Die wichtigsten Ergebnisse des Eurobarometers 2007 zur Jugend

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JENSEITS DER ZAHLEN Die wichtigsten Ergebnisse des Eurobarometers 2007 zur Jugend

Europe Direct soll Ihnen helfen, Antworten auf Ihre Fragen zur Europäischen Union zu finden Gebührenfreie Telefonnummer (*): 00 800 6 7 8 9 10 11 (*) Einige Mobilfunkanbieter gewähren keinen Zugang zu 00 800-Nummern oder berechnen eine Gebühr. Zahlreiche weitere Informationen zur Europäischen Union sind verfügbar über Internet, Server Europa (http://europa.eu.int). Bibliografische Daten befinden sich am Ende der Veröffentlichung. Luxemburg: Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften, 2007 ISBN 978-92-79-05538-6 Europäische Gemeinschaften, 2007 Nachdruck mit Quellenangabe gestattet. Printed in Belgium

VORWORT Die Eurobarometer-Meinungsumfrage über junge Menschen 2007 ist eine besondere. Es ist die erste, die Antworten von jungen Menschen aus allen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union berücksichtigt. Ich finde es insbesondere beachtenswert, dass die Europäische Union in 2007 für 90% der jungen Menschen ein Äquivalent für Freizügigkeit geworden ist. Dies ist ein klarer Fortschritt zu den Ergebnissen der letzten Eurobarometer-Jugendumfrage aus dem Jahr 2001. Ich war außerdem angenehm überrascht zu lesen, dass eine große Mehrheit junger Menschen ihr Interesse an Politik und dem aktuellen Zeitgeschehen bekundet. 1 In den sechs Jahren seit dem letzten Jugend-Eurobarometer hat sich in der jugendpolitischen Zusammenarbeit auf europäischer Ebene viel verändert. Über das Weißbuch "Neuer Schwung für die Jugend Europas" von 2001 hinaus haben sich die Mitgliedstaaten auf gemeinsame Ziele für vier Kernbereiche der Jugendpolitik geeinigt: Partizipation, Information, Freiwilligenaktivitäten sowie mehr und besseres Wissen über Jugendliche. Die Staats- und Regierungschefs fügten den Europäischen Pakt für die Jugend in die erneuerte Lissabon-Agenda ein. So wurden Themen wie Jugendbeschäftigung, allgemeine und berufliche Bildung sowie die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben zu primären Zielsetzungen der Europäischen Union. Ján Figel Mitglied der Europäischen Kommission, zuständig für allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Jugend Im Lichte dieser politischen Entwicklungen für Europas Jugend ist es von vorrangiger Bedeutung zu wissen, was junge Menschen über die Europäische Union, über ihr Leben und ihren Platz in der Gesellschaft denken. Die Europäische Kommission will die junge Generation besser kennen- und verstehen lernen. Deshalb streben wir an, mit jungen Menschen zu kommunizieren und sie im Rahmen eines permanenten und strukturierten Dialogs zu konsultieren. Das Ziel ist zu gewährleisten, dass diejenigen, für die Politik gemacht wird, an Entscheidungsprozessen teilhaben. Ich persönlich fand diese Eurobarometer Umfrage äußerst lesenswert und erfrischend. Ich lade Sie alle ein, die Sicht junger Menschen auf ihre Welt im Jahr 2007 zu entdecken. Viel Vergnügen bei der Lektüre.

