Diagnostik auf Alemannisch

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Transkript:

Ein Leitfaden zur Diagnostik der morphologischsyntaktischen Fähigkeiten unter Berücksichtigung des Alemannischen 1. Einleitung «Unsere Muttersprache ist Deutsch in zwei Gestalten: Dialekt und Hochdeutsch, und zwar so selbstverständlich und von früher Kindheit an, wie das Fahrrad zwei Räder hat» (Peter von Matt 2010) Magdalena Burtscher Bachelorarbeit (SHLR 2015) Peter von Matt verweist mit diesem Zitat auf eine Besonderheit im alemannischen Sprachraum. Den alemannischen Dialekten, welche unter anderem in der Deutschschweiz, in Liechtenstein und in Vorarlberg gesprochen werden, steht die Standardsprache gegenüber. Demzufolge sind spracherwerbende Kinder in den alemannischen Dialektgebieten mit einer gewissen «Zweisprachigkeit» konfrontiert und erwerben beide Varietäten des Deutschen (vgl. Haid 2012, 4). Dabei kann als primäre Inputsprache bis zum Schuleintritt der Dialekt angesehen werden, wobei die Kinder auch schon früher durch das Vorlesen von Geschichten sowie durch Medienkonsum vermehrt mit dem Standarddeutschen in Kontakt kommen (vgl. Christen, Glaser & Friedli 2010, 22). Durch die Eigenschaft des Alemannischen als überwiegend gesprochene Sprache, ist die Dialektgrammatik ein «natürlich erworbenes Regelsystem, welches der gesprochenen Sprache dient» und in der Diagnostik von morphologisch-syntaktischen Fähigkeiten in Bezug auf die jeweilige Varietät zu berücksichtigen (vgl. Haid 2012, 4). 2. Theoretischer Hintergrund 2.1 Schwierigkeiten bei der Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen Für LogopädInnen, die in alemannischen Dialektgebieten tätig sind, ist das Wissen über die Besonderheiten des jeweiligen Dialektes auf den unterschiedlichen linguistischen Ebenen für eine fundierte Therapieplanung unabdingbar. Dabei stellt eine ausführliche Diagnostik die Voraussetzung dar. Beim Einsatz von standarddeutschen Diagnostikverfahren stossen LogopädInnen in Dialektregionen beispielsweise auf folgendes Problem: Abbildung 1: Item I4 - Verständnis von Plural TROG-D (Fox 2011) 5

Abbildung 1 zeigt einen Ausschnitt aus dem Bildmaterial des Diagnostikverfahrens TROG-D (Fox 2011), welches das Grammatikverständnis von Kindern mittels Satz-Bild-Zuordnung überprüft. Bei oben dargestelltem Item wird die Fähigkeit zum Verständnis von Pluralformen überprüft. Wird das normierte Testverfahren im Standarddeutschen durchgeführt, gibt der Testleiter bzw. die Testleiterin die Anweisung folgendes Bild zu zeigen: «Das Mädchen lässt die Tassen fallen». Die Lösung wäre also unmissverständlich Bild 3. Wird das Item jedoch in einem alemannischen Dialekt vorgegeben, wie beispielsweise im Vorarlberger Alemannischen «S Moatle loht d Tassa falla» ist keine eindeutige Zuordnung möglich. Sowohl Bild 2 als auch Bild 3 können als korrekt gewertet werden, da das Wort Tasse im Dialekt einen Nullplural aufweist und somit die Plural- gleich wie die Singularform realisiert wird. Dies bedeutet, dass das Testergebnis anders zu interpretieren ist und auch Bild 2 als korrekte Antwort gewertet werden muss. Die in der logopädischen Praxis vorwiegend verwendeten standardisierten Diagnostikverfahren im morphologisch-syntaktischen Bereich orientieren sich am Standarddeutschen. Bis auf wenige Ausnahmen (vgl. Schweizerversion ESGRAF-R Motsch 2009, scremos Haid 2012) gibt es zum jetzigen Zeitpunkt kein aktuelles Diagnostik- bzw. Screeningverfahren für das Alemannische, was durch die Vielzahl an Varietäten im alemannischen Dialektraum begründet ist. Gabriel (1987, 31) bringt dies wie folgt auf den Punkt «[...] es gibt wohl kaum einen Sprachraum, der so vielfältig ist wie der Alemannische». 