DIE GÖLTZSCHTALBRÜCKE

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Transkript:

Band 2 Peter Beyer Jürgen Stritzke DIE GÖLTZSCHTALBRÜCKE Herausgegeben von der Bundesingenieurkammer

Schaut an, schaut an das Meisterstück, Das achte Weltwunder, die Göltzschtalbrück! Wie hat es der Meister so klüglich erdacht Und drüber gesonnen bei Tag und bei Nacht! Und man schaut sie an von unten und oben, Das herrliche Werk muß den Meister loben. Wohl dröhnte der Hammer, wohl krachte das Beil, Auszug aus dem Schlusssteinspruch der Götzschtalbrücke. Verlesen am 14. September 1850 in Anwesenheit des sächsischen Königs Friedrich August II., der als oberster Bauherr die traditionellen Hammerschläge vollzog. Es schwang zur unendlichen Höh sich das Seil, Wohl floß von den Wangen der glühende Schweiß, Denn Sonne und Arbeit sie machten uns heiß, Doch sah man uns nimmer verdrossen noch wanken, Um treu zu vollführen des Meisters Gedanken. Drum töne ein Vivat von nah und von fern Den wackern Arbeitern am Brückenbau, Der hoch sich wölbt zu des Himmels Blau! Ein Vivat der Eisenbahn, Vivat der Brücke, Daß das Werk wir vollenden zu Freude und Glücke Und unsre Enkel noch rühmen laut, Daß wir die Göltzschtalbrücke erbaut!

Die Bundesingenieurkammer zeichnet seit 2007 historisch bedeutende Ingenieurbauwerke mit dem Titel Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst aus und würdigt die herausragenden Leistungen vergangener Ingenieur-Generationen. Autoren: Peter Beyer Jürgen Stritzke Herausgeber: Bundesingenieurkammer Chefredaktion: Jost Hähnel Gestaltung: Thomas Mengel, Berlin Bestellungen: Gegen eine Schutzgebühr von 9,80 Euro bei: Bundesingenieurkammer Charlottenstraße 4 10969 Berlin Telefon: +49(0)30 25 34 29 00 Telefax: +49(0)30 25 342903 www.bingk.de/order-hw Copyright 2010 by Bundesingenieurkammer 2. Auflage Juni 2011 ISBN 978-3-941867-00-0

Editorial Am 25. Juni 2009 wurde die Göltzschtalbrücke im sächsischen Vogtland von der Bundesingenieurkammer in einem Festakt als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland ausgezeichnet. Die 1845 bis 1851 im Zuge der Bahnlinie Leipzig-München erbaute Göltzschtalbrücke erhielt als zweites historisches Ingenieurbauwerk der Bundesrepublik diesen im Jahr 2007 gestifteten Titel. Sie zählt ohne Zweifel zu den bedeutendsten Zeugen der Geschichte der Bautechnik und des Brückenbaus in Deutschland. Die technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für das Planen und Bauen von Brücken sind einem steten Wandel unterworfen. Das Streben der Bauingenieure nach optimalen Lösungen jedoch ist unverändert geblieben und verbindet die vergangenen und die heutigen Ingenieurgenerationen. Eine Rückschau auf das, was Generationen vor uns geleistet haben, ist schon deshalb von Zeit zu Zeit nötig, um den Blick für das Machbare zu schärfen und die Leistungen der Gegenwart werten zu können. Impulse hat der Brückenbau immer wieder neu erfahren. Im 19. Jahrhundert war es insbesondere der Eisenbahnbau, der die Menschheit zu brückenbautechnischen Glanzleistungen inspirierte. Diese Inspiration soll mit der Würdigung bedeutender Ingenieurbauwerke als Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland vermittelt werden. Besonderer Dank gebührt dabei dem Förderverein Historische Wahrzeichen, dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und der Ingenieurkammer Sachsen, die das Projekt tatkräftig unterstützt haben. Dr.-Ing. Jens Karstedt Präsident der Bundesingenieurkammer 7