TENDENZEN In allen Mitgliedstaaten glaubt eine Die Mehrheit junger Europäer gibt große Zahl junger Menschen, dass materielle Gründe dafür an, warum die Teilnahme an Diskussionen mit junge Menschen länger als früher im politischen Entscheidungsträgern Elternhaus leben: Sie können es sich der beste Weg ist, sicherzustellen, finanziell nicht leisten auszuziehen, dass ihre Stimme gehört wird. oder es gibt nicht genug bezahlbaren Mehr als ein Drittel der Befragten Wohnraum. 2 Insgesamt haben junge Europäerinnen und Europäer tendenziell ein positives Bild von der Europäischen Union (EU) und von ihrer Zukunft. Die meisten verbinden die EU mit der Freiheit, überall in der EU reisen, studieren und arbeiten zu können; diese Vorteile sind für sie die wichtigsten Aspekte der Unionsbürgerschaft. Junge Menschen in den neuen Mitgliedstaaten sehen die EU mit größerer Wahrscheinlichkeit positiv zum Beispiel als Mittel, die wirtschaftliche Lage Europas zu verbessern als ihre Mitbürger aus den EU15-Ländern. Ebenso sehen gut ausgebildete junge Menschen die Zukunft der EU optimistischer. Die Mehrheit der jungen Europäer gibt an, dass sie an Politik und dem aktuellen Geschehen auf lokaler, regionaler, nationaler und EU-Ebene interessiert oder sehr interessiert sind. sind jedoch der Ansicht, dass dies durch den Eintritt in eine politische Partei, eine Gewerkschaft oder eine nichtstaatliche Organisation erreicht werden kann. Für 38% der jungen Europäer besteht die größte Schwierigkeit bei der Arbeitsplatzsuche in der schlechten Arbeitsplatzsituation in ihrem Land. Etwas weniger als ein Viertel glaubt, dass das Hauptproblem in fehlender praktischer Erfahrung liegt. Kommunikations- und Teamfähigkeit, eine abgeschlossene Lehre oder ein abgeschlossener Ausbildungslehrgang, IT- oder Computerfähigkeiten und Kenntnis einer Fremdsprache werden von jungen Europäern am häufigsten als nützlichste Fähigkeiten genannt, um einen guten Arbeitsplatz zu finden. Sprachbarrieren sind der wichtigste Grund dafür, dass junge Europäer glauben, bei der Arbeitsplatzsuche im Ausland eventuell Schwierigkeiten zu haben. Etwas weniger als 20% junger Europäer üben ehrenamtliche Tätigkeiten aus; drei Viertel sehen solche Tätigkeiten als Motivation für eine verstärkte Teilnahme am öffentlichen Leben an. Die beiden beliebtesten Freizeitaktivitäten der jungen Europäer sind Bewegung (Spazierengehen, Radfahren, Sport usw.) und Treffen mit Freunden (Restaurant- und Kneipenbesuche, Tanzen, Zeit mit Freunden verbringen usw.). Einige bekannte Tendenzen wurden bestätigt (z. B. Frauen lesen mehr als Männer, Männer verbringen mehr Zeit mit Sport oder mit Surfen im Internet). Nur jeder fünfte junge Europäer gehört einer Organisation an; dabei sind Sportvereine mit Abstand am beliebtesten. Die Zahlen unterscheiden sich stark zwischen den Mitgliedstaaten; in Nordeuropa liegt die Mitgliedschaft in Organisationen dabei deutlich höher als in Südeuropa. Die Wahrscheinlichkeit einer Mitgliedschaft in Organisationen ist bei jungen 62% der wahlberechtigten jungen Menschen geben an, in den letzten drei Jahren bei einer Wahl oder einem Referendum abgestimmt zu haben. (Hinweis: In einigen Mitgliedstaaten ist die Teilnahme an Wahlen Pflicht.) Im Falle der Arbeitslosigkeit würden ein Drittel der jungen Europäer eine Arbeit annehmen, die nicht ihrer Qualifikation entspricht, vorausgesetzt, bestimmte Bedingungen, wie zum Beispiel Arbeitsplatzsicherheit Menschen in den neuen Mitgliedstaaten weit geringer als bei jungen Menschen in den EU15-Ländern. Junge Europäer möchten vor jeder und ein gutes Gehalt, wären erfüllt; öffentlichen Entscheidung, die sie jeder zehnte würde jede Arbeit ohne betrifft, befragt werden. Bedingungen annehmen.

EINLEITUNG Diese Flash - Eurobarometer - Umfrage wurde auf Ersuchen des Referats Jugend: Politik der Generaldirektion Bildung und Kultur der Europäischen Kommission durchgeführt und folgt einer Reihe von früheren Umfragen unter jungen Europäern im Alter von 15 bis 24 Jahren, die in den Jahren 1982, 1987, 1990, 1997 und 2001 als Eurobarometer-Spezial- Umfragen durchgeführt wurden. Das vorliegende Flash Eurobarometer unterscheidet sich jedoch in mehrerer Hinsicht von den früheren Umfragen. Die vorliegende Umfrage Jugendumfrage unter Personen zwischen 15 und 30 Jahren in den 27 Mitgliedstaaten erfasst mehr Länder als die früheren Umfragen. Darüber hinaus wurde die Umfrage nicht durch eine persönliche Befragung, sondern durch eine Telefon- befragung durchgeführt, und die Zielgruppe wurde auf junge Europäer im Alter von 15 bis 30 Jahren erweitert. Die Umfrage fand zwischen dem 30. Januar und dem 4. Februar 2007 statt. Es wurden mehr als 19 000 zufällig ausgewählte junge Menschen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren in den 27 Mitgliedstaaten der EU befragt. Die Umfrage behandelt die folgenden Aspekte des Lebens junger Europäer: 3 DIE BEDEUTUNG DER UNIONSBÜRGERSCHAFT... 4 DIE BEDEUTUNG UND DIE ZUNKUNFT EUROPAS...5 FREIZEITBESCHÄFTIGUNGEN UND MITGLIEDSCHAFT IN ORGANISATIONEN... 6 TEILNAHME AM ÖFFENTLICHEN LEBEN...7 BESCHÄFTIGUNG UND UNABHÄNGIGKEIT... 10 Quelle der übersicht: FLASH EB 202 Januar 2007 THE GALLUP ORGANISATION