2.2 Ziele Im Rahmen der Bachelorarbeit wurde ein Leitfaden für den Einsatz von standarddeutschen Diagnostikverfahren in alemannischen Varietäten erstellt. Dieser Leitfaden verfolgt das Ziel, eine Erleichterung für LogopädInnen zu schaffen, die normierte standarddeutsche Testverfahren unter Berücksichtigung dialektaler Eigenheiten in der logopädischen Praxis anwenden möchten. Bei zehn aktuellen Verfahren zur Überprüfung der morphologisch-syntaktischen Fähigkeiten wurde herausgearbeitet, worauf bei der Testdurchführung im Alemannischen geachtet werden sollte. Bei der Adaption der standarddeutschen Testverfahren ist die Normierung nicht mehr gültig und die informelle Interpretation der Ergebnisse rückt in den Vordergrund. Des Weiteren werden in einer übersichtlichen Form die Unterschiede zwischen dem Standarddeutschen und dem Alemannischen auf der morphologisch-syntaktischen Ebene aufgezeigt, wobei die Dialektregionen St. Galler Rheintal (ChD), Vorarlberger Rheintal (VlbgR) und Walgau (VlbgW) im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehen. 6

2.3 Vergleich von Standarddeutsch und Alemannisch Die für die Adaptionen relevanten Unterschiede zwischen Standarddeutsch und Alemannisch werden im Folgenden kurz erläutert. Hierbei werden nur jene Aspekte beschrieben, welche in den analysierten Diagnostikverfahren überprüft werden und sich zudem vom Standarddeutschen unterscheiden. Für weitere Ausführungen siehe auch Bohnert-Kraus et al. (2016). 2.3.1 Das Kasussystem Hinsichtlich des Kasus zeichnet sich das Alemannische im Vergleich zum Standarddeutschen durch ein vereinfachtes System aus. Im Standarddeutschen werden die vier Kasusformen Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ unterschieden. Im Alemannischen sind Nominativ und Akkusativ zu einer Form zusammengefallen. Des Weiteren kommt in den alemannischen Dialekten der Genitiv bis auf wenige Ausnahmen (bei Personen- und Verwandtschaftsbezeichnungen) nicht vor (vgl. Haid 2011, 130; Studler 2011, 30f; Gabriel 2008, 63; Siebenhaar & Vögeli o.j., 82). Dieser wird meist in Form von Ersatzkonstruktionen umschrieben, wie beispielsweise durch die Präpositionalphrase vom. Beispiele dafür sind im Vorarlberger Alemannischen dr Huat vom Maa (Der Hut vom Mann) bzw. für das Schweizerdeutsche d Uur vo de Mueter (Die Uhr von der Mutter) (Haid 2011, 130; Siebenhaar & Vögeli o.j., 82). 2.3.2 Das Pluralsystem Im Standarddeutschen kann der Plural durch die vier Suffixe -e, -(e)n, -er, -s oder den Nullplural (Ø) (Singular- ist gleich Pluralform) gebildet werden. Drei der Pluralsuffixe (Ø, -e und er) können zudem mit Umlaut kombiniert werden (vgl. Kauschke, Kurth & Domahs 2011, 1). Somit gibt es im Standarddeutschen acht Möglichkeiten den Plural am Substantiv zu markieren. Das Alemannische zeichnet sich im Vergleich zum Standarddeutschen durch ein einfacheres und ökonomischeres Pluralsystem aus. Dabei überwiegen vor allem Nullplurale (Ø = Singularform wie z.b. Fisch «Fische») sowie Pluralbildungen mit Umlaut (z.b. Hünd «Hunde») (vgl. Haid 2012, 10; Landert 2007, 244; Häcki, Buhofer & Burger 1998, 92). Für das Alemannische lassen sich insgesamt fünf Pluralformen (Suffixe-a(na)/-e, -er, -er + Umlaut, Umlaut-sowie Nullplural) unterscheiden. Tabelle 1 verdeutlicht dies anhand von ausgewählten Beispielen für die jeweiligen Dialektregionen. 7

