für ALLE Teilhabe 4.0 Achim Feyhl Vorstandsvorsitzender www.lebenshilfe-offenburg.de www.arbeit-fuer-alle.eu Im Seewinkel 3, 77652 Offenburg T 0781 9225-40, F 0781 222-15 achim.feyhl@lebenshilfe-offenburg.de
~ 600 Menschen, mit und ohne Behinderung, arbeiten im Programm BILDUNG und ARBEIT für ALLE www.arbeit-fuer-alle.eu flächengrößter Landkreis in Baden-Württemberg mit ~ 413.000 Einwohner
Entwicklungszyklen in Wirtschaft und Gesellschaft Industrie 4.0 -> Arbeiten 4.0 -> Teilhabe 4.0? Technische Innovationen verändern die Gesellschaft! soziologisch technisch Arbeiten 1.0 Arbeiter + Unternehmer 1800 1850 1900 1950 1990 Industrielle Revolution Dampfmaschine Mittelschicht Arbeiten 2.0 Eisenbahn Schiffsbau Stahl Großkonzerne Wohlfahrt, Sozialversicherung Elektrizität Chemie Massenproduktion Teilhabe 1.0 2.0 Arbeiten 3.0 Gesellschaftliche Kommunikation Individualisierung Automobile Öl Elektronik Informationen und Wissen werden zum Produktionsfaktor. Arbeiten 4.0? Globalisierung Liberalisierung Demografischer Wandel Dienstleistungsgesellschaft Individualisierung? Informationstechnik Wissen Ökologie 2030? Industrie 1.0 Industrie 2.0 Industrie 3.0 Industrie 4.0
Die Herausforderung der Zukunft: Komplexität Industrie 4.0 1. Zyklus 2. Zyklus 3. Zyklus 4. Zyklus 5. Zyklus 1. Grundsätzliche Anforderungen Arbeitserleichterung Ressourcen weltweit verfügbar Verbesserung der Qualität des städtischen Lebens Rationalisierung Individualität und Mobilität Beherrschung der Komplexität durch Einsatz der Informationstechnik 2. Verständliche Netzwerke Handelsnetzwerke Transportnetzwerke Energienetzwerke Kommunikationsnetzwerke Wissensnetzwerke Soziale Netzwerke Unternehmens-Netzwerke 3. Eigenschaften der neuen Anwendungen Maschinen Eisenbahnen Bahnhöfe Beleuchtung Radio Kino Telefone, Fahrzeuge, Fernsehen, Computer, Raketen Virtuelle Communities und Organisationen, Elektronische Handels- Plätze, Digitale Fabrik 4. Eigenschaften der Technologien Dampf Stahl Elektrizität Elektronik Informationstechnik, Bio-, Nano-, Gentechnik (Big Data)
Gesellschaft Partner Politik Institutionen Mitbewerb Marktzwänge prägen Branchen- Trends beeinflussen Unternehmens- ziele entwickeln Unternehmens- Strategien Technologie Kunden z. B. z. B. z. B. z. B. Globalisierung, UN/WHO-Konventionen/Standards -> Behindertenrechtskonvention, Inklusion, ICF (International Classif ication of Functional) Kommunalisierung, Deregulierung, Rechtsprechung Partnerschaften und Kooperationen wie AGBO e. V. Steigende Kundenwünsche und Qualität, Individualisierung Zunehmende Diskontinuität verlangt mehr Flexibilität Kassenlage der Öffentlichen Hand Digitalisierung und Automation Kostendruck, Ökonomisierung, SROI (Social Return on Investment) Steigende Komplexität... Individuelle Angebote, persönliches Budget Ambulantisierung Wachsende Rechtfertigungsbürokratie, Dokumentation Mehr Teilhabe durch Abbau von Barrieren, Inklusion CSR (Corporate Social Responsibility) Kompetenzen breiter anlegen, Ressourcen teilen, Matrixorg. Fokus auf Dienstleistungen Personalentwicklung, Demografiefestigkeit Für den Kunden (Mehr-)Wert schaffen Inklusion(-sprojekte), Abbau von Barrieren Steigerung der Einnahmen, Kostenvariabilisierung Kontinuierliche Verbesserung, Angebote + Attraktivität 360-Grad Beratung + Assistenz, integriert 100 % Kundenorientierung... 5
Teilhabe 4.0 - Voraussetzungen Jeder der will, soll am Arbeitsleben teilhaben können! Erfolgsfaktoren Assistenz zur Teilhabe am Arbeitsleben Passende Arbeitsangebote Einen einfach durchlässigen Arbeitsmarkt Assistenz passgenau, personenzentriert Integrierte, effektive und effiziente Assistenz-Prozesse Einfach + transparent Assistenz zur Teilhabe am Arbeitsleben, an der Gemeinschaft Verwaltung 4.0: einfach, prozessorientiert, serviceorientiert, schnell Politik 4.0: einfach demokratisch, bürgerorientiert, schnell Heute Teilhabe 2.0 - > Morgen Teilhabe 3.0 (Automatismen und Standards greifen )? 6
Arbeit für ALLE wo? Prognostizierter Fachkräftemangel Starker Mangel (in Tsd., Quelle: Prognos) 2010 2020 2030 Gesundheitlich/sozial helfen 150 500 780 Forschen, Entwerfen, usw. 140 410 600 Erziehen, Ausbilden, Lehren 150 490 590 Schreiben, Rechnen, DV-Arbeiten, IT 90 400 450 Beraten, Informieren 110 270 360 Reinigen, Abfall beseitigen 130 330 320 Management, Leitungstätigkeit 70 190 270 Einkauf/Verkauf 40 150 230 Werben, Marketing 50 130 170 Bewirten, Beherbergen 90 200 160 7
Arbeit für ALLE wie? Simplifizierung von Geschäftsprozessen + Qualifizierung Ausgangssituation: Arbeit ist Identifikation, Sinn, Geld verdienen für ALLE. Arbeit bei immer kürzer werdenden Planzeiten, kleineren Losgrößen/Lieferabrufmengen, zunehmender Variantenhäufigkeit, steigender Komplexität wird schwieriger zu organisieren. Diskontinuität ist für viele Menschen ein Problem. Wunsch nach kontinuierlicher, gleichförmiger Arbeit. Fachkräfte in den Unternehmen werden knapper. Arbeit verteilt sich ungleich hochqualifiziert, geringqualifiziert? Steigende Rechtfertigungsbürokratie Ziel: Erschließen von vorhandenen Ressourcen und Kapazitäten in der Region Fachkräftemangel mit Nicht-Fachkräften bekämpfen Vereinfachung von Geschäftsprozessen + Qualifizierung -> Arbeit für ALLE
Arbeit für ALLE: Bildung + Personalentwicklung Mensch mit Behinderung Wohin :-? die gesetzlichen Krankenkassen, die Bundesagentur für Arbeit und die nach dem SGB II zugelassenen kommunalen Träger (Landratsamt), die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung, die Träger der gesetzlichen Rentenversicherung und die Träger der Alterssicherung der Landwirte, die Träger der Kriegsopferfürsorge die Träger der öffentlichen Jugendhilfe, die Träger der Sozialhilfe. Eignungsfeststellung - Kompetenzanalyse Jobcoaching, Qualifizierung, Training On The Job, Weiterbildung Q U A L I F I Z I E R U N G GALA Allgemeiner Arbeitsmarkt ELEKTRO BAU?? DATEN?? Integrationsfirmen, Allgemeiner Arbeitsmarkt GALA? ELEKTRO? Werkstatt WfbM, Sonderarbeitsmarkt PFLEGE GALA DATEN Förder- und Betreuungsgruppen (Mindestmaß wirtschaftlich verwertbarer Arbeit nicht erreicht)
Personalentwicklung durch ALLE die Menschen mit Behinderung einstellen Weiterbildung TdT Train diversity Trainer Ausbilder + Anleiter (allgemeinen Arbeitsmarkt) Potenzieller Mitarbeiter Eignungsfeststellung - Kompetenzanalyse Q U A L I F I Z I E R U N G Jobcoaching, Qualifizierung on the job, Weiterbildung GALA Allgemeiner Arbeitsmarkt DATEN Bauhof?? ELEKTRO?? id ggmbh, Allgemeiner Arbeitsmarkt GALA? ELEKTRO? Werkstatt WfbM, Sonderarbeitsmarkt Pflegeheim GALA DATEN
Politik + Verwaltung 4.0? Assistenz-Dschungel Behindertenhilfe Persönliches Budget KV Budget für Arbeit AA UV RV BG Kriegsopferversorgung Jugendhilfe ambulant Eingliederungshilfe Integrationsamt teilstationär Schulbegleitung KiTa für ALLE Schule für ALLE UN-BRK: für ALLE=Inklusion stationär WTPG Pflege Heimaufsicht MPD PB? BVE KoBV Kommunalisierung Gesetzgeber, BMAS ASMK Wohlfahrtsverbände KVJS, Integrationsfachdienste Landesliga, Kreisliga, Stadtliga BAGüS AGBO EV BBB AI UB Allgemeiner Arbeitsmarkt Integrationsfirma Außenarbeitsplätze Sonderarbeitsmarkt WfbM
Folgende Leistungsträger können bei einem Persönlichen Budget (PB) beteiligt sein: 1. Krankenkasse, 2. Pflegekasse, 3. Rentenversicherungsträger, 4. Unfallversicherungsträger, 5. Träger der Alterssicherung der Landwirte, 6. Träger der Kriegsopferversorgung/-fürsorge, 7. Jugendhilfeträger, 8. Sozialhilfeträger, 9. Integrationsamt sowie 10. Bundesagentur für Arbeit Schnittstellenproblem! 12
PB ganz einfach :-? Bei Neuanträgen wird der Bedarf in Hilfeplanoder Budgetkonferenzen wie bei Leistungen ermittelt, die nicht als Persönliches Budget beantragt werden. Hieran nimmt selbstverständlich gleichberechtigt neben allen beteiligten Leistungsträgern und gegebenenfalls der Gemeinsamen Servicestelle auch der Budgetnehmer oder die Budgetnehmerin und gegebenenfalls eine Vertrauensperson, teil. Hier erfolgt auch sofort die Zusammenführung der Teilbudgets. 13