DIE BEDEUTUNG DER UNIONSBÜRGERSCHAFT 4 Die Unionsbürgerschaft bedeutet für junge Menschen, in allen Ländern in der EU studieren zu können und arbeiten zu dürfen, sowie Zugang zum Gesundheitswesen in der ganzen EU und Freizügigkeit. Unionsbürgerschaft Was bedeutet die Unionsbürgerschaft? Für die überwiegende Mehrheit junger Europäer sind die wichtigsten Aspekte der EU-Bürgerschaft, dass sie in jedem Land in der EU studieren können und arbeiten dürfen. 82% der jungen Menschen vertreten darüber hinaus die Auffassung, dass die Unionsbürgerschaft Zugang zum Gesundheitswesen und zu Sozialleistungen in der ganzen EU bedeutet. 77% nennen das Recht, in jedem Mitgliedstaat zu leben. Für die Hälfte der jungen Europäer bedeutet die Unionsbürgerschaft das Recht für Ausländer, in dem Mitgliedstaat, in dem sie ihren Wohnsitz haben, in Kommunalwahlen abstimmen oder kandidieren zu können. Die Ergebnisse für die einzelnen Mitgliedstaaten zeigen jedoch große Differenzen in den Ansichten und im Verständnis junger Menschen hinsichtlich der Bedeutung der Unionsbürgerschaft. In Luxemburg meinen 69% der Befragten, dass die EU-Bürgerschaft in erster Linie das Recht für Ausländer bedeutet, in dem Mitgliedstaat, in dem sie ihren Wohnsitz haben, in Kommunalwahlen abstimmen oder kandidieren zu können. In Ungarn dagegen sind nur 24% der jungen Menschen dieser Ansicht. Ebenso geben 93% der jungen Slowaken an, dass die EU-Bürgerschaft Zugang zum Gesundheitswesen und zu Sozialleistungen in der ganzen EU bedeutet; diese Ansicht vertreten nur 54% der jungen Esten. BEDEUTUNG DER UNIONSBÜRGERSCHAFT F7: Welche der folgenden Rechte sind für Sie damit verbunden, "Bürger der Europäischen Union" zu sein? Basis: alle Befragten % "Angegeben" Die Möglichkeit, in jedem beliebigen Land der EU zu studieren 94% Das Recht, in jedem beliebigen Land der EU zu arbeiten 88% Zugang zum Gesundheitswesen und zu Sozialleistungen in der ganzen EU 82% Das Recht, sich auf Dauer in jedem beliebigen Land der EU niederzulassen 77% Das Recht für Ausländer, in dem Mitgliedstaat, in dem sie ihren Wohnsitz 49% haben, bei Kommunalwahlen abzustimmen oder zu kandidieren

DIE BEDEUTUNG UND DIE ZUKUNFT EUROPAS Junge Menschen unterstützen die EU, haben aber durchaus auch eine kritische Einstellung. Im Vergleich zur Umfrage in den 15 Mitgliedstaaten der Europäischen Union im Jahr 2001 (im Folgenden: EU15- Umfrage) sehen inzwischen fast alle jungen Europäer Europa als Symbol für die Freizügigkeit: 90% geben an, dass Europa für sie persönlich die Freiheit bedeutet, in der ganzen EU zu reisen, zu studieren und zu arbeiten. An zweiter Stelle folgt die Bedeutung als Weg zur Sicherung der Bürgerrechte und an dritter Stelle die Bedeutung als Mittel zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Mehr als die Hälfte der jungen Menschen meinen, dass die EU einer europäischen Regierung gleich kommt. Ein Symbol für die Freizügigkeit Nach möglichen negativen Aspekten der EU befragt, geben 40% der jungen Europäer an, dass die EU zu viel Bürokratie sowie eine Zeit- und Geldverschwendung bedeutet. Etwas mehr als ein Drittel der Befragten sehen die EU als Bedrohung der kulturellen Identität und Vielfalt an. DIE BEDEUTUNG DER EUROPÄISCHEN UNION FÜR DIE BÜRGER F1: Ich lese Ihnen jetzt einige Aussagen darüber vor, was die Europäische Union für die Bürger bedeutet. Sagen Sie mir bitte für jede Aussage, ob die Europäische Union dies für Sie persönlich bedeutet oder nicht. Basis: alle Befragten % "Ja" Freiheit, in der ganzen EU zu reisen, zu studieren und zu arbeiten 90% Ein Weg zur Sicherung der Bürgerrechte 72% Ein Mittel zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in der EU 71% Eine europäische Regierung 56% Viel Bürokratie, Zeit- und Geldverschwendung 40% Die Gefahr, unsere kulturelle Identität/Vielfalt zu verlieren 35% 5 Gut ausgebildete junge Menschen sehen die Zukunft der EU optimistischer. Europa wird auch in 10 Jahren für fast alle jungen Europäer für Freizügigkeit stehen. Fast alle jungen Menschen (92%) sind der Ansicht, dass es durch die EU in zehn Jahren einfacher sein wird, überall in Europa zu reisen, zu studieren und zu arbeiten; dagegen meinten in der EU15- Umfrage im Jahr 2001 die Hälfte der jungen Menschen, dass die wichtigste Errungenschaft der EU in den nächsten zehn Jahren die einheitliche Währung sein würde. Eine große Mehrheit der jungen Europäer gibt an, dass die EU in den kommenden zehn Jahren bessere Chancen bei der Arbeitsplatzsuche, eine bessere Gleichstellung von Männern und Frauen, weniger Diskriminierung von Ausländern und Personen anderer kultureller und ethnischer Zugehörigkeit sowie eine bessere Lebensqualität für die meisten Menschen erreichen wird. Andererseits glauben 39% der jungen Menschen, dass die EU in den kommenden zehn Jahren zu mehr sozialen Problemen, wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit und Streiks, führen wird. Die Zukunft der EU Die jungen Menschen in den zwölf neuen Mitgliedstaaten neigen dazu, die Zukunft der EU positiver zu bewerten, während die jungen Menschen in den EU15-Ländern die Zukunft der EU negativer einschätzen. Junge Menschen, die noch zur Schule gehen, besser ausgebildet sind und in städtischen oder großstädtischen Regionen leben, neigen eher zu einer positiven Einschätzung der EU. WAS WIRD DIE EUROPÄISCHE UNION IN 10 JAHREN ERREICHT HABEN? F2: Würden Sie den folgenden Aussagen darüber, was die Europäische Union in den nächsten 10 Jahren erreichen wird, zustimmen oder sie ablehnen? Basis: alle Befragten % "Stimme zu" Es wird leichter sein, überall in Europa zu reisen, zu studieren und zu arbeiten 92% Mehr Chancen für Menschen wie mich, Arbeit zu finden 73% Bessere Gleichstellung von Männern und Frauen 71% Weniger Diskriminierung von Ausländern und Personen anderer kultureller 68% und ethnischer Zugehörigkeit Eine bessere Lebensqualität für die meisten Menschen 67% Mehr soziale Probleme (Arbeitslosigkeit, Streiks) 39% Die Europäische Union wird nicht mehr bestehen 13%