Pluralbildung im Alemannischen Pluralbildung St. Galler Rheintal Vorarlberger Rheintal Vorarlberger Walgau -a / -e Chatz Chatze Katz Katza Katz Katza -er Chind Chind(er) Kind Kiəndər Kind Kindər Umlaut + -er Huus Hüüser Huus Hüüsər Huus Hüüsər Umlautplural Vogel Vögel Vogel Vöögəl Vogel Vögel Nullplural (Ø) Fisch Fisch Fisch Fisch Fisch Fisch Tabelle 1: Pluralbildung im Alemannischen (Haid 2011, 206; Gabriel 2008, 51ff; Rash 2002, 122; Hotzenköcherle 1975 SDS III, Karte 167) 2.3.3 Das Tempussystem Im Standarddeutschen werden die Tempi Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und II unterschieden. Im Hinblick auf das Tempussystem im Alemannischen ist vor allem das Fehlen des Präteritums charakteristisch (vgl. Haid 2011, 131; Gabriel 2008, 30; Landert 2007, 195; Rash 2002, 124). Die Vergangenheit wird in der Regel immer mit Perfekt ausgedrückt. Das zur Bildung des Partizip Perfekt verwendete Präfix ge- wird im Alemannischen auf g- bzw. k- reduziert, wie bei kschrieba (Vlbg / geschrieben) oder gsii (ChD & Vlbg / gewesen). Je nach Anlaut des Verbs kann es zu einer vollständigen Elision des Präfix kommen, wie beispielsweise in pückt (gebückt) oder trunka (getrunken) für das Vorarlberger Alemannische sowie choo (gekommen) oder chöne (gekonnt) für das Schweizerdeutsche (vgl. Haid 2012, 131; Gabriel 2008, 28f; Landert 2007, 219). 2.3.4 Der Relativsatz Im Standarddeutschen werden die Relativsätze mit einem Relativpronomen verknüpft, welches sich in seiner Form dem Bezugssubstantiv anpasst (vgl. Schallert 2010, 57; Landert 2007, 253). Diese Relativsatzverknüpfung sieht im Standarddeutschen wie folgt aus: «Der Mann, der im Haus nebenan wohnt» bzw. «Die Frau, die im Haus nebenan wohnt». Das Alemannische zeichnet sich bei der Bildung von Relativsätzen durch die Verwendung von wo bzw. won (vor Vokal) für alle drei Genera im Singular und Plural aus, wie beispielsweise De Maa, wo gèschtert choo isch oder D Frau, wo gèschtert choo isch (vgl. Schallert 2010, 57; Baur 1969, 89; Haas 2000, 78) 3. Der Leitfaden 3.1. Methode Auf Basis der erfassten Unterschiede zwischen dem Standarddeutschen und dem Alemannischen auf der morphologisch-syntaktischen Ebene wurden zehn 8

Diagnostikverfahren in Bezug auf die Durchführung unter Berücksichtigung dialektaler Besonderheiten analysiert. Für die Analyse wurden Testverfahren herangezogen, welche die morphologisch-syntaktischen Fähigkeiten von Kindern rezeptiv oder produktiv überprüfen und ab dem Jahr 2000 publiziert worden sind. Screeningverfahren sowie ältere Diagnostikverfahren wurden nicht berücksichtigt. Folgende zehn Diagnostikverfahren wurden in die Analyse einbezogen (vgl. Tabelle 2). Ausgewählte Diagnostikverfahren Diagnostikverfahren AutorIn Jahr Geltungsbereich ESGRAF-R Modularisierte Diagnostik grammatischer Störungen LiSe-DaZ Linguistische Sprachstandserhebung Deutsch als Zweitsprache MSVK Marburger Sprachverständnistest für Kinder P-ITPA Potsdam-Illinois-Test für psycholinguistische Fähigkeiten PDSS Patholinguistische Diagnostik bei Sprachentwicklungsstörungen SET 5-10 Sprachstandserhebungstest für Kinder im Alter zwischen 5 und 10 Jahren SETK-2 Sprachentwicklungstest für zweijährige Kinder SETK 3-5 Sprachentwicklungstest für drei- bis fünfjährige Kinder TROG-D Test zur Überprüfung des Grammatikverständnisses H.-J. MOTSCH 2009 4 16 Jahre P. SCHULZ & R. TRACY C. EV ELBEN & A. LOHAUS G. ESSER & A. WYSCHKON C. KAUSCHKE & J. SIEGMÜLLER 2011 3;0 6;11 Jahre 2000 ab 5;0 Jahren & Erstklässler 2010 4;0 11;5 Jahre 2010 2;0 6;11 Jahre F. PETERMANN 2012 5;0 10;11 Jahre H. GRIMM 2000 2;0 2;11 Jahre H. GRIMM 2001 3;0 5;11 Jahre A. FOX 2011 3;0 10;11 Jahre TSVK Test zum Satzverstehen von Kindern C. KAUSCHKE & J. SIEGMÜLLER 2011 2;0 8;11 Jahre Tabelle 2: Übersicht ausgewählte Diagnostikverfahren Die Analyse der ausgewählten Diagnostikverfahren erfolgte in zwei Arbeitsschritten. Zunächst wurden anhand der Protokollbögen Analysekriterien formuliert und herausgearbeitet, welche morphologisch-syntaktischen Strukturen durch die Testverfahren überprüft werden. In einem weiteren Schritt wurden jene morphologischsyntaktischen Teilbereiche näher untersucht, welche auf Basis der theoretischen Auseinandersetzung einen Unterschied zwischen dem Alemannischen und Standarddeutschen aufweisen. Es wurde ermittelt, worauf bei der Durchführung im Alemannischen bzw. im Standarddeutschen mit einem dialektsprechenden Kind geachtet werden sollte. Dabei wurde zwischen einer möglichen Adaption im Vorfeld sowie einer angepassten Auswertung differenziert. 9

3.2. Ergebnisse der Analyse Im Folgenden werden die Ergebnisse der Analyse veranschaulicht. Abbildung 2: Übersicht der Items pro Test Abbildung 2 zeigt das Verhältnis zwischen Adaption und keine Adaption bei den im Leitfaden aufgeführten analysierten Items der Diagnostikverfahren. Adaptionen sind bei acht Diagnostikverfahren erforderlich und beziehen sich auf die grammatischen Teilbereiche Plural, Kasus sowie Relativsätze. Lediglich beim MSVK sowie SETK-2 sind keine Adaptionen für die Durchführung im Alemannischen notwendig. 3.2.1 Plural Die Überprüfung der Fähigkeit zur Pluralbildung bei Realwörtern wird von insgesamt sieben Diagnostikverfahren überprüft und erfordert im Vergleich zu den anderen morphologisch-syntaktischen Teilbereichen am häufigsten eine Adaption (39 von 61 Items), wobei sich diese primär auf die Auswertung bezieht. Mögliche Adaptionen im Vorfeld beziehen sich vor allem auf lexikalische Aspekte, wie beispielsweise, dass im Alemannischen zu «Pferde» auch Rösser bzw. zu «Bonbons» Guzle (VlbgA), Zückerli (ChD) etc. gesagt wird. Bei den Diagnostikverfahren PDSS, SET 5-10 sowie SETK 3-5 wird die Fähigkeit zur Pluralbildung zusätzlich durch Pseudowörter, welche von typisch deutschen Wörtern abgeleitet werden, überprüft. Im Zuge der Analyse wurde die Pluralbildung für das Alemannische primär mittels eines Vergleichspaares im Alemannischen ermittelt, wobei bis auf ein Item bei allen eine Adaption erforderlich ist. Im Dialekt wird dabei sehr oft der Nullplural realisiert, was unter anderem damit zusammenhängen könnte, dass im alemannischen Inventar für einige Wörter keine Entsprechung vorhanden ist. Dies ist zum Beispiel bei Item 9: Zumare (Sg) Zumaren (Pl) des Untertests 8 aus dem SET 5-10 ersicht- 10