PB ganz einfach :-?:-? Für die trägerübergreifende Koordinierung der Leistungserbringung ist grundsätzlich der Leistungsträger verantwortlich, bei dem der Antrag gestellt wurde. Allerdings muss dieser zumindest an einer Teilleistung am Persönlichen Budget beteiligt sein. Er wird damit grundsätzlich Beauftragter. Er ist verpflichtet, innerhalb von zwei Wochen festzustellen, ob er zuständig ist. Dabei hat er sowohl seine sachliche als auch seine örtliche Zuständigkeit zu prüfen. Stellt der Rehabilitationsträger dabei fest, dass er nicht zuständig ist, leitet er den Antrag unverzüglich an den seiner Auffassung nach zuständigen Rehabilitationsträger weiter. PB steht stellvertretend für: gut gemeint. Angebot erstickt oft aufgrund der nicht schnittfreien SGBs in Aufwand und Komplexität, mithin nur mit viel gutem Willen der beteiligten Parteien administrierbar -> Verschwendung 14
Beispiel Verschwendung: Krankenkassen und Wertbeitrag Waren es 1970 noch 1.815 Krankenkassen, hatte sich 1990 die Anzahl bereits auf 1.147 reduziert. Im Jahr 2000 waren es noch 420. In der Regel entscheiden sich Krankenkassen für eine Fusion mit einer oder mehreren Kassen, wenn sie sich dadurch besser im Gesundheitsmarkt aufstellen können. Eine große Krankenkasse kann mit Medikamentenherstellern, Ärzten und Krankenhäusern besser verhandeln als eine kleine und so günstigere Preise erzielen. Heute gibt es nur noch 123 Kassen (Stand: 01. Juli 2015). Nur? Welcher Wert entsteht durch Redundanz? Welche Werte werden durch Redundanzen vernichtet? Wieso nicht 2? Einsparung von 121 x Gebäude, Energie, IT Personal. Wie viel?? Zwei im Benchmark -> hocheffizient. 15
360-Grad Beratung und Coaching/Assistenz (Job)COACHING Kurzzeitpflege? Eingliederungshilfe? KoBV-Teilnehmer Verhinderungspflege? Wohngeld?
Potenziale in der Behindertenhilfe? Deutschland ~82 Mio. Menschen (im DEZ 2015 - der letzte Zensus lag bei knapp 80,2 Mio.) 16 Bundesländer Davon ~300.000 Menschen wesentlich behindert von Allein Baden-Württemberg: 44 Stadt- und Landkreise -> 44 örtliche Sozialhilfeträger (Leistungsträger) bei ~ 1 Mio. Menschen mit Behinderung (Einwohnerzahl insgesamt <~11 Mio.) 44 x (n-1) Instanzen in Verwaltungen, entsprechend SGB organisiert, Büros mit Sachbearbeitern, Leitung, Sekretariat, die Platz benötigen und geheizt werden, die IT brauchen Schnittstellenprobleme und Redundanzen Keine Prozessorientierung zu wenig Orientierung am Kunden, am Menschen mit Behinderung. Welche Assistenz braucht der Mensch? aber die immer wiederkehrende Idee der Markt möge die Kosten senken ohne Verschwendung durch Redundanzen, Schnittstellenprobleme abzustellen und die verschenkten Potenziale zu heben ( max. Rationalisierungspotenzial im Overhead ) 17
Verbesserungsvorschlag -> Teilhabe 4.0 Brauche Assistenz? Teilhabe Gemeinschaft % Teilhabe Assistent + Teilhabe Controller/Fallmanager? Teilhabe ARBEIT Teilhabe Assistent % EK Bewilligung % Teilhabe med. Rehabilitation % UV Pflege BG RV KV AA Jugendhilfe Eingliederungshilfe Kriegsopferversorgung 18
Politik + Verwaltung 4.0 -> Teilhabe 4.0 Wenn die IT in Industrie 4.0 (4-te industrielle Revolution) dazu dient, Komplexität zu beherrschen, könnte sie das nicht auch in der Politik und Verwaltung? Kundenorientierte Automation? (heute haben wir Teilhabe 2.0) Vor dem richtigen Einsatz der Informationstechnik: Aufbauorganisation in Ordnung bringen und Prozesse optimieren. Zentralisierung? Assistenz und Controlling am Menschen mit Behinderung? Virtualisierung der Budgetverwaltung? Sozialgesetzgebungs- und Verordnungsdschungel lichten und Lebenshilfe (Assistenz) mit dem Bundesteilhabegesetz einfach ermöglichen. 19