FREIZEITBESCHÄFTIGUNGEN UND MITGLIEDSCHAFT IN ORGANISATIONEN Die Lieblingsbeschäftigungen junger Europäer sind Bewegung und Freunde treffen. Bewegung an erster Stelle Was machen junge Menschen in Europa in ihrer Freizeit? Am häufigsten gehen sie spazieren, fahren Rad oder treiben Sport usw. An zweiter Stelle folgt Freunde treffen, Tanzen gehen und Restaurant- oder Kneipenbesuche dies lag in der EU15- Umfrage im Jahr 2001 auf dem ersten Platz. Ein Viertel der jungen Europäer lesen gerne. Im Vergleich zur EU15-Umfrage aus dem BESCHÄFTIGUNGEN IN DER FREIZEIT Jahr 2001 ist die Verwendung des Internets in den 27 EU-Mitgliedstaaten nicht so weit verbreitet: etwas mehr als ein Fünftel der jungen Menschen geben an, das Internet zu verwenden oder Videospiele zu spielen (EU15-Umfrage 2001: ein Viertel). Weniger als ein Zehntel der jungen Menschen gaben die folgenden Beschäftigungen an: Einkaufsbummel, ein Instrument spielen, kleinere bezahlte Tätigkeiten sowie freiwillige ehrenamtliche Tätigkeiten. 19% der jungen Menschen nannten weitere Freizeitbeschäftigungen. Junge Europäerinnen lesen mehr als ihre männlichen Mitbürger, die ihre Zeit eher mit Sport oder mit Surfen im Internet verbringen. Bei besser ausgebildeten jungen Men-schen ist die Wahrscheinlichkeit größer, spazieren zu gehen, Rad zu fahren oder Sport zu treiben, zu lesen und ins Kino, ins Theater oder in Konzerte zu gehen. Junge Menschen mit dem niedrigsten Ausbildungsniveau geben mit höherer Wahrscheinlichkeit an, fernzusehen oder im Haushalt zu helfen. F3: Was tun Sie regelmäßig in Ihrer Freizeit? Basis: alle Befragten % "Angegeben" 6 Spazierengehen, Radfahren, Sport 45% Freunde treffen, Tanzen, Restaurant oder Kneipe besuchen 40% Lesen 25% Internet, Videospiele 21% Fernsehen 19% Musik hören 17% Kino-, Theater- oder Konzertbesuche 16% Im Haushalt helfen 10% Einkaufsbummel 7% Ein Instrument spielen 4% Kleinere bezahlte Tätigkeiten 4% Freiwillige und ehrenamtliche Tätigkeiten 2% Sonstiges 19% Sportclubs sind für junge Europäer die attraktivsten Organisationen. Clubs und Vereinigungen sind nicht sehr beliebt Organisationen, Vereinigungen und Clubs sind bei den jungen Menschen in der EU nicht sehr beliebt (nur 22% der jungen Europäer gehören einer Organisation an). Nur Sportclubs waren MITGLIEDSCHAFT IN ORGANISATIONEN 1997 und 2001 sehr beliebt, und dies gilt nach wie vor: Im Jahr 2007 sind fast die Hälfte der jungen Menschen, die einer Organisation angehören, Mitglied in einem Sportclub. Mit großem Abstand folgen Jugendorganisationen, kulturelle Vereinigungen, Gewerkschaften und religiöse Organisationen. Menschenrechtsbewegungen und Verbraucherverbände haben die wenigsten jungen Mitglieder. Es gibt eine klare Kluft zwischen den nördlichen Mitgliedstaaten, in denen mehr junge Leute Clubs und Vereinigungen angehören, und den südlichen Mitgliedstaaten, in denen solche Mitgliedschaften nicht so verbreitet sind. F4: Sind Sie Mitglied in einer Organisation? F5: Welcher Art von Organisation gehören Sie an? Basis: alle Befragten (%) Basis: diejenigen Befragten, die Mitglied in einer Organisation sind % "Angegeben" Nein = 78% Ja = 22% Sportclubs/-vereine 49% Jugendorganisationen (Pfadfinder, Jugendclubs) 8% Kulturelle oder künstlerische Vereinigungen 8% Gewerkschaften 7% Hobbygruppen oder -vereinigungen 7% Politische Parteien 5% Religiöse oder kirchliche Organisationen 5% Tierschutz- oder Umweltschutzorganisationen 4% Menschenrechtsbewegungen oder -organisationen 3% Verbraucherverbände 1% Sonstige Clubs oder Vereinigungen 20%

