfen Ausgaben folgen tendenziell den Einnahmen. Ausgabenzuwächse in einigen Jahren über Einnahmensteigerungen. Deutlicherer Zuwachs an Sozialausgaben seit 2012. 30

Einnahmenpotenziale ausschöpfen Grundsteuer B Rheinland-Pfalz mit niedrigster (437 %), Sachsen mit höchster Grundst. B (631 %). Hebesatz - Ländervergleich ohne NRW, HE, BY, BW, RP: 527 % zu 539 %. Realsteuerkraft keine Ursache für unterdurchschnittliche Einnahmen: 2016 RP: 559 /Einw.; Durchschnitt der Flächenländer: 553 /Einw.). 1995-2016 Hebesatzentwicklung unter der Inflationsentwicklung: + 22 % zu + 34 % 31

Einnahmenpotenziale ausschöpfen Gewerbesteuer Unterdurchschnittliche Hebesätze der Gewerbesteuer in Rheinland- Pfalz im Flächenländervergleich. Rheinland-Pfalz 418 %, Sachsen 454 %, NRW mit höchster Gewerbesteuer 477 %. 32

Einnahmenpotenziale ausschöpfen Grundsteuer B Gewogene Durchschnittshebesätze Grundsteuer B Nordrhein-Westfalen 527 Hessen Sachsen Niedersachsen Flächenländer (ohne RLP) Saarland Thüringen Mecklenburg-Vorpommern Brandenburg Sachsen-Anhalt Rheinland-Pfalz Baden-Württemberg Schleswig-Holstein Bayern 434 425 417 413 408 402 396 384 382 378 365 354 338 % 0 100 200 300 400 500 600 700 Hebesatz Grundst. B kreisangehörige Gemeinden in RLP: Platz 10 im Flächenländervergleich. Rechnerisch mögliche Mehreinnahmen kreisangehörige Gemeinden bei Grundst. B : 34 Mio. bei Anpassung an Flächenländerdurchschnitt (9 Mio. bei Betrachtung nach Gemeindegrößenklassen). Höhere Hebesätze in anderen Flächenländern sind keine Folge eines Verzichts auf Ausbaubeiträge. Aktuell nur in BW keine Erhebung von Ausbaubeiträgen. 33

Einnahmenpotenziale ausschöpfen Gewerbesteuer Gewogene Durchschnittshebesätze Gewerbesteuer der kreisangehörigen Gemeinden 2016 Saarland Nordrhein-Westfalen Niedersachsen Sachsen Thüringen Hessen Flächenländer (ohne RLP) Rheinland-Pfalz Schleswig-Holstein Baden-Württemberg Mecklenburg-Vorpommern Bayern Brandenburg Sachsen-Anhalt % 434 433 399 398 383 370 369 368 362 351 345 326 302 300 0 100 200 300 400 500 600 Realsteuerhebesätze der kreisangehörigen Gemeinden entsprechen nahezu dem Flächenländerdurchschnitt 34

Pflichtaufgaben führen nicht immer zu Pflichtausgaben Beispiele Kindertagesstätten mit Einsparmöglichkeiten 2016 waren 12.000 freie Plätze nicht belegt (Personalkosten 90 Mio. ). Ein Viertel der Plätze für Kinder unter drei Jahren war nicht oder nicht altersgerecht belegt; für 11.000 Ganztagsplätze konnte keine adäquate Belegung nachgewiesen werden (Personalkosten 70 Mio. ). Nicht gerechtfertigte Beschäftigung von zusätzlichem Erziehungspersonal. Überhöhte Einstufungen in Risikoklassen beim Brandschutz mit der Folge nicht erforderlicher Fahrzeugausstattung 35

Einsparpotenziale bei freiwilligen Aufgaben Freiwillige Aufgaben sind Kernelement kommunaler Selbstverwaltung (Art. 28 GG), aber mit Optimierungspotenzial. Beispiele Wirtschaftlichkeitsreserven beim Betrieb kommunaler Musikschulen; Verbesserung des Kostendeckungsgrads (43 %) auf mindestens 50 % notwendig (plus 2,3 Mio. p. a.). Unwirtschaftliche Gebäudereinigung (Optimierung der Eigenreinigung bei einem Landkreis führte zu Aufwandminderung von 0,5 Mio. p. a.) Außenstellen für Aufgaben der Kfz-Zulassung (keine Kostendeckung) 36

Rahmenbedingungen für mehr Wirtschaftlichkeit Kommunale Verwaltungsreform zügig umsetzen. Interkommunale Zusammenarbeit effektiv ausbauen. Berücksichtigung der kommunalen Leistungsfähigkeit bei der Investitionsförderung durch das Land. Vorrangige Förderung von Infrastrukturmaßnahmen zur Begegnung des Investitionsstaus; bei Brücken derzeit 600 Mio.. Wiedereinführung der Genehmigungspflicht für Liquiditätskredite. 37

Kommunale Strukturen straffen In RP liegen 21 % aller deutschen Kommunen bei 5 % der Bevölkerung. Durchschnittliche Gemeindegrößen: 1.758 Einw. in Rheinland-Pfalz und 8.708 Einw. in anderen Flächenländern. Derzeitiger Personalbedarf der Kommunen für innere Verwaltung in RP: 3,6 Vollzeitkräfte zu 2,8 Vollzeitkräfte je 1.000 Einw. anderer westlicher Flächenländer: Mehraufwand für RP rd. 190 Mio.. Vergleich von Rheinland-Pfalz und Sachsen Land Landkreise Kreisfreie Städte Gemeinden insg. ohne Gemeindeverbände Rheinland-Pfalz 24 12 2.304 Sachsen 10 3 421 38

Potenzial einer Kommunal- und Verwaltungsreform Personalausgaben der Verbandsgemeinden 2016 - je Einwohner - 20.000-50.000 Einwohner 253 10.000-20.000 Einwohner 285 bis 10.000 Einwohner 316 0 50 100 150 200 250 300 350 Beispiel: jährliches rechnerisches Einsparpotenzial bei mindestens 20.000 Einwohnern je Verbandsgemeinde 54 Mio. Bei 20.000 Einwohnern noch 120 von derzeit 143 VG 39

Potenzial einer Kommunal- und Verwaltungsreform Personalausgaben der Landkreise 2016 - je Einwohner - über 150.000 Einwohner 159 100.000-150.000 Einwohner 171 unter 100.000 Einwohner 217 0 50 100 150 200 250 Beispiel: jährliches rechnerisches Einsparpotenzial bei mind. 150.000 Einwohnern je Landkreis: 48 Mio. 40

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Für das Kollegium: Jörg Berres, Präsident Andreas Utsch, Direktor beim Rechnungshof Fachliche Zuständigkeit Peter Feigel, Referatsleiter Phone: +49 (0)6232/617-147 Mail: Peter.Feigel@rechnungshof.rlp.de Kontaktdaten Rechnungshof Rheinland-Pfalz Gerhart-Hauptmann-Straße 4 67346 Speyer Phone +49 (0)6232/617-0 Fax +49 (0)6232/617-100 Mail poststelle@rechnungshof.de Web: https://www.rechnungshof-rlp.de 41