lich. Das Pseudowort Zumare hat im Alemannischen keine Entsprechung, was dazu führt, dass sich der Dialektsprecher bzw. die Dialektsprecherin am Nullplural bedient. Hier gäbe es bei der Durchführung im Dialekt jedoch auch die Möglichkeit das Item auf Alemannisch vorzugeben, wie zum Beispiel Zumara (Sg) Zumara(na) (Pl). 3.2.2 Kasus Die Fähigkeit der Kasusmarkierung im Akkusativ bzw. Genitiv wird von insgesamt fünf Diagnostikverfahren in Untertests explizit überprüft. Hierbei wurden primär die Untertests zur Überprüfung der Akkusativmarkierung untersucht, wobei beim P-ITPA ein Item einen Genitiv verlangt, was im Alemannischen keine Entsprechung findet und somit nicht gewertet werden kann. Ausserdem wird bei einem Item ein Personalpronomen im Akkusativ elizitiert, was für die Durchführung unter Berücksichtigung des Alemannischen keine Adaption erforderlich macht. Beim LiSeDaZ wie auch bei der PDSS sind primär bei den Maskulina Adaptionen notwendig, bei denen die Nominativformen als korrekt gewertet werden müssen. Hierbei ist anzumerken, dass bei allen analysierten Diagnostikverfahren eine relativ geringe Itemanzahl zu verzeichnen ist. Vor allem der P-ITPA ist mit zwei Items für die Einschätzung der Fähigkeit zur Kasusmarkierung als ungeeignet einzustufen. Kritisch zu bemerken ist hier zudem, dass der P-ITPA den Genitiv überprüft, obwohl dieser in der Kindersprache nicht zu beobachten ist (Szagun 2011, 29; Clahsen 1984, 3). Beim LiSeDaZ wie auch bei der PDSS, werden neben den Maskulina, welche eine sich unterscheidende Akkusativmarkierung am Artikel aufweisen, auch Neutra, Feminina sowie Pluralformen elizitiert. Da diese im Nominativ die gleiche Form haben kann so jedoch nicht eingeschätzt werden, ob es sich nun um eine Akkusativmarkierung bzw. um eine Nominativmarkierung handelt. Da im Deutschen das Objekt sehr oft im Akkusativ steht, wurden zudem aus vier Diagnostikverfahren die Untertests, welche die Verbzweitstellung durch das topikalisierte Objekt überprüfen, für die Analyse herangezogen. Befindet sich das Objekt im Akkusativ und weist denselben Numerus wie das Subjekt auf, kann dieses Item im Alemannischen nicht beurteilt werden, da es dafür keine 1:1 Entsprechung gibt. Beim TSVK sind bei Item 6 (Den Opa füttern die Kinder) und Item 9 (Die Kinder zeichnet der Mann) die Objekte im Vorfeld im Akkusativ und weisen jeweils einen unterschiedlichen Numerus wie die Subjekte auf. Dies ist ein Sonderfall, da die richtige Antwort in den ausgewählten Dialektregionen aufgrund der Verbflexion erschlossen werden kann. Somit bedarf es keiner Adaption für das Alemannische. Weiterhin könnte das Deuten auf die Ablenker darauf hinweisen, dass das Kind Unsicherheiten in der Verarbeitung der Verbflexion hat. 11