TEILNAHME AM ÖFFENTLICHEN LEBEN Die Medien spielen eine wichtige Rolle dabei, junge Menschen über ihre Rechte und Pflichten als EU-Bürger zu informieren. 88% der jungen Menschen geben an, dass sie Informationen über ihre Rechte und Pflichten als EU-Bürger aus den Medien erhalten; 72% erhalten diese Informationen aus der Schule und an der Universität und 69% von Eltern und Freunden. Informationsquellen über Rechte und Pflichten als EU-Bürger Weitere mögliche Informationsquellen, aus denen man etwas über die Rechte und Pflichten als Bürger im Europa von heute lernen kann, werden von weniger als der Hälfte der jungen Europäer angegeben: 43% nennen lokale, regionale und nationale Behörden, 28% politische Parteien und Wahlkämpfe, 26% EU- Institutionen und 22% Jugendorganisationen und -clubs. 7 INFORMATIONSQUELLEN ÜBER RECHTE UND PFLICHTEN ALS BÜRGER DER EUROPÄISCHEN UNION F8: Aus welchen der folgenden Quellen haben Sie Informationen über Ihre Rechte und Pflichten als Bürger im Europa von heute erhalten? Basis: alle Befragten % "Angegeben" Medien 88% Schule, Universität 72% Familie, Freunde 69% Lokale, regionale und nationale Behörden 43% Politische Parteien / Wahlkämpfe 28% EU-Institutionen 26% Jugendorganisationen/Jugendclubs 22%

TEILNAHME AM ÖFFENTLICHEN LEBEN Keine Entscheidungen über junge Menschen ohne junge Menschen: Die überwiegende Mehrheit junger Europäer möchte vor jeder öffentlichen Entscheidung, die sie betrifft, befragt werden. Junge Europäer wünschen sich mehr Programme, die ehrenamtliche Tätigkeiten unterstützen. 74% meinen, dass solche Programme eine gute Maßnahme für eine verstärkte Teilnahme am öffentlichen Leben sind. 8 Aktive Teilnahme Möglichkeiten der Teilnahme Junge Europäer legen besonderen Wert darauf, vor jeder öffentlichen Entscheidung, die sie betrifft, befragt zu werden. Etwas weniger als ein Fünftel der jungen Menschen geben an, sich gegenwärtig in ehrenamtlichen Tätigkeiten zu engagieren, was sie auch für wichtig halten; etwas weniger als drei Viertel meinen, dass die Verfügbarkeit von mehr Programmen zur Förderung von ehrenamtlichen Tätigkeiten eine gute Maßnahme für eine vermehrte Teilnahme junger Menschen am öffentlichen Leben wäre. Und schließlich meinen 70% der jungen Europäer, dass die Einführung eines verbindlichen Bildungsprogramms über Bürgerrechte und -pflichten ZUNEHMENDE TEILNAHME ALS BÜRGER AM ÖFFENTLICHEN LEBEN F9: Welche der folgenden Maßnahmen würden Ihnen helfen, als Bürger aktiver am öffentlichen Leben teilzunehmen? Befragung junger Menschen, bevor öffentliche Entscheidungen getroffen werden, die sie betreffen 81% Verfügbarkeit von mehr Programmen zur Förderung ehrenamtlicher Tätigkeiten 74% Einführung eines verbindlichen Bildungsprogramms über Bürgerrechte und -pflichten in der Schule 70% Herabsetzung des Wahlalters 19% in der Schule zu einer vermehrten Teilnahme junger Menschen am öffentlichen Leben beitragen würde. Die Herabsetzung des Wahlalters wird als Maßnahme zur Förderung der aktiven Teilnahme am öffentlichen Leben von weniger als einem Fünftel der jungen Menschen genannt. Basis: alle Befragten %"Angegeben" Die Teilnahme an Diskussionen mit politischen Entscheidungsträgern ist für eine große Zahl junger Europäer die wichtigste politische Maßnahme, um sicherzustellen, dass ihre Stimme gehört wird. Die Stimme junger Menschen hören Eine große Zahl junger Menschen in allen Mitgliedstaaten ist der Ansicht, dass die Teilnahme an Diskussionen mit Entscheidungsträgern die wichtigste Maßnahme ist, um sicherzustellen, dass ihre Stimme gehört wird. Weit weniger Befragte gaben die Teilnahme an einer Demonstration oder das Unterschreiben einer Petition an. Dennoch glauben mehr als ein Drittel an eine Form von längerfristigerem Engagement in der partizipativen Demokratie: durch den Beitritt einer politischen Partei (16%), einer Gewerkschaft (11%) oder einer nichtstaatlichen Organisation (11%). POLITISCHE MASSNAHMEN, UM SICHERZUSTELLEN, DASS IHRE STIMME VON DEN POLITISCHEN ENTSCHEIDUNGSTRÄGERN GEHÖRT WIRD F10: Welche der folgenden politischen Maßnahmen sind Ihrer Ansicht nach am WICHTIGSTEN, um sicherzustellen, dass Ihre Stimme von politischen Entscheidungsträgern gehört wird? Junge Menschen in südeuropäischen Ländern und Deutschland nennen häufiger die Teilnahme an Demonstrationen als Mittel zur Sicherstellung, dass die eigene Stimme gehört wird, während das Unterschreiben einer Petition häufiger in den meisten mitteleuropäischen Mitgliedstaaten und einigen der zwölf neuen Mitgliedstaaten angegeben wird. Junge Menschen in den skandinavischen Ländern, im Vereinigten Königreich, in Irland und in den Niederlanden geben mit einer höheren Wahrscheinlichkeit die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft an. An Diskussionen mit politischen Entscheidungsträgern 29% Einer politischen Partei beitreten 16% An einer Demonstration teilnehmen 13% Eine Petition unterschreiben 11% Einer nichtstaatlichen Organisation beitreten oder sie unterstützen 11% Einer Gewerkschaft beitreten 11% Sonstige 2% Basis: alle Befragten (%) Weiß nicht / n. z. 6%

