Wie gelingt eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? 2. Bundeskongress des VKU. Helmut Schmidt / Berlin / 30. Mai 2017

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Transkript:

Wie gelingt eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? 2. Bundeskongress des VKU Helmut Schmidt / Berlin / 30. Mai 2017

Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil. Albert Einstein

Agenda Machen wir die Dinge richtig? Was kann die Kreislaufwirtschaft zum Klima- und Ressourcenschutz beitragen? Machen wir die richtigen Dinge? Wo liegen die Grenzen des Recyclings? Was bedeutet Produktverantwortung? Was wollen die Bürger? Resümee Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 3

Grundpflichten der Kreislaufwirtschaft Schonung vorhandener Ressourcen Schließung natürlicher Kreisläufe Schließung technischer Kreisläufe Schadstoffelimination und energetische Verwertung Umweltschonende Beseitigung Quelle: EU-Kommission Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 4

Machen wir die Dinge richtig? Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 5

Beitrag der Kreislaufwirtschaft zum Klima- und Ressourcenschutz Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 6

Schließung natürlicher Kreisläufe Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 7

Schließung technischer Kreisläufe (1) PPK-Kreislauf Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 8

Schließung technischer Kreisläufe (2) Thermisches Recycling Abfallheizkraftwerk München Nord Kapazität: 750.000 Mg/a Stromproduktion: ca. 120.000 Mwh/a Wärmeerzeugung: ca. 750.000 Mwh/a Ersatz für fossile Brennstoffe wie Kohle und Erdgas Abfallheizkraftwerk München Nord Ganzjährige Nutzung der KWK -> hohe Energieeffizienz Modernste Rauchgas-Reinigungsanlagen -> Schadstoffsenke Verwertung der Schlacken und Metalle Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 9

Machen wir die richtigen Dinge? 1. Kann Recycling ordnungspolitisch gegen den Markt durchgesetzt werden? 2. Wo liegen die Grenzen des Recyclings? 3. Sind Erfassungsquoten geeignete Indikatoren für Recycling? 4. Was bedeutet eigentlich Produktverantwortung? 5. Wie kann die Mitwirkungsbereitschaft der Bürger erhöht werden? Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 10

Verwertung von Kunststoffabfällen (BKV und Verwerter) Die bedeutendsten Beiträge zur Ressourceneffizienz liefern Kunststoffe in der Nutzungsphase von Produkten (Verpackung, Gebäude, Fahrzeuge...). In entwickelten Abfallwirtschaftssysteme sind qualitative Ziele wichtiger als Mengenziele. Verpackungskunststoffe sind immer schwieriger zu recyclen. bvse 2014 Die energetische Verwertung ist für kunststoffreiche Abfallströme unverzichtbarer Bestandteil eines ressourceneffizienten Abfallwirtschaftssystems. Der Einsatz einer Tonne EBS spart 11,8 Tonnen Primärressourcen (z.b. Braunkohle). ALBA 2016 Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 11

Irrtümer der Kreislaufwirtschaft Vortrag Wie gelingt eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 12

Irrtümer der Kreislaufwirtschaft BMUB und Duale Systeme: Recycling First Produktverantwortung kann auf Finanzierungsverantwortung reduziert werden. Freiwillige Selbstverpflichtungen sind ausreichend, um ökologisch sinnvolle Entwicklungen zu generieren. Das Verhalten der Bürger und regionale Besonderheiten werden ausgeblendet. Abfallvermeidung kann durch Appelle erreicht werden s. Abfallvermeidungsprogramm des Bundes von 2013 Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 13

REUSE RECYCLE REDUCE Vortrag Wie gelingt eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 14 14

Das Recycling-Märchen Hohe Quoten im Gesetz führen zu hohen Recycling-Mengen Vortrag Wie gelingt eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 15 15

Das Recycling-Märchen Fakten zu Kunststoffverpackungen: 1,5 % des Rohölverbrauchs in Deutschland wird für Kunststoffverpackungen aufgewendet. 70 % der Kunststoffverpackungen werden verwertet: ca. 80 % davon energetisch (= 20 kg/e/a) ca. 20 % stofflich (= 5 kg/e/a) 70 % der Kunststoffverpackungen sind Mischkunststoffe Mischkunststoffe lassen sich nur downcyclen! Die Recyclingquote für Mischkunststoff-Verpackungen beträgt 2,2 % (Bothe, 2016) Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 16

Der Quotenzauber Verwertungsvs. Wiedereinsatzquote Vortrag Wie gelingt eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 17 17

Der Quotenzauber Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 18

Das GI-GO-Prinzip der Kreislaufwirtschaft Vortrag Wie gelingt eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 19 19

Reinhard Schneider (Chemieunternehmer, GF der Werner&Merz GmbH) Recycling funktioniert nicht mit Abfall aus dem Gelben Sack Abfallwirtschaftsbetrieb München Helmut Schmidt Vortrag Wie gelingt eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 20