3.2.3 Relativsätze Bei den Diagnostikverfahren ESGRAF-R, TROG-D sowie TSVK wird primär das Verständnis von Relativsatzkonstruktionen überprüft. Zum einen sind bei allen drei genannten Diagnostikverfahren Adaptionen im Sinne der Verwendung des Relativpartikels wo vorzunehmen. Zum anderen ist bei der Kombination mit Pronomen im Akkusativ beim TROG-D sowie Akkusativobjekten wie beispielsweise beim TSVK zudem eine Umstellung des Satzes in eine kanonische Abfolge erforderlich, da im Alemannischen der Akkusativ nicht durch eine eigene Form markiert wird. Somit wird zum Beispiel der standarddeutsche Satz «Der Hund, den die Kuh jagt, ist braun» im Alemannischen zu D Kuah jagt dr Hund, wo bru isch umgestellt. 3.2.4 Überprüfung mehrerer grammatischer Teilbereiche Es wurden fünf Untertests analysiert, welche auf die Überprüfung mehrerer morphologisch-syntaktischer Teilbereiche abzielen, wie Satzverständnis oder Bildung eines Grammatikalitätsurteils. Die häufigste Adaption mit insgesamt acht Items stellt die Verwendung der Relativpartikel wo dar. Zudem sind Adaptionen hinsichtlich des Kasus sowie Tempus erforderlich. 3.3. Beispielhaftes Vorgehen anhand der PDSS (Kauschke & Siegmüller 2010) Anhand des Diagnostikverfahrens PDSS (Patholinguistische Diagnostik, Kauschke & Siegmüller 2010) wird im Folgenden die Arbeit mit dem Leitfaden veranschaulicht. Es wird davon ausgegangen, dass die Diagnostikverfahren im jeweiligen Dialekt durchgeführt werden und die dialektale Anpassung durch den Testleiter bzw. die Testleiterin erfolgt. Neben einer kurzen Beschreibung der jeweiligen Testverfahren finden sich im Leitfaden all jene Items, welche einen Unterschied zum Standarddeutschen aufweisen und eine Adaption erfordern oder bei der Auswertung berücksichtigt werden sollten. Die Anpassungen sind entsprechend des Diagnostikverfahrens nach Subtests bzw. Untertests angeführt, wie dies in Abbildung 3 veranschaulicht ist. 12

Subtest 23 Produktion von Pluralmarkierungen Item Standarddeutsch Vorbereitung Mögliche Adaption Auswertung korrekte Antwort 1 Autos (-s) keine Auto (Ø od -s) 3 Herzen (-en) keine Herza (-a / -e) 5 Töpfe (U+e) keine Töpf (U) 6 Federn (-n) keine Federa (Ø) 7 Pullover (Ø) keine Pullöver (U) 8 Newos (-s) keine Newo (Ø) 9 Jelpen (-n) keine Jelpe (Ø) Abbildung 3: Ausschnitt Leitfaden Subtest 23 PDSS Der Testleiter bzw. die Testleiterin notiert sich im Vorfeld mit Hilfe des Leitfadens die jeweiligen Anpassungen der Items auf dem Protokollbogen. Die mögliche Adaption wird im Leitfaden exemplarisch anhand des Vorarlberger Alemannischen aufgezeigt. Weicht das Schweizerdeutsche stark davon ab, wird dieses zusätzlich angeführt. Nach der Durchführung im Dialekt kann zur Auswertung wiederum der Leitfaden eingesetzt werden, indem die Ergebnisse der Diagnostik mit den angeführten Items abgeglichen und bei der Auswertung mitberücksichtigt werden. Zudem kann dieser Leitfaden herangezogen werden, wenn das jeweilige Verfahren mit einem dialektsprechenden Kind im Standarddeutschen angewendet wird. Hierbei können mit Hilfe des Leitfadens die Äusserungen des Kindes mit dem Dialekt in Verbindung gebracht werden. Dies lässt Rückschlüsse auf die Standarddeutschkompetenz des Kindes zu. 4. Diskussion Wie bereits eingangs erwähnt, ist der alemannische Sprachraum von einer grossen dialektalen Vielfalt geprägt. Dabei stellt es eine Herausforderung dar, standardisierte Diagnostikverfahren für das Alemannische zu entwickeln, welche die Besonderheiten der jeweiligen Dialektregionen miteinbeziehen. Neben der Verwendung von Diagnostikverfahren ist für die Beurteilung der morphologisch-syntaktischen Fähigkeiten eines Kindes die Spontansprach analyse eine sehr geeignete Methode. Hierbei sind die LogopädInnen mit ihrem Fachwissen über die Eigenheiten des jeweiligen Dialektgebietes gefragt, damit sie die Äusserungen des Kindes entsprechend interpretieren können. Daher sind relevante Unterschiede auf der morphologisch-syntaktischen Ebene zwischen dem 13