TEILNAHME AM ÖFFENTLICHEN LEBEN Junge Menschen im Europa von heute geben an, dass Sie an Politik und dem aktuellen Geschehen auf lokaler, regionaler, nationaler und EU- Ebene interessiert, aber auch aktiv am politischen Leben beteiligt sind. Interesse an der Politik Die Mehrheit der jungen Europäer sagt, dass sie an Politik und dem aktuellen Geschehen interessiert oder sehr interessiert sind: 82% sind an der Politik in ihrem eigenen Land interessiert, 73% geben an, dass sie an der Politik auf der kommunalen oder regionalen Ebene interessiert sind, und 66% sagen, dass sie an der Politik und dem aktuellen Geschehen in der EU interessiert sind. Teilnahme an einer Wahl oder einem Referendum in den letzten drei Jahren Die Frage, ob sie in den letzten drei Jahren in einer Wahl oder einem Referendum abgestimmt hatten, bejahten 62% der jungen Europäer. Nur 13% der jungen Menschen gaben an, dass sie nicht gewählt hätten, und weniger als ein Viertel der Befragten waren zum Zeitpunkt der Wahl noch nicht wahlberechtigt. Aktive Teilnahme am politischen Leben Etwas mehr als ein Viertel der jungen Menschen unterschrieb im Laufe des letzten Jahres eine Petition, und fast der gleiche Anteil der Befragten äußerte die eigene Meinung in einem Online- Diskussionsforum. Ein Fünftel der jungen Europäer nahmen an einer öffentlichen Demonstration teil. Das höchste Niveau der allgemeinen 9 Junge Griechen zeigen das größte Interesse an Politik und dem aktuellen Geschehen auf allen drei Ebenen, während junge Menschen in Rumänien, Belgien und der Tschechischen Republik am wenigsten Interesse an der Politik im Allgemeinen zeigen. Ältere und gut ausgebildete junge Menschen sowie diejenigen, die in einer Großstadtregion leben, zeigen das größte Interesse an der Politik auf allen Ebenen. Der prozentuale Anteil junger Menschen, die in den letzten drei Jahren nicht in einer Wahl oder einem Referendum abgestimmt haben, lag in Lettland, Portugal und im Vereinigten Königreich am höchsten und in Belgien, wo die Teilnahme an Wahlen verpflichtend ist, am geringsten, gefolgt von Schweden und Italien. Teilnahme am politischen Leben unter jungen Menschen wurde in Dänemark, Finnland und Schweden festgestellt und das niedrigste in Lettland, Bulgarien, Estland, Ungarn und Malta. Junge Männer sind tendenziell politisch aktiver. Dies gilt insbesondere für die Äußerung der eigenen Meinung in einem Online-Forum und für die Teilnahme an einer öffentlichen Demonstration. Bei jungen Europäern, die in einer Großstadtregion leben, ist die Wahrscheinlichkeit, aktiv am politischen Leben teilzunehmen, am höchsten, gefolgt von jungen Menschen in städtischen Regionen; bei jungen Menschen in ländlichen Regionen ist die Wahrscheinlichkeit am geringsten. Junge Menschen haben einen starken Wunsch nach politischer Bildung in der Schule.