Jens Karstedt 6 Vorwort des Herausgebers Peter Beyer Jürgen Stritzke 8 Die Lage Beschreibung und Bedeutung der Göltzschtalbrücke 14 Die Notwendigkeit der Göltzschtalbrücke 18 Die Bauingenieure 23 Die Brückenentwürfe von 1845 1847 Erste Überlegungen, Wettbewerb und Prüfkommission, Der Entwurf und seine Weiterentwicklung 30 Die Beschaffung der Baustoffe und des Rüstholzes 36 Der Brückenbau 1846 1851 46 Die Beschäftigten und die Technologie der Bauausführung 50 Die Brücke von 1851 bis 2000 61 Die Baumaßnahmen seit 2000 65 Schluss 66 Anhang Technische Daten, Chronologie, Fachtermini, Bildnachweis, ausgewählte Literatur 74 Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland 78 Der Förderverein Helfen Sie mit! Vorstand, Kontakt, Mitgliedsanträge und -beiträge

Dr. phil. Peter Beyer, geb. 1938 in Netzschkau (Vogtland). Studium Geschichte, Germanistik und Archivwissenschaft an der Universität Leipzig und der Humboldt-Universität Berlin. Tätigkeit im Stadtarchiv Leipzig, an der Akademie der Wissenschaften in Berlin und im Museum Burg Mylau (Vogtland). Hauptveröffentlichungen: Leipzig und die Anfänge des deutschen Eisenbahnbaus (1978) 150 Jahre Göltzschtal- und Elstertalbrücke (2001, 2. Aufl. 2004) Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stritzke, geb. 1937. Studium Bauingenieurwesen an der TU Dresden. Nach 4-jähriger Industrietätigkeit wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Stahlbeton- und Spannbetonbau an der TU Dresden. 1974 Promotion zum Dr.-Ing. Seit 1975 Vorlesungen im Fachgebiet Massivbrückenbau. 1981 Erwerb der Facultas docendi für Massivbrückenbau. 1989 Wissenschaftlicher Oberassistent, 1992 Berufung zum Professor für Massivbrückenbau, 1994 2000 Prodekan und Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen. Seit 1991 Organisation und Leitung des Dresdner Brückenbausymposiums. Zahlreiche Veröffentlichungen, Mitautor der vollständig neubearbeiteten 19. Auflage des bekannten Fachbuches Bemessungsverfahren für Beton und Stahlbetonbauteile (1986) und des von Gerhard Mehlhorn herausgegebenen Handbuch Brücken (2007).

FRUGIFEROS CELERET MOTUS IMMOBILIS IPSE Selbst unbeweglich, möge sie nützliche Bewegungen beschleunigen. Mit diesem Weihespruch wurde die Göltzschtalbrücke am 15. Juli 1851 mit einem Staatsakt eingeweiht. Bei Musik und Böllerschüssen fuhr ein Festzug über die neue Super-Brücke, die das 80 m tief eingeschnittene und rd.700 m breite Tal der Göltzsch überspannt und für deren Bau mehr als 26 Millionen Ziegelsteine verwandt wurden. Das fertige Bauwerk machte auf die Menschen einen überwältigenden Eindruck und wurde euphorisch mit vielen Superlativen bedacht, denn Brücken dieser Dimension gab es Mitte des 19. Jahrhunderts noch nicht. Die Brücke wurde folglich zum herausragenden Touristenmagnet und ist es bis heute geblieben. Der Historiker Peter Beyer und der Bauingenieur Jürgen Stritzke beschreiben den Bau und die Geschichte der weltgrößten Ziegelsteinbrücke. Sie würdigen die Leistungen der zuständigen Bauingenieure und deren zahlreichen Helfer. Sie vermitteln eine Vielzahl neuer Informationen und lassen die Entstehungsgeschichte dieser einzigartigen Brücke wieder lebendig werden. Schutzgebühr 9,80 www.wahrzeichen.ingenieurbaukunst.de www.bingk.de