Standarddeutschen und dem Alemannischen im Leitfaden anschaulich und mit Beispielen beschrieben. Ein Aspekt, den es in diesem Zusammenhang zu hinterfragen gibt ist, ob die Diagnostik der morphologisch-syntaktischen Fähigkeiten im Dialekt oder im Standarddeutschen durchgeführt soll. Hierbei kann das Alter des Kindes als ein wichtiges Kriterium angesehen werden, denn es macht beispielsweise wenig Sinn, eine Diagnostik im Standarddeutschen durchzuführen, wenn das Kind selbst nur Dialekt spricht, wie dies beispielsweise bei einem Kindergartenkind häufig der Fall ist. Wenn jedoch das Kind über ein standarddeutsches Umfeld verfügt und die Therapie primär auf Standarddeutsch stattfindet, kann auf die standarddeutsche Diagnostik zurückgegriffen werden. Auch wenn ein Diagnostikverfahren im Standarddeutschen durchgeführt wird, sind bei der Interpretation der Ergebnisse auch die dialektalen Besonderheiten mitzudenken. Ein Beispiel dafür ist die Überprüfung der Fähigkeit zur Pluralbildung anhand von Pseudowörtern, wie dies beispielsweise bei der PDSS sowie beim SET 5-10 durchgeführt wird. Verwendet das Kind dabei die entsprechenden Formen, wie diese im Leitfaden für das Alemannische beschrieben werden, sollten diese nicht als Fehler gewertet werden, sondern auch im Hinblick auf den Dialekt interpretiert werden. Denn dies zeigt, dass das Kind die Pluralregeln im Dialekt erfolgreich auf ein unbekanntes, aber in seiner Struktur mit einem existierenden Wort vergleichbares Wortmaterial anwenden kann. Es zeigt jedoch auch, dass dies im Standarddeutschen (noch) nicht möglich ist. Dieser Leitfaden bietet die Möglichkeit bereits bestehende Diagnostikverfahren unter Berücksichtigung des Alemannischen anzuwenden und die Ergebnisse qualitativ zu interpretieren. Des Weiteren soll die Beschreibung der Besonderheiten des Alemannischen im ersten Teil des Leitfadens die Analyse der Spontansprache erleichtern. Im logopädischen Alltag ist es für eine fundierte logopädische Therapie von grosser Bedeutung die dialektalen Besonderheiten zu berücksichtigen. Dies sollte auch dann geschehen, wenn sowohl die Diagnostik als auch die Therapie im Standarddeutschen durchgeführt wird. Dabei kann der Leitfaden als Unterstützung dienen. Bibliografie Baur, A. (1969): Grüezi mitenand. Praktische Sprachlehre des Schweizerdeutschen. 3. Auflage. Winterthur: Gemsberg-Verlag. Bohnert-Kraus, M., Korecky-Kröll, K, Haid, A., Czinglar, C. & Willi, A. (2016): Mediale Diglossie in Vorarlberg als Bereicherung oder als Hindernis für den monolingualen Spracherwerb? SAL-Bulletin 161, Zürich: SAL, 5-29. Clahsen, H. (1984): Der Erwerb von Kasusmarkierungen in der Kindersprache. In: Linguistische Berichte 89. Forschung, Information, Diskussion. Westdeutscher Verlag, 1-31. Christen, H., Glaser, E. & Friedli, M. (2010): Kleiner Sprachatlas der deutschen Schweiz. 3. Auflage. Frauenfeld, Stuttgart, Wien: Verlag Huber. 14

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