BESCHÄFTIGUNG UND UNABHÄNGIGKEIT Nach Ansicht junger Menschen in Europa sind die folgenden vier Fähigkeiten am nützlichsten, um einen guten Arbeitsplatz zu finden: - Kommunikations- und Teamfähigkeit - Abgeschlossene Lehre oder abgeschlossener Ausbildungslehrgang - Fähigkeiten im Bereich Informations-, Computer- und Kommunikationstechnologie - Fremdsprachenkenntnisse Übergang in das Arbeitsleben Welche Fähigkeiten sind am nützlichsten dafür, einen guten Arbeitsplatz zu finden? Kommunikations- und Teamfähigkeit, eine abgeschlossene Lehre oder ein abgeschlossener Ausbildungslehrgang, Fähigkeiten im Bereich Informations-, Computer- und Kommunikationstechnologie und Fremdsprachenkenntnisse werden von jungen Europäern am häufigsten genannt. DIE NÜTZLICHSTEN FÄHIGKEITEN, UM EINEN GUTEN ARBEITSPLATZ ZU FINDEN Nur wenige junge Menschen sind der Ansicht, dass unternehmerische Fertigkeiten, eine Kenntnis der Geschäftswelt und gutes Aussehen nützlich dafür sind, einen guten Arbeitsplatz zu finden. 10 F17: Welche der folgenden Fähigkeiten sind Ihrer Ansicht nach am nützlichsten, um einen guten Arbeitsplatz zu finden? Basis: alle Befragten (%) Für 38% der jungen Europäer besteht die wichtigste Schwierigkeit bei der Arbeitsplatzsuche darin, dass es in ihrem Land nicht genug Arbeitsplätze gibt. Schwierigkeiten bei der Arbeitsplatzsuche Was sind die wichtigsten Schwierigkeiten bei der Arbeitsplatzsuche für junge Menschen im Europa von heute? 38% der Befragten geben als wichtigsten Grund dafür, eventuell keinen Arbeitsplatz zu finden, die schlechte Arbeitsplatzsituation in ihrem Land an. Etwas weniger als ein Viertel nennen als Hauptproblem eine mangelnde praktische Erfahrung, 12% fehlende Kommunikations- und Teamfähigkeit 27% Abgeschlossene Lehre oder abgeschlossener Ausbildungskurs 21% Fähigkeiten im Bereich IT-, Computer-, Kommunikationstechnologie 17% Fremdsprachenkenntnisse 16% Unternehmerische Fertigkeiten, Kenntnis der Geschäftswelt 9% Gutes Aussehen 6% Sonstige 2% Weiß nicht / n. z. 2% Ausbildungsmöglichkeiten und 11% eine schlechte Berufsberatung in der Schule. Im Vergleich zu den jungen Menschen in den zwölf neuen Mitgliedstaaten geben die Befragten aus den EU15- Mitgliedstaaten mit einer höheren Wahrscheinlichkeit allgemeine gesellschaftliche Probleme (z. B. eine schlechte Arbeitsplatzsituation oder fehlende Ausbildungsmöglichkeiten in ihrem Land) als Hauptgrund dafür an, keinen Arbeitsplatz zu finden; dagegen nennen junge Menschen in den neuen Mitgliedstaaten mit einer WICHTIGSTER GRUND DAFÜR, KEINEN ARBEITSPLATZ ZU FINDEN höheren Wahrscheinlichkeit einen personenbezogenen Grund (z. B. ungenügende praktische Erfahrung). Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche Nach der Ansicht von 30% der jungen Europäer können Arbeitsämter und Arbeitsvermittlungsstellen die beste Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche bieten, 26% meinen, dass Schulen und Universitäten die beste Unterstützung bieten, und 23% nennen Unternehmen als beste Unterstützung für die Arbeitsplatzsuche. F12: Wenn Sie einen Arbeitsplatz suchen würden, was wäre der WICHTIGSTE Grund dafür, keinen zu finden? Basis: alle Befragten (%) Wegen der schlechten Arbeitsplatzsituation in [LAND] 38% Weil ich nicht genug praktische Erfahrung habe 24% Weil es nicht genug Ausbildungsmöglichkeiten gibt 12% Weil ich in der Schule keine ausreichende Berufsberatung erhalten habe 11% Ich würde ohne Probleme einen Arbeitsplatz finden 8% Sonstige 4% Weiß nicht / n. z. 3%

BESCHÄFTIGUNG UND UNABHÄNGIGKEIT Sprachbarrieren sind der wichtigste Grund dafür, dass junge Europäer glauben, bei der Arbeitsplatzsuche im Ausland eventuell Schwierigkeiten zu haben. Arbeitsplatzsuche im Ausland 11 Sprachschwierigkeiten sind der wichtigste Grund dafür, dass junge Europäer glauben, bei der Arbeitsplatzsuche im Ausland eventuell Schwierigkeiten zu haben. Alle anderen Gründe werden weit seltener angegeben. Nur junge Menschen in Malta meinen, dass die Hauptschwierigkeit bei der Arbeitssuche im Ausland darin besteht, dass sie es sich finanziell nicht leisten können. Im Falle der Arbeitslosigkeit würden ein Drittel der jungen Europäer eine Arbeit annehmen, die nicht ihrer Qualifikation entspricht, vorausgesetzt, bestimmte Bedingungen wie Arbeitsplatzsicherheit und ein gutes Gehalt wären erfüllt. Arbeitslosigkeit Junge Europäer sind im Falle der Arbeitslosigkeit nicht sehr bereit, Kompromisse einzugehen: 33% würden jede Arbeit annehmen, sofern sie bestimmte Bedingungen wie Arbeitsplatzsicherheit und ein gutes Gehalt erfüllt; nur ein Zehntel der Befragten würden jede Arbeit unabhängig von den Bedingungen annehmen. 31% würden versuchen, einen Platz in einer Lehre oder einem Ausbildungslehrgang zu finden, und 14% würden versuchen, sich selbstständig zu machen. Je niedriger das Ausbildungsniveau ist, umso eher wären sie jedoch bereit, jede Arbeit anzunehmen, ohne Bedingungen zu stellen. Junge Schweden sind dabei am anspruchslosesten (21% würden jede Arbeit ohne Bedingungen annehmen), während junge Letten am anspruchsvollsten sind (17% würden weiter nach einer angemessenen Arbeit suchen).