Grenzen des Recyclings Recycling muss technisch möglich sein. Recycling muss wirtschaftlich vertretbar sein. Problemstoffe wie SM, Phthalate, Bisphenole und bromierte Flammschutzmittel dürfen nicht im Kreislauf geführt werden. Für die Output-Produkte muss eine Nachfrage am Markt gegeben sein oder erzeugt werden können. (BMUB) Eine Zero-Waste-Economy durch überrissenes Recycling erzwingen zu wollen, ist weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll. Rainer Bunge (Ch) 2017 Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 21

Was echte Produktverantwortung bedeutet Produktverantwortung macht nur Sinn, wenn dadurch materialarme, langlebige, reparaturfreundliche und recyclebare Produkte erzeugt werden. Carport-Dach AWM Produktverantwortung muss bei der Produktion beginnen und nicht bei der Entsorgung. Wird Produktverantwortung auf Finanzierungsverantwortung begrenzt, kann es das Gegenteil bewirken. Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 22

Evaluation der Verpackungsverordnung Die Mehrweg-Quote ist um 30 % gesunken. Die Verpackungsmengen haben um 30 % zugenommen. Wiedereinsatz-Quote bei Kunststoffen beträgt weniger als 20 %. Mischkunststoffrecycling funktioniert nicht unter Marktbedingungen. Die VerpackV ist ein Musterbeispiel für Marktversagen. (Prof. Baum) PPK-Verpackungen sollten aus dem Regime der VerpackV herausgenommen werden. (HWWI) Das Wettbewerbsprinzip der Dualen Systeme: Tarnen und Täuschen Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 23

Das Verpackungsgesetz Bürokratischer Aufwand steigt um ca. 50 Mio. /a. Outputqualitäten bleiben unberücksichtigt. Herausgabeanspruch für PPK schafft neue (überflüssige) Probleme. Scheinzugeständnisse an Kommunen bzgl. Abstimmungsvereinbarungen. Fehlentwicklungen der VerpackV werden prolongiert. Weiterhin keine echte Produktverantwortung. Das tote Pferd soll mittels Peitsche (Zentrale Stelle) wieder zum Laufen gebracht werden. Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 24

Was wollen die Bürger? Einen Ansprechpartner für sämtliche Abfälle. Konsequenten Durchgriff der lokal Verantwortlichen bei unzureichendem Service. Transparente Entsorgungswege. Die Kommunen und die kommunalen Unternehmen als natürlichen Ansprechpartner. Das Entsorgungssystem muss auf die örtlichen Gegebenheiten abgestellt sein. Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 25

Fazit (1) Hochwertiges Recycling erfordert eine recyclinggerechte Produktion. Für PPK, Glas und Metalle genügen hohe Recyclingquoten im KrWG. Beim Kunststoff-Recycling sollte der Fokus auf Hohlkörper, saubere Folien und Hartplastik liegen. Außerdem sollte ein Recycling-Label eingeführt werden. Durch Recycling müssen Produkte von hoher Qualität erzeugt werden, die am Markt nachgefragt werden. Erfassungsquoten sind keine geeigneten Qualitätsmaßstäbe. Recycling muss den Fokus auf die Qualität der Endprodukte legen. Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 26

Fazit (2) Abfallvermeidung braucht stringente, messbare Vorgaben statt freiwilliger Selbstverpflichtungen. Produktverantwortung muss so geregelt werden, dass damit eine ökologische Lenkungswirkung erzielt wird. Die Bürger wollen einen Ansprechpartner für alle Abfälle. Daraus folgt: Die Organisationsverantwortung für die Siedlungsabfall entsorgung muss vollständig den Kommunen übertragen werden. Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 27

Die Herausforderung für die deutsche Wirtschaft: Reduktion um Faktor 4 Abfallwirtschaftsbetrieb Vortrag Wie gelingt München eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Helmut Schmidt Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 28

Nachhaltiges Wirtschaften erfordert andere Produkte und anderes Konsumverhalten. Beides gelingt nur mit einem anderen Policy-Mix! Vortrag Wie gelingt eine hochwertige Wertstoffwirtschaft? Helmut Schmidt, Zweiter Werkleiter AWM München / Berlin / 30. Mai 2017 29 29

Vielen Dank. Helmut Schmidt Zweiter Werkleiter Abfallwirtschaftsbetrieb München Georg-Brauchle-Ring 29 80992 München Telefon: +49 89 233-31003 Fax: +49 89 233-31010 leitung.awm@muenchen.de HERAUSGEBER HERAUSGEBER Abfallwirtschaftsbetrieb München Abfallwirtschaftsbetrieb Georg-Brauchle-Ring 29München Georg-Brauchle-Ring 80992 München 29 80992 München www.awm-muenchen.de www.awm-muenchen.de