BESCHÄFTIGUNG UND UNABHÄNGIGKEIT Fehlende finanzielle Mittel für eine eigene Wohnung sind der häufigste Grund, aus dem junge Europäer weiterhin im Elternhaus bleiben. Selbstständig werden erwachsen werden Warum leben junge Erwachsene heutzutage länger im Elternhaus als früher? Materielle Gründe stehen an erster Stelle: 44% meinen, dass dies geschieht, weil sie es sich finanziell nicht leisten können auszuziehen, und 28% sehen den Grund in einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum. 16% geben einen eher personenbezogen Grund an und sind der Ansicht, dass junge Menschen heutzutage länger eine bequeme Situation mit weniger Verantwortung genießen möchten. Nur wenige junge Europäer meinen, dass die Tatsache, dass man heute später heiratet oder die Eltern finanziell unterstützen muss, der Hauptgrund dafür ist, später aus dem Elternhaus auszuziehen. Unzureichende finanzielle Mittel werden in 16 von 27 Mitgliedstaaten als Hauptgrund angegeben. In 10 weiteren Ländern wird der Mangel an bezahlbarem Wohnraum als wichtigster Grund genannt. DER HAUPTGRUND, WARUM JUNGE ERWACHSENE LÄNGER IM ELTERNHAUS LEBEN ALS FRÜHER F14: Was ist Ihrer Ansicht nach der HAUPTGRUND, warum junge Erwachsene länger im Elternhaus leben als früher? Basis: alle Befragten (%) 12 Sie können es sich nicht leisten auszuziehen 44% Es gibt nicht genug bezahlbaren Wohnraum 28% Sie wollen die Bequemlichkeit des Elternhauses ohne die Pflichten 16% Sie heiraten heutzutage später 7% Sie müssen die Eltern finanziell unterstützen 3% Sonstige Gründe 2% Weiß nicht / n. z. 1% Junge Europäer sind im Jahr 2007 finanziell nicht mehr vorwiegend von ihrer Familie abhängig. Die Haupteinkommensquelle ist im Jahr 2007 bei 43% der Befragten ihre reguläre Arbeit. Finanzielle Unabhängigkeit erreichen Etwas mehr als vier Zehntel der jungen Menschen geben an, dass ihre Haupteinkommensquelle eine reguläre Arbeit ist (was nicht notwendigerweise eine angestellte Beschäftigung bedeutet). In den meisten Mitgliedstaaten stellen Verwandte oder Lebenspartner die zweitwichtigste Einkommensquelle dar, mit Ausnahme von Dänemark, Finnland und Schweden, wo ein Praktikumsentgelt EINKOMMENSQUELLE oder Stipendium als zweihäufigste Einkommensquelle genannt wird, und mit Ausnahme der Niederlande, wo Gelegenheitsjobs an zweiter Stelle stehen. In Italien, Bulgarien, Griechenland und Ungarn stellen Verwandte oder Lebenspartner noch immer den größten Teil der finanziellen Mittel für junge Menschen bereit, gefolgt von regulärer Arbeit an zweiter Stelle. Frauen geben mit einer höheren Wahrscheinlichkeit als Männer an, dass Verwandte oder Lebenspartner den überwiegenden Teil ihres Einkommens bereitstellen, und Männer nennen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eine reguläre Arbeit als Haupteinkommensquelle. Befragte mit einem hohen Ausbildungsniveau geben häufiger eine reguläre Arbeit als Haupteinkommensquelle an, während Befragte mit einem niedrigeren Ausbildungsniveau eher Verwandte und Lebenspartner oder Arbeitslosengeld und Sozialhilfe als Haupteinkommensquellen angeben. F18: Woher kommt der GRÖSSTE Teil Ihrer finanziellen Mittel? Basis: alle Befragten (%) Aus meiner regulären Arbeit 43% Von Verwandten, dem/der Lebenspartner/in 31% Aus Gelegenheitsjobs 10% Aus Praktikumsentgelt oder Stipendium 7% Aus Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe 5% Aus Schwarzarbeit 1% Sonstige 2% Weiß nicht / n. z. 1%

Europäische Kommission Jenseits der Zahlen : Die wichtigsten Ergebnisse des Eurobarometers 2007 zur Jugend Luxemburg: Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften 2007 16 S. 21,0 x 29,7 cm ISBN 978-92-79-05538-6 VERKAUF UND ABONNEMENTS Die kostenpflichtigen Veröffentlichungen des Amtes für Veröffentlichungen sind bei unseren Verkaufsstellen in zahlreichen Ländern der Erde erhältlich oder dort zu bestellen. Das Verzeichnis dieser Stellen können Sie erhalten: über die Internet-Seite des Amtes für Veröffentlichungen (http://publications.europa.eu), über die Faxnummer (352) 29 29-